Coversong Roads

domenica, dicembre 31, 2006


PROST NEUJAHR

und das alle Vorsätze in Erfüllung gehen

Meine Story ‘Virtual Reality’ habe ich wohl fertig geschrieben, oder auch nicht. Wer weiß das so genau? Erfahrung zeigt, da erst Ende Januar 2007 Einsendeschluss ist, dass ich mit der Abgabe bis zu diesem Datum warten sollte, während ich meinen William Faulkner lese.
Es ist wie beim Schachspiel, wo man sich möglichst auf die Hände setzt, bevor man den nächsten Zug macht; denn vielleicht fällt einem noch ein besserer ein. Das riet mein Kollege Stastny, mit dem ich in der Organisationsabteilung Reemtsmas Ablaufdiagramme zeichnete.
Stastny trug stets die gleiche graue Jacke, die gleiche Brille mit den dicken Gläsern. Das war vor fünfundzwanzig Jahren. Die Gläser, durch die seine schlauen Augen unsere skurrile Organisatorenlandschaft betrachteten, sind jetzt sicher noch dicker.

Eigentlich kam es jeden Tag vor, dass jemand rief: "Arsch an die Wand, Zimmer kommt." Man hörte Zimmers Stimme in einem anderen, was soll ich sagen, Raum, Büro. Er redete und bewegte sich, als sei er schwul, doch war er es wohl nicht. Abteilungsleiter Zimmer, der sich mit Abläufen wohl am besten auskannte, redete am liebsten über Hexenschüsse und Ischiasse. Sein körperliches Malheur war stets das scheußlichste, widerwärtigste und sollte einer von uns sein Leid klagen, rief er stets dazwischen: "Das ist ja noch gar nichts... ich habe mal...." – Stastny sagte uns, beim nächsten Mal würde er sagen: "Herr Zimmer, ich habe Affenhoden," und Zimmer würde sagen: "Das ist ja noch gar nichts, ich habe....." und er hätte wohl etwas dumm geguckt.

Wo war ich stehen geblieben? Bei meiner Geschichte. Ursprünglich wollte ich sie bei Kurzgeschichten.de veröffentlichen, weil die Leute dort so gute Kritiken schreiben. Nur, anscheinend funktioniert deren Homepage nicht. Die Story kann beim Keinverlag nachgelesen werden. Und falls sie nicht für das Taschenbuch als geeignet empfunden wird, werde ich sie Anfang Februar auf meine Homepage setzen.





giovedì, dicembre 28, 2006

Nach acht Monaten eine Story.

Mir wurde die Ausschreibung eines Kleinverlages zugeschickt. Es geht um das Thema ‘Die Auswirkungen der Zukunftstechnologien auf das Zusammenleben’.
Nun, ich habe mal wieder zum Keyboard gegriffen. Anfang, Mitte, Ende stehen schon. Einsendeschluss ist der letzte Januar. Ich kann also noch feilen. Da ich schon acht Monate nichts mehr geschrieben habe, werde ich mir mal wieder einen Klassiker zu Gemüte führen. William Faulkner, Das Dorf. Zur Zeit halte ich mich aus brasilianischen Chaträumen fern, habe also genügend Zeit, das Buch zu lesen, in der Hoffnung, dass bei mir etwas hängen bleibt; denn so, wie sich meine Story liest, ist sie noch nicht Nobelpreis verdächtig. Faulkners Buch werde ich an dieser Stelle besprechen, wenn ich es durch habe.
Ist Deutschland noch immer so schlapp?

Oder ist das nur mein Eindruck? Im ‘Spiegel’ dieser Woche las ich unter ‘Gemächlich auf der Datenbahn’ ‘... dem Vortrag des Kollegen Michael Glos, der sich prompt alle Mühe gab, den Eindruck zu bestätigen, Deutschland hinke in Sachen Innovation ein wenig zurück. Hierzulande würden kam noch Fernsehgeräte gabaut, beklagte Glos. Das klang nach der falschen Ära, der nach Grundig, nicht nach Google ...’

Das auf dem von Kanzlerin Merkel angeleierten Nationalen Gipfel über Informationstechnologie. Ich sage mal, da kommt, wenn überhaupt, irgend etwas heraus wie eine Gesundheitsreform. Nichts Halbes, nichts Ganzes. Während Südkorea fast komplett auf Breitband läuft, wird es in Deutschland von 15 aus 100 Personen genutzt.
Jungs, geht in die Vollen, sonst geht es euch wie beim Zusammenbau von Fernsehern.

martedì, dicembre 26, 2006

Fantasy & Science Fiction, January 2007

Unter den Stories, die wie alle erwähnenswert sind, greife ich Neil Gaiman’s ‘How to talk to girls at parties’ heraus, zum einen, weil ich noch nichts von aber schon viel über ihn gelesen habe.

Die Story erinnerte mich an H.P. Lovecraft, im übertragenen Sinne, denn die Handlung spielt in unserer Zeit, im heutigen London. Enn und Vic, beide Schüler, suchen in der Dunkelheit einen Ort, in dem eine Party stattfinden soll. So jedenfalls hatte Allison gesagt, die die beiden Jungen bei einem Schüleraustausch in Hamburg kennen gelernt hatten.

Schließlich fanden sie ein Haus, in dem Musik wummerte, wie die von Kraftwerk, doch noch anders. Vic war es ohnehin gleichgültig. Er war der Typ, der bei Parties stets mit dem hübschesten Mädchen nach oben ging, während Enn mit irgendeiner der Mütter in der Küche war. So auch hier. Vic verschwand mit Stella, während Enn im Erdgeschoss von einem Zimmer ins nächste ging und sich mit einigen der Mädchen unterhielt, die, so schien es, aus ganz anderen Verhältnissen stammten. Sie waren im Rahmen einer Erkundungsfahrt auf der Erde gelandet. Und während Enn von der Poesie eines der Mädchen durchflutet wird, reißt Vic ihn aus seiner Trance, um mit ihm das Haus zu verlassen; mit einem furchtverzerrten Ausdruck im Gesicht. Stella war dann wohl doch nicht sein Typ gewesen.

Aus dieser Rezi kann man die poetische Komponente sowie die Atmosphäre in diesem Haus nicht herauslesen. Man muss sich die Story selbst zu Gemüte führen. Hier der Bogen wieder zu H.P. Lovecraft. Diesem diente die Handlung ebenfalls dazu Stimmungen zu transportieren. Wie F & SF schreibt, wird Gaimans Roman ‘Stardust’ mit Michelle Pfeiffer, Robert De Niro, Claire Danes und Charlie Cox verfilmt.

sabato, dicembre 23, 2006

Second Life, Eindrücke

Mein Avatar heißt Klaus Thibaud. Mit ihm fliege und teleportiere ich von einer Region zur anderen. Abgesehen, dass es ein Computerspiel ist, was gleichzeitig eine Sozialisierungsfunktion haben soll, gibt es andere Unterschiede zum Real Life (RL), dem wirklichen Leben.

Wenn ich fliege und neben einem der Gebäude lande, die sonst unter mir vorüber ziehen, sind sie leer. "Niemand zuhause?", brauche ich nicht zu rufen. Die Leute sind im RL. Hin und wieder gibt es ein Überflugverbot, weil das Areal für eine bestimmte Gruppe reserviert ist. Ich fliege in die Wolken und komme auf dieser Höhe über das Grundstück hinweg. Fazit: Leute kaufen sich Grund und Boden in SL, bauen Häuser, richten sie ein und das war’s.

Ich habe hier eine Wand erzeugt, einen Prim, ein primitives Objekt, was ich mit dem Design Tool erstellt habe.
Die Region heisst 'Sandbox' (Sandkiste), wo man nach Lust und Laune Gegenstaende herstellen kann. Sie werden jeden Tag abgeraeumt.

Bauen, einrichten. Man kann die Arbeiten ausführen lassen oder es selbst probieren, wenn man einmal die Scriptlanguage drauf hat. Die Programmiersprache also, ein Interpreter, die schon beim Sichern den Script in ein ausführbares Modul umwandelt, in die Befehle aus Nullen und Einsen, die der Computer versteht und umsetzen kann. Im Gegensatz zu Cobo, Assembler oder C, die durch einen Compiler laufen müssen. Mit diesen Scriptmodulen sind Objekte herstellbar. Die Sprache ist Ereignis gesteuert. Wenn zum Beispiel in einem Tanzclub der Mann einen blauen, die Frau einen rosa Ball anklickt, werden sie zusammen Salsa oder einen Slow Dance tanzen.

Wenn man genau hinsieht, tanze ich eine Hot Salsa im Bad Girls Club

Inzwischen gibt es bei SL mehr als 2 Millionen Residents, Mitglieder also, von denen acht bis zehntausend online sind. Was machen die Leute? Hier gibt es weitere Gegensätze zu RL. Frauen haben bessere Chancen einen Job zu bekommen als Männer. Nun gut, Escort Service, Prostituierte, Stripper sind die gängigsten. Dann Club Manager. Nun, alles virtuell. Im Real Life Sektretärin oder Küchenhilfe, die den Traum von einem Haus haben, und sich im SL ihren Traum zusammen bauen.

Einkaufszentren sorgen dafür, dass man sich Möbel, Kleider und Schmuck kaufen kann. Das Bild nebenan zeigt mich im Spielcasino. Ich werfe zehn Linden Dollars in einen Spielautomaten und hoffe auf den Jackpot. Der kommt nicht. Während ich diesen Eintrag schreibe, hänge ich in dem Sitz, der mir alle zehn Minuten zwei Linden Dollars zahlt. In fünfzig Minuten habe ich meinen Einsatz wieder eingesessen.

Ich sitze hier im Spiel Casino
Atavars der meisten Frauen gleichen Topmodels. Die Kleidung ist aufreizend, zum Teil nuttig und törnt die Männer an. Es gibt Sex-Clubs, Sado Maso Läden, Folterkammern, virtuellen Sex in allen Positionen, wenn man dazu einen Partner gefunden hat.

Im SL wird gechattet und je nach Ort sind die Gespräche eingefärbt. Eine Frau mit dem Namen ‘submissive’ (unterwürfig) sagt im Rotlichrevier, dass sie es liebt ans Bett gefesselt und benutzt zu werden. Sie sucht im SL danach, vermutlich weil ihr Mann ein zu netter Kerl ist. – Bis jetzt habe ich es nur einmal im Chat gelesen, dass eine Frau ihr Gegenüber fragte, wie alt er sei. Es waren Deutsche.

Sie: Sag mal, wie alt bist du eigentlich?
Er: Nun ja, möchte ich nicht sagen.
Sie: So schlimm?
Er: Schon etwas, ja.

Verstößt das gegen die unausgesprochene Etikette? Keine Ahnung. Nur meistens fragen die Leute nicht, akzeptieren die Second Life Residents als Gespräch- oder Sexpartner, so wie sie ihn dort sehen.
Mit dem richtigen Riecher kann im SL Geld gemacht werden. Es gibt mehrere Tausend Personen, die pro Jahr um die zwanzigtausend US-, keine Linden Dollar verdienen. Es kann jedoch stressig sein.

SL crasht hin und wieder. Es gibt Momente, wo ein Rollback auf den letzten Aufsetzpunkt gemacht wird. Dort, wo die Datenbanken gesichert wurden. Ein kleines Desaster für Geschäfte, die danach verkauft haben. Sie müssen diese Daten aus Logs rekonstruieren, eine Heidenarbeit. Aber das gehört zum Unternehmertum, oder?
SL ist in ständigem Wandel, in permanenter Expansion. Nicht nur, dass neue Objekte und Residenten hinzu kommen, die Programme werden verbessert, um neue Funtionen erweitert. Klar ist, dass Linden Labs, die hinter SL stehen, zumindest zwei Systeme haben. Ein Entwicklungs- und ein Produktionssystem. Getestete Programme werden aus dem Entwicklungssystem ins Produktionssystem überführt, dass dem Nutzer zur Verfügung steht.
Als SAP-Programmierer hatte ich mit einem Entwicklungs-, einem Test-, und einem Produktionssystem zu tun. Die Idealkonfiguration.

domenica, dicembre 17, 2006


Vector, the critical Journal of the British Science Fiction Association, Sept/Oct. 2006

Science Fiction Fans sind eine besondere Species. Wie kommt man dazu SF zu schreiben? Auf die unterschiedlichste Art, wie es im Leitartikel geschildert wird. Einer wird durch SF-Handlungen im Marionettentheater seines Vaters dazu gebracht, ein anderer durch Buffy, the Vampire Slayer, ein dritter durch Zugang zu einer Leihbücherei. Es fängt in der Jugend an. Ich war wohl 16 Jahre alt, als es bei mir mit der SF los ging. Im Alter, nach getaner Arbeit hänge ich wieder am SF-Tropf, mehr als Randfigur; doch nicht alltägliche Situationen, die SF liefert, sind doch interessanter als eine Seifenoper, die Oma sich reinzieht.

