Coversong Roads

sabato, febbraio 04, 2006

Wie komme ich zur Strandfigur?

Entweder, man ist eitel oder nicht. Das hört auch im Alter nicht auf. Während, wenn ich mein Gesicht von vorn fotografiere, ich wie Freddy Krüger auf der Flucht aussehe, ist mein Profil noch passabel. Jetzt geht es um den Rest von mir. Seit fünf Jahren hatte ich keinen Fitness-Club mehr besucht. Ich fahre zwar jeden Tag mit dem Fahrrad, nur nützt das nichts, wenn meine Arme beim fünfminütigen Halten der Lampe gegen die Badezimmerdecke zu zittern anfangen.
Heute ging es los mit Pressa 45, Leg Extension, Leg Curl, Lat Machine Avanti, Pulley, Chest Press, Delts Machine, Bicipiti Manubrio, Multi Station Dritto, Crunch Rom, Crunch und Iperextension. Schon fühle ich mich anders, und im Sommer bin ich runderneuert.

giovedì, febbraio 02, 2006

Chat mit Senhora X

MSN, der Instant Message Service ließ mich mit Senhora X in Brasilien chatten, auf portugiesisch. So fehlerhaft das sprachlich von meiner Seite geht, so interessant war es jedoch. Senhora X ließ sich für eine viertel Stunde von ihrer Arbeit abhalten. Sie bereitet eine Konferenz vor, die sich mit der Verbesserung der Lebensbedingungen der Schwarzen in São Luis beschäftigt. Spricht man von der gelungenen Integration der Rassen in Brasilien, so ist das nur die halbe Wahrheit. Schwarze leben auch dort oft am Rande des Existenzminimums.

Fantasy & Science Fiction, January 2006

Kathi Maio bespricht den Film ‘The Brothers Grimm’ und verreisst ihn. Regisseur Terry Gilliam hat anscheinend alles falsch gemacht.
Was die Geschichten angeht, erwähne ich zwei von ihnen, die mit ihrem Inhalt die Paranoia der U.S.A. wiederspiegeln. In ‘The Boy in Zaquitos’ wird der Protagonist, der von Jugend an davon träumte, für den Geheimdienst zu arbeiten, von diesem als Vektor, als Überträger von Krankheiten dazu benutzt, diese in linksgerichteten Ländern zu verbreiten und die Regierungen dadurch zu destabilisieren. Als lebende Seuchenbombe hustet er in die Abteile von Zügen, verbreitet seine Krankheit, gegen die er selbst immun ist, in Kaufhäusern, auf Bahnhöfen. Doch hinterlässt diese Tätigkeit auch in ihm ihre Spuren.
In ‘A Daze in the Life’ von Tony Sarowitz vermietet der Protag die Leistung seines Hirns, wie viele andere auch, an die amerikanische Regierung. Er trägt Capp, eine elektronische Kappe auf seinem Kopf, welche eine Regierungsorganisation befähigt, mit seinem Gehirn Arbeiten durchzuführen, von denen der Protag nichts mitbekommt. Als zum ersten Mal das Bild einer Frau in seinem Bewusstsein auftaucht, verliebt er sich in sie. Das Bild erscheint immer öfter, dann sieht er sie in einer Bar. Damit gewinnt die Geschichte an Fahrt. Der Protag findet heraus, dass diese Frau wie viele andere Menschen auch, von der Regierung überwacht wird.
Vermutlich werden immer mehr Science Fiction-Stories auftauchen, welche die Tätigkeiten amerikanischen Sicherheitsbehörden wie Homeland Security, den CIA und andere zum Inhalt haben. Wenn die U.S.A. zu einem Überwachungsstaat verkommen sind, ist es keine SF mehr.

martedì, gennaio 31, 2006

In den Chatrooms Brasiliens

Chatroom heißt Sala Bate Papo. Ja nun, ich lerne dazu. So mache ich mich 26 Jahre jünger und gehe hinein. Bate-papo heißt Schwätzchen und das auf portugiesisch, die brasilianische Variante. Man muss sofort antworten, das tut meinem Portugiesisch gut. Wörterbuch und Verbtabelle neben mir, mache ich mich daran die Fragen zu beantworten:Wo bist du? Italien. Wie alt bist du? 40. Verheiratet? Ja. Hast du MSN? Nee. Bei verheiratet und bei MSN wurde es kritisch. Einige hörten auf, andere machten weiter. Zuerst tummelte ich mich in den Chatrooms ausländischer Idiome. Englisch, spanisch, italienisch. Es gibt auch einen deutschsprachigen. Da mein portugiesisch in den Anfängen steckt, dachte ich, fang erst mal mit einer Sprache an, die du kennst. Der Witz jedoch ist, auch in diesen Räumen wird portugiesisch kommuniziert. Mit Ausnahmen kennen Brasilianer nur einige ausländische Wörter, dann machen sie in ihrer Muttersprache weiter. Was war mit MSN? Das ist ein Instant Messenger. Da ich bis vor kurzem mit Dial-Up nur ins Internet hinein- und hinausgesprungen war, konnte ich ihn nicht verwenden. Heute habe ich auch nur Dial-Up, doch ist es ein Abo mit Flat-Rate. Seit heute habe ich ein Hotmail Account mit MSM. Wer mit mir plauschen möchte: klaus_e@hotmail.it Zwischen klaus und dem e ist ein Unterstrich.

domenica, gennaio 29, 2006

Zu früh erschossen

Vor einigen Tagen trompeteten italienische Zeitungen, jetzt dürfe man den Einbrecher im Haus erschiessen. Das Gesetz sei verabschiedet. Was früher Unverhältnismäßigkeit der Mittel war, sei jetzt Notwehr.
Einen Tag darauf war der erste tot, ein junger Albanier, erschossen von einem Veroneser Unternehmer, der jetzt wegen Mordes angezeigt wurde. Das Gesetz war noch nicht der der ‘Gazetta Ufficiale’ veröffentlicht. Man rechnet jedoch damit, dass der Unternehmer nicht mehr angeklagt wird und ich rechne damit, dass der Verkauf von Schusswaffen spürbar ansteigen wird.

giovedì, gennaio 26, 2006

Tauben mussten dran glauben

Italienische Konfusion. Mit Genehmigung der Region ordnete die Gemeinde von Mirabello, einem Dorf in unserer Nähe an, dass Die Tauben auf dem Marktplatz abgeknallt werden sollten, da sie zu viel Schmutz verursachten. So stellten sich sieben Männer mit ihren Flinten am Mittag auf den Marktplatz und schossen die Tauben ab, und die Carabinieri von Sant Agostino, zwei Dörfern weiter, zeigten diese Männer an. Mit Flinten am hellichten Tag in einem Dorf herumzuballern sei ein Straftatbestand, so sagten sie.
Diese Episode nimmt für einige Tage den Lokalteil unserer Zeitung in Anspruch. Jeder wird befragt: Die Einzelhändler, der Umweltschutzbund, der Tierbund, die Assessoren aus den Parteien, der Direktor der ansässigen Sparkasse. Warten wir ab, ob die Männer nächstes Jahr wieder mit den Flinten auf dem Marktplatz stehen.

martedì, gennaio 24, 2006

Business Week, European issue

Ich bekam die letzte Ausgabe ins Haus. Die europäische Ausgabe wird eingestellt. Ebenfalls die asiatische. Leser außerhalb der U.S.A. können auf die globale Ausgabe umsteigen. Nur ist das Abonnement teurer. Die europäische Ausgabe hätte ich noch bis 2007 erhalten, die globale reicht nur noch für neunzehn Wochen. Ich habe mich dazu entschlossen. Hätte auch auf die Online-Ausgabe wechseln können, davon hätte es achtzig gegeben. Nur ist mir ein gedrucktes Magazin tausend Mal lieber. Ich kann es vor dem Kamin lesen, beim Angeln, im Wartezimmer oder sonstwo. In der letzten Ausgabe war ein Hinweis auf Loic Le Meur, einen französichen Blogger, der übers Bloggen bloggt. Er hat ein Podcast Interview mit dem französischen Innenminister Nikolas Sarkozy gemacht, das man sich auf www.loiclemeur.com ansehen kann. Podcast eines Ministers ist etwas Neues, auch für die Business Week. Es ist witzig, obwohl BW ihre Online-Ausgabe puscht, bringt die vorliegende Ausgabe einen Artikel ‘Call it Gutenberg’s Revenge’, in dem Beispiele von Online-Magazinen aufgeführt sind, die nun auch eine Print-Ausgabe auf den Markt bringen. Wie WebMD, eine GesundheitsHomepage, AlwaysOn, eine technische. Sie rechnen auf diese Weise mit mehr Anzeigen, denn ohne Druckausgaben geht es noch immer nicht.

domenica, gennaio 22, 2006

Scontro duro con Bush – Google non si piega: “I dati restano segreti”

Die amerikanische Regierung spinnt nun wirklich. Heute las ich in meiner Zeitung ‘Il Resto del Carlino’, dass das amerikanische Justizministerium von Google verlangt, die Suchdaten jeder Woche inclusive der gesuchten Websites abzuliefern. Google hat es im Gegensatz zu zu Microsoft und Yahoo abgelehnt. Die amerikanische Regierung bezieht sich auf den ‘Child Online Protection Act’ aus dem Jahre 1998, einem Gesetz, mit dem es Kinder vor Pedophilen schützen wollte. Doch meinen böse Zungen, der Regierung ginge es um mehr.Mit Data-Mining kann man ja alles Mögliche abfragen. Im Grunde ist es ein weiterer Schritt zum Überwachungsstaat. Das Google ihn nicht mitmacht, lässt hoffen. Schon mein Geschichtslehrer sagte: Wehret den Anfängen. Sonst gäbe es eine Lawine, die durch nichts mehr aufgehalten werden kann.

