Interzone 205, Britain’s longest running Science Fiction Magazine
Die Aufmachung beeindruckt mich jedes Mal. Die Illustrationen, das Hochglanzpapier. Und der Inhalt ist auch nicht von Pappe. Ich lese Interviews mit Steve Erickson, Steven Erikson und Paul de Filippo. David Langfords Ansible Linke bringt Klatsch und Tratsch vom SF- und Fantasy Buchmarkt und aus dem SF-Fandom. Es gibt Film- und Buchbesprechungen und natürlich Kurzgeschichten. Die für mich interessanteste war Steven Mills ‘Blue Glass Pebbles’. Im Grunde eine Familiensaga, unglaubwürdig, aber spannend zu lesen. Großmutter JoJo, Präsident eines Teiles Kanadas besitzt durch die Seen-Vielfalt das Monopol auf Wasser. Sie muss ansehen, wie nach dem Scheitern der UNO-Verhandlungen ihr Land von Truppen besetzt wird. Ihr Sohn Ian, Entwickler von Nanobots sucht seine Tochter, die sich den Warriors, einer Eco-Gruppe angeschlossen hatte.
Großmutter entwickelt einen teuflischen Plan. Ich weiß nicht warum, doch sie gab jedem Staatsoberhaupt, dem sie während der Verhandlungen begegnete, die Hand und übertrug Nanobots, sogenannte Moles, welche die Eigenschaft besitzen, bei dem Träger nach einer bestimmten Anzahl von Tagen tödliche Gehirnblutungen auszulösen. Sie werden eine nicht aufzuhaltende tödliche Lawine in Gang setzen.
Großmutter macht sich auf den Weg in ein Versteck. Vorher beauftragt sie Ian und dessen Tochter sowie einen Freund, sich in eine Gebirgshöhle zu verziehen, in der sie ein Gegenmittel deponiert hat.
Damit ist alles gesagt. Millionen Menschen sterben, die drei finden die Höhle, schlucken das Gegenmittel, überleben und machen sich auf den Weg, eine neue Welt aufzubauen.
Fazit: Die Geschichte ist lang und spannend, nur verstehe ich nicht, warum die alte Dame Milliarden von Menschen tötet. Nun, auf diese Art ist es ist natürlich einfacher etwas Ordnung in die Welt zu bringen. Und in SF ist eben alles möglich. Auch das Unverständliche. Nur sollte es glaubhaft sein.
Interessant ist die Besprechung des Buches von Julie Philipp über James Tiptree. Hinter diesem Pseudonym steckte Alice B. Sheldon, die ein bewegtes Leben geführt hatte. Sie arbeitete beim CIA, machte den Doktor der Psychologie, schrieb SF-Romane und –geschichten. Doch war sie eine Person ohne Lebensmittelpunkt. Obwohl verheiratet, fühlte sie sich ebenfalls zu Frauen hingezogen. Sie hatte Depressionsschübe, die im Alter Angst vor der Zukunft auslösten. Als sie sah, dass ihr Mann im hohen Alter anfing zu kränkeln, erschoss sie ihn und jagte sich eine Kugel in den Kopf.
Zur Erinnerung an sie gibt den Tiptree Award. Ein Preis, der jährlich für den besten SF-Roman mit einem Frauenthema verliehen wird.
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