Graham Sleight, interviewt SF-Autorin Elisabeth Hand, dann folgt der genannte Puppenspieler-Beitrag.
John Ingold schreibt über ‘interactive fiction’. Es geht hier um Computerspiele, in denen der Spieler gezwungen ist, Entscheidungen zu treffen, um die Handlungen im seinen Sinne voranzutreiben.
Alison Page schreibt über die SF-Serie ‘Life on Mars’.
Paul Kincaid behandelt Ursula le Guins Story ‘The ones who walk away from omelas’.

Und zum Schluss Buchbesprechungen. Empfohlen wurden Dennis Etchison ‘Fine Cuts’, Julie Phillips ‘James Tiptree Jr, the double life of Alice B. Sheldon’, Mike Resnick ‘New Dream for Old’, Osamu Tezuka ‘Buddha: Kapilavastu (Volume 1), Buddha: The four encounters (Volume 2), Kit Whitfield ‘Bareback’.

sabato, dicembre 16, 2006


Matrix 181, the media magazine of the British Science Fiction Association

Früher war es das news magazine. Die Zeiten haben sich geändert; denn Matrix behandelt mehr denn je SF-Fernseh-, Spielfilme. Es gibt ein Podcast Magazine, in denen SF-Stories vorgelesen werden. Ich habe es angeklickt, die Podcasts sind in MP3-Format. Es braucht um die 20 Minuten für ein Download bei ADSL. Dauert mir noch zu lange.

In Second Life, siehe frühere Posts, haben Cyberpunk-Autoren William Gibson und Neal Stephenson ihre virtuellen Zelte aufgeschlagen. Warum auch nicht. Second Life enthält mit seinen Teleportationsmöglichkeiten SF-Elemente.

Stephen Baxter schreibt über Filme im Zusammenhang mit der Al-Quaida Attacke auf das World Trade Center. Der Inhalt ist globaler, wenn die Erde angegriffen wird.

Tom Hunter nimmt sich das Buch ‘Echelon’ vor, in dem diese monströse Abhöranlage der U.S.A. eine Rolle spielt.

Lon S. Cohen zieht Bücher hervor, die sich mit dem Big Apple New York befassen.

Und welche Filme werden besprochen? The Children of Men, Allegro, The Atrocity Exhibition, Severance, Tideland und The Wicker Man.

Unter dem Titel ‘Dark Skies’ berichtet Robert Graham von der Ausstellung ‘At the Edge of Space’, die atemberaubende Fotos unserer Raumfahrt zur Schau stellt.

venerdì, dicembre 08, 2006


Second Life, ein zweites Leben?

Am Ende des Pfades auf der Orientierungsinsel wurde ich zum Festland teleportiert. Infohub und eine Anzahl von Avatars, die wie ich keine Ahnung hatten, wie es nun weiter ging. – Ein freundliches Mädchen erzählte mir, ich sollte den Search-Button benutzen, ein anderes schickte mir einen Haufen Kleidungsstücke in mein Inventory, mein persönliches Magazin und verwies mich auf ein Lagerhaus, in dem man gegen Linden Dollars Hauswände, Autos, Pferde, Waffen, Kleidung und was weiß ich noch alles kaufen kann. Ich teleportierte dorthin, flog von Kiste zu Kiste, von Stockwerk zu Stockwerk und fand neue Kleidungsstücke für mich.
Das Selektieren war ein Alptraum, jetzt kann ich es, aber an dem Tage hatte ich plötzlich ein Bikergesicht, einen kahlen Kopf mit Bart, eine massige Figur und Frauenkleider an. Peinlich, peinlich, so konnte ich mich nicht zeigen. Eine halbe Stunde verbrachte ich damit, mein Aussehen einigermaßen salonfähig zu machen, dann flog ich von der Insel weg, kreuzte über dem Meer und landete auf einer Bohrinsel, die sich jemand in den Ozean gesetzt hatte.

Als ich aufsetzte besaß ich einen Busen. Verwirrte klickte ich auf Appearance (Erscheinung) und fand mich als Frau klassifiziert. Zum Glück konnte ich mich in einen Mann zurück verwandeln. Das Bikergesicht war verschwunden, die Figur normal und ich fand unter ‘popular Places’ einen Raggae-Club, in dem getanzt wurde.
Avatars von Leuten aus aller Welt, Holländer, Leute aus Singapur, Japan, Jamaica, Kanada, England. Wenig Nordamerikaner. Die Clubchefin ernannte mich zum VIP und ich lernte virtuelles tanzen und trinken. Ich fläzte mich in Sessel, in denen man alle zehn Minuten einen Lindendollar verdient. Mich störte jedoch, dass meine Aktionen zu holpern anfingen. Je mehr Leute im Club auftauchten, desto schlimmer wurde es.

Die Festplatte rödelte. Mein PC besitzt nur 256 mega Ram. Zu wenig Memory. Die Bytes drüber hinaus werden auf die Festplatte ausgeswapt. Klar, dass die Aktionen zu langsam laufen und meine Bewegungen ins Stocken geraten. Ich brauchte mehr Memory.

lunedì, dicembre 04, 2006

Interzone 207

Mit einigen langen Geschichten. Das britische SF-Magazin experimentiert. Dies hat, so meine ich, zwei Vorteile. Zum ersten gibt es pro Ausgabe etwas Neues, sei es in der Aufmachung oder bei der Auswahl der Geschichten. Diesmal war eine Geschichte dabei, die mir nicht zusagte. Ich fand sie zu anstrengend, las nur einen Teil davon. Suzanne Palmers ‘Spheres’ ist in einem futuristischen Englisch geschrieben, ein Kopfschmerz generierendes. “Ginder’s sphere ploded while I was sitting to meal, sending junk fly all over Underside.” Warum es hier den sächsischen Genetiv gibt, das Gerundium by ‘fly’ nicht angewendet wird zeugt von dysfunktionaler Zukunftsgrammatik. Und so geht es weiter, so hört es auf.

Zu einer anderen Geschichte. ‘The Purring of the Cats’ von Dave Hoing erzählt ein banales Ereignis in einem futuristischen Umfeld. – Ein Psychologe wurde von der Regierung beauftragt eine Frau zu untersuchen, die Sex mit einem Alien hatte. Das Untersuchungsergebnis soll bei der Urteilsfindung berücksichtigt werden.

Das Setting: Aliens greifen die äußeren Planeten an. Die Erde ist als neues Mitglied einer extraterristischen Allianz damit automatisch zum Feind der Angreifer geworden. Ein Humanoid dieser Allianz hatte Sex mit dieser Frau. – Nun das Triviale: Der Psychologe verliebt sich in diese Frau, nähert sich ihr zu sehr und wird dabei gefilmt. Verliert seine Position, während die Frau ins Gefängnis wandert. Amtsmissbrauch.

Hervorzuheben ist ein Interview mit Terry Pratchet, der wohl um die sechzig Fantasy Romane geschrieben hat. Neben der Rowling ist er wohl der bekannteste Fantasy-Autor der britischen Inseln. Ich muss gestehen, dass mich die Neugier nach seinen Büchern gepackt hat.

Ein weiteres Interview beschäftigt sich mit Christopher Priest, seinem Buch ‘Prestige’ und dem daraus entstandenen Film. Zu Interzone. Alles in allem erfrischend.

sabato, dicembre 02, 2006

Fantasy & Science Fiction, December 2006

Dary Gregorys ‘Damascus’, diese Geschichte beeindruckte mich. Paula, ehemalige Krankenschwester, frisch geschieden, wird mit epileptischen Anfällen ins Krankenhaus eingeliefert. Paula sieht Jesus, spürt, wie er ihre Hand hält, als sie in das Krankenzimmer geschoben wird.

Rückblende: Paulas Mann reicht die Scheidung ein. Paula verbrennt dessen CDs hinter dem Haus und verbündet sich mit den Frauen in dem gelben Gebäude von gegenüber. Sie scheinen verlassen wie Paula selbst. Paula wird zum Abendessen eingeladen, nicht wissend, dass eine der Frauen, die kurz vorher in dem gelben Haus gestorben ist, in den Schüsseln mariniert ist, die auf dem Tisch stehen. Paula steckt sich an. Eine Art Mad Cow’s Disease, die infizierte Frauen Jesus, Dämonen und ähnliche imaginäre Gestalten sehen lassen, die ihnen suggerieren, auf Mission zu gehen und andere Frauen für ihre Religion zu gewinnen. Mit anderen Worten, sie zum Essen einzuladen.

Die Krankheit verbreitet sich heimlich, leise, tückisch und exponentiell. Am Ende, und im Krankenhaus, wird Paula klar, dass sie Millionen von Menschen auf dem Gewissen hat.

Nun zu einer anderen Story. Robert Reed ist jemand, der aus alltäglichen Erlebnissen eine SF-Story produzieren kann. Er ist Vielschreiber. Fast jeden Monat taucht sein Name in einem SF-Magazin auf. Letzten Monat muss er sich einem amerikanischen Supermarkt umgesehen haben. OTC, over the counter Medizin. Das sind Pillen, die es ohne Rezept gibt, die über die Ladentheke geschoben werden. Nun, man kann sie aus dem Regal ziehen. Ich war da, weiß es aus Erfahrung, hatte mir Ibuprofen-Tabletten gezogen. Hier in der Geschichte geht es um das Zeug, von dem viele meinen, sich damit ihr Leben verlängern zu können. Zink, Vitamine, Glutamin, Kräuter und ähnliches. Vor allem Antioxydante, welche diese zellzerstörenden Elemente im Körper eliminieren. Das Wort steht so nicht im Duden, aber wir wissen, was damit gemeint ist, oder nicht? Tabletten, die Gesundheitsfreaks wie Ray Kurzweil jeden Tag in sich hinein schütten. Kurzweil, amerikanischer Erfinder und Futurologe (googelt nach seinem Namen), will sein Leben so lange erhalten, bis die Technik es gestattet, das Bewusstsein eines Menschen in einen Computer zu laden. Mit entsprechenden Backups wäre damit die Unsterblichkeit garantiert. Oder? Das wird Realität, meint Kurzweil. Nun, das was Reed schreibt, ist Fiktion. Der Protag seiner Story ‘Pills forever’ nimmt wie Kurzweil seine Tabletten ein, doch füttert er auch seine Katze damit, die umgerechnet auf ihr Katzenleben dreihundert Jahre älter wird als er und zum Schluss wahnsinnig wird, weil Prionen ihr Gehirn heimsuchen. Prionen, sind virusähnliche leblose Teilchen aus DNA, die auch Mad Cow’s Disease hervorrufen, wenn sie Gehirnzellen attackieren. Gegen Prionen können auch Oxydante nichts ausrichten. Und der Protag bittet seine neue Flamme ihn so zu behandeln wie er mit seiner wahnsinnigen Katze umgeht. Er sperrt sie in einen Käfig und füttert sie durch die Gitterstäbe.


domenica, novembre 26, 2006


Second Life, ein virtuelles Phänomen

Ich las zuerst darüber in der Business Week. Second Life von Linden Labs ist eine Kreuzung von Social Network (wie MySpace), Online Spiel, und Business. So um die 8000 Nutzer hängen zu jeder Zeit bei Second Life im Internet. Über eine Million sind registriert. Sie kaufen, verkaufen, chatten, wandern auf Inseln umher, bauen Häuser, schließen Geschäfte ab, flirten, und machen sicher noch andere Dinge, von denen ich nichts weiß. Es soll eine Frau gegeben haben, die sich im virtuellen Second Life einen Liebhaber angeschafft hat und von ihrem realen Mann scheiden ließ.