sabato, gennaio 21, 2006


Analog Science Fiction and Fact, January/February 2006

Habe ich durch, eine Doppelausgabe, um die 240 Seiten stark. Nebel hängt über der Po-Ebene, der Val Padana, und bis auf die morgendlichen Einkäufe und meinen täglichen Powerwalk bleibe ich im Haus. Das Wetter ist zu beschissen, um radzufahren. So las ich die Analogartikel und –geschichten abends vor dem Kamin.
Stanley Schmidt beschäftigt sich in seinem Leitartikel mit dem ‘Intelligent Design’, dass im amerikanischen Biologieunterricht zunehmend mit der Evolution gelehrt wird. Intelligent Design stellt darauf ab, dass irgendeine Intelligenz das Universum erschaffen haben muss. Das harmoniert gut mit Religionen. Schärfer ist natürlich, wenn jemand behauptet, die Erde sei so vor zehntausend Jahren von Gott erschaffen worden. Von diesen Crackpots gibt es in den U.S.A. mehr als genug. Die meisten Wissenschaftler können mit ‘Intelligent Design’ nichts anfangen. Ihrer Aussage nach sind wir Menschen entstanden, weil die Bedingungen dafür vorhanden waren. Das wars. Die Wissenschaft hat gegen Religion einen schweren Stand. Die steht in Synthonie mit dem einfachen Volk, die mit Wissenschaft ohnehin nichts anfangen kann. Ich meine, je intelligenter eine Person ist, desto mehr verliert das ‘Intelligent Design’ an Bedeutung. Umgekehrt, je dusseliger die Leute, desto intelligenter das Design. Nun, was solls. Schon der Alte Fritz hat gesagt, dass jeder nach seiner Fasson selig werden solle. Was mich stört ist die Indoktrination falscher, nicht beweisbarer Inhalte im Kindesalter. Zurück zu Analog.
Stephen L. Gillet befasst sich in seinem Artikel ‘Pollution, Solution, Elution und Nanotechnology’ mit Metallen und ihrer Extraktion. Erzminen, so schreibt er, werden obsolet und SF-Autoren, die von Erzbergwerken in Asteroiden geschrieben hatten, sollten sich was anderes einfallen lassen. Den Artikel habe ich diagonal gelesen. Tief in Metallurgie einzusteigen, danach war mir nicht der Sinn. Für mich reichte es zu wissen, dass die Gewinnung von Metallen durch Separation auf molekularer Ebene abgelöst wird.
Richard A. Lovett hingegen schreibt in ‘From Fimbulwinter to Dante’s Hell. The strange Saga of Snowball Earth’ von einer Erde, die vor 750 und vor 580 Millionen Jahren wie ein Schneeball ausgesehen haben soll. Auch das will ich nicht vertiefen. So komme ich zu meiner Lieblingsstory dieser Ausgabe: Grey Rollins ‘Mop-Up’.
Die Erde führt Verhandlungen mit den Nolroy und kommt damit nicht voran. Nach den täglichen Dauerübungen an Höflichkeiten stoßen die Nolroy beim Verlassen des Gebäudes auf den Pförtner, der die Halle feudelt. Er bittet sie, vorsichtig zu gehen um nicht auszurutschen. Daraus entwickelt sich eine Freundschaft. Was die Unterhändler der Erde nicht wissen: Politiker stehen bei den Nolroys auf der untersten Sprosse der Beliebtheitsskala, und so komplizieren die Erdleute die Verhandlungen mit Komplimenten, in denen sie den Nolroys sagen, sie seien gestandene Politiker. Worte, die sie von Pförtner Elsworth Smith nicht zu hören bekommen. Der lässt sie über die Flure glitschen und ihren Spass haben. Der Leser wird ahnen, wie es weiter geht. Elsworth wird Botschafter der Erde.
Warum unsere Politiker so von ihrer Bedeutung überzeugt sind, entzieht sich meinem gesunden Menschenverstand, wo sie doch eine Fehlleistung nach der anderen hinlegen und besonders in den letzten Jahren das Vermögen des Staates verschleudert haben.

mercoledì, gennaio 18, 2006

Wieder Schnee

In diesem Winter schon zum zweiten Mal und ist hier nicht erwünscht. Schnee in der Po-Ebene. Sollte in den Bergen bleiben. Wie auch immer, mache ich das Beste daraus und lese portugiesich-sprachige Blogs. Anstrengend und mühsam. Für mich ist portugiesisch schwerer zu entziffern als spanisch, das ich lesen kann, ohne mir viele Vokabeln herausschreiben zu müssen. Portugiesisch jedoch... Ich glaube, diesen Sommer werde ich mich in meinen Pickup (s. Foto) schwingen und nach Spanien und Portugal fahren. Wenn ich merke, dass ich mich in Portugal gut verständigen kann, geht es nach Brasilien, andernfalls: Weiter lernen.

lunedì, gennaio 16, 2006

Das Rätsel Zeit.

Auf einem Weg wie diesem, wo sich die Natur links und rechts bewegungslos ins Schweigen hüllt, käme dem Betrachter das Gefühl für die Zeit abhanden, wenn nicht sein Herz schlüge, sechzig Mal pro Minute und mehr.
Als meine Frau und ich vor einigen Tagen im Supermarkt unsere Einkäufe machten, sagte ich zu ihr: “Es dauert nicht lange, und sie starten ihre Weihnachtsdekoration.”

Warum läuft die Zeit so schnell? Ist man älter, so wie ich, flitzt eine Woche nach der anderen vorbei und was den Tag angeht, an dessen Morgen meine Frau und ich uns mühsam aus dem Bett rappeln, dann meine ich zu ihr: “Sollten wir nicht liegen bleiben? Der Abend steht schon hinter der Ecke.”
In einer ‘Scientific American’ Ausgabe fragte jemand, warum die Zeit im Alter schneller an einem vorbei zieht. Die Antwort: Es ist die tägliche Routine. Zeit würde einem langsamer vorkommen, wenn man stets etwas vollkommen Neues machte. Ob das stimmt? In der Jugend, wenn es Tage gab, an denen ich mich langweilte, versuchte ich Neues aufzunehmen, fremde Impulse zu verarbeiten. Im Alter ist einem wenig fremd. Vielleicht ist dies tatsächlich der Grund, warum die Zeit so schnell läuft. Anscheinend ist ihr Routine verhasst. Sie will, dass der Mensch sich um für ihn neue Dinge kümmert. Ist sie so intelligent, dass sie dem mehr von ihr gibt, der sie dafür benötigt und demjenigen gegenüber sparsam ist, der durch seine Routine ohnehin nichts mit ihr angangen kann? Und überhaupt, was ist die Zeit.
Mit diesem Thema beschäftigen sich Gelehrte seit Jahrtausenden. Philosophen und Physiker sind der Meinung es gäbe keine Vergangenheit, keine Gegenwart, keine Zukunft sondern nur die Zeit als Dimension. Sie sei stets da. In der ‘Scientific American’ vom September 2002 schreibt jemand: ‘Um ehrlich zu sein, weder Wissenschaftler noch Philosophen wissen wirklich was Zeit ist oder warum sie existiert.’ Mathematisch gesehen ist Zeit ein eindimensionaler Raum, kontinuierlich, obgleich in diskrete Chronons zerteilt. Die Bewegung der Zeit jedoch ist nur subjektiv. Wir stellen uns das vor. Natürlich auch diejenigen, welche Zeitreise Stories schreiben.
Das letzte ‘Analog Science Fiction and Fact’ bringt einen Artikel James P. Hogans, der hier die oft an ihn wie auch an andere Autoren gerichtete Frage zu beantworten versucht: “Wo bekommst du die Ideen für deine Stories her?” Ideen für welches Subjekt? Es gibt so viele davon. Die Zeit ist eines. Einen kleinen Teil des Artikels, der sich mit der Zeit beschäftigt, greife ich heraus und erspare mir die Übersetzung: ‘What we did was reduce the situation to the simplest configuration imaginable: A button and a light. When you press the button, the light comes on. The only complication was that they were connected via a box that time-shifts the signal. The light comes on thirty seconds before the button is pushed. The paradox then is obvious, immediate, and unavoidable: the light comes on and thirty seconds later it’s time to press the button, but being of normal human perversity and curiosity, I don’t press it. What happens? And conversely: the light didn’t come on thirty seconds ago, but I press the button anyway. What happens? Das sind Konundrums.
Vielleicht sollten wir Alten, die so viel Zeit haben, dass sie uns unter den Fingern zerrint, uns einmal darum kümmern.

sabato, gennaio 14, 2006


Internet Schwindel

Heute hatte ich die Mitteilung in der Inbox, dass ich 250.000 Englische Pfund gewonnen haette. Die Mail stammt angeblich von ‘The National Lottery’. Sie scheint so echt, Fotos mit lachenden Gesichtern, das Logo der Lottery usw. Nun, die Gewinnzahlen stimmen, das kann man im Internet heraus bekommen. Die Mail jedoch stammt von einem Abzocker. Schliesslich muss man ein Lotterieticket kaufen, was ich nicht gemacht habe. Wo auch und warum? Ich bin in Italien und nicht in England.
Diese Mail ist dutzendweise an Andere raus gegangen, stets mit den gleichen Referenznummern. Hier Ref: UK/9420X2/68, Batch: 074/05/ZY369. Ansprechpartner ein adamfletcher_uklottery@yahoo.co.uk . Aufschluss gibt im Internet das Internet Fraud Forum. Nun, ich habe zurückgeschrieben und eines meiner Konten angegeben. Soweit ich weiss, wird der Bursche eine Transaktionsgebühr verlangen, und ich werde ihm schreiben, dass ich der Polizei in Liverpool einen Hinweis unter Nennung der in der Mail angegebenen Telefon-Nummern +447024060307, +447024061558 geben würde, um die Legitimität der Agentur zu überprüfen.

giovedì, gennaio 12, 2006


Was macht Blogging interessant?

Nicht das Schreiben an sich. Das ist für mich eine Fortsetzung dessen, was ich vorher auf meiner Homepage gemacht hatte: Jenes zu beschreiben, was ich zuvor gelesen hatte, einige Gedanken in Buchstaben zu formen. Ob dies jemanden interessiert, wohl kaum. Wenn ja, freut es mich.
Blogs sind mehr als Tagebücher, sie sind öffentlich. Ich hatte vom Blogging aus der Business Week erfahren. Andere sind schon ein paar Jahre früher zum Bloggen gekommen und schreiben lustig vor sich hin. Das Interessante jedoch ist für mich, dass ich heraus bekomme, wie Personen in anderen Ländern ticken. Bestimmt die Umgebung das Verhalten, die Gedanken von Individuen? Und ob. Beispiel: Eine bloggende Mittdreißigerin in einer amerikanischen Großstadt dated einen Mann nach dem anderen, sie hat Vorstellungen, wie ein Partner aussehen sollte. Das geht von Größe, Alter, Haar- und Hautfarbe bis zu bestimmten Charaktermerkmalen. Sie hat die Checkliste im Kopf und wird frustriert, wenn sie beim geistigen Abhaken merkt, dass ihre Spezifikationen nicht erfüllt wurden. Der Kerl hat ein fünf Jahre altes Bild gemailt. Die biologische Uhr läuft und noch immer ist es nicht der Richtige. Am nächsten Tag auf ein Neues.
Die Frauen dort, wenn sie in diese Torschlusspanik verfallen, sind gereizt. Anscheinend besonders die amerikanischen, weil dieses Daten, was man ja online vorbereiten kann, z.B. über CraigsList vorwiegend amerikanisch ist. Man verabredet sich auch in anderen Ländern, doch wohl nicht so getrieben, so gehetzt wie in den U.S.A.
Sprachen lernen durch das Lesen von Blogs. Es geht wunderbar. Ich motze mein Spanisch auf, indem ich jeden Tag ein paar spezifische Blogs lese, mir ausdrucke und am Abend Vokabeln, Redewendungen heraus picke, die ich noch nicht kenne. So mache ich es auch mit portugiesischen und brasilianischen. Portugal schein das Land der Poeten zu sein. Hier ein Blog, von dem die Poesie in den Leser übergeht. Das ist nicht der Einzige. Portugal scheint von Melancholikern bevölkert und die Blogs sehen danach aus. Doch gleichzeitig spornen sie mich an, es auch wieder mit Gedichten zu versuchen.

