Coversong Roads

venerdì, ottobre 26, 2018

Der Spiegel vom 20.10.2018


So finster ist der Wald gar nicht,
wenn das Licht durchs Dickicht bricht.
Das war mir vor einer Woche im Bett eingefallen. Genial, nicht? Erinnere mich an einen Blogeintrag über einen Stahlmagnaten der industriellen Revolution, den ich vor zig Jahren im Scientific American gelesen hatte. Der Mann schlief mit einer Stahlkugel ein, die er in der Hand hatte. Bekam er im Traum eine gute Idee, liess er die Stahlkugel fallen, wachte auf und brachte die Idee zu Papier, die er sonst vergessen hätte.
Ich kann das gut nachvollziehen, hatte ich im Schlaf doch einmal einen Weltschlager komponiert, an dessen Melodie und Text ich mich nicht mehr erinnern konnte, nachdem ich aufgewacht war. Immerhin habe ich jetzt Schreibzeug auf meinem Nachttissch liegen.

Der Spiegel vom 20.10.2018
Der Titel „Der Prinz und der Mord“. Braucht man nicht viel Worte drüber zu verlieren. Die AfD würde sagen: Sind Moslems, die morden gern. Ist auch etwas dran. Die Hemmschwelle ist dort niedriger, wie man liest. Aber das ist nicht nur so im Nahen Osten. In Italien ist sie bei einigen Männern nicht sehr hoch, die sich von ihrem Nachbarn in ihrer Ruhe gestört fühlen, oder denen die Frau weggelaufen ist.
Man stelle sich einmal vor, der Böhmermann hätte ein Gedicht über MbS verfasst. Böhmermann würde jetzt ohne Kopf herum laufen. Da ist Erdogan doch recht zivil gewesen und kann jetzt im Kontrast zu MbS als netter, manchmal etwas aufbrausender älterer Herr betrachtet werden.
Es gibt einen Beitrag über die Grünen, die bei der Bayernwahl gut abgeschnitten haben. Er zeigt auf, wie bescheuert ein jubelndes Wahlvolk ist. Die Grünen wurden deshalb gewählt, weil sie anders als die Regierenden sind. Das ist es aber auch schon. Was kommt denn nun dabei herum? Jubel und heisse Luft.
Schön. Im Gegensatz zu den Regierenden ist noch Jubel dabei. Aber sonst passiert doch so gut wie nichts. Die Politik kreist um sich selbst. Deutschland erstickt im Dieselsmog, es kommen keine Flüchtlinge über die deutsch-österreichische Grenze, die zurückgewiesen werden könnten, es gibt kein Einwanderungsgesetz, kein G5 und hols der Geier was sonst noch. Dafür gibt es Homöopathie. Mal sehen, wie die Hessenwahl am Sonntag abläuft. Ich könnte mir vorstellen, dass die Freien Wähler aus Bayern, wenn sie Tagesprobleme anpacken, auch in anderen Bundesländern gut da stünden.
Cannabis wurde in Kanada legalisiert. Ich stelle mir vor, dass auch der Druck auf Deutschland zunehmen wird, dass Zeug zum Genuss freizugeben. Ich denke mir aber auch, dass es, wie der Spiegel schreibt, nicht gut gehen kann, wenn es auch für Jugendliche konsumierbar wird. Für medizinische Zwecke wie zur Schmerzbekämpfung mag es geeignet sein, als allgemeines Konsumentenprodukt könnte es wie der Islam ein zusetzlicher Verblödungsfaktor werden.
Der Artikel über die chinesische Stadt Shenzhen war ebenfalls interessant. Wenn man wie meine Frau am Fernsehapparat sitzt und über China berichtet wird, dann staunt sie, was dort an Modernität abgeht. Ich selbst sehe nicht fern, mir ist es zu doof in den Apparat zu glotzen, bin aber auch beeindruckt von dem, was ich über China lese. Nur weiss ich, dass dort auf dem Land der Wohlstand nicht zu finden ist, sonst wäre unsere Bar nicht von Chinesen bewirtschaftet. Und Kaffeebars in Italien sind ja auch in anderen Orten in chinesischer Hand.
Im Beitrag „Das Gen Orakel“ wird behauptet, dass einzelne menschliche Gene so gut wie keinen Einfluss auf menschliches Verhalten, Intelligenz oder Krankheiten haben. Wie man aus dem Artikel heraus liest, bringt ein Gen-Check nichts. Es ist das Zusammenspiel vieler Gene, welche Krankheiten hervorrufen. Es wird nun daran gearbeitet sogenannte genomweite Assoziationsstudien (GWAS) durchzuführen, in denen Gene von hunderttausenden von Personen ausgewertet werden, um brauchbare Resultate zu erzielen.
Mit der deutschen Punkband Feine Sahne Fischfilet und der Schriftstellerin Dörte Hansen, über die berichtet wird, kann ich hier in Italien nichts anfangen. Also lasse ich es.

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