Immer mehr Firmen der realen Welt richten sich zusätzlich in Second Life ein. Samuel S. Palmisano, der Boss von IBM tummelt sich dort mit einem von ihm konstruierten Avatar. Seine Leute konstruieren dort eine Umgebung ähnlich der Verbotenen Stadt in China, bauen eine Riesenhalle, in der Palmisano eine Rede vor 8000 Angestellten halten wird, deren Avatare sich in dieser Halle versammeln werden. Es gibt inzwischen über vierzig Grossunternehmen in Second Life, wie Sony, Adidas, Reebok, American Apparel. IBM wird in Second Life um die einhundert Millionen Dollars ausgeben. Ist doch was, nicht? Was versprichts sich IBM davon?Den Verkauf von Software, Servern und Programmen für dreidimensionale Welten.
Die einfache Mitgliedschaft kostet nichts, aber alles darüber hinaus geht dann doch ins Geld. Second Life hat eine eigene Währung, den Linden Dollar, der über den LindeX in USDollar konvertiert wird. 250 Linden Dollar haben in etwa den Wert von einem USD. Und dann gibt es die Hacker, welche die friedliche Idylle aufmischen. – Unter der Überschrift “Aufruhr in der Cyberwelt” brachte der SPIEGEL in der letzten Ausgabe eine Notiz, dass seit einer Woche ein illegales Programm das Geschäft in Second Life durcheinander bringt. Es ermöglicht Spielern, fertige Häuser, Möbel oder Kleider anderer Spieler zu kopieren, ohne dass man für diese Objekte zu bezahlen braucht. Copybot nutzt eine technische Lücke im System aus.

In der letzten Business Week nun gibt es einen Artikel, in dem Unternehmen vorgeschlagen wird, wie sie Second Life nutzen können. Ich will nicht im Einzelnen drauf eingehen, nur so viel. Es gibt Protestmärsche in Second Life, Bomben gehen hoch, Geschäfte von Multinationalen werden zerstört. Alles so wie im wirklichen Leben.
Second Life expandiert ständig. 2003 waren es nur 1500 Mitglieder, jetzt sind es über eine Million. Gemietetes Land wuchs von 7137 acres im Jahr 2005 auf 52463 im Oktober 2006. Inzwischen haben sich über 2000 Leute eine Insel zugelegt, und es gibt über 12000 Unternehmungen, die dort Profit machen. Die meisten sind Familien- oder Einzelbetriebe.Inseln kosten je nach Größe bis zu 5000 US Dollar und 780 US Dollar monatliche Wartung. Dies leisten sich nur Großunternehmen. Während einfache Leute für 5 US Dollar bereits 512 Quadratmeter erwerben können. Es wird über Paypal abgerechnet.

Ich selbst habe nun keine Lust, mich dort länger aufzuhalten. Trotzdem habe ich mich dort registrieren lassen, eines persönlichen Eindruckes. Weit bin ich noch nicht gekommen.

Ich habe mir also die BasicVersion zugelegt. Die kostet nichts. Avatar auswählen. Meiner ist ‘Boy Next door’. Namen zulegen ‘Klaus Thibaud’, Bedingungen akzepieren, die Installation auf den Computer laden und los geht es mit einem Orientierungsspaziergang auf der Insel. Man sieht einige andere Avatars, mit denen man sich unterhalten kann. Nun, man kann einen Papageien zum sprechen bringen, sein Outfit tauschen, fliegen, bis zum Ende des Pfades gehen, um dann in die eigentliche Virtuelle Welt des Second Life einzutauchen. Das behalte ich mir fuer spaeter vor.

sabato, novembre 25, 2006

Was gibt’s Neues in meiner Blogosphäre

Bei einem meiner PCs musste ich die Festplatte formatieren, denn ein paar Driver richteten dort das Chaos an. Es ist der Computer mit Windows 98, Extended Version. Word und IE wurden in nicht kalkulierbaren zeitlichen Abständen blockiert oder zum Absturz gezwungen.

Nur die einzelnen Programme wieder zu installieren war ein Drahtseilakt. Vor allem mit dem ADSL-Programm hatte ich meine Schwierigkeiten und es brauchte fünf Anläufe, bis ich es in einen brauchbaren Zustand überführt hatte. Während der Installation verlangte es auf die Windows-CD zuzugreifen, nur die Plattenluke ließ sich nicht öffnen. Wie sollte ich dann die CD tauschen? – Zum Glück hatte ich vorher die Audioprogramme von Creative installiert, mit deren Hilfe sich die CD-Klappe öffnen ließ. Gewusst wie.

Zur Zeit bin ich dabei, alle Daten aufzuspielen, die ich vorher auf CDs gesichert habe. Darüber hinaus downloadete ich erneut MSN und Mediaplayer. Es fehlen noch die Google Toolbar und dann sicher einige Programme und/oder Daten, von denen ich jetzt noch nicht weiß, dass ich sie zu sichern vergaß.

domenica, novembre 19, 2006

Asimov’s Science Fiction, Oct/Nov 2006

Eine Doppelausgabe von 240 Seiten. Und dann habe ich eine neue Fantasy & Science Fiction durchzulesen. Darüber hinaus wurde ich eingeladen, eine Geschichte für eine Anthologie zu schreiben. Meine Scientific Americans durchzulesen..., ich möchte wissen, wann ich dazu komme. Ich lerne jeden Tag portugiesisch, und moeble meine Spanisch-Kenntnisse wieder auf. Darüber hinaus nehme ich mir jeden Tag Zeit für meine brasilianische Freundin, sammle internationale Midis. Ich bin mehr als ausgelastet. Doch zurück zu Asimov.

In ihrem Vorwort berichtet Sheila Williams von Robert Lesser und seiner erstaunlichen Pulp-Art Sammlung. Das waren Zeiten, als Titelbilder von Amazing Stories Raumfahrer mit kantigen Gesichtszügen, spärlich bekleideten Frauen und bug eyed Monsters zeigten. Solche Pulp-Art zu sammeln, halte ich für ein Vergnügen.

Die beste Geschichte dieser Ausgabe ist eine der nahen Zukunft. ‘Biodad’ von Kit Reed. Nicht sehr lang, aber sie hat es in sich. – Eine Mutter, deren zwei Kinder von einem Samenspender stammen, hat nach jahrelangen Nachforschungen diesen Vater ausfindig gemacht und kommuniziert mit ihm über das Internet. Sie will ihn überraschen. Aufgeregt macht sie sich mit ihren Kindern in einem Camper auf den Weg. Die Kinder teilen die Begeisterung der Mutter nicht und als die Mutter ihren Camper vor dem Haus des Vaters parkt, merken sie, dass er ebenfalls nicht von ihrer Ankunft entzückt ist. Und jetzt wechselt die Perspektive. – Vielleicht, so denkt der Vater, ist es diesmal die Richtige und er zeigt ihr sein Haus, den kleinen Turnsaal, das Spielzimmer, den Unterrichtsraum. Doch als die Mutter hinter dem Haus den Verschlag mit zehn eingepferchten Kindern sieht, zückt sie ihr Handy um die Polizei anzurufen. Das war ihr Fehler. Auch sie war nicht die Richtige denkt der Vater und wirft die Frau zu den anderen in den Brunnenschacht. Danach macht er sich daran die beiden Kinder aus dem Camper zu holen.

venerdì, novembre 17, 2006


In der vorletzten Spiegel-Ausgabe

gab es zeitgleich zu einem Artikel in der Business Week eine Titelgeschichte zur Umwelt. ‘Achtung Weltuntergang’ hieß der übertrieben wirkende Titel und das Titelbild war reisserisch. Schließlich hat die Erde im Laufe ihres Lebens zig Klimaänderungen erfahren und ihr hat es nichts ausgemacht. Und wir müssen damit leben.

Unser Umweltbewusstsein ist jedoch ausgeprägter als noch vor einigen Jahren. Die Industrie springt auf den ‘Rettet die Umwelt-Zug’. Es wird für sie interessant. Profite locken. Und sie bereitet sich auf eine Vorreiter-Rolle vor. Toyota und Honda bei wasserstoffgetriebenen Autos, Solarzellen und Windmühlenproduzenten machen Geschäfte, und für Personen mit dem richtigen Riecher brechen die guten Zeiten herein. So kommt zum Beispiel auf dem Gebiet der Bio-Treibstoffe die Geldmaschine in den richtigen Takt. Die Business-Week beschreibt einen amerikanischen Farmer, der mit anderen in Ethanol- und Biodieselanlagen investiert, die sein Getreide und die Sojabohnen profitbringend in Additive und Diesel umwandeln. Sein Getreide wird er zu besseren Bedingungen los. Die Nachfrage nach Getreide steigt ständig. Und für jemanden mit Geschäftssinn sollte es auch bei uns Möglichkeiten geben auf dem Ökologie-Sektor Geld zu machen.

Biotreibstoff hat Zukunft.

martedì, novembre 14, 2006


RIP Jack Williamson

Er ist gestern gestorben, so las ich es in der UNITA, als ich mich von meiner Fahrradrunde in die Bar verzog. 98 Jahre. Letztes Jahr hatte er das STONEHENGE GATE geschrieben. Bis zum Schluss war er der Science Fiction treu geblieben.

Vor dreißig Jahren hatte ich einen seiner Romane für Wolfgang M. Biehler, den damaligen Herausgeber der Sankt Pauli Nachrichten übersetzt. Biehler war SF-Fan und gab auch Taschenbücher heraus. Was er jetzt macht, oder ob er überhaupt noch lebt, weiß ich nicht.

Wie auch immer. Williamson war einer der wenigen, die eine zünftige Space Opera schreiben konnten. Seine bekannteste war THE LEGION OF SPACE.

lunedì, novembre 13, 2006

Andromeda Nachrichten 212.

Das Fanzine des Science Fiction Club Deutschlands bleibt statisch und lädt zum Gähnen ein. Wie das Bundesgesetzblatt. Ist etwas übertrieben, aber..... . Sparten wie Literatour, Reisswolf, Fantasy, Fanzines, Cinema, Perry Rhodan, Science, Games haben in dem Fanzine ihre Berechtigung, nur fehlt der Witz, das Geistreiche, Intellektuelle, die Herausforderung an den Leser. Hier wird der SF-Fan auf das Level eines Freundes der elektrischen Einsenbahn gestellt und damit wird der SF selbst ein Bärendienst erwiesen. Wie soll ein Freund der elektrischen Eisenbahn je eine gute SF-Story zu Papier bringen können?
Dieses Fanzine dümpelt. Es dümpelt in seichten Gewässern.
Fantasy & Science Fiction, September 2006

Harlan Ellison, Autor aus SF-Urgestein, stellte eine Idee vor, zu der er nie eine Geschichte, wie er meinte, hatte schreiben können. Natürlich Unsinn; denn man bekommt bei gutem Willen zu jeder Idee eine Geschichte hin. – In dieser Ausgabe werden drei vorgestellt, die auf dieser Idee basieren. Was für eine? Ich schreibe es ab. Englisch kann jeder, oder?

‘Lady Luck is wending her way through a gambling venue. Could be a Vegas or Atlantic City casino, a Mississippi riverboat, a 1930s betting parlor, a horsetrack, a cockfight in Havana, a slot machine gallery in a private men’s club in London, a paramutual parlor, or any other locale.

I see her in my mind’s eye view as looking a lot like Milton Caniff’s Dragon Lady. But she can be any age, size, appearance, upholstered female one chooses. I see her svelte and slinky: Rita Hayworth singing “Put the Blame on Mame,” Lena Horne on Catfish Row, Veronica from the Archie comics, Marta Toren in “Paris Express.” Others may see her as nine year old with a teddy bear, eighty years old with a walker, obese in a homestead sackdress pulling a slot handle, or just average looking, a pleasant seeming Everywoman.

She is wending, touching one guy, then another, letting the men win a hand or a roll or a spin. Nothing much. She’s doing her job.

But then, a guy comes in, sees her, and is “struck by the hammer.” A la The Godfather. He is smitten beyond measure. Smit – TEN. Smited, smote, smoot, knocked on his ass with True Love. He follows her around. He can see her.

The only problem is, he won’t leave her alone. He dogs her, sycophantic and smooten. She cannot get rid of the guy. – And the other, uh small complication is: This guy is the biggest loser who ever walked the Earth.”

Das war’s. Nichts Weltbewegendes und es kamen ein paar Geschichten zu diesem Thema, die ebenfalls nichts Aufregendes an sich hatten. – Nun zu anderen Beiträgen.

Eine Frau mit dem Namen Julie Philipps grub einen Briefwechsel zwischen Ursula K. Le Guin und James Tiptree Jr. aus. Wer SF liest, kennt Ursula K. Le Guin. Wer sie nicht kennt, sollte googeln. James Tiptree zu kennen ist schwieriger, denn sie ist tot. Ja, eine Frau mit dem Namen Alice B. Sheldon. Sie war SF-Autorin und arbeitete für die CIA. Am Ende brachte sie ihren Mann und sich selbst um. Sie konnte ihn im hohen Alter nicht leiden sehen. Mehr ist auch hier über Google erreichbar. Ein Schriftwechsel dieser Art wird nur 100%ige Sfler interessieren. Ich bin 50%iger.