martedì, gennaio 10, 2006


Focus, November 2005

ist das BSFA-Magazin für Autoren (British Science Fiction Association). Das nützt mir jetzt auch nichts mehr. Habe ich doch so viel von den Schreibtipps gelesen, ohne dass sich mein Schreiben wesentlich verbessert hätte. Wichtig ist, so meine ich, von den Meistern zu lernen. Nur zur Zeit komme ich nicht dazu, Bücher zu lesen. Ich spiele zu viel Tropico : -). Und gestern vergeudete ich unnütz Zeit. Die Batterie meines alten Opels ging in die Knie. Das mitten auf dem Parkplatz des Coop-Supermarktes in Bondeno. War meine Schuld. Hatte mir meine Frau doch gesagt, nimm den Pick-Up, ich aber meinte, es müsse der Opel sein. Der Wagen müsse bewegt werden, sonst würde sich die Batterie entladen. Das hat sie dann ja auch. Es begann schon in der Garage. Der Anlasser quälte und erst nach längerem Zögern sprang der Wagen an. Als ich dann auf dem Supermarkt-Parkplatz den Motor abstellte und mich erst nach ein paar Sekunden daran erinnerte, dass die Autoscheinwerfer noch angeschaltet waren, war die Batterie leer.
Der Wagen ist alt, Baujahr 1987. Ein Opel Omega. Ich fahre noch einen Jeep Wrangler 1992 und einen Ford Ranger 1997, einen Pick-Up. Sie hatten sich im Laufe meines Arbeitslebens so angesammelt.
Doch wieder zum Opel zurück. In Italien muss außerhalb geschlossener Ortschaften das Abblendlicht eingeschaltet werden. Das, die Vergess- und Dusslichkeit waren mein Verderben. Wir wollten für die Woche einkaufen, stattdessen stapften wir durch nasse Wiesen über holperige Wege und Straßen in den Stadtkern auf der Suche nach einer Tankstelle. Ich brauchte eine neue Batterie. Wenn ich schon eine kaufe, dachte ich mir, dann kann der Mann auch mit uns auf den Parkplatz fahren und sie einbauen. Doch eine Tankstelle war im Umbau, zwei andere waren geschlossen. Dann erklärte uns ein netter älterer Herr den Weg zum Elettrauto. Das ist eine Werkstatt, die sich auf Autoelektrik spezialisiert hat. Danach ging alles wie geschmiert. Die Leute brachten das Auto in die Werkstatt und tauschten die Batterie aus. Danach fuhren wir wieder zum Supermarkt und machten unsere Einkäufe.
Wieder ans Thema. Auch wenn ich für mich persönlich keinen Nutzen daraus ziehen kann, ist es dennoch interessant zu erfahren, wie Autoren zu ihren Büchern kommen. Stephen Baxter, der einen Haufen von SF-Romanen auch in Zusammenarbeit mit Arthur C. Clarke verfasst hat, erzählt in seinem Artikel ‘Fractal Futures: the background to the Destiny’s Children series’ eben diesen.
Terry Jackman berichtet von der Schreibwerkstatt Orbiter. Sie gehört zur BSFA und ist ein Forum, in dem Mitglieder ihre Geschichten gegenseitig kritisieren.
Ken MacLeod behandelt ‘Politics and Science Fiction’ und denkt über neue Regierungsformen nach. Ich zähle ein paar auf. Geneigte Leser mögen erraten, was dahinter steckt: Adhocracy, Corporatocracy, Demarchy, Geniocracy, Kakistocracy, Kryptocracy, Minarchism, Robotocracy, Sociocracy, Technocracy, Xerocracy.
Gail-Nina Anderson schreibt in ihrem Beitrag ‘The Whittington Wassail, or: The importance of finding the sub-text’ von einem vorjährigen Smallpress-Horrorwriter Treffen und stellt sich vor, wie ein solcher anhand von in der Zukunft aufgefundenen Symbolen und anderen Hinterbleibseln interpretiert werden würde.
Es gibt einige Gedichte in dieser Ausgabe. Gedichte, deren Verse sich nicht reinem. Ich war als altmodisch Zurückgebliebener der Ansicht, Verse müssten sich reimen. Doch sehe ich immer mehr Lyrik, wo das nicht zutrifft. Gedichte meiner Homepage reimen sich. Sollte ich es mal ohne Reime versuchen? Da ich zur Zeit wenig Lust habe, Geschichten zu fabrizieren, halte ich diese Überlegung für legitim. Sind Reime nicht wie Mauern, die Wörter umschließen? Wenn in einem Gedicht ohne Reim diese Mauern wegfallen, kann die Fantasie nicht höher fliegen?
Zwei Artikel in ‘Focus’ sind für Autoren interessant, die eine Story auf den Markt bringen wollen. Ich werde es nicht vertiefen, auch deswegen nicht, weil der deutsche Büchermarkt für Genre-Kurzgeschichten nicht auffnahmefähig ist.

domenica, gennaio 08, 2006

Vector, The critical Jounal of the BSFA, November/December 2005

In dem literarischen Magazin der British Science Fiction Association interviewt Stuart Young den Filmjournalisten Alec Worley, der sich an die Arbeit gemacht hatte, ein Buch über die Geschichte der Fantasy Filme zu schreiben. Die letzten fünf Jahre hatte er damit verbracht, sich DVDs anzusehen. Und das Buch zu schreiben.
Andrew J. Butler beschäftigt sich mit Philip K. Dick-Filmen: Bladerunner, Total Recall, Screamers, Impostor, Paycheck, Minority Report.
Graham Sleight interviewt Susanna Clarke, die mit ihrem Hugo-preisgekrönten Buch ‘Jonathan Strange & Mr. Norrell’ ihr Meisterstück abgeliefert hat.
Paul Kincaids Artikel ‘Cognitive Mapping: The End’ beschreibt Stories und Bücher vom Ende der Welt. Er fängt mit einer ultrakurzen Geschichte an. Ich finde sie cool.
Die Story stammt von Thomas Barley. Er schrieb ‘A Woman alone with her Soul’ im Jahre 1912. ‘A woman is sitting alone in a house. She knows she is alone in the whole world: every other living thing is dead. The doorbell rings.” Ist doch cool, oder?

Jetzt zu den in dieser Ausgabe empfohlenen Büchern:
Jon Courtenay Grimwood – 9tail Fox
Guy Gavriel Key – The last light of the Sun
James Lovegrove – Provender Gleed

venerdì, gennaio 06, 2006

Die Befana, warum sie jedes Jahr am fünften Januar abends vor dem Pfarrhaus verbrannt wird, weiß ich nicht. Meine Frau sagt, sie war eine Hexe, und Hexen werden verbrannt. Dabei war sie, wie ich im Internet heraus fand, eine gute Hexe. In der Nacht vom fünften auf den sechsten Januar füllt sie die Strümpfe guter Kinder mit Süßigkeiten, die Strümpfe unartiger Kinder mit Kohle. – Laut Legende handelte es sich um eine Frau, die sich weigerte, den Heiligen Drei Königen zu folgen, als diese sich auf den Weg machten, das Jesuskind aufzusuchen. Als Strafe sucht sie Neugeborene auf in der Hoffnung, sie seien das Jesuskind. Nun steht sie bei uns jedes Jahr einen Tag als Strohpuppe vor dem Pfarrhaus.
Asimov’s Science Fiction, December 2005

In ihrem Editorial berichtet Redakteur Sheila Williams von ihrer Teilnahme an zwei Writing Workshops, dem ‘Clarion’ und dem ‘Odyssee: The Fantasy Workshop’. Der ‘Clarion’ hat mittlerweile siebenunddreißig Jahre auf dem Buckel. Er wird in Lansing, Michigan abgehalten. In Lansing sah ich mal ein Football-Match. Williams versuchte in ihrer Rolle als Gast Redakteuse den Teilnehmern des Kurs nahe zu bringen, was sie von einer guten SF-Story erwartete. Robert Silverberg behandelte in seiner Kolumne ‘Reflections’ die Rolle H.P. Lovecrafts als SF-Autor. Als Horror-Autor eine Legende, basieren doch viele seiner Stories auf SF-Elementen. Silverberg grub mit ‘Shadow out of Time’ eine Story aus, von der er meint, sie sei pure SF. Silverberg ist Grandmaster, ein Titel, der von den Science Fiction Writers of America vergeben wird. James Patrick Kelly zählt in der Kolumne ‘On the Net’ einige der Grandmaster auf. Wenn man von diesen Personen etwas liest, liegt man richtig.

Robert A. Heinlein Clifford D. Simak Lsprague de Camp Fritz Leiber Andre Norton Isaac Asimov Ray Bradbury Damon Knight Lester del Rey AE van Vogt Jack Vance Poul Anderson Hal Clement Brian W. Aldiss Philip Jose Farmer Ursula K. LeGuin Anne McCaffrey Robert Silverberg.

