Coversong Roads

domenica, novembre 13, 2005


Asimov’s Science Fiction Oct./Nov. 2005

Eine Doppelausgabe, fast hätte ich double issue geschrieben, mit rund 260 Seiten. In ihrem Editorial gibt Sheila Williamson Einblick, wie eine Ausgabe entsteht. ‘Asimov’s’ und ‘Analog’, die bei Dell Magazine erscheinen, haben keinen Lektor, dafür einen Proof-Reader, einen Gegenleser, eine Margaret O’ Connell, die seit zwanzig Jahren Monat für Monat die Ausgaben, bevor sie auf dem Markt erscheinen, auf Fehler prüft. O’Connell ist Freelancer, Doktor Vergleichender Literatur, prüft auch Comics und ist nächtlicher Proof-Reader der Zeitschrift ‘New Yorker’. Eine jener Lichtgestalten, die auch im Dunkeln arbeiten, ihr Hobby zum Beruf machten.
Robert Silverberg schreibt in seiner Kolumne ‘Reflections’ über Serials, also Fortsetzungs-Geschichten. Ihre Blütezeit war In der ersten Hälft des 20. Jahrhunderts, so wie die der Krimis mit ihren Cliffhangern ein Jahrhundert zuvor. Mit dem Aufkommen von SF-Hardcovern rückten Serials in den Hintergrund wenngleich Urgestein Jack Williamson, Jahrgang 1908 bei ‘Analog’ mit ‘The Stonehenge Gate’ diese Form noch einmal aufleben ließ. Williamson schreibt immer noch, und das lässt mich hoffen.
Mit ‘Adventures in Gnarly Computation’ behauptet Rudy Rucker, dass alles gerechnet ist. Was? Alles, wir, unsere Umwelt, der Kosmos, jeder Windhauch, jeder Gedanke. Rucker nennt es ‘Universelle Automatik’. Gnarly = knorrig. Warum nennt Rucker es ‘knorrige Bereichnung’? ‘Gnarliness’, so behauptet er, liegt zwischen Vorhersehbarkeit und Randomness. Gnarly: im kalifornischen Surferslang sind es schnell wirkende Surf-Konditionen. Rucker lehnt sich an Stephen Wolfram an, dem Entwicker der Mathematica-Software und dem Autor des Wälzers ‘A new kind of Science’, in dem er zu beweisen versucht, dass alles um uns herum kalkuliert ist. Lassen wir es dabei. Für denjenigen ein paar URLs, den dieses Thema interessiert:

http://education.jlab.org/qa/mathatom_04.html
http://www.digitalphilosophy.org
http://www.wolfram.com
http://rudyrucker.com/lifebox

Rucker ist SF-Autor und Professor der Computerwissenschaften.

Das Gute an Geoffrey A. Landis ist: Er schreibt Science Fiction, in der Weltraum, Asteroiden, Planeten, Raumstationen vorkommen, so, wie ich es aus meiner Jugendzeit kenne. Er schließt an die Altmeister wie Robert Sheckley, E.F. Russel, Cyril M. Kornbluth usw an. Mit ‘Betting on Eureka’ beschreibt Landis die rauhe Zukunft von Bergleuten, Händlern, Raumschiffpiloten, Kneipiers, Reparaturbetrieben auf dem Asteroiden High Hades, von dem aus Vorstöße zu anderen Asteroiden unternommen werden, um Erz zu schürfen. Eureka ist der legendäre Asteroid, zu dem zwei Prospektoren aufgebrochen waren, und von denen nur einer dem Strahlentod entgegenfiebernd zurückgekehrt ist. Bevor er starb, behauptete er, auf Eureka die größte Goldader ausgemacht zu haben. Die Position Eurekas nahm er mit in den Tod. Ein Reporter findet heraus, es gibt einen Dritten im Bunde. Und der lebt noch.
An SF-Poetry gibt es folgende Titel:

 Song of the Harpy’s Lover
 The Hand Puppet
 The Werewolf’s Absolution
 Pray for the tiny Monsters
 The Werewolf escapes his Wife

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