‘Perfekt Stranger’ von Amy Sterling Casil ist eine Geschichte, die Unbehagen erzeugt. Es geht um eine Familie in der nahen Zukunft. – Der Vater erzählt, doch geht es um seinen Sohn Denny. Die beiden leben mit der Mutter Carolyn in einem Haus, dass sich um das Wohlergehen der Familie bemüht. Es unterhält sich mit dem Vater, legt bei Bedarf Handtücher bereit, stellt die Zimmertemperatur ein. Mach also Dinge, die ein Haus tun sollte, wenn es technisch auf der Höhe ist. – Denny besaß einen Herzdefekt, der im Mutterleib genetisch behoben wurde. So kam er gesund zur Welt, fing mit drei Jahren an zu lesen, doch fiel er später in der Schule bei Mathematik zurück. Ein Anlaß, dass Carolyn einen Arzt beauftragte, durch eine weitere Gentherapie Dennys Brain Power zu erhöhen. Unter Unbehagen gab der Vater seine Zustimmung. Danach interessierte sich Denny nur noch für Mathematik. Das schloss Sport und Bewegung aus. Denny wurde dick. Und so kam es, dass Denny einer weiteren Gentherapie unterzogen wurde mit dem Ziel, sein Gewicht zu verringern. – Die Beharrlichkeit der Mutter machte den Vater unbehaglich, der feststelle, dies war nicht mehr sein Sohn und sich die ganze Zeit fragte: Von wem hat Denny diese blauen Augen?

sabato, novembre 04, 2006

‘Der Klassenmampf’,

unter diesem Titel brachte der letzte Spiegel einen Artikel, in dem er meint ‘die oben essen immer besser und teurer. Die unten essen immer schlechter und billiger.’ Da gibt es Sternenköche, Supermarkt-, Wochenmarktkunden, Junkfoodesser. Ist das alles einen Artikel wert? Ich verstehe nicht, warum man sich nicht einfach und gesund ernähren sollte. Warum muss man ein Restaurant aufsuchen? Halte ich für Unsinn. Gemüse gibt es an jedem Stand, Salat ebenfalls. Als ob der Mensch nicht imstande sei, zu Hause was Vernünftiges auf den Tisch zu bringen. Der Unterschied zwischen Ober- und Unterschicht besteht, aber was soll’s? Wenn Leute bereit sind, ihre Zeit in Restaurants zu vertrödeln und dafür noch Geld ausgeben. Ich habe Besseres zu tun.

lunedì, ottobre 30, 2006

Phantastisch 4/2006

Neues aus anderen Welten. Intelligent gemacht. Das vierteljährlich erscheinende Magazin ist ein Genuss. Die Beiträge sind Spitze, und 4.50 € pro Ausgabe gut angelegt.

‘It’s alive’ – Ein Streifzug durch Bilder in der angloamerikanischen Phantastik’ von Rainer Zuch konzentriert sich auf einige Geschichten, in denen Bilder eine Rolle spielen. Poe: das Bild als Vampir (The one Portrait), Wilde: Das Bild als Ich (The Picture of Dorian Gray), James: Das Bild als Erinnerung (The Mezzotint), Blackwood: Das Bild als Tor und Bannraum (The Man who was Milligan), Lovecraft: Das Bild als Realität (Pickman’s Model), Ligotte: Die Realität als Bild der Realität (The strange Design of Master Riguolo), Barker: Das Bild als Welt (Weave World). – Die Macht der Bilder, ihr Einfluss auf den Ausgang der Stories. Interessant zu sehen, wie Autoren dies beschrieben haben.

Unterhaltsam die ganze Ausgabe. Andere Beiträge. Horst Illmer:Update – Nachrichten & Neuerscheinungen; Andreas Eschbach: Das Arbeitszimmer des Schriftstellers (Werkstattnotizen – Teil 9);Nicole Rensmann interviewt Marianne Eschbach; Olaf Funke: Barbaren im Weltall (Cartoon); Carsten Kuhr interviewt Jonathan Stroud; Ulrich Blode: Algernon, Charlie und Daniel Keyes; Nick Mamatas: Reise zwischen Himmelskörpern (Story); Achim Schnurrer: Gustav Mayrink (Klassiker der phantastischen Literatur); Bartholomäus Figalkowski: Kein Kind ist illegal – Margaret Haddix (Schattenkinder-Reihe); Thomas Harbach interviewet Catherine Asaro; Jakob Schmidt: Abfallprodukt (Story); Ulrich Blode interviewet Hannes Riffel; Thomas Harbach: Trash & Treasury (Kolumne); Götz Roderer: König Laurins Gedanken (Wissenschaft).

domenica, ottobre 29, 2006

Vector, the critical Journal of the British Science Fiction Association, July/August 2006

Widmet sich dem Arthur C. Clarke Award, einem Preis für den besten in Großbritannien veröffentlichten SF-Roman. Interessant ist, dass in keinem der Artikel die Höhe des Preisgeldes erwähnt wurde. Nun, der Betrag gleicht dem Jahr, in dem der Preis vergeben wird. Diesmal ₤ 2006.

Der Preis ist zwanzig Jahre alt und wird jedes Jahr vergeben. Er ist zugleich Empfehlung, sich ein Buch oder mehrere der nachstehend aufgezählten zuzulegen:

1987: The Handmaid’s Tale – Margaret Atwood; 1988: The Sea and Summer – George Turner;1989: Unquenchable Fire – Rachel Pollack; 1990: The Child Garden – Geoff Ryman;1991: Take Back Plenty – Colin Greenland; 1992: Synners – Pat Cadigan;1993: Body of Glass – Marge Piercy; 1994: Vurt – Jeff Noon;1995: Fools – Pat Cadigan; 1996: Fairyland – Paul J. McAuley;1997: The Calcutta Chromosome; 1998: The Sparrow – Mary Doria Russell;1999: Dreaming in Smoke – Tricia Sullivan; 2000: Distraction – Bruce Sterling;2001: Perdido Street Station – China Mieville; 2002: Bold as Love – Gwyneth Jones;2003: The Separation – Christopher Priest; 2004: Quicksilver – Neal Stephenson;2005: Iron Council – China Mieville; 2006: Air – Geoff Ryman.

Von den in Vector besprochenen Büchern wurden die folgenden als besonders lesenswert empfohlen:Daniel Abraham: A Shadow in Summer; Kevin Brockmeier: The brief History of the Dead;Conor Corderoy: Dark Rain; James Morrow: The last Which Finder; Robert Charles Wilson: Spin.
Matrix, The News Magazine of the British Science Fiction Association, Aug/Sept. 2006

Hier geht es um geplante SF-Filme und über SF-Filme, die in Kinos laufen wie ‘A Scanner Darkly’, ‘A Lady in the Water’, ‘Superman returns’, ‘District B13’, ‘Click’, ‘My Super Ex-Girlfriend’, ‘Renaissanace’, ‘Cars’, ‘Monster House’.
Dann gibt es Fernsehen satt. Mich lässt es kalt. Das italienische sieht anders aus: gewagte Ausschnitte, Botox aufgeblasene Lippen und Politclowns.

Von SF-Fans produzierte Filme werden kritisiert, über vermarktete Dr. Who Puppen geschrieben. Wer kennt die Daleks? Ich, vermutlich als einer der wenigen, die Dr. Who im 3. Programm des NDR gesehen hatten. Vor mehr als dreißig Jahren, als alte Schwarz-Weiß Horror und SF-Filme unter dem Titel ‘Mumien, Monster, Mutationen’ liefen. B-Movies von Roger Corman zum Beispiel. Herrlich.

Tom Hunter inverviewt Christopher Campbell, der eine Reihe von Ölgemälden mit Themen von John Wyndhams SF-Roman ‘Day of the Triffids’, geschaffen hat.

Es taucht ein Artikel über Charles Fort auf. Über Fort hatte ich bereits in ‘Phantastisch’ gelesen. Charles Fort (1874 – 1932) befasste sich mit dem Studium anomaler Vorgänge. In heutiger Zeit würde er sich für die Kreise in Kornfeldern zuständig erklärt haben. 1973 wurde die ‘Fortean Times’ ins Leben gerufen, eine Zeitschrift, die sich mit seltsamen und obskuren Vorgängen beschäftigt. Leute, die an das Zeug glauben, gibt es zu Genüge.
Zum Schluss schreibt Andy Sawyer von der Science Fiction Foundation über den 1920 veröffentlichten Roman ‘A Voyage to Arcturus’. Das war’s. Zweifellos für Engländer interessanter, doch auch für uns aus dem europäisch fremdspachigen Raum fällt das eine oder andere ab.
‘Glücklicher ohne Gott’

Mit diesem Artikel bringt der SPIEGEL einen Beitrag über den Vorzeige-Atheisten Richard Dawkins, einem Zoologen der Oxford-University, der in einem Gotteshaus in Cambridge nichts Gutes über den Gott aus dem Alten Testament zu sagen hatte. Und er ist nicht allein. Bei vielen Wissenschaftlern herrscht die Meinung vor, dass Weltreligionen nicht zu vereinbaren seien. Dies sei das Übel an sich, schürt Konflikte, führt zu Kriegen und lässt folgern, dass alle Religionen und der in ihnen dargestellte Gott Hirngespinste sind. So meine ich auch, da alle Religionen hausgemacht sind, kann ihr Inhalt schon aus diesem Grunde nicht der Wahrheit entsprechen. Was soll das also alles?

Von meiner brasilianischen Namorada habe ich mich getrennt und schon liegt sie mit Bluthochdruck im Krankenhaus. Die Ärzte haben sie in Schlaf versetzt und versuchen den Blutdruck zu normalisieren.
Ich schrieb ihr, ich habe keine Zeit mehr für Liebe im Internet (ist ohnehin lächerlich), bedankte mich für die schönen Stunden und bot ihr meine Freundschaft an. Das löste einen Wutanfall und ihren Aufenthalt im Krankenhaus aus. Hoffentlich geht es ihr bald besser und hoffentlich versucht sie mir nicht wieder auf die Pelle zu rücken. Vorsichtshalber habe ich ihre e-mails und das MSN blockiert. Das gibt mir wieder mehr Zeit, um Geschichten zu schreiben.

Und damit komme ich zu einem weiteren SPIEGEL-Artikel, ‘Club Methusalem’, der Romane über das Thema ‘älter werden’ behandelt. Bücher von Philip Roth, Helmut Kasarek und anderen. Romanfiguren, alt oder älter als ich. Es geht um alte Männer, jüngere Frauen und den Wunsch alter Männer, es jungen gleich zu tun. Im Grunde pathetisch, und warum ich mich darauf eingelassen hatte, als Mann mit 67 Jahren mit einer 47-jährigen Brasilianerin im Internet herumzubalzen, kann ich nur auf meine Neugier zurückführen, die sehen wollte, wie so etwas funktioniert. Ich weiß es jetzt und damit ist es gut, für meine Namorada war es schlecht. Sie liegt mit gebrochenem Herzen im Krankenhaus. Dass ihre Freundinnen der Chaträume nicht gut auf mich zu sprechen sein werden und eine Treibjagd auf mich veranstalten werden, davor kann mich auch mein guter Ruf als Discjockey nicht schützen. Ich geht auf Tauchstation. Nach meiner Abschieds E-mail hatte ich mir eine zusätzliche Blutdruckpille reingepfeffert. Damit geht es mir gut. Das hätte meine Ex auch machen sollen.

giovedì, ottobre 26, 2006


Asimov’s Science Fiction, Dec 2006

Das Vorwort ‘How my heart breaks when I hear that song’ und Robert Silverbergs Artikel ‘Flashing before my Eyes’ überschlage ich. Sie sind für hundertprozentige Sfler. Nur so viel sei gesagt: Sheila Williams Editorial befasst sich mit dem Urheberrecht der Gegenwart und Zukunft, während Robert Silverberg das Buch ‘Transformations: The Story of the Science Fiction Magazines from 1950 to 1970’ bespricht. Silverberg erinnert sich an die goldenen SF-Jahre der 60er, in denen Autoren wie Alfred Bester, Eric Frank Russell, Robert Sheckley, Theodore Sturgeon auftauchten und in Astounding, Amazing Stories, F & SF und Galaxy zu lesen waren. Kann ich nachvollziehen, hatte ich mir die Magazine doch am Bahnhofsstand besorgt. Zu der Zeit war ich Lehrling bei Stilke, der Firma, die Bahnhofsbuchhandlungen betreibt und ich bekam dreißig Prozent Rabatt auf jedes Taschenbuch.

Was die Geschichten dieser Ausgabe angeht, finde ich Christopher Priests ‘A Dying Fall’ und Michael Swanwicks ‘Lord Weary’s Empire’ erwähnenswert.