Die ‘Invasion of the Vinyl Space Monkeys’ ist nach Therese Littletons Aussage nicht zu stoppen. Einschleichend und daher gefährlich, meiner Meinung nach. Zumindest in den U.S.A. Figuren sammeln: ein bizarres Hobby. Als ich in den U.S. arbeitete, ging es um Beanie Babies, Sammlerfiguren, die künstlich knapp gehalten, horrende Preise erzielten. Und nun die Space Monkeys. Vinyl Figuren, die anderen Action Figuren den Rang ablaufen wollen. Da auch hier das Internet als Marketing-Medium herhalten muss, hier einige URLs:
http://www.playlounge.co.uk/ http://www.myplasticheart.com/ http://www.toytokyo.com/ http://www.sweatyfrog.com/

Von den Stories dieser Ausgabe fand ich Chris Becketts ‘The Perimeter’ besonders einfallsreich. Könnte ich Geschichten wie diese schreiben, wäre ich mit mir zufrieden. Lemmy Leonhard sieht einen weißen Hirsch in der Stadt. High Resolution, hohe Auflösung. Lemmy wird von seinen Kumpels abgehalten dem Hirsch nach zu laufen, da diese einen Ausflug nach Greytown planen. Greytown, dort, wie der Name schon sagt, Leute mit niedriger Auslösung wohnen, die mit höchstens 128 Farbpixeln. Später findet Lemmy heraus, dass der Hirsch durch ein Loch im Perimeter-Zaun in die Stadt gelaufen war. Wie das? Außerhalb, so Lemmy, konnte doch niemand leben. Eine alte Frau sprach ihn an und lud ihn zu sich in ein Haus ein, das knapp vor dem Zaun stand. Die Frau hatte die höchste Auflösung, so wie der Hirsch. Am Ende der Story wissen Lemmy und Leser, was es mit dem Perimeter, der Stadt, den unterschiedlichen Auflösungen auf sich hat.
Gut war auch die Geschichte von Kristine Kathryn Rusch ‘Diving into the Wreck’. Eine jener, die im Weltraum spielt, von denen es in letzter Zeit sehr wenig gibt.

giovedì, gennaio 05, 2006

Im Fanzine ‘Stammtisch Bote’ reminisziert Hope Schwagenscheidt über den vorjährigen SF-Oldie-Con in Unterwössen/Obb. Die Rückseite des Fanzines ziert die Vurguzz-Reklame, die des giftgrünen und hochgeistigen Getränkes der deutschen SF-Fans mit 250%igem Alkohol-Gehalt. Der Oldie-Con, an dem auch ich ein paar Stunden hatte teilnehmen können, bevor ich weiter in den Norden düste, war mit SF-Größen aus dem deutschsprachigen Autorenbereich und dem SF-Fandom bestückt. Wie Ernst Vlcek, Helmuth W. Mommers, Franz Rottensteiner, Thomas R.P. Mielke, Wolfgang Jeschke.

Hier auf den Namen fur die entsprechende Internet-Seite klicken:

Marinanne Sydow Victor Farkas Gustav Gaisbauer Rolf Gindorf Ronald Hahn Axel Melhardt Tomas R.P. Mielke Astrid Ann Jabusch Helmuth Mommers Erwin Peterseil Jürgen vom Scheidt Dieter von Reeken

Am Ende des kleinen Fanzines finde ich eine Story Frederic Browns mit dem Namen ‘Solipsist’. Es kennt doch jeder Browns Film ‘The screaming Mimi’, oder?.
Wo ich gerade bei SF inclusive Fandom bin. Der neue ‘Fandom Observer’ ist da.

martedì, gennaio 03, 2006

Matrix, the news magazine of the British Science Fiction Association, Nov/Dez 2005
In Summer Glau aus der Fernseh-Serie ‘Serenity’, die das Titelblatt ziert, könnte ich mich glatt verlieben. Nun denn, gehen wir zur nächsten Seite. SF-Autor Kim Stanley Robinsons ‘Words of Wisdom’ zeigen, dass es eine Minderheit von Amerikanern gibt, die über die Lage dort nicht glücklich sind.

“I think the U.S. is in a terrible state of denial. Worse than that, we seem to be caught in a kind of Götterdämmerung response: we’d rather have the world go down in flames than change our lifestyle or admit we’re wrong. Even here in California, 50 % of cars on the freeway are SUVs, and they’re political statements: they say, we’re going to take the rest of the world down with us because we don’t give a damn[...] There’s a really sizeable minority here who back measures to reduce emissions, but the political process is controlled by the Republican administration, which is basically in thrall to the oil industry. So it’ll come down to another election – and with the last two elections both in their different ways perhaps having been stolen, we can’t even really count on democracy anymore. It’s pretty scary here.”

Kim Stanley Robinson

Aus dem Wust von Nachrichten zwei: Filmschauspieler und Comic-Freak Nicholas Cage, nennt den mit seiner Frau Alice gezeugten Sohn Kal-El zu Ehren Supermanns.
In einer Umfrage der Poetry Society, welches Gedicht in den Weltraum geschickt werden sollte, stimmte die Mehrheit der Befragten fur Adrian Mitchells ‘Human Beings’.
‘Think about your mind, which can think about itself and the whole Universe.’

Weiter im Text:
James Bacon berichtet vom Octocon, Irlands SF-Convention.
Stephen Baxter schildert mit ‘Death comes from above’ die Möglichkeiten, mit denen Naturgewalten die Menschheit auszulöschen in der Lage sind.
Andy Sawyer, Kustode der Science Fiction Foundation Collection schreibt über H.G. Wells im Jahre 1936 verfilmtes Buch ‘Things to come’.
Roderick Gladwish macht mit zwei SF-Magazinen bekannt. Scifantastic als Print-Zine, Aeon als Online-Ausgabe.
John Hunter interviewt Comic Zeichner und Autor Mike Carey.
Ein anderer Hunter, Tom, interviewt Hal Duncan, Autor von ‘Vellum’.
Danach interviewt Hunter Pat McMurray, den neuen Vorsitzenden der BSFA, der erzählt, wie er mit Marketing und anderen Organisationsmaßnahmen der BSFA neue Mitglieder zuführen will. Vielleicht kann der Science Fiction Club Deutschland, der antriebslos vor sich hin dümpelt, von McMurray abschreiben. Martin McGrath bespricht einen Haufen SF-Filme. Wenn ich doch nur einen davon sehen könnte. Wir sehen jeden Abend um neunzehn Uhr ‘Raumschiff Voyager’, das war’s dann schon. – Besprochene Filme sind Doom, Serenity, Wallace and Gromit: The Curse of the Were-Rabbit, The Corpse Bride, The Brothers Grimm, Sky High, Man with the screaming brain. Fazit: Mit der Unmenge Stoff, die auf den dreißig Seiten von Matrix untergebracht sind, gibt es vergnügliches Lesen.

lunedì, gennaio 02, 2006

Ein Klick auf das Feld ‘Next Blog’ und es erscheint ein vom System zufällig ausgewählter Blog. Ich suche nach Blogs in spanischer und portugiesischer Sprache. Im Zuge dieser Suche kommen kuriose zum Vorschein. Wie der mit der Überschrift ‘I married a Looser’, in den die Frau jeden Tag den Frust über ihren Ehemann ablädt. Dieses tagtägliche Gemecker war entsetzlich zu lesen. Eine Bookmark habe ich mir erspart.
Senhora X, die sich vor zweiundzwanzig Jahren von ihrem Mann hatte scheiden lassen und seitdem nicht mehr zu Gesicht bekam, sah ihn am Wochenende wieder und sie stellte fest, dass sie ihn noch immer liebt. Glückwunsch. Er liebt sie auch noch, versicherte er ihr. Nach seiner Reise wollen sie über ihre weitere Zukunft sprechen. Liebe überdauert Zeit und Raum. Das ist doch was. Ich hoffe nur, dass dies kein Hinderungsgrund ist, weiterhin mit ihr Messages in portugiesisch auszutauschen. Denn irgendwann in diesem Jahr will ich ein paar Wochen in Brasilien verbringen. Aber ohne portugiesische Sprachkenntnisse fühlte ich mich dort nicht wohl.

domenica, gennaio 01, 2006

Wie vorausgesehen, mit der Geschichte ‘Eva’ bin ich unten gelandet, in der zweiten Hälfte auf Platz 27. Eine barmherzige Seele oder mehrere davon haben mir noch vier Punkte gegeben. Ja nun, mir fehlt zur Zeit zum Geschichten schreiben der Bock und das sieht man. Vor ein paar Jahren hätte mich das gewurmt. Ich bin bei Schreib-Lust wieder auf no-mail gegangen, um von deren E-Mails nicht weggespült zu werden. Fazit ist: Ich werde nur eine Story fabrizieren, wenn ich wirklich Lust dazu habe.

Heute Morgen kam beim Hochfahren des Computers die Fehlermeldung, dass die Platte nicht mehr beschreibbar sei und dann sprang der Scan an. Er lief den ganzen Tag und spürte einen defekten Cluster auf. Ich sollte mich so schnell wie möglich um eine Back-Up Möglichkeit kümmern.

giovedì, dicembre 29, 2005

Locus, The Magazine of the Science Fiction & Fantasy Field, October 2005

Das Abo werde ich auslaufen lassen. Viele Seiten lese ich nicht, Seiten, angehäuft mit Buch- und Magazinbesprechungen. Ich kaufe keine SF-Bücher, habe zu viel ungelesene klassische Literatur in meinen Regalen, dann die SF-Magazine, die ich beziehe: Asimov, Analog, Fantasy & SF, Interzone, Static. Dann lese ich den wöchentlichen Spiegel, die wöchentliche Business Week, den monatlichen Scientific American, die Magazine des englischen, des deutschen SF-Clubs. Ich lerne spanisch und portugiesisch. Sonst noch was? Fahre Rad, meine Frau zu den Supermärkten, zum Holzhändler und spiele ‘Tropico’, wobei ich es noch immer nicht geschafft habe, als Präsident der Tabakinsel genügend Zigarren zu produzieren, um das Spiel unbeschadet zu überstehen. Dann tröste ich mit meinen E-Mails Senhora X in Brasilien so gut es geht, die gestern ihren fünfundvierzigsten Geburtstag gefeiert und sich anscheinend in einem Alter befindet, in dem es bei ihr kriselt.Im Januar werde ich Cristina, die spanische Banknachbarin aus dem Italienischkurs wieder sehen. Nach dem ich den Kurs verlassen hatte, meinte sie in einer e-mail, wir sollten mal zusammen eine Tasse Kaffee trinken. Doch wieder zurück zu Locus.
Die Interviews sind nach wie vor interessant. SF-Autoren denken ‘out of the box’, außerhalb eingefahrener Geleise. So wie Jack McDewitt und Benjamin Rosenbaum in dieser Ausgabe. Nur, rechnet sich das gegen das Zeug, was ich übergehe und die 55 USD, die ich pro Jahr bezahle?

