Danach
fand ich noch einen anderen „Der Spiegel“ in der Post, den v.
5.12.2018 mit der Chronik 2018 – Die Ereignisse des Jahres.
Die
erwähnten Ereignisse habe ich noch im Kopf. Ich gehe davon aus, dass
die Spiegel-Leute sich gesagt haben, Leser werden älter,
Erinnerungsvermögen lässt nach, Demenz setzt ein, Alzheimer greift
um sich. Also machen wir einen Rückblick auf das vergangene Jahr,
damit Leser ihr Gedächtnis oder was davon übrig geblieben ist,
auffrischen können.
Die
Lebensspanne wird länger, Menschen werden anfälliger, die
Aufmerksamkeitsspanne kürzer und das nicht nur bei Älteren sondern
auch bei den Smartphonejüngern. Vermutlich muss man seine
Publikationen darauf abstellen.
Italien
hat noch mal die Kurve gekriegt. Es braucht keine Sanktionen der EU
zu fürchten. Premier Conte hat gute Arbeit geleistet und die
Wahlversprechungen der 5-Sternebewegung auf das Machbare
zurechtgestutzt. Kostet Italien ein paar Milliarden Euro, aber mit
einer Sanktion der Europäischen Union wäre es noch mehr geworden.
Die Italiener, welche die 5-Sterne Bewegung ins Parlament gewählt
haben, können komplexe Wirtschaftsvorgänge gedanklich nicht
durchdringen, genausowenig wie der Vizepremier di Maio. Salvini, der
andere Vizepremier von der Lega wird sich gedacht haben: Wenn es gut
geht ist es in Ordnung, und wenn es nicht klappt auch. Dann wird die
Lega bei einer anstehenden Neuwahl die Stimmen zugewinnen, die der
5-Sterne Bewegung abhanden kommen.
Ich
erinnere mich an eine Zeit vor etwa zwanzig Jahren, als ich zwischen
zwei Kontrakten nach Italien bei meiner Frau flog. In der Zeitung
wurde von einem Wasserfleck auf der Mauer eines Restaurants in
irgendeiner Stadt, an deren Namen ich mich nicht mehr erinnere,
berichtet. Dieser Fleck sah aus wie man sich Jesus vorstellt. Leute
knieten davor nieder und bekreuzigten sich. Nach einer Woche war der
Wasserfleck so bekannt, dass jeden Tag Pilger mit Bussen vorbei
kamen, um den Wasserfleck anzubeten und im Restaurant etwas zu sich
zu nehmen.
Keine
Ahnung, ob die Leute immer noch so leichtgläubig sind, aber
vorstellen kann ich es mir. Sie haben die 5-Sterne Bewegung gewählt.
Doch nun zur Spiegel-Ausgabe.
Im
Leitartikel geht es um Macrons Schrumpfung. In seinem Alter dachte
ich auch, ich sei Master of the Universe. Jetzt mit 79 Jahren bin ich
nur noch Master meines Schreibtisches. Das kann man ihm nicht
übelnehmen. Nur besass er nicht das Vermögen, sich die Zustimmung
für seine Vorhaben zu sichern. Auch bei Politikern anderer Länder
stieß er nicht auf Gehör. Man muss sich in Gemeinschaften einbinden
und versuchen von dort etwas zu bewegen.
Da
ist der Söder anders. Das Interview mit ihm hat mich positiv
überrascht. „Wir brauchen mehr Mitsprache der Basis, mehr
Sachdiskussionen und mehr Miteinander aller politischer Ebenen.“
Sag ich doch, hört sich gut an. Macron war wohl an der Mitsprache
der Basis nicht so interessiert, weil sie nicht seine Kenntnisse der
Literatur hat. Wie soll man dann miteinander diskutieren, dachte er
wohl.
In
Italien diskutieren Politiker auf Bar Sport Niveau. Ein anderes
kennen sie nicht. Nur, wie aus diesem Niveau etwas Vernünftiges
zustande kommen soll, verschliesst sich mir.
Söder
meinte, zehn Jahre ein Amt in der Politik zu haben sei genug, allein
wegen der Schnelllebigkeit der Zeit. Stimmt. Frau Merkel hat viel zu
lang an ihrem Sessel geklebt. Es müssen immer wieder neue Impulse,
vor allem aus der Technologie aufgenommen und verarbeitet werden. Das
ist nur mit jungen Leuten möglich.
Es
gibt einen Artikel über die Abteilung H in Seehofers Ministerium des
Inneren, Bau und Heimat. H ist die Heimat-Abteilung. Persönlich
assoziiere ich Heimat mit Sprachkenntnissen, die ich in Deutsch
besitze, den Erinnerungen an Deutschland und dem Interesse, was ich
dem Land entgegenbringe. Ich finde jedoch, man muss geistig so
beweglich sein, dass man sich in jedem Land der Erde aufhalten und
sich dort wohl fühlen kann. Das gesagt, würde es mir trotzdem
schwer fallen mich in den Ländern des Islam aufzuhalten. Da muss man
sich doch gewaltig verbiegen. Das ist, als wenn man auf einen anderen
Planeten umgesiedelt werden würde.
In
einem Interview mit dem britischen Astronomen Lord Martin Rees
bekommt man heraus, dass er es für denkbar hält, dass schon bald
künstliche Intelligenz dem Menschen weiter überlegen sein wird als
wir einem Schimmelpilz.
Red
Alert, schreie ich. Schimmelpilze versuchen wir zu beseitigen.
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