In der ersten Geschichte fällt ein Mann vor die U-Bahn und bevor der Zug über ihn hinweg rollt, wird sein Bewusstsein von Erinnerungen überflutet, von Bildern seines Fallschirmspringerlehrgangs in Belgien, den er viele Jahre zuvor absolviert hatte. Im Grunde trivial. Der Protag denkt daran, wie er sich auf dem Boden abrollt, führt das Manöver auf den Gleisen durch und kommt mit dem Leben davon. Doch wie Priest es beschreibt, ist meisterhaft.

In der zweiten Geschichte geht es um den Turm von Babel, durch dessen Eingeweide Züge fahren und in dem sich ein Heer von Verzweifelten versammelt hat, das sich gegen die Menschen von Außen zu Wehr setzt.
Heute las ich im neuen Spiegel einen Bericht über die sogenannte Unterschicht, Leute die keine Arbeit haben und sich notgedrungen mit Transferzahlungen des Staates über Wasser halten. Die Automatisierung geht weiter. Wird das soziale Netz halten? Wenn Globalisierung und Automatisierungen immer weitere Opfer erzeugen, wenn Arbeit nur noch auf wenige Köpfe verteilt wird, wird es zu spät sein. Man sollte schon jetzt gesellschaftliche Veränderungen ins Auge fassen, die in die Richtung gehen, jedem Menschen zu einer Beschäftigung zu verhelfen. Der Kapitalismus ist dafür nicht geeignet. Also muss der Staat her. SF-Stories sollten diese Zukunft beschreiben.

venerdì, ottobre 20, 2006

Asimov’s, September 2006

Es hat länger gedauert Asimov’s durchzulesen. Liegt wohl daran, dass mein Liegestuhl schon an der Wand der Garage lehnt.

Sheila Williams Editorial befasst sich mit den ‘2006 Asimov’s Readers Awards’. Es gibt immer Preise für irgend eine Geschichte. Hat ja auch sein Gutes, hilft, dass die Leute bessere Geschichten abliefern. Eine davon ist John Kessel’s ‘Sunlight or Rock’, eine im Grunde banale Handlung. Erno, der in einer schäbigen Ein-Zimmer Wohnung lebt, für die er gerade mal die Miete aufbringt, trifft im Flur auf seinen Nachbarn Alois, der sein ganzes Geld in eine künstliche Hand investiert hat. Alois zeigt Erno Funktionen dieser Hand, die aufzuzählen eine Seite füllen würde. Kurz und gut. Erno verzockt seine Ersparnisse bei Pferderennen, wird aus seiner Wohnung geworfen, findet Alois tot herum liegen, nimmt ihm die Hand ab und macht sich damit aus dem Staub. – Was ich an dieser Story gut fand war heraus zu finden, dass man mit banalen Ereignissen eine lesenswerte Story erzeugen kann, wenn die Handlung in eine futuristische Umgebung eingebettet ist.

venerdì, ottobre 13, 2006

Analog, Science Fiction and Fact, Oct 2006

Unter ‘Needle with a Nametag’ bezieht sich Stanley Schmidt in seinem Editorial auf den Ausdruck ‘like a needle in a haystack’ und auf RFIDS (Radio Frequency ID Tags). Chips, die von der Idee her den Bar-Code der Produkte in den Supermärkten ersetzen sollen. Während man mit der Supermarktkarre an der Kasse vorbei rauscht, werden RFIDs gelesen, Beträge summiert. So weit so gut. Nur was ist, wenn dein Ausweis, deine Unterwäsche so ein Ding enthalten und am Ende du. Den gläsernen Menschen gibt es noch nicht, jedoch wirst du immer transparenter.

Da ich die November-Ausgabe schon gelesen habe, überschlug ich den ersten Teil von Rollback, Robert Sawyers mehrteiliger Story. Den zweiten besprach ich vor gut einer Woche. – Die anderen Geschichten dieser Ausgabe hauen mich nicht vom Hocker. Eine Besprechung erspare ich mir.

Einer der Wissenschaftsbeiträge, der von Richard A. Lovett, beschäftigt sich mit Erdbeben in der Region von Sumatra, erklärt die neuesten Forschungsmethoden und Instrumente, mit denen Erdbeben gemessen werden.
Die Kolumne ‘The Alternate View’ enthält John G. Cramers ‘Back in Time trough other Dimensions’. Es geht um die Möglichkeit, ein Signal zu empfangen bevor es abgeschickt wurde. Dem stehen in unserem Universum die Gesetze der Physik im Weg. Doch die String-Theorie zeigt Möglichkeiten auf. Außer Gravitonen gibt es Neutrinos: e, mu und tau und vermutlich sterile Neutrinos, nach deren Existenz gesucht wird. Theoretisch besitzen diese die Eigenschaft, unser Universum zu verlassen und vor dem Zeitpunkt einzutreten, zu dem sie emittiert wurden. - Nun gut, sage ich. Das deckt sich mit dem Verständnis der Zeit, dass diese eine Dimensionskonstante ist. In anderen Worten, sie wird nur von unserem Gehirn in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft eingeteilt. Diese gibt es in Wirklichkeit gar nicht.

lunedì, ottobre 09, 2006

Phantastisch, neues aus anderen Welten, 3/2006

Allein Horst Illmers Nachrichten sind es wert, die Zeitschrift zu lesen. Ich wusste zum Beispiel nicht, dass Doris Lessing auch SF-Romane schreibt. Jetzt hat sie wieder einen heraus gebracht, die Fortsetzung zu ‘Mara und Dann’, der 2001 heraus kam. – Außer Nachrichten über Bücher und deren Autoren, werden Hörbücher, neue Lekundärliteratur und ‘Science Fiction & Fantasy in den Medien’ angesprochen.

Unter ‘Wer ist eigentlich José Saramago?’ wird der Werdegang des portugiesischen Nobelpreisträgers besprochen. Saramago wird in ´Phantastisch´erwähnt, weil er mit seinem Buch ‘Ensaio sobre a cegueira’ (die Stadt der Blinden) einen phantastischen Roman geschrieben hat, in dem Stil der Kurzgeschichten Borges. – Ich hatte schon von José Saramago gehört, in meinem Italienisch Unterricht, in dem sich meine Lehrerin und ein brasilianischer Schüler über ihn und seine Bücher unterhielten. – Wenn ich meinen Portugiesichkurs von Langenscheidt beendet habe, werde ich für eine Woche nach Lissabon fliegen und mir ‘die Stadt der Blinden’ auf portugiesisch besorgen.

Wie immer gibt es in ‘Phantastisch’ eine Reihe Buchbesprechungen, die Fortsetzung der ‘Werkstattnotizen’ Andreas Eschbachs. Lou Valero und Thomas Harbach interviewen Dan Brown. – Olaf Funke bringt einen Beitrag über das Comic mit Courtney Crumrin. – Es gibt einen Artikel von Max Pechmann über die Charakteristik des modernen japanischen Horrorfilms. – Von Christian Stiegler lesen wir etwas zu phantastischen Formen deutscher Literatur. -Thaddaios Apostolos Alexander schreibt über den Mars, die Menschen und die Marsianer. – Zum Schluss lässt uns Götz Roderer Vernor Vinges Gedankengängen über den countdown zur Singularität verfolgen. Wer mehr über die Singularität erfahren möchte, sollte Vinge, Charles Stross, Hans Moravec und Ray Kurzweil lesen. Googeln hilft ebenfalls weiter. – Singularität ist im Grunde das Ziel, zu dem die Menschheit transzendiert, wenn sie ihr Wissen ständig erweitert und sich nicht vorher umbringt.

venerdì, ottobre 06, 2006

Interzone 206, Britain’s longest running Science Fiction Magazine

hat seinem Redaktionsteam zwei Leute hinzugefuegt, darunter Liz Williams, die schon einige SF-Romane veröffentlicht hat. Ich nehme an, dass sie gefragt worden ist, eingereichte Manuskripte zu beurteilen.
David Kessler erzählt im Beitrag ‘Life under Latex’, wie er im Film ‘American Werewolf’ den Werewolf spielte und welchen Zwängen er sich auszusetzen hatte. Eingezwängt in Latex (grins). Fotos zeigen, der Bursche sah zum fürchten aus.

Von den Geschichten war Chris Beckets ‘Karel’s Prayer’ ein Hammer. Es geht um Karel Slade, der in seinem Hotelzimmer aufwacht und sich wundert, warum sein Wecker nicht funktionierte. Dann findet er das Badezimmer verschlossen und hört das Telefon läuten. Er wird auf den Korridor gebeten. Nur den gibt es nicht. Er sieht einen Raum mit drei Sesseln und zwei Männern. Slade wird in den mittleren Sessel gedrückt, Schellen schliessen sich um Hand- und Fußgelenke. – Die beiden Männer sind Agenten der Regierung und verhören Slade, nicht als Direktor der Christians for Human Integrity, sondern als Mitglied der Soldiers of the Holy Ghost, einer Terroristenorganisation die sich einen Namen machte, in dem sie Genlabors zerstörte. – Mit Good Cop - Bad Cop Methoden versuchen die Männer aus Slade Namen und Adressen der Rädelsführer heraus zu bekommen. Slade betet zu Gott, er möge ihm beistehen als ihm Folterung angedroht wird und er weigert sich standhaft die Fragen zu beantworten, bis er von den beiden Agenten in Labor mit Reproduktionswannen geführt wird, in denen unentwickelte Clone auf ihre Fertigstellung warten. “Sie sind einer von ihnen”, sagt ein Agent zu Slade. “Das Original sitzt mit seiner Frau im Restaurant.” Der Agent schaltet Mikrofon und Kamera ein und Slade sieht und hört sich. Die Agenten fahren schwerere Geschütze auf. Als Kopie habe er ohnehin eine geringe Lebenserwartung. Slade wurde bedeutet, er könne sich eine Tortur ersparen, wenn er auspacke. Slade macht es. Er nennt Namen. Dann erfährt Slade, er habe nicht die ganze Wahrheit erfahren. In Wirklichkeit sei er das Original und sein Doppelgänger im Restaurant die Kopie. Der würde ohnehin in ein paar Wochen an Herzversagen sterben. Dann richtete einer der Agenten seine Pistole auf Slade und schoss.
Die Story fand ich deshalb gut, weil man nicht wusste, was nun der Wahrheit entsprach, und wie sich die Geschichte entwickeln würde. Sie blieb spannend bis zum letzten Buchstaben.

Es gibt Film- und Buchbesprechungen. Die Bücher zu nennen, spare ich mir. Die Filme sind: Superman Returns, My Super Ex-Girlfriend, The Lake Home, Pirates of the Caribbeans, Dead Man’s Ghost, Cars, Angel-A, District 13.

mercoledì, ottobre 04, 2006

Der neue Fandom-Observer ist erschienen.

Für deutschsprachige SF-Fans das On-line Nachrichtenfanzine. Fangen wir oben an. Vorwort, eine Würdigung Heinz Jürgen Galles zum 70. Geburtstag. Der Mann hat sich fast sein ganzes Leben hindurch mit SF beschäftigt, Lexika, Fachartikel, Bücher verfasst und ist noch immer an Wirken.
Besprechungen von neu erschienenen SF- und Phantastik-Magazinen, Fanzines, Büchern sowie von Hörspielen. Es gibt einen Bericht vom ElsterCon in Leipzig, Biographien der anwesenden Autoren.

martedì, ottobre 03, 2006

Vector, the critical Journal of the British Science Fiction Association.

Enthält Beiträge über ausländische SF. Zum einen wird südafrikanische Science Fiction besprochen, dann interviewt SF-Autor Ian Watson den argentinischen Übersetzer Marcial Souto. Dan Hartland bespricht SF-Kurzgeschichten von Zoran Zivkowic. Den kenne wir aus meiner Besprechung von ‘Phantastisch’.Der Mann ist populär geworden. – Michael Froggatt berichtet über das goldene Zeitalter der Soviet SF in den 60er Jahren. SF wurde von der russischen Regierung gefördert, da sie mit der Fortschrittsideologie des Kommunismus verknüpft werden konnte. Das Gleiche gab es auch bei den Nazis. Ich erinnere mich an Hans Dominiks ‘Wettflug der Nationen’. Die schnellsten und zuverlässigsten Flugzeuge besaßen die Deutschen. So stand es in seinem Roman. Sie machten 1000 km/h. Dominiks Bücher wurden ‘Zukunftsromane’ genannt, heute wäre es SF.
Aus welchem Grunde auch immer, derart positiv eingestellte Romane gibt es in Deutschland nicht mehr. Liegt wohl daran, dass wir kein totalitäres Regime haben. Jetzt würde etwas über einen Transrapid darin enthalten sein, der mit Schmackes gegen die Wand fährt.