martedì, dicembre 27, 2005

In der Business Week vom 5. Dezember gibt es als Special Report ‘Googling for Gold’. Kurzum, es geht darum, dass bis jetzt niemand herausgefunden hat, was die Googler mit ihren einhundertzwanzig Milliarden US-Dollars machen wollen, die sie wert sind.Google kauft kleine Firmen auf, aber von größeren lässt es die Finger. Venture Kapitalisten werden links liegen gelassen und ihre IPO, Initial Public Offer, also die Prozedur, die sie auf den Aktienmarkt führte, haben Google selbst entworfen und ausgeführt. Mit einer holländischen Auktion. Banken, welche die Einführung Googles auf dem Aktiienmarkt zu organisieren sich angeboten hatten, hat Google ignoriert. Also was macht Google mit seinem Zaster? Niemand weiß es. Vermutlich Google selbst nicht.
Jetzt geht es los mit der Auswertung der Schreib-Lust Geschichten. Diesen Monat war das Thema ‘Zeitreise’ kreativ zu behandeln. Es sind mehr als vierzig Geschichten, die zu lesen sind. Viel Holz. Meine eigene, ‘Eva’, ist nicht preisverdächtig. Ich war sicher schon mal besser. Mir fehlt zur Zeit das künstlerische Feuer *g*. Trotzdem schreibe ich weiter, allein, um zu sehen, inwieweit meine Routine wirkt. Damit meine ich, inwieweit ich eine brauchbare Geschichte im Schlaf produzieren kann. Ich hoffe, dass wenigstens einige Punkte dafür zusammen kommen.
Ich habe auf den Polizisten Ron Davis zurückgegriffen, den aus meinen Stories ‘Flip Flop’, ‘Kopflos’ und ‘Pizza & Cola’.
Michael Saur, Thomas Schuler: Das Leben war ein Pfeifen – Kubanische Fluchten

Ein weiteres Buch von Picus Lesereisen. Diesmal geht es um Kuba.
Ich will wieder mal aus meinem Dorf in der Po-Ebene. Irgendwann. Irgendwann im Jahr 2006. Vor einigen Monaten wurde ich Mitglied der südamerikanischen Yahoo-Mailinglist ‘Cuaderno’, um meine Spanischkenntnisse aufzurüsten. Die Liste ist nicht sehr aktiv. Im Gegensatz dazu brummt es in der Mailinglist ‘Cervantes’. Die täglichen e-mails erschlagen einen, so dass ich dort auf no-mail ging. ‘Cervantes’ behandelt die Feinheiten der spanischen Sprache. Die Aktiven dort forschen hier, forschen dort und geben die Resultate in die Liste. Hochinteressant, nur habe ich noch andere Dinge zu tun und als Basis-Anfänger, der noch nie in einem spanischsprechenden Land war, reicht mir die Mailing-List ‘Cuaderno’. Maritza aus Kuba hatte mich dort angesprochen. Sie habe vor Jahren Deutschen auf Kuba Spanisch beigebracht. Ich nehme an, es waren welche aus der früheren DDR. So weit ich weiß, lebt sie nicht in Havanna, und ich dachte mir, wie wäre es, wenn ich mal hin führe. Daher dies Buch. Über Kuba, Versorgungsschwierigkeiten, Unterdrückung und Knast. Die Insel erscheint als Gefängnis für diejenigen, die dort leben. Dennoch, ich werde Maritza mal direkt anschreiben und für mich die Möglichkeiten sondieren. Sind meine Kreditkarten dort gültig, wie sieht es mit Geldautomaten aus? Haben sie Cirrus? Usw. Wie kommt man von Havanna zu ihr? Ist Strand in der Nähe? Werde ich zum Zigarrendrehen abkommandiert? Wie ist das Bier?

Hier ist das Inhaltsverzeichnis des Buches:
  • Allein im Meer des Kapitalismus – Fidel Castro
    Das Geheimnis um Castros Geliebte – Zwischen Dichtung und Wahrheit: Das schillernde und undurchschaubare Leben der Marita Lorenz
  • Die Geschichte des Negatives Nr. 40 – Fidel Castros Leibfotograf und sein berühmtestes Bild
  • Beim Salsa wird nicht geschwitzt – Von dem Wunsch, kubanische Lockerheit tanzend zu erlernen
  • Mehr Musiker aus Musik – Die staatsnahen Klänge eines altehrwürdigen Buena Vista Social Club oder Was geschah, würde in Kuba die moderne Musik verboten werden
  • Vogelfrei – Ein deutscher Glücksritter im Sozialismus
  • Im schwarzen Mantel – Die jungen Frauen auf den Strassen von Havanna sind verschwunden
  • Kartoffeln zum Dessert – Vier Wochen im August 1993, die die Insel veränderten
  • Fleischeslust – Wie Kuhmörder länger im Gefängnis sitzen als Menschenmörder
  • Hunger nach etwas – Kubas Juden geht es so gut wie nie seit der Revolution und doch wandern sie in Scharen nach Israel aus
  • Ein Dorn im Fleisch Kubas – Eine Provokation namens Guantanamo
  • Die Geschichte des Milchpulvers – Eine ‘unzertrennbare Völkerfreundschaft’ oder Das Ende vom kleinen fernen Paradies der DDR-Bürger
  • Die Geduld der Palmen – Wie den Exilkubanern nochmals ein Stückchen Heimat abhanden kam
  • Chaos und Cheeseburger – Wie die kubanisch-amerikanische Schriftstellerin Cristina Garcia nach einem Ort zwischen Havanna und Miami sucht

Es gibt Deutsche auf Kuba, die sich vor zwanzig Jahren oder mehr entschieden hatten auf der Insel zu bleiben, in der Hoffnung auf bessere Zeiten. Sie hoffen noch immer und haben dadurch zwanzig Jahre ihres Lebens in den Sand gesetzt. Ich sag mal: Wie wär’s, wenn Kuba und die USA aufeinander zu gingen, um der kubanischen Bevölkerung das Leben zu erleichtern? Wo ist der gesunde Menschenverstand?

venerdì, dicembre 23, 2005

Fantasy & Science Fiction, Dec. 2005

Bueno. Dies ist eine der besseren Geschichten: Sydney J. Van Scyocs ‘Poppies by Moonlight’. Carla, die sich eine Karriere als Buchhalter erarbeitet hat, wo jede Ziffer auf ihrem Platz sitzt, fährt wie jedes Jahr die lange Strecke von Portland, Oregon nach San Francisco, Kalifornien zu dem kleinen Farmhaus ihres Stiefbruders, einem verantwortungslosen Typen, um bei ihm nach dem Rechten zu sehen. Es ist ihr zuwider, doch sie hatte es ihrem Stiefvater versprochen, bevor dieser bei einem Unfall ums Leben kam. Sie erkennt ihren Bruder nicht wieder, als sie bei ihm eintrifft. Rasiert, adrett gekleidet. Das Haus ist renoviert. Wie das? Er, so sagt er, hat einen Untermieter, der zur Zeit verreist sei. Doch so weit ist er nicht weg, denn er kommt jede Nacht und quartiert sich in den Körper Carlas Stiefbruders ein. Als Gegenleistung gibt er ihm Lotterie- und Wett-Tipps. Ein Alien also, der mit einer Schar von anderen sich ein paar Jahre auf der Erde zu Studienzwecken eingerrichtet hat. Carla packt der Terror und sie reist wieder ab.
Während der Fahrt gesteht sie sich ein, dass ihr Bruder ein anderer, ein besserer Mensch geworden war und sie denkt über sich selbst nach, über ihr strukturiertes Leben, die Zelle im Großraumbüro, in der sie die meiste Zeit ihres Daseins verbrachte. Sollte das alles sein? Und sie kehrt auf halbem Wege um. Ich fand die Geschichte deshalb gut, weil sie auf zwei Ebenen funktioniert. Einmal die technische Seite, das Setting, die Handlung, zum zweiten dann, wie Carla plötzlich ihre eigene Lebensführung infrage stellt und versucht ihrem Leben eine andere Richtung zu geben.

Es gibt sieben weitere gute Geschichten und eine Filmkritik Lucius Shepards, der den Film ‘Krieg der Welten’ auseinander nimmt.

mercoledì, dicembre 21, 2005

Meine ersten e-mails habe ich auf portugiesisch verfasst. Senhora X aus São Luiz in Brasilien meldet sich noch hin und wieder. Vorher hatten wir auf spanisch korrespondiert, jetzt martere ich sie mit meinem Portugiesisch. Wenn man in den Innereien von El Elo, der Online Zeitung von São Luiz herumschnüffelt, kommen Skurrilitäten zu Tage wie das Liebesmotel Le Baron. Mehr als eine Absteige. Das Motel hat seine Zimmer nach fünfzehn Themen ausgestattet, wie romana, africana, arabe, japonesa usw. Nehmen wir das Büro: Es gibt einen Herrenanzug, da die Leute meist in T-Shirts herum laufen, eine Kravatte, ein Kostüm, einen Konferenztisch, einen Vorstandssessel, CD-Player,Computer, Badewanne, Sauna und Doppelgarage. Im Büro steht ein King-Size Bett. Hier wird wohl die Phantasie Boss, Sekretärin ausgelebt. Blowjob unterm Schreibtisch usw.
Die neuste Errungenschaft ist die Sado-Suite (s. Foto). Das King-Size Bett befindet sich in einer Zelle. Es gibt einen Thron für den Dom, eine Betbank für die/den Submissiven, das Kreuz des Heiligen Andreas, der diese sexuelle Variante wohl absegnen muss. Darüber hinaus steht ein Verließ mit den notwendigen Utensilien wie Pranger, Holzpferd, Galgen, Strafbrunnen, Peitschen, Handschellen, Masken, Rohrstöcken und Kerzen zur Verfügung. Dann die übliche Badewanne, Sauna, Bettzeug aus Satin.
Die Preise sind zivil, zumindest für Europäer: 3 Stunden: 90 Real (31 Euro); 8 Stunden: 150 Real (51 Euro), 24 Stunden: 390 Real (134 Euro). Für den einfachen Brasilianer liegen die Dinge anders. Sein Mindestgehalt liegt bei 300 Real (100 Euro).

giovedì, dicembre 15, 2005

Business Week, Nov. 21, 2005
Hat mit ‘The WebSmart’ wieder einen interessanten Artikel übers Internet. Abgesehen von den Bestrebungen, Unternehmen durch das Internet wettbewerbsfähiger zu machen, was mich als Pensionär nur am Rande interessiert, wurde das File-Sharing Programm eDonkey erwähnt, dann Lindenlab, in dem man sich eine eigene Welt aufbauen kann. Wohl so etwas wie ein PrivatSim, und zu guter Letzt das kollaborative Digg, dessen Mitglieder die Nachrichten bestimmen, die bei Digg auf der ersten Seite im Internet erscheinen, so wie diese: ‘Pentagon reveals Plan to brainwash Human Race’, die Absicht des Pentagons, pro Amerikanische Slogans und Nachrichten in ausländische Internetmedia-Erzeugnisse einzuschmuggeln, ohne das Pentagon als Quelle anzugeben.
Downloads wie die des ‘SecondLife’ von LindenLab sowie des eDonkey werde ich erst durchführen, wenn ich weiß, dass mein Dial-Up Flatrate Abo bei der italienischen Telekom wirksam ist. Das wird sich mit der nächsten Rechnung herausstellen.

lunedì, dicembre 12, 2005

Matthias Matussek: Im magischen Dickicht des Regenwaldes – Reise durch den Amazonas

Das zweite Buch Matusseks, das ich mir zu Gemüte führe. Von Reno Centese nach Brasilien ist ein weiter Sprung und einer meiner Träume. Schaffe ich es im nächsten Jahr für ein paar Wochen dahin zu fahren? Wann bin ich mit meinem Portugiesisch so weit, dass ich mich verständigen kann?
Matussek bringt auch hier einige bezeichnende Episoden, wie ‘Don Juan in den Wäldern’, die mit Caboclo Joãzinho, der sich seine abtrünnige Frau mit Hilfe eines Medizinmannes wieder eingefangen hat. Dann das Boi-Bumba Fest, zu dem Tausende auf allem, was schwimmt, zur Flussinsel Tupinambarana kommen um sich für ein paar Tage sinnlos zu feiern.

