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giovedì, dicembre 20, 2018

Der Spiegel v. 15.12.2018



Danach fand ich noch einen anderen „Der Spiegel“ in der Post, den v. 5.12.2018 mit der Chronik 2018 – Die Ereignisse des Jahres.
Die erwähnten Ereignisse habe ich noch im Kopf. Ich gehe davon aus, dass die Spiegel-Leute sich gesagt haben, Leser werden älter, Erinnerungsvermögen lässt nach, Demenz setzt ein, Alzheimer greift um sich. Also machen wir einen Rückblick auf das vergangene Jahr, damit Leser ihr Gedächtnis oder was davon übrig geblieben ist, auffrischen können.
Die Lebensspanne wird länger, Menschen werden anfälliger, die Aufmerksamkeitsspanne kürzer und das nicht nur bei Älteren sondern auch bei den Smartphonejüngern. Vermutlich muss man seine Publikationen darauf abstellen.
Italien hat noch mal die Kurve gekriegt. Es braucht keine Sanktionen der EU zu fürchten. Premier Conte hat gute Arbeit geleistet und die Wahlversprechungen der 5-Sternebewegung auf das Machbare zurechtgestutzt. Kostet Italien ein paar Milliarden Euro, aber mit einer Sanktion der Europäischen Union wäre es noch mehr geworden. Die Italiener, welche die 5-Sterne Bewegung ins Parlament gewählt haben, können komplexe Wirtschaftsvorgänge gedanklich nicht durchdringen, genausowenig wie der Vizepremier di Maio. Salvini, der andere Vizepremier von der Lega wird sich gedacht haben: Wenn es gut geht ist es in Ordnung, und wenn es nicht klappt auch. Dann wird die Lega bei einer anstehenden Neuwahl die Stimmen zugewinnen, die der 5-Sterne Bewegung abhanden kommen.
Ich erinnere mich an eine Zeit vor etwa zwanzig Jahren, als ich zwischen zwei Kontrakten nach Italien bei meiner Frau flog. In der Zeitung wurde von einem Wasserfleck auf der Mauer eines Restaurants in irgendeiner Stadt, an deren Namen ich mich nicht mehr erinnere, berichtet. Dieser Fleck sah aus wie man sich Jesus vorstellt. Leute knieten davor nieder und bekreuzigten sich. Nach einer Woche war der Wasserfleck so bekannt, dass jeden Tag Pilger mit Bussen vorbei kamen, um den Wasserfleck anzubeten und im Restaurant etwas zu sich zu nehmen.
Keine Ahnung, ob die Leute immer noch so leichtgläubig sind, aber vorstellen kann ich es mir. Sie haben die 5-Sterne Bewegung gewählt. Doch nun zur Spiegel-Ausgabe.
Im Leitartikel geht es um Macrons Schrumpfung. In seinem Alter dachte ich auch, ich sei Master of the Universe. Jetzt mit 79 Jahren bin ich nur noch Master meines Schreibtisches. Das kann man ihm nicht übelnehmen. Nur besass er nicht das Vermögen, sich die Zustimmung für seine Vorhaben zu sichern. Auch bei Politikern anderer Länder stieß er nicht auf Gehör. Man muss sich in Gemeinschaften einbinden und versuchen von dort etwas zu bewegen.
Da ist der Söder anders. Das Interview mit ihm hat mich positiv überrascht. „Wir brauchen mehr Mitsprache der Basis, mehr Sachdiskussionen und mehr Miteinander aller politischer Ebenen.“ Sag ich doch, hört sich gut an. Macron war wohl an der Mitsprache der Basis nicht so interessiert, weil sie nicht seine Kenntnisse der Literatur hat. Wie soll man dann miteinander diskutieren, dachte er wohl.
In Italien diskutieren Politiker auf Bar Sport Niveau. Ein anderes kennen sie nicht. Nur, wie aus diesem Niveau etwas Vernünftiges zustande kommen soll, verschliesst sich mir.
Söder meinte, zehn Jahre ein Amt in der Politik zu haben sei genug, allein wegen der Schnelllebigkeit der Zeit. Stimmt. Frau Merkel hat viel zu lang an ihrem Sessel geklebt. Es müssen immer wieder neue Impulse, vor allem aus der Technologie aufgenommen und verarbeitet werden. Das ist nur mit jungen Leuten möglich.
Es gibt einen Artikel über die Abteilung H in Seehofers Ministerium des Inneren, Bau und Heimat. H ist die Heimat-Abteilung. Persönlich assoziiere ich Heimat mit Sprachkenntnissen, die ich in Deutsch besitze, den Erinnerungen an Deutschland und dem Interesse, was ich dem Land entgegenbringe. Ich finde jedoch, man muss geistig so beweglich sein, dass man sich in jedem Land der Erde aufhalten und sich dort wohl fühlen kann. Das gesagt, würde es mir trotzdem schwer fallen mich in den Ländern des Islam aufzuhalten. Da muss man sich doch gewaltig verbiegen. Das ist, als wenn man auf einen anderen Planeten umgesiedelt werden würde.
In einem Interview mit dem britischen Astronomen Lord Martin Rees bekommt man heraus, dass er es für denkbar hält, dass schon bald künstliche Intelligenz dem Menschen weiter überlegen sein wird als wir einem Schimmelpilz.
Red Alert, schreie ich. Schimmelpilze versuchen wir zu beseitigen.

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