Es folgen Buchbesprechungen. Empfohlene Bücher sind: Andreas Eschbach, (unser Eschbach): The Carpetmaker, Michel Houellebecq: The possibility of an Island, Margo Lanagan: Black Juice, John Sladek: Keep the Giraffe burning. Vom gleichen Autoren: Alien Accounts, The Lunatics of Terra und The Steam-driven Boy and other Strangers.

domenica, ottobre 01, 2006

Matrix, The news magazine of the British Science Fiction Association, June/July 2006

Ist eben typisch britisch. Man sieht auf ein Foto mit Juliet E. McKenna und ihrem Glas Guinness, die positiv über britische SF zu berichten weiß ‘Reasons to be cheerful’.

In Science News gibt es eine Notiz über Boston Dynamics ‘Big Dog’, einen vierbeinigen Roboter, der dort Lasten zu transportieren in der Lage ist, wo kein Fahrzeug hin kommt. Er ist dafür vorgesehen, Ausrüstung von Soldaten zu transportieren.

Bei Tom Hunter geht es wieder einmal um die von den Engländern geliebte Nabelschau. Was ist SF? Ist sie wirklich so isoliert, wie man vorgibt? Was kann uns zeitgenössische Kunst in dieser Hinsicht raten?
Andy Sawyer, Ihr wisst schon, der von der Science Fiction Foundation Collection, hat alte SF-Abenteuergeschichten von ‘Eagle’ ausgegraben, von denen ich noch nie etwas gehört habe.
Unter dem Titel ‘Science Fiction must die’ geht es bei Sean Timarco Baggaley um eine weitere Nabelbetrachtung. Der Beitrag enthält ein Foto mit Anne McCaffrey und Isaac Asimov auf einem Con 1969.
Es folgt ein Interview mit Geoff Ryman, dann der Beitrag David Murphys, der mit ‘Confession of a self distributor’ Tipps und Hinweise gibt, wie man sein im Eigenverlag veröffentlichtes Buch vermarkten kann.
Stephen Baxter behandelt das alte Thema ‘Are we really alone?’ Mit anderen Worten: ‘Gibt es nur uns Menschen im Kosmos?’ Baxter stellt Meinungen und Theorien vor. Meine eigene Antwort ist: JA. Beweise mir doch einer das Gegenteil.

Martin McGrath und Claire Weaver bringen Filmneuigkeiten und stellen Filme vor wie: Ultraviolet, Slither, Alien Autopsy, Scary Movie 4, Silent Hill, V for Vendetta, Tristan + Isolde, The Thief Lord, Wolves in the Walls.
Phantastisch! Neues aus anderen Welten.

Dieses Magazin ist noch vom 2. Quartal, als der Tod Robert Sheckleys aktuell war. In meiner Jugend hatte ich ihn gern gelesen. Seine Geschichten voller Spannung, Exotik und mit Humor angefüllt. Er verstand es, fremde, in seinem Kopf entstandene Welten dem Leser nahe zu bringen.

Phantastisch bringt Interviews mit Thomas Finn, Matt Ruff, Marcel Feige und Zoran Zivkovic. Andreas Eschbach warnt in seiner Kolumne ‘Werkstattnotizen’ vor akuter Dramaturgitis. Man sollte Schreiblehrbücher nicht zu wörtlich nehmen. Er hat wohl Recht. Bücher dieser Art enthalten eine Unzahl nützlicher Hinweise, nur, was nützt das alles, wenn man kein Talent hat und die Ratschläge buchstäblich befolgt. Es wird ein Fiasko. Eschbach meint “Mit Büchern über das Handwerk des Schreibens ist es, kurz gesagt, wie mit Büchern über Sex: Natürlich kann man etwas lernen, und wenn man überhaupt niemanden hat, der einem die Grundlagen erklärt, ist so ein Buch besser als nichts. Aber – großes ABER – man wird kein um so besserer Liebhaber, je mehr man davon liest.”

Horst Illmer besuchte das Semester ‘Science Fiction: Theory, Film and Writing’ der Universität Würzburg und berichtet.

Achim Schnurrer beschreibt in einem zweiten Teil Leben und Wirken von Leo Perutz in der Rubrik ‘Meister der phantastischen Literatur’. Es gab doch mehr von diesen Autoren, als ich annahm. Phantastische Literatur hat nichts mit Fantasy zu tun.

Was Fantasy angeht, dafür gibt es den Wolfgang Hohlbein Preis, der mit 10000 Euro dotiert vom Überreuter Verlag ausgeschrieben wird. Im letzten Jahr wurden über 800 Manuskripte eingereicht. Kann man das Lesen dieser Texte mit Masochismos gleichsetzen? Ich wenigstens hatte meine Schwierigkeiten, monatlich 30 Kurzgeschichten bei Schreib-Lust zu lesen und zu bewerten.

In der Kolumne ‘Trash & Treasury’ behandelt Thomas Harbach Bücher des serbischen Autoren Zoran Zivkovic. Ich hatte einige seiner Stories in ‘Interzone’ gelesen.
Social Networking für Pre-Teens.

Das gibt es also auch. Ein Orkut oder MySpace für 8-12 jährige, wo diese Webpages entwerfen und mit Gleichaltrigen kommunizieren können.

Hier einige Adressen: www.clubpenguin.com www.imbee.com www.neopets.com
www.whyville.net www.tweenland.com

Quelle: Business Week
Interzone 204, Britain’s longest running Science Fiction Magazine

Wie schon früher geschrieben, die Aufmachung ist gelungen, Farbillustrationen, Hochglanzpapier und einige gute Geschichten. Einige bewegen sich an den Rändern des SF-Mainstreams. Gut, es gibt mit Interzone ein Magazin, das diese Ränder besetzt. Als Leser muss ich in Kauf nehmen, dass Geschichten dieser Art für den Durchschnittsleser nicht leicht zu verstehen sind. ‘The Rising Tide’ von C.A.L. ist ein Beispiel. Die Geschichte aufzudröseln ist nicht einfach:

Raleigh Marsonnet, freier Bürger der United Starion Republic entfernt sich vom Silver Tower, in dem eine Business-Konferenz abgehalten wird. Die Elite der Reichen wird von einigen geachtet, von anderen gehasst. Marsonett bekommt dies in einem Laden zu spüren, in dem er einen Schleier Jenna duGeddons kaufen will. Marsonnet ist über Biomines informiert, die sich in der Atmosphäre von Geddes, der Welt Jennas, replizieren und Flüge von und auf diese Welt verhindern sollen. Geddes wird als Planet der Barbaren und als Keimzelle von Revolutionären angesehen. Marsonnet muss mit ansehen, wie der Silver Tower in die Luft fliegt. Er bekommt mit, dass das Raumschiff mit dem Code der Biomines verschwunden ist. Wie sich herausstellt, hat Marsonnet die Biomines entwickelt, darüber hinaus die Encapsulation, ein organisches Erzeugnis, das Erinnerungen über Jahrhunderte hinweg erhält. Geddes, von einem schwarzen Meer beherrschte Welt. Vincent McCullough, der den Biomine Code stahl, soll sich auf diesem Planeten aufhalten. Marsonnet fliegt mit einigen Agenten dort hin. Er triff auf Jenna. Inzwischen kommt die Flut, das Wasser umhüllt ihren Körper und es wird offenbar, das schwarze Meer lebt. Marsonnet hatte sich seiner bedient, um die Encapsulation, den Erhalt von Erinnerungen, zu entwickeln. McCullough, Jennas Lover, führt Marsonnet in Jennas Studio. Dort hängt ihr Kunstwerk, eine Leinwand, in das hunderte schreiender Gesichter eingewoben sind, von Menschen, die ihr das schwarze Meer zugeführt hatte, deren Erinnerungen auf der Leinwand weiter leben und vergeblich auf ihre Befreiung warten.
Die Story endet damit, dass Marsonnet erschossen wird, ins Meer fällt und in Jennas Gemälde landet, aus dem er wie alle anderen dort Eingeschlossenen nie mehr herauskommen wird.
SF triff auf Horror.

venerdì, settembre 29, 2006

Analog Science Fiction and Fact, Nov 2006

Les Johnson und Gregory L. Matloff stellen in einem populärwissenschaftlichen Beitrag ‘The interstellar Conspiracy’ potentielle Raumschiffantriebe vor. Keiner aus Startrek, wo die Enterprise mit Überlichtgeschwindigkeit gewaltige Entfernungen durchmisst. Unmöglich bei heutigen physikalischen Erkenntnissen. Die Autoren sind auf dem Teppich geblieben. So wird ein Generationenschiff als sinnvoll angesehen. Kilometerlange Ungetüme mit hunderttausenden von Menschen, die auf ein anderes Sonnensystem zusteuern. Ich zähle die diskutierten Antriebe auf, ohne weiter auf sie einzugehen. Der Interessierte kann sie googeln: The In-Space Propulsion (ISP), Advanced Solar Electric Propulsion (SeP), Aerocapture, The Solar Photon Sail, Solar Thermal Propulsion, Tethers.

Man kann fragen, was das alles soll. Wir arbeiten mit unzureichenden Informationen. Wir wissen, in einigen Sonnensystem gibt es Planeten. Vermutlich ohne Leben. Und doch machen sich Leute Gedanken, dorthin zu kommen; denn bevor so ein Schiff startklar ist, wird man herausgefunden haben, wie so ein Planet bewohnbar gemacht werden kann. Terraforming. Das Ziel ist es, was Menschen antreibt. Man wird Mittel und Wege finden.
Unter den Geschichten war ‘Rollback’ von Robert J. Sawyer, Teil 2 einer vierteiligen Serie. Den ersten Teil habe ich nicht mit bekommen. Entweder habe ich die Analog Ausgabe nicht erhalten, oder sie liegt noch irgendwo herum.

Sawyer lehnt sich an Carl Sagans verfilmten Roman ‘Kontakt’ an. Sarah Halifax hat die einzige zur Erde gelangte Nachricht entschlüsselt. Sie enthält eine Unmenge von Fragen über die Moral. Ein Fragebogen, der von einer repräsentativen Menge von Menschen ausgefüllt wieder zurückgeschickt werden sollte.

Ein Milliardär interessiert sich für den Fortgang des Informationsaustausches und da wegen der Entfernung Jahre verstreichen, bis eine neue Nachricht empfangen werden kann, bietet er Sarah einen Rollback an, eine für Sarah unerschwingliche Technik, ihr biologisches Alter um dreißig Jahre zurückzusetzen. Sarah erreicht, dass ihr Mann Don ebenfalls dieser Prozedur unterzogen wird. Erfolg bei ihm, Misserfolg bei ihr.

Sawyer beschreibt in diesem zweiten Teil der Geschichte, welche Konflikte sich auftun. Während Sarah die ihr verbliebene Zeit nutzen will, die Verbindung zu den Aliens nicht abreißen zu lassen, wird Don, um dreißig Jahre verjüngt, sexuellen Anfechtungen ausgesetzt, versucht vergeblich einen Job in seinem alten Beruf als Tontechniker zu bekommen, und er nimmt wahr, wie er sich seiner Frau zunehmend gegen seinen Willen entfremdet.

Gespannt bin ich, wie es weiter geht. Mit anderen Worten, die Story macht neugierig, ist gut geschrieben. Nicht umsonst hat der Kanadier Sawyer in einem der letzten Jahre den Hugo erhalten.

giovedì, settembre 28, 2006

Camping im Wohnzimmer

Am 26. September nahm ich einen neuen Anlauf, um nach Hamburg zu kommen. Beim letzten hatte ich den Flug verpennt, doch diesmal hat es geklappt. Ich sitzte jetzt in Hamburg-Winterhude neben meiner Mutter auf der Couch. German Wings hat es möglich gemacht. Ein Quasi-Billigflieger. Hin und zurück um die 150 Euro, nicht billig, nur vorher kostete es das Doppelte und es ist ein Direktflug. 1,5 Stunden in der Luft von Bologna nach Hamburg mit Flugkapitän Oliver Knittel. Der Chef Steward begrüsste uns Passagiere auf ihrem Rückflug, wie er sagte. Rückflug?

Ein Hotelzimmer hatte ich nicht mehr bekommen. Normalerweise übernachte ich im IBIS-Airport Hotel. Kongressteilnehmer haben alle Zimmer belegt. Meine Mutter fand es gar nicht gut, als ich ihr sagte, ich würde bei ihr übernachten, auch nicht, als ich mir bei Karstadt eine Camping-Matratze kaufte und in ihrem Wohnzimmer ausbreitete. Ich schlief darauf und benutzte Mutters Schlafsack. Es war ziemlich hart. Erst am nächsten Tag wurde ich gewahr, dass man die Matratze aufblasen konnte. Mangelhafte Campingerfahrung war zum Vorschein gekommen. Beim Militär war ich zum letzten Mal in einem Zelt. Vor 46 Jahren also.