Weitere Kapitel: Der grüne Sieg – Eine Reise durch den Amazonas
Die Pläne und das Wuchern – Brände als notwendige Erneuerung des Dschungels
Waldflucht – Geschichte von Eroberern
Survival of the Fittest – Die Auswüchse des Tourismus
Das High im Regenwald – Die Natur als Abenteuerfilm
Die Holzmühle – Die ökologische Enträtselung des Waldes
Der Kontinent der Träumer – Hightech Cowboys im wilden Westen
Die Amazone – Senatorin Marina, die Schutzheilige des Waldes
Chico Mendes, das Kondom – Vom trotzigen Aushalten der Gummizapfer
Das gelobte Land – Jesuiten und Indianermythen
Der Dschungelpionier – Über Alexander von Humboldt, der den oberen Rio Negro erforschte
Der Indianerfreund – Geschichtenerzähler auf dem Amazonas
Die Götter vom Schwarzen Fluss – Reise zum Stamme der Tukanos
Auge um Auge – Ein kleiner Kutter bringt Gerechtigkeit in den Dschungel

mercoledì, dicembre 07, 2005

Matthias Matussek: Geliebte zwischen Strand und Dschungel. Hitzeschübe aus Rio de Janeiro

Es musste so kommen. Senhora X hat es geschafft. Ich habe mir Bücher über Brasilien besorgt. Eines ist das obige. Spiegel Korrespondent Matussek greift ein paar prominente Ereignisse aus der Korrespondentenzeit heraus und schildert Menschen, die ihm über den Weg gelaufen waren. Seine Kapitelüberschriften kann man abgreifen und sehen, um was es in dem Buch geht:

Das Haus im Dschungel. Ankunft in Rio de Janeiro
Samba mit ET. Tanz als Lebensweise
Die deutschen Girls von Ipanema. Ipanema – Mythos und Wahrheit
Das brasilianische “churrasco”. Fleisch im Himmel
Das Maracanả - Stadion. Tor zum Himmel, Maul zur Hölle
Ich und Paulo Coelho. Begegnung mit einem Unsterblichen
Die sicherste Stadt der Welt. Wie ein Sprachlehrer einen Beamtenfeiertag erfand
Cops und Gangster. Tödliches Finale
Carlitos Dusche. Karneval am Strand
Der Genuss der Sünde. Rios Vila Mimosa wählt die Hure der Huren
Der Schatz am Silbersee. Gaunerei zum Lichterglanz
Casa de Festa. Ein Haus zum Feiern

Also Momentaufnahmen. Aus diesen kann man noch nicht heraus lesen, wie man in Brasilien lebt. Immerhin, eines ist sicher. Man lebt fröhlicher und gefährlicher.

lunedì, dicembre 05, 2005

Meinen Italienisch-Kurs lege ich zur Seite. In anderen Worten: Ich gehe nicht mehr hin.Congiuntivo imperfetto, congiuntivo trapassato waren eine Qual. Ich hatte und habe keinen blassen Schimmer, wann ich den einen, wann ich den anderen anwenden soll. Im deutschen weiß ich auch nicht, wenn ich ‘ich habe gehabt’ und ‘ich hatte gehabt’ schreiben soll. Nur da wird es mir nicht vorgehalten. Zum anderen ist die Lehrerin super-empfindlich, also hoch sensibel. Wenn ich einen Lehrtext beanstandete, weil er mehrdeutig ist, schluckte sie und grummelte und nahm es persönlich. Nicht diese Frau zu quälen und meine Meinung zu sagen, ließ sich nicht vereinbaren. Ich gehe noch zum Spanisch Kurs. Mit der Lehrerin dort, die Humor besitzt, habe ich keine Schwierigkeiten. Zu Haus lerne ich portugiesisch, da Senhora X aus São Luis in Brasilien bis vor kurzem doch noch ihre e-mails an mich abgefeuert hat. Jetzt hat sie anscheinend die Grippe. Und da sie mit ihrem Gehalt von 180 Euro im Monat nur auf der Arbeit an einen Computer kommt, lese ich im Moment nichts von ihr. Abra o çoracão = ‘Öffne das Herz’ läuft unter ‘Intimidades’, der Kolumne von ‘El Elo’, einer Internetzeitung aus São Luis, in der Frauen und Männer ihr Herz ausschütten und Leser um Rat bitten. Äusserst interessant. Es handelt sich um die Liebe. Ich werde an einem der folgenden Tage mal ein Beispiel bringen.

sabato, dicembre 03, 2005

Das Ergebnis des Schreib-Lust Geschichtenwettbewerbs für November ist nicht berauschend. Zumindest nicht für mich. Siebzehnter Platz von einunddreißig. Es gibt mehrere Möglichkeiten. Nehmen wir die naheliegende: Meine Story ‘Der Fisch lebt’ ist nicht gut. Ich habe das Gefühl, meine Geschichten seien alle gut. In dem Falle trügt das Gefühl. Vielleicht waren auch die vielen Henrys daran Schuld. Eine andere Möglichkeit: Die Story ist gut, nur kommt der Plot nicht an. Die letzte: Der Teilnehmerkreis. Und die hinterletzte: Von jedem etwas.
Für den Dezember sollen wir eine Zeitreise-Story schreiben. Den Plot habe ich im Kopf, nur habe ich zur Zeit noch keinen Bock, die Geschichte zu Papier zu bringen. Vielleicht ändert sich das im Laufe des Monats.

mercoledì, novembre 30, 2005

Ich habe wieder eine von den ‘Scientific American’ durch, die ungeordnet bei mir herum liegen. Bevor ich die August-Ausgabe weg lege, eine Bemerkung zu Martin Gardner, der von 1956 bis 1986 eine mathematische Kolumne in der Zeitschrift hatte. Ich selbst abonnierte in den Achtzigern das ‘Spektrum der Wissenschaft’, die deutsche Ausgabe von ‘Scientific American’ und hatte mir vor fünfundzwanzig Jahren Gardners Buch ‘aha! Oder das wahre Verständnis der Mathematik’ zugelegt. Ich komme jetzt auf Gardner, weil in der Scientific American–Ausgabe der Hinweis auf Gardners Compact Disc erschien. Sie enthält die komplette Sammlung seiner Scientific American-Beiträge, kostet $ 54.95 und kommt bei der Mathematical Association of America heraus. Gardner ist mit 91 Jahren immer noch aktiv. Hier eine seiner kleinen Aufgaben aus dem Buch:
Professor Riesenklein weilt wieder unter uns.Prof. Riesenklein: “Ich habe mir ein neues Rätsel für euch ausgedacht. Wieviele Haustiere habe ich zusammen, wenn alle außer zweien Hunde sind, alle außer zweien Katzen und alle außer zweien Papageien?”
Fröhliches Raten.

martedì, novembre 29, 2005

Interzone, Science Fiction and Fantasy, 201
TTA Press, die das Magazin heraus bringt, hat dessen Aufmachung weiter verbessert. Die Leute bemühen sich. Illustrationen schreien den Leser an, setzen sich effektvoll in Szene im Wettbewerb um die Aufmerksamkeit, in Konkurrenz mit den Stories von Richard Calder, Paul di Filippo, Elizabeth Bear, Lauren McLaughlin, Jessica Reismann.
Hugo Gewinner David Langford bringt in seinem ‘Ansible Link’ Neues und Klatsch aus dem SF-Bereich.
Nick Lowe rezensiert SF-Filme, David Mathews Magazine dieses Genres und John Clute Romane.

lunedì, novembre 28, 2005

Locus, The Magazine of the Science Fiction and Fantasy Field, September 2005

Er kommt spät, aber er kommt, der Locus. Nun sehe ich die auf dem SF-Worldcon in Glasgow gewählten Hugo-Preisträger zum x-ten Mal. Fotos gibt es zuhauf, unter ihnen die von Terry Pratchet, Lucius Shepard und William Gibson. Die Leute werden sicher nicht zu einem Schönheitswettbewerb zugelassen, aber ich ja auch nicht. Dann gibt’s Neues vom SF-Markt, wie üblich Magazin- und Buchbesprechungen. Unter anderem auch eine von Kate Wilhelms ‘Storyteller’, das ich mir zugelegt habe. Ich will endlich wissen, wie man eine gute Geschichte schreibt. Ich sehe einen Haufen Verlagswerbung und zu guter Letzt zwei Interviews. Eines mit Damon Broderick und eines mit Rudy Rucker. Über ihn und seinen kosmischen Computer hatte ich schon an anderer Stelle berichtet

domenica, novembre 27, 2005


Inzwischen gibt es bei kurzgeschichten.de einige positive Kritiken zu meiner Story ‘Der Fisch lebt’. Das Nette an diesem Forum ist, dass es dort üblich ist, sofort zu kritisieren und dass Leser einander auf die Sprünge helfen, wenn sie etwas in der Geschichte nicht kapiert haben; denn nichts ist scheußlicher für den Verfasser, als es selbst erklären zu müssen. Ich mache es an einem Beispiel fest:
Kritik:
Ein Arzt beugte sich über ihn."Sie haben ein gebrochenes Schlüsselbein, fünf kaputte Rippen und einen Pneumothorax.
Von einem Schlag ins Gesicht? Sehr unwahrscheinlich. Da müsste er schon aus dem zweiten Stock gefallen oder von einem Auto überrollt worden sein.
Kritik aus.
Ich hatte sinngemäß geschrieben, Henry habe die Faust auf sich zufliegen sehen und danach nichts mehr gespürt. Danach sei er mit dem gebrochenen Schlüsselbein, fünf kaputten Rippen und einem Pneumothorax aufgewacht.
Es gibt diese Art von Lesern, die wollen den Hergang genau beschrieben haben, da sie sich nicht vorstellen können, dass der Mann noch ein paar Mal zugetreten haben muss. Und sie halten mich für blöd, dass ich das mit den fünf kaputten Rippen schreibe, wo er doch nur die Faust auf sich zu fliegen gesehen hatte. Wenn ich aus Henrys Perspektive schreibe, er also bewusstlos ist und im Krankenhaus wieder aufwacht, woher weiß ich als Henry, wie der Mann mich zugerichtet hat?
Es gibt noch weitere Kritikerbolzen. Ich glaube, ich muss doch ausführlicher antworten.
Dessen ungeachtet, waren auch die freundlichen Kritiker nicht von meinen vielen Henrys angetan. Sollte ich die Story darauf hin überarbeiten? Vielleicht später. Zur Zeit zermarter ich mir mein Hirn, was den Plot zur nächsten Schreib-Lust Story angeht. Es soll eine Zeitreise Story werden. ‘Verratene Liebe’ ist eine, die ich vor ein paar Jahren fabrizierte. Obwohl sie m.E. nicht schlecht ist, will ich die nicht bringen, es muss was Neues her.

