Englische
Schöngeister haben mehr drauf, wenn sie in
britischen SF-Magazinen zu lesen sind als deutsche – wie soll man
sie bezeichnen?, die in deutschen SF-Was eigentlich? Artikel
publizieren. Andy Hedgecock ist einer davon. Er behandelt das
Missverhältnis von SF-Autoren zu sich neue entwickelnden
Technologien.
Es
mag sein, dass HiTech wie Smart Cities zu fad und es gegenwärtig
kein Themenfundus ist. Jedoch hatten eine große Anzahl von Stories
in Analog und benachbarten Magazinen das Thema schon vor Jahren
behandelt, als es erst in Ansätzen in der Realen Welt erkennbar war.
Keine
Ahnung, ob noch interessant. Ich schreibe es trotzdem. Auf dem
letzten WeltCon im August in San José in Kalifornien wurde der Hugo
u.A. vergeben an:
N.K.
Jemisin: The Stone Sky (Novel); Martha Wells: All Systems Red
(Novella), Suzanne Palmer: The Secret Life of Bots (Novelette);
Rebecca Roanhorse: Welcome to your Authentic Indian Experience
(Short)
Als
Short-Story habe ich mir „Singles´Day“ von Samantha Murray aus
Interzone herausgesucht.
In
der realen Welt ist Singles´Day das größste Shopping-Event
(online, offline) der Welt und heisst in pinyin, dem romanisierten
Chinesisch, Guanggun Jie. Chinesen zelebrieren den Tag als „stolz
darauf ein Single zu sein“. Der 11.11. wurde wegen der „1“ als
Zeichen, allein zu sein, ausgewählt. Ja, in Deutschland fängt dann
gerade der Karneval an. Ich selbst bekomme jedes Jahr von AliBaba die
Aufforderung, am Singles´Day ordentlich hinzulangen.
Die
Story beschäftigt sich mit mehreren Frauen, die als Singles in einer
Lotterie gewonnen hatten, in Kolonisations-Raumschiffen zu einem
kürzlich entdeckten erdähnlichen Planeten zu fliegen.
Darunter
befand sich eine Frau, welche die Nachricht ihrer Zwillingschwester
mitteilte, die obwohl sie selbst gern mitgeflogen wäre, nicht mehr
macht, als ihrer Schwester zum Gewinn zu gratulieren. Wäre doch ein
netter Tupfen gewesen, die Gewinnerin kurz vor der Abreise zu
ermorden und selbst in das Raumschiff zu steigen.
Die
Story wirft mehrere Fragen auf: 1, Sollte bei ungebremsten
Bevölkerungswachsstum, wie es sich in Afrika abspielt, kein
Szenarium entwickelt werden, Generationsschiffe zu bauen um über
eine Lotterie junge Menschen auf erdähnliche Planeten zu schiessen?
Oder sollte noch weiter differenziert werden nach zum Beispiel
rechts- und linksorientierten, religiösen, Intelligenz Quotient,
Kriminellen? Obwohl noch keine erdähnliche Planeten ausgemacht,
keine Generationsschiffe gebaut worden sind, sollte man sich schon
mal Gedanken über den Auswahlmodus machen. Vermutlich wird es jedoch
darauf hinauslaufen, dass sich die Intelligenten auf und davon machen
und die Dumpfbacken auf der Erde lassen. Der Weg des geringsten
Widerstands.
Die
vorgenannten Vorschläge sind auf Literatur abgestellt, in denen man
ja fast alle möglichen und unmöglichen Szenen abbilden kann. Jede
Ähnlichkeit mit der Wirklichkeit ist rein zufällig.
Doch
kann ich mich erinnern, dass ich, als ich noch in Schreibgruppen
aktiv an Wettbewerben teilgenommen, eine Geschichte gelesen
hatte, in der Nazis getötete Menschen auf Schubkarren zu einem
Massengrab gefahren hatten. Das in einer namentlich genannten Stadt
Deutschlands. Die Geschichte wurde vom Leiter der Schreibgruppe
entfernt mit der Begründung, die Stadt könnte gegen ihn vorgehen.
Konsequenz:
Texte sind selbst in der Literatur nicht immer sicher. Eher im Film?
Denke ich an Charlton Hestons '“Soylent Green is people!!!“, ging
das doch durch.
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