Das Wetter ist besser, als ich erwartet hatte. Was fiel mir in Hamburg auf? Es gibt mehr Leute, die ihr Bier in der Hochbahn trinken. Nicht nur Penner. Ist das gut? Weiß ich nicht. Dann die Blondinen. Als Auslandsdeutscher in Italien sind Blondinen schon ungewohnt. Die Mädchen sehen toll aus, im Alter sind es nur noch die Haare. Es gibt eine Unmenge von schwarzen Autos. Warum? Ich kann mir keinen Reim darauf machen. Warum gefällt Hamburgern schwarze Autolackierung? Oder ist das ein deutsches Phänomen?

Außer dieser Camping-Matratze machte ich einige andere Einkäufe: Unterhemden bei C & A, Burlington-Socken bei Karstadt. Jetzt 9 Euro das Paar. Im Jahr zuvor waren es noch acht. In der Thalia-Buchhandlung suchte ich nach portugiesischem Lehrmaterial. Ein Verlagsangestellter stand vor dem Regal und zeigte mir das Lehrbuch seines Arbeitgebers. Sah interessant aus, nur fehlte ein brasilianischer Teil. Brasilianische Grammatik ist etwas anders und die Aussprache ebenfalls. Ich ging und kam nach einer halben Stunde zurück. Der Mann war weg und ich hatte das Regal für mich. Ich nahm den Portugiesisch-Kurs von Langenscheidt mit sechs CDs, drei Büchern und einem brasilianischen Teil. 69 Euro, aber sicher besser als den im für 300 US Dollar im Internet angebotenen Kurs von Rosetta Stone.

giovedì, settembre 21, 2006


Vector, The critical journal of the British Science Fiction Association, March/April 2006

Das alte Datum erinnert mich an das, was ich noch alles lesen muss, um auf dem Laufenden zu sein. Was Zeit kostet, ist das Abspielen von Midis in brasilianischen Chaträumen. Ich tummle mich dort, wo die über 50-jährigen zu Hause sind. Einige kennen mich inzwischen. Der beste Platz, um portugiesich zu lernen und zu trainieren. Doch zurück zu Vector.

Es gibt die Ergebnisse des 2005-Polls. Gewonnen hat Jim Courtenay Grimwoods ‘9tail Fox’.Ein Rückblick auf 2005er Filme folgt. Nur ein paar Titel: Serenity, The Hitchhiker’s Guide to the Galaxy, The Island. Es wurden auch andere besprochen, doch ist dies alles schon Schnee von gestern. Welche haben bei Vector am besten abgeschnitten? Best SF-Film: Serenity, Best Fantasy: Howl’s Moving Castle, Best Horror: The Descent.Im Fernsehen kamen Battlestar Galactica, Medium, Carnivale, Dr. Who am besten weg.Warum wurde in Vector ein Bericht über den WorldCon in Glasgow publiziert? Nun, Vector ist vom März/April dieses Jahres, aber der Con war im August 2005, Leute.

Einige der in 2005 erschienenen Kurzgeschichten wurden gekürt und dann kommen Buchbesprechungen. Empfohlen wurden Stephen Baxter: Transcendent, Pete F. Hamilton: Judas Unchained, Joe Hill: 20th Century Gost.
Interzone 205, Britain’s longest running Science Fiction Magazine

Die Aufmachung beeindruckt mich jedes Mal. Die Illustrationen, das Hochglanzpapier. Und der Inhalt ist auch nicht von Pappe. Ich lese Interviews mit Steve Erickson, Steven Erikson und Paul de Filippo. David Langfords Ansible Linke bringt Klatsch und Tratsch vom SF- und Fantasy Buchmarkt und aus dem SF-Fandom. Es gibt Film- und Buchbesprechungen und natürlich Kurzgeschichten. Die für mich interessanteste war Steven Mills ‘Blue Glass Pebbles’. Im Grunde eine Familiensaga, unglaubwürdig, aber spannend zu lesen. Großmutter JoJo, Präsident eines Teiles Kanadas besitzt durch die Seen-Vielfalt das Monopol auf Wasser. Sie muss ansehen, wie nach dem Scheitern der UNO-Verhandlungen ihr Land von Truppen besetzt wird. Ihr Sohn Ian, Entwickler von Nanobots sucht seine Tochter, die sich den Warriors, einer Eco-Gruppe angeschlossen hatte.
Großmutter entwickelt einen teuflischen Plan. Ich weiß nicht warum, doch sie gab jedem Staatsoberhaupt, dem sie während der Verhandlungen begegnete, die Hand und übertrug Nanobots, sogenannte Moles, welche die Eigenschaft besitzen, bei dem Träger nach einer bestimmten Anzahl von Tagen tödliche Gehirnblutungen auszulösen. Sie werden eine nicht aufzuhaltende tödliche Lawine in Gang setzen.
Großmutter macht sich auf den Weg in ein Versteck. Vorher beauftragt sie Ian und dessen Tochter sowie einen Freund, sich in eine Gebirgshöhle zu verziehen, in der sie ein Gegenmittel deponiert hat.
Damit ist alles gesagt. Millionen Menschen sterben, die drei finden die Höhle, schlucken das Gegenmittel, überleben und machen sich auf den Weg, eine neue Welt aufzubauen.
Fazit: Die Geschichte ist lang und spannend, nur verstehe ich nicht, warum die alte Dame Milliarden von Menschen tötet. Nun, auf diese Art ist es ist natürlich einfacher etwas Ordnung in die Welt zu bringen. Und in SF ist eben alles möglich. Auch das Unverständliche. Nur sollte es glaubhaft sein.

Interessant ist die Besprechung des Buches von Julie Philipp über James Tiptree. Hinter diesem Pseudonym steckte Alice B. Sheldon, die ein bewegtes Leben geführt hatte. Sie arbeitete beim CIA, machte den Doktor der Psychologie, schrieb SF-Romane und –geschichten. Doch war sie eine Person ohne Lebensmittelpunkt. Obwohl verheiratet, fühlte sie sich ebenfalls zu Frauen hingezogen. Sie hatte Depressionsschübe, die im Alter Angst vor der Zukunft auslösten. Als sie sah, dass ihr Mann im hohen Alter anfing zu kränkeln, erschoss sie ihn und jagte sich eine Kugel in den Kopf.
Zur Erinnerung an sie gibt den Tiptree Award. Ein Preis, der jährlich für den besten SF-Roman mit einem Frauenthema verliehen wird.

lunedì, settembre 18, 2006

Focus 49, The BSFA mgazine for writers, May 2006

Simon Morden, Editor, der das Magazine betreut, erzählt von der Vorbereitung des Arthur C. Clarke Award. Der Arme, Morden, nicht Clarke, musste 47 SF Romane lesen, schon mehr ein Durchackern, drei in einer Woche. – Sollte nicht einmal untersucht werden, was beim Lesen hängen bleibt und sich in Verhaltensänderungen ausdrückt. In welcher Weise wird man durch Gelesenes beeinflusst?

Focus ist ein Fanzine für Leute, die schreiben wollen, Geschichten, Romane, und es finden sich einige gestandene Autoren von SF und/oder Fantasy, die hilfreiche Tips geben. Juliet E. McKenna erzählt von ihren Writer Workshops und wie sie Manuskripte beurteilt. Chaz Brenchley berichtet darüber wie er mit ein paar Freunden eine Lesung von Gespenstergeschichten organisierte, wie diese in einem Buch landeten. Charles Christian schlägt vor, in welcher Form ein Schriftsteller seine Homepage gestalten sollte. Scriptwriter, Screenwriter, does that ring some bells? Wie mutiert eine Idee in ein Fernsehspiel oder in einen Film? Gavin Williams schreibt davon und sagt, der Prozess sei mühevoll. Get yourself an agent. Für Romanautoren gilt das Gleiche. Ich kenne übrigens einen guten Agenten aus meiner aktiven Science Fiction Fan-Zeit. Er hat sich von einem SF-Fan zu einem Buchagenten entwickelt. Sollte ich jemals einen SF/Roman oder einen Fantasy-Schmöker zustande bringen, werde ich mich an ihn wenden.

Williams zeigt die Unterschiede zum Roman auf. Es geht um Filmbudgets, Knappheit von Ressourcen, an denen sich ein Script orientieren muss. Es geht weiter um Networking, die richtigen Leute zu kennen, die zu einem Auftrag verhelfen können. Draht zum Fernseh- oder Filmproduzenten. Dann fällt das Wort Synopsis. Es gibt Gemeinsamkeiten mit Romanautoren. Ein Vertrag kommt zustande und irgendwann kommt das Geld. – Wieviel Vorschuss erhält ein SF- oder Fantasy Buchautor auf dem britischen Markt? Erstroman $ 5.000, danach $ 11.500.

Ein Autor dieses Genres muss schon drei Romane pro Jahr heraus bringen um über die Runden zu kommen. Dann doch lieber Bestseller-Autor werden, oder?
Matrix, The news magazine of the British Science Fiction Association, Mar/April 2006

Donnerwetter, das war die letzte Ausgabe, obwohl ich die Mitgliedschaft erneuert hatte. Es müssten schon May/June, July/August auf meinem Tisch liegen. Nun wie auch immer, in dieser Ausgabe schreibt den Gastleitartikel der Herausgeber der Webseite Infinity Plus , die er hier vorstellt als ‘Showcase for professional genre fiction but also a thriving venue for reviews and interviews’. Es wird über die SF-Fernsehserie ‘Lost’ berichtet. Gibt es die in Deutschland? Wohl nicht. Dann kommen Nachrichten über die Raumsonde ‘New Horizon’. Drei Milliarden Meilen soll sie zurücklegen, um Pluto zu erreichen, dem man den Rang eines Planeten abgesprochen hat. Die Mission soll zehn Jahre dauern.

Andy Sawyer, der die Science Fiction Foundation der Univeristy of Liverpool verwaltet, schreibt über die im April 1926 von Hugo Gernsback ins Leben gerufenen Amazing Stories. Sawyer schreibt über diese erste Ausgabe. Gernsback füllte sie mit Nachdrucken. Irgendwo musste er die Geschichten ja her bekommen. Amazing Stories war das typische Pulp-Magazin. Geschichten gedruckt auf dickem, schlechtem Papier, kantiggesichtige Raumfahrer und leichtbekleidete Frauen, hinter denen Monster lauerten, auf dem Titelblatt. Amazing Stories gabe es noch eine Reihe von Jahren nach dem zweiten Weltkrieg und ich besorgte sie mir jeden Monat am Stand des Hamburger Hauptbahnhofs.

Unter dem Titel ‘Freaks are going Global’ interviewt James Bacon Robert Curley, den irischen Herausgeber der Comicbücher ‘Freakshow’. Stephen Baxter, britischer SF-Autor beschreibt einige zurückliegende Fernsehserien wie Dr. Who und Quatermass. Den letzten gab es als Film. Ich war seinerzeit stark beeindruckt als der infizierte Raumfahrer wieder auf die Erde zurückkehrte und sich langsam in ein schleimiges Riesenmonster verwandelte. Dann interviewt Martin Sketchley den SF-Autoren John Meaney und befragt ihn über dessen Hobby Kampfsport.

Mark Plummer reminisziert über Ken Bulmer, SF-Autor und SF-Fan, der vor kurzem im Alter von vierundachtzig Jahren gestorben ist. Wie ich schon an anderer Stelle schrieb, wurde Bulmer in Deutschland in den Utopia-Heften veröffentlicht. Wie aus dem Artikel hier hervorgeht, brachte Bulmer um 160 Bücher und über 200 Stories dem Leser nahe.

Dann gab es in Londan das jährliche ‘International Festival of Science Fiction and Fantastic Films’. Ich müsste da auch mal hin. Keine Ahnung, ob die Filme in die Kinos kommen oder nur auf DVD zu sehen sind, aber hier sind die Titel: Puzzlehead, Survive Style 5, CSA: The Confederate States of America, Places promised in our early Years, Die you Zombie Bastards, FAQ: Frequently asked Questions, White Skin.

Martin McGrath bespricht folgende Filme: Broken Mirror, Evil Aliens, The Fog, Final Destionation 3, Hostel, Underworld Evolution, The Descent, The Sword of Xanten, Ultimate Avengers.