sabato, novembre 26, 2005


Meine Story ‘Der Fisch lebt’ steht jetzt im Internet, auf meiner Homepage und in einigen ausgewählten Literaturforen : -). Während sie bei Schreib-Lust.de einige gute Kritiken und eine weniger gute erhielt, wurde mir die Geschichte bei Kurzgeschichten.de um die Ohren gehauen. Der Frau gefiel dies nicht, gefiel das nicht, dödeldi, dödelda. Ihr und zwei anderen aus Schreib-Lust war gemeinsam, dass sie sagten, zu viele Sätze fingen mit ‘Henry’ an, wenn Henry etwas machte. Stimmt, viele Sätze mit viel ‘Henry’. Ich habe alles so gelassen. Ich kann mir erlauben, meine Ecken und Kanten zu zeigen. Für die Stories bekomme ich kein Geld. Logisch, so gut sind sie nicht. Bei Schreib-Lust ist sie eine von mehr als vierzig Geschichten, die diesen Monat am Wettbewerb teilnehmen. Mal sehen, welchen Platz sie einnehmen wird.
Was Google angeht, das Online Newsmagazine ‘Wired News’ zählt in seiner neuesten Ausgabe auf, was auf uns zu kommt, wenn Google von der Konkurrenz kein Stock in die Speichen geschoben wird.

lunedì, novembre 21, 2005


Andromeda Nachrichten 208, Science Fiction Club Deutschland e.V.

Mit 250 Seiten ist es ja dick genug. Wie sieht der Inhalt aus?
Chefredakteur sucht dringend Nachfolger. Hat keiner Lust dazu? Andro scheint statisch. Liegt an den immer wiederkehrenden Rubriken. Hin und wieder müsste alles mal aufgemischt werden. So macht das Magazin einen lustlosen Eindruck, trotz der zum Teil guten Inhalte. Zu viel verlangt? Wo ist die Aufbruchstimmung? Wo der Ruck, der durchs Land geht? : -).
Ein Leserbrief politisiert. Der Mann schlägt sich nach rechts, als Gegengewicht zu Robert Hektors links verbrämte Wissenschaftsartikel. Wenn man sich das Politische weg denkt, sind die Beiträge gut und ausführlich.
Es gibt ‘nen Beitrag zu Perry Rhodan, den ich überlese. Ich husche über Film- und Buchbesprechungen. Den Beitrag über Computerspiele sehe ich mir näher an. Ich selbst spiele ‘Tropico’, versuche als Präsident meiner Insel die Bürger glücklich zu machen. Habe jedoch meine Zweifel. Es gibt kein Freudenhaus. Das in Andromeda mit dem höchsten Spielspaß empfohlene ist ‘Star Wolves’ Frogster.

Karl E. Kaulbach bringt Neues aus dem Fantasy-Bereich. Doch wenn ich Titel lese wie ‘Tochter der Himmelsscheibe’, sträuben sich meine Nackenhaare. Frauen lesen so was und das Zeug wird verkauft. Die Erde dreht sich so. Auf dem letzten SF-OldieCon in Unterwössen, der dieses Jahr im Juni oder Juli stattgefunden hatte, und an dem ich ein paar Stunden teilnahm, ehe ich mit meinem Pick-Up weiter in den Norden düste, saß mir eine nette ältere bebrillte Frau gegenüber, die ihre neuestes Buch, wie sie sagte, herum reichte. Titel: Die Wanderhure. Wieder so ein Kleinverlagsprodukt, dachte ich. Doch kürzlich las ich im Spiegel, das davon zigtausende von Exemplaren verkauft worden waren. Die Frau hieß Iny Lorentz und andere Bücher von ihr: Die Kastellanin, Die Goldhändlerin, Die Kastratin, Die Tatarin. ‘Die Kastratin’ muss ein Horrorschinken sein.

Den Beitrag in Andromeda über Fanzines finde ich wiederum gut. Schon deshalb, weil ich in meiner Jugend selbst so ein Ding herausgegeben hatte und in einem anderen Redakteur war. Man lernt den Doityourself-Journalismus, und mit meinem Blog bin ich ja schon wieder dabei.

Hermann Urbanek gibt in seiner ‘Literatour’ Auskunft über Verlagserscheinungen. Zum Abschluss gibt es einen Überblick über den SF-WorldCon in Glasgow und über die deutsche Delegation.

domenica, novembre 20, 2005


Analog, Science Fiction and Fact, November 2005

Kam nach der Dezember-Ausgabe. Sei’s drum.
“Wenn es so weiter geht, züchten wir uns Talibane heran.” Redakteur Stanley Schmidt befürchtet in seinem Leitartikel ‘Diffuse Tyranny’, dass die religiöse Rechte der U.S.A. immer mehr an Einfluss gewinnt. Nicht nur, dass Schulen in einigen Staaten der U.S.A. aufgezwungen wird zu lehren, dass bei der Entwicklung der Natur ein ‘intelligent design’, also eine schöpferische Hand gewirkt hat, es ist auch Apothekern erlaubt, verschriebene Rezepte nicht zu honorieren, wenn sie es mit ihrem Gewissen nicht vereinbaren können, Verhütungsmittel zu verkaufen.
Richard A. Lovetts Geschichte ‘911-Backup war kurz und auf dem Punkt. 911 ist der U.S.-Notruf. Der Protag wacht nach einem Unfall im Krankenhaus auf und fragt nach Katie, seiner Frau. Nur war schon vor zehn Jahren die Ehe mit ihr geschieden worden. Von seinem Kopf hängen Kabel, Techniker flitzen um ihn herum. Der Hardware Speicher in seinem Kopf war durch den Unfall zerstört und er hatte versäumt, regelmässige Backups zu machen. Da er fast alle Erinnerungen in diesen Speicher ausgelagert hatte, konnte er jetzt weder lesen, schreiben und musste zu den Erstklässlern in die Schule. ‘Retirement Homes of the Gods’ nennt Stephen L. Gillett seinen wissenschaftlichen Beitrag über Rote Zwerge. Sonnen, die im Gegensatz zu unserer nicht die Temperatur von 5770 Kelvin ausstrahlen, doch mit um die 3000 Kelvin immer noch heiß genug sind. Obwohl Rote Zwerge am häufigsten im Universum vorkommen, lässt mich das völlig kalt.
Jeffery D. Kooistra schreibt in ‘The Alternative View’ über das Projekt ‘Orion’. Es wurde zu Zeiten der Atombombentests konzipiert, ein von Atombomben angetriebenes Raumschiff. Achthundert Bomben, nacheinander gezündet, sollten es in eine Umlaufbahn von 300 Meilen tragen. Erst spät fand man heraus, dass der atomare Fallout die Atmosphäre verstrahlen würde. Man nahm sich vor, dass Raumschiff in der Umlaufbahn zusammen zu bauen. Doch selbst das wäre zu dicht an der Erde dran. Die Magnetosphäre wäre ein Leiter der durch die Explosion aufgeladenen Partikel in die Atmosphäre. Trotzdem ist das Projekt nur auf Eis gelegt und alle Hinweise auf Atombomben wurden aus seinem Namen getilgt. Es heißt ‘External Pulsed Plasma Propulsion’.

sabato, novembre 19, 2005

Es ist wie aus einer Story von Stephen King. DER PIZZA-OFEN DROHT. Bombastisch steht er im Garten. Mein Schwager hat ihn vor ein paar Wochen gekauft und nun gibt es jedes Wochenende Pizza. Aaaaargh, wenn sie nur gut wäre! Wir sind Meerschweinchen, Versuchskaninchen, die den aufgeblasenen Pizzateig, die Tomatensuppe mit Mozarella drauf an jedem Wochenende in uns hineinstopfen. Und auch heute werden wir nicht verschont.
Ich habe den ‘Spiegel’ durch gelesen. Unter dem Titel ‘Held mit wundem Herzen’ wird Joey Goebel beschrieben und von seinem Buch ‘Vincent’ erzählt. Folgenden Satz des Artikels fand ich gut: ‘Tatsächlich begeistert ‘Vincent’ vor allem junge Leser, denn es geht in dem Roman um das, was die Jungen (manchmal auch Ältere) umtreibt: Fragen nach Lebenssinn und Gerechtigkeit, die Verweigerung fauler Kompromisse, die Sehnsucht nach Versionen, die Suche nach Wahrheit in einer Welt des Bluffs’. Nun, die Frage nach dem Sinn des Lebens ist für mich beantwortet. Es gibt keinen. Wir sind Spielball der Natur. Doch lohnte es sich über den obigen Satz ausführlich zu schreiben; denn wie sich die alten Säcke aus Politik, Wirtschaft und Kirche die Wahrheit zurecht biegen und dabei straffrei ausgehen, ist das maximale Verbrechen.
Eine zweite interessante Notiz fand ich im ‘Rückspiegel’ auf der letzten Seite des ‘Spiegels’. Ein Abschnitt widmete sich dem Buch ‘Im magischen Dickicht des Regenwaldes – Reise durch den Amazonas’ des Spiegel-Redakteurs Matthias Matussek. Durch Senhora X aus São Luis wurde ich auf Brasilien aufmerksam. Gern würde ich hin fliegen, doch mein Portugiesisch steht auf 0.5. Und ich will die Leute verstehen. Das Buch werde ich mir zulegen.
Der ‘Schreiblust’ habe ich die Geschichte ‘Der Fisch lebt’ für den Monatswettbewerb eingereicht. Wie alle anderen eingereichten wird sie von ein paar guten Seelen besprochen und am Ende ist sie druckreif. Sie kommt dann auf meine Home-Page. November-Thema ist ‘Seitensprung’. Zum Monatsende werde ich wissen, wo meine Story auf der Bewertungsskala steht.

giovedì, novembre 17, 2005

Ich sitze auf dem Sofa, höre Otis Redding, Wilson Picket, Ella Fitzgerald und habe Vector vor mir liegen.

Vector, the critical journal of the BSFA, Sept/Oct 2005

Claire Brialey interviewt Steve Aylett. Über diesen SF-Autoren mehr bei www.steveaylett.com.
John F. Keane bringt seine Arbeit über das Comic ‘The Infinity Gauntlet’. In diesem Zusammenhang erläutert er die Gnosis. Es geht um die simple Frage, wieso gibt es bei der Allmacht Gottes das Böse? Hier offenbart sich eine Schwachstelle der Religion, die sich mit der Beantwortung schwer tut. In ‘Infinity Gauntlet’ wird es so erklärt, dass eine außerirdische göttliche Entität Selbstmord verübt und damit dem BösenTür und Tor öffnet. Kean stellt Vergleiche an. Lehre der orthodoxen Kirche mit Christlicher Gnostik, mit dem Universum von Marvel Comics. Ich meine, wenn es Leute gibt, die Religion mit Inhalten aus Comic-Büchern vergleichen, dann ist die Religion auf das rechte Maß zurecht gestutzt.
Niall Harrison behandelt Lucius Shepard und die Stories seines Buches ‘Trujillo’. Shepards Geschichten werden aus SF, Fantasy, Horror gespeist. Mit Raumschiffen hat er nichts am Hut. Dennoch, allein seine Sprachgewalt macht das Lesen zum Genuss.
Es folgen eine Reihe von Buchbesprechungen. Bücher, die mit dem Vector-Stempel empfohlen wurden sind: R. Scott Bakker: The Warrior People, Kelly Link: Magic for Beginners, A. Lee Martinez: Gil’s all Fright Dinner, Paul McAuley: Mind’s Eye.

lunedì, novembre 14, 2005

Matrix, the news magazine of the British Science Fiction Association, Sept/Oct 2005
Neben einem Bericht über den misslungenen Versuch, einen sechswöchigen SF-Schreibkurs in England zu etablieren, der sich an den amerikanischen Clarion-Workshops orientiert, gibt Matrix einen Kurzbericht über den SF-WorldCon in Glasgow. Stephen Baxter beschreibt die Wege, auf denen die Sonne in der SF zum Untergang der Menschheit geführt hat. Andy Sawyer, Kurator der Science Fiction Collection der Liverpooler Universität zieht Jane Webbs ‘The Mummy! A Tale of the twenty-second Century’ aus dem Jahre 1827 hervor. David Barnett berichtet darüber, wie er sein Buch beim Kleinverlag Immanionpress hat unterbringen können. Der von der BSFA ins Leben gerufene BSFA Order of Merit wurde posthum an Mary Shelley, H.G. Wells, George Orwell und an den unter der Menschheit weilenden Arthur C. Clarke vergeben. Martin McGrath bespricht folgende Filme: Charly and the Chocolate Factory, Fantastic Four, Stealth, The Island. Paul S. Jenkins schreibt über SF-Podcasts. Internet-Radio Shows schießen wie Pilze in den Äther. Wie ich es sehe, ist dazu Breitband nötig. Mit meinem Dial-Up stehe ich auf dem Schlauch. Zu Breitband wird ein mp3-player empfohlen und man braucht Zeit, sich die Shows anzuhören und die fehlte mir. Dennoch, sich über Neuheiten des Internets zu informieren, ist zwingend. Vielleicht kann ich als potenzieller Internet-Freak später eine eigene Podcast Show produzieren.
Hier einige Urls: www.escapepod.info www.geekfuactiongrip.com www.mental-escher.net www.nuketown.com/podcast www.dragonpage.com www.doctorfloyd.com

domenica, novembre 13, 2005


Asimov’s Science Fiction Oct./Nov. 2005

Eine Doppelausgabe, fast hätte ich double issue geschrieben, mit rund 260 Seiten. In ihrem Editorial gibt Sheila Williamson Einblick, wie eine Ausgabe entsteht. ‘Asimov’s’ und ‘Analog’, die bei Dell Magazine erscheinen, haben keinen Lektor, dafür einen Proof-Reader, einen Gegenleser, eine Margaret O’ Connell, die seit zwanzig Jahren Monat für Monat die Ausgaben, bevor sie auf dem Markt erscheinen, auf Fehler prüft. O’Connell ist Freelancer, Doktor Vergleichender Literatur, prüft auch Comics und ist nächtlicher Proof-Reader der Zeitschrift ‘New Yorker’. Eine jener Lichtgestalten, die auch im Dunkeln arbeiten, ihr Hobby zum Beruf machten.
Robert Silverberg schreibt in seiner Kolumne ‘Reflections’ über Serials, also Fortsetzungs-Geschichten. Ihre Blütezeit war In der ersten Hälft des 20. Jahrhunderts, so wie die der Krimis mit ihren Cliffhangern ein Jahrhundert zuvor. Mit dem Aufkommen von SF-Hardcovern rückten Serials in den Hintergrund wenngleich Urgestein Jack Williamson, Jahrgang 1908 bei ‘Analog’ mit ‘The Stonehenge Gate’ diese Form noch einmal aufleben ließ. Williamson schreibt immer noch, und das lässt mich hoffen.
Mit ‘Adventures in Gnarly Computation’ behauptet Rudy Rucker, dass alles gerechnet ist. Was? Alles, wir, unsere Umwelt, der Kosmos, jeder Windhauch, jeder Gedanke. Rucker nennt es ‘Universelle Automatik’. Gnarly = knorrig. Warum nennt Rucker es ‘knorrige Bereichnung’? ‘Gnarliness’, so behauptet er, liegt zwischen Vorhersehbarkeit und Randomness. Gnarly: im kalifornischen Surferslang sind es schnell wirkende Surf-Konditionen. Rucker lehnt sich an Stephen Wolfram an, dem Entwicker der Mathematica-Software und dem Autor des Wälzers ‘A new kind of Science’, in dem er zu beweisen versucht, dass alles um uns herum kalkuliert ist. Lassen wir es dabei. Für denjenigen ein paar URLs, den dieses Thema interessiert:

http://education.jlab.org/qa/mathatom_04.html
http://www.digitalphilosophy.org
http://www.wolfram.com
http://rudyrucker.com/lifebox

Rucker ist SF-Autor und Professor der Computerwissenschaften.

Das Gute an Geoffrey A. Landis ist: Er schreibt Science Fiction, in der Weltraum, Asteroiden, Planeten, Raumstationen vorkommen, so, wie ich es aus meiner Jugendzeit kenne. Er schließt an die Altmeister wie Robert Sheckley, E.F. Russel, Cyril M. Kornbluth usw an. Mit ‘Betting on Eureka’ beschreibt Landis die rauhe Zukunft von Bergleuten, Händlern, Raumschiffpiloten, Kneipiers, Reparaturbetrieben auf dem Asteroiden High Hades, von dem aus Vorstöße zu anderen Asteroiden unternommen werden, um Erz zu schürfen. Eureka ist der legendäre Asteroid, zu dem zwei Prospektoren aufgebrochen waren, und von denen nur einer dem Strahlentod entgegenfiebernd zurückgekehrt ist. Bevor er starb, behauptete er, auf Eureka die größte Goldader ausgemacht zu haben. Die Position Eurekas nahm er mit in den Tod. Ein Reporter findet heraus, es gibt einen Dritten im Bunde. Und der lebt noch.
An SF-Poetry gibt es folgende Titel:

 Song of the Harpy’s Lover
 The Hand Puppet
 The Werewolf’s Absolution
 Pray for the tiny Monsters
 The Werewolf escapes his Wife
Italienisch für Ausländer

Im Anschluss an meinen Kurs ‘Italienisch für Ausländer’ war unsere Klasse Teilnehmer des ‘Circolo di studio interculturale Sophia’ in der Bibliothek ‘Rodari’. ‘Reise’ war Thema des Tages. Ausschnitte aus ‘Alexander Bariccos Novecento’ und Milan Kunderas ‘L’ignoranza’ wurden gelesen und diskutiert. Endllich war es möglich, halbwegs Intelligentes zu behaupten, zu widerlegen, zu entkräften. Etwas, das in unserem Dorf, in dem sich die nicht so Dummen in ihre Häuser verkriechen und die Ignoranten auf dem Platz und in der Bar das große Wort schwingen. Im Herbst und Winter kommt der Zirkel ein mal in der Woche zusammen. Und es macht Spaß, Meinungen mit den Bibliothekaren und Nichtitalienern auszutauschen.

venerdì, novembre 11, 2005

Haplotypen

Nun wissen wir es. Das HapMap-Konsortium hat die Stellen der DNA entdeckt, in denen Charakteristika kodiert sind, die einen Menschen von dem anderen unterscheiden. Genetische Krankheiten inklusive, die irgendwann ausbrechen können. Nun kann man denjenigen heraus finden, der z.B. im Alter durch makulare Degeneration erblinden wird. Asthma, Zuckerkrankheit, Krebs, Herzkrankheiten, Schizophrenie? Es steckt in den Haplotypen. Wird es zu DNA-Untersuchung als Vorbedingung kommen, bevor der Antragsteller in den Genuss einer Krankenversicherung kommen wird?

Quelle: Business Week, Nov 7, 2005

domenica, novembre 06, 2005

Eine schlechte und eine gute Nachricht.

Die schlechte: Ich habe im Internet zuviel Geld verbraten und werde mich deshalb rarer machen.Die gute: Es wird nicht lange dauern. Telecom Italia hat jetzt auch für dial-upper eine Flat-Rate. Ich habe mich registrieren lassen und binnen fünf bis zehn Tagen werde ich mich für ein günstiges Abo im Internet tummeln können so oft und lange ich will. Bis dann.

martedì, novembre 01, 2005

Halloween: Anziano spara su due bambini. Sono gravi.

So stand es heute Morgen in den Fernseh-Nachrichten.
Auf deutsch: Alter Mann schießt auf zwei Kinder. Sind schwer verletzt.
Nicht jeder in Italien kennt Halloween.
3. Platz bei Schreib-Lust.

Im Oktober-Wettbewerb hat mein ‘Jetzt ist er da...’ unter 37 den dritten Platz gemacht. Erster Platz ging an Sabine Ludwigs, der zweite an Elsa Rieger. Es ist erstaunlich, wie wenig Männer mit gemacht haben. Gerade mal 24 %.
Für den Oktober wird es schwieriger. Thema ist ‘Seitensprung’, und ich frage mich: Muss man einen gemacht haben, um darüber schreiben zu können? Ein unangenehmes Thema, und ich hatte es eingereicht. Warum?