Es gibt etwas über Dr. Who und andere SF-Telefilme, von denen keiner ins italienische Fernsehen kommen wird. Dort gibt es Frauen mit Decolletes und aufgeblasenen Lippen sowie Politiker-Clowns. Che merda. In was für einem Land lebe ich eigentlich? In einem Land ohne SF-Kultur, in dem es heute den ganzen Tag lang regnet.
Martin McGrath beschreibt ‘Fear’, ein Firstp Person Shooter (fps) game und empfiehlt einige andere: Half Life und Half Life 2, Halo, Far Cry.

sabato, settembre 16, 2006

Im Spiegel-Bericht über die Entführung der Stephanie

stand ein Satz, der bei mir Assoziationen erzeugt hat. “Sie stellt sich vor, es müsse einen Chip geben, den man sich einpflanzen lassen kann, um immer wieder geortet werden zu können.” Der SPIEGEL schreibt dazu: “Es gibt wohl nicht viele 14-jährige, die sich so etwas wünschen.” Klar, welcher Jugendliche will schon, dass Eltern über jeden seiner Schritte unterrichtet sind. Nun, darum geht es nicht, sondern darum, dass die Kinder von der Polizei geortet werden können, wenn sie als vermisst gelten. Schon das wäre Abschreckung. Ich schlug eine gedankliche Brücke zu ADSL. Nicht asynchroneous digital subscriber line sondern Applied digital solution. Ich habe den Jahresbericht weggeworfen, meine aber, dass sie u.a. Implantate herstellen, die mit GPS geortet werden können. Einige wenige Diplomaten in Lateinamerika, in Ländern, in denen Verschleppungen grassieren, tragen sie unter der Haut. Vielleicht ist es nur Hype und ich irre mich. ADSL stellt auch den VeriChip her, einen reiskornförmigen Chip, der unter die Haut eingepflanzt, Scannern medizinische und andere persönliche Daten zur Verfügung stellt. Er wird in einer Disco in Sardinien als Eintrittsausweis benutzt, in der Hauptsache jedoch in einigen Krankenhäusern der USA, um medizinische persönliche Daten einzuscannen. Nur hier ist RFID im Spiel, also Radiofrequenz mit geringer Reichweite. Nichts, um verschleppte Jugendliche orten zu können. Nur, irgendwann kommt das. Es ist einschleichend, nicht aufzuhalten. Ist es gut? Ja, wenn auf diese Art Entführungen vermieden werden. Ist es schlecht? Ja, wenn der Mensch damit rund um die Uhr überwacht werden kann.

martedì, settembre 12, 2006

Beim Papst-Besuch in Oberbayern

beklagte sich dieser über die Gleichgültigkeit des Westens gegenüber der Kirche und meinte gleichzeitig, nicht der christliche Glaube sei es, der die islamische Welt beunruhige, sondern die Indifferenz der Bevölkerung, was den Glauben anginge. Eine islamische Organisation pflichtete ihm bei.
Religionen vereinen sich, um die Bevölkerung bei der Stange zu halten, den Menschen wertvolle Zeit abzuknapsen, die diese für produktive Zwecke nutzen könnte. Nun kann man sagen, die meisten Menschen sind zu ignorant, um mit ihrer Zeit was anzufangen. Dann sei es immer noch besser, in die Kirche zu gehen. Ich halte das für pure Zeitverschwendung.
Fantasy & Science Fiction, August 2006

Schwergewicht liegt auf Fantasy. Es einige gute Stories dabei, ich beschränke mich auf eine kurze von Terry Bisson. ‘Billy and the Spacemen’.

Es ist der gleiche Billy, der vor einem Monat in einer anderen Geschichte das Erlebnis mit dem Einhorn hatte. Diesmal fand Billys Vater auf der Hauseinfahrt eine Spielzeugrakete, so dachte er. Billy wusste es besser. Er hatte des Nachts deren Besatzung durch das Fenster hereinklettern sehen, um sich in der Kommodenschublade zu verstecken. Sie wollten die Erde erobern, sagten sie am nächsten Tag und ließen sich von Billy einen Bleistift anspitzen.

Unter Drohungen musste Billy die Aliens mit in die Schule nehmen, wo sie den Lehrer mit dem Bleistift umbrachten. Und dann hatten sie es auf den Präsidenten der Vereinigten Staaten abgesehen.

Billy fand das alles gar nicht gut. Erst den Lehrer, dann den Präsidenten und er nahm sie mit ins Bad, setzte sie auf den Toilettenrand und erzählte ihnen, dies sei das Weiße Haus und der Präsident wohne dort unten. Als die die Schüssel hinabblickten, stieß Billy die Besatzung mit seiner Zahnbürste ins Becken und zog drei Mal auf.
Witzig nicht wahr? Ich hätte auch eine längere Geschichte beschreiben können, hatte aber keine Lust dazu. Erstens ist es noch ziemlich warm hier mit 27 Grad im Schatten und zweitens habe ich eine Menge Zeug zu lesen.

sabato, settembre 09, 2006

Während ich schreibe, begräbt meine Frau unseren Kater Lilo. Vor einigen Monaten wurde er von Tommy, dem zweiten Kater angefallen und in den Schenkel gebissen. Obwohl operiert, hatte er sich davon nicht mehr erholt. Beißen Katzen, wird es gefährlich, auch für Menschen. Bakterien der Mundhöhle dringen in die Blutbahn des Opfers und setzen sich manchmal im Gehirn fest. Ich konnte es an Lilo beobachten. Er war nicht mehr richtig im Kopf, fand das Futter nicht, irrte durch die Gegend und starb zu guter Letzt an einem Gehirnschlag. Seine Qual ist zu Ende. Uns bleiben Rosalie, Tresolie, Fiordaliso, Perlina und Tommy. Hoffentlich bleibt ihnen ein Tod wie dieser erspart.
Andromeda Nachrichten 211.

Das Datum steht nicht dabei. Besser so, das SFCD-Nachrichtenfanzine kommt ohnehin jedes Mal zu spät.Was gibt es also Altes? Träger des Deutschen Science Fiction Preises 2006 sind Wolfgang Jeschke für den Science Fiction Roman ‘Das Cusanus Sp;iel’ und Michael K. Iwoleit fuer die Kurzgeschichte ‘Psyhack’.

Es gibt eine Anzahl Vorstellungen von SF-Romanen deutscher Sprache. Dann gibt Hermann Urbanek Auskunft über SF-Neuerscheinungen. Abgesehen von den Jugendbüchern ist der größte Teil davon Schrott. Wenn ich schon Titel sehe wie ‘Die Ankunft der dreibeinigen Monster’, Dan Shocker, die Vampirklinik.

Was deutsche Magazine angeht, die SF-Stories bringen, gibt es doch eine ganze Menge. C”T, Arcana, Exodus, Nautilus, Nova, Phantastisch, SOL, Solar-x, Space View und Watchtower. Der letztere nicht von den Zeugen Jehovas, obwohl in deren auch alles SF ist, was sie jedoch bestreiten würden.

Unter Science schreibt Robert Hektor über Evolution udn Schöpfung, Kontroverse zwischen Naturwissenschaft und Religion.

Jörg Kremer bearbeitet die Spalte Cinema. ‘Supermans Rückkehr’ ist hier noch nicht erwähnt. Kein Wunder. Gedruckte Nachrichten sind Anachronismus. Es muss das Internet her.

Karl E. Aulbach stellt Fantasy-Romane vor und ein Fanzine: Legendensänger Edition 118: Landzauber. Die Geschichten sind von Frauen. Sie mögen so etwas, schreiben und auch lesen. Fantasy ist Frauensache.
Gerd Frey berichtet über Games. Die mit dem grössten Spielspass waren: Der Herr der Ringe: Die Schlacht um die Mittelerde 2, Psychonauts, Star Wars: Empire at War, The Elder Scrolls, Oblivion, Spell Force 2, Shadow Wars.

Rolf Boldt schreibt über Perry Rhodan. Unglaublich, der Bursche hält sich schon wer weiß wie lange auf dem Heftemarkt. Den hatte ich als Jugendlicher gelesen, obwohl ich schon damals der Meinung war, es sei Crap. Wer kennt Gucky, den Mausbiber?

Armin Möhle stellt Fanzines vor.

Frank G. Gerigk berichtet vom Austrlian Museum in Sydney und über dessen Lehrgang ‘Wie man Monster macht’.

Zum Schluss gibt es teilweise abgelaufene Termine von Cons und Stammtischen und einen Nachruf auf Stanislaw Lem.

Schon oft hatte ich dieses Fanzine bemeckert. Dieses Mal finde ich es ganz gut. Liegt das an mir?

venerdì, settembre 08, 2006

Cybersex ist ein heißes Thema

und schriebe ich darüber, wüsste ich nicht, wo sollte ich anfangen, wo aufhören. Je populärer, umso trivialer? Jemand der wöchentlich über Cybersex in Wired News berichtet ist Regina Lynn. Sie hat Geräte wie Teledildos inspiziert und beschäftigte sich zuletzt mit Sex, Lies und Cyberspace.

Cybersex ist für Cyber Liebe entbehrlich, komplettiert sie jedoch mit allen positiven und negativen Konsequenzen.

Ich weiß nicht, wie es in deutschen Chaträumen zugeht, doch in brasilianische kann man von außen hinein sehen, durch sogenannte ‘Fechaduras’.

Vor einigen Tagen welchselte ich mich mit ein paar netten brasilianischen Damen im Chatraum 2 als Diskjockey ab und spielte Midis. Nicht diese dödeligen Instrumentalmidis, sondern Voice-Midis, Originalschlager. Ich werde in einem anderen Blogeintrag ein paar Websites aufzählen, von denen man die Midis herunterladen, oder deren Midis man in Chaträume kopieren kann. Plötzlich flattert Hotmail meiner Namorada K. in die Inbox, mit der sie mir erklärt, sie habe mich mit ein paar Frauen im Saal 2 gesehen. Jetzt sei Schluss. Xau. Xau ist Ciao und Ciao ist Tschüss. Nun denn, dachte ich, setzte mich in den Liegestuhl auf der Terrasse und lese. Anderthalb Tage bleibe ich dem Internet fern. Dann packt mich die Neugier. K hat 19 E-Mails auf mich losgepfeffert in der sie mich anflehte zu antworten. Dann erhielt ich eine Nachricht von Ks Tochter. K sei mit einem Nervenzusammenbruch ins Krankenhaus eingeliefert worden. Sie habe die letzten Tage nicht gegessen, nicht geschlafen und habe erhöhten Blutdruck.

Nun ist K. wieder sie selbst. Gutherzig, fröhlich, liebevoll. Gestern morgen ging es wieder mit ihr los. Doch weiß ich jetzt darauf zu reagieren, ohne dass sie gleich ausflippt. Sie braucht eine virtuelle harte Hand.
Das alles passiert im Internet. Nicht zu fassen. Ist doch nicht normal, oder?


Es gibt Menschen, die leben mehr im Internet als im realen Leben. Sie haben sich ein zweites Leben eingerichtet, ein second life. Second Life von Linden Labs, in dem Menschen leben, lieben, Geschäfte machen. Es kostet nichts. Kosten entstehen erst, wenn man Land kauft, ein Geschäft einrichtet, Ware besorgt und man kann Geld machen, in dem man die Ware an die Second Life Mitglieder verkauft. Zur Zeit gibt es 642.720 Mitglieder, und 4072 davon waren online als ich die Homepage aufrief. In den letzten 24 Stunden waren 331.947 Linden-Dollars ausgegeben worden.

Die letzte Business Week brachte einen kurzen Beitrag unter ‘Booking a room in Cyberspace’ mit dem Hinweis, dass die Starwood Hotelkette eine Ausgabe ihres neuesten Hotels in Second Life, dieser dreidimensionalen virtuellen Welt einrichtet. Second Life Mitglieder können ihre Zimmer dort buchen. Starwood ist in Second Life mit einigen anderen Unternehmen der realen Welt vertreten, wie American Apparel, Universal Music und die American Cancer Society.

43 % der Mitglieder sind weiblich. Das Durchschnittsalter beträgt 32 Jahre. Die Leute stehen also im vollen Saft und das Hotel kann mit der Buchung von Doppelzimmern rechnen. Ich werde mit meiner Namorada mal einen Ausflug dahin machen, wenn die Zimmer nicht zu teuer sind. In einer anderen Business Week Ausgabe wurde berichtet, eine Frau habe sich von ihrem Mann scheiden lassen, um mit einem Second-Life Mitglied in der virtuellen Welt zu leben.

Das alles passiert im Internet. Nicht zu fassen. Ist doch nicht normal, oder vielleicht doch?