Coversong Roads

venerdì, giugno 07, 2013


Pfeifen gibt es überall und warum mir unbehaglich wurde.

Pfeifen gibt es überall. Nicht nur bei uns in Italien, obwohl es da besonders chaotisch zugeht. Aber wenn ich mir die Geschichte mit dem Berliner Flughafen, dann die mit dem Euro Hawk ansehe, rollen sich mir die Fußnägel hoch. Bringt natürlich nichts, sich aufzuregen, dennoch gibt es

genug Organisationen die hätten helfen können, Mängel wie die in den Medien dargestellten zu vermeiden. Kepner-Tregoe zum Beispiel. Für Arbeit an Projekten und Aufdeckung von Fehlern im laufenden Geschäft besonders geeignet. Als ich bei Reemtsma arbeitete und das ist schon über 20 Jahre her, wurden wir als Betriebsorganisatoren dahingehend geschult, Fehler so schnell wie möglich aufzudecken. Das ging schon los bei Implausibilitäten in der Planung. Habe ich genossen.

Als logisch denkender Mensch stellt man die Kompetenz der Leute in Frage, die an dem Flughafen-Projekt und an dem des Euro-Hawk mitgearbeitet haben. Ich habe den Eindruck, die Leute sind bescheuerter geworden. Ich übrigens auch, aber das ist altersbedingt, lol. Und ich kann es mir leisten. Schließlich bin ich pensioniert :-). Ich mache das an einem Beispiel fest, was aus dem SPIEGEL stammt. Ich zitiere mal aus dem Beitrag „Was stimmte“: SNIP. [… Er mag keine Journalisten. Er hält sie für dumm. „Wenn ein Baseball und der Schläger zusammen 1,10 Dollar kosten und der Schläger genau einen Dollar teurer ist als der Ball: Wieviel kostet dann der Ball?“] SNAP. Ich dachte, der Ball kostet 10 Cent. Und das ist verkehrt. Also bin auch ich bescheuert.
 

Und jetzt das Ding mit der NSA, der National Security Agency, die millionen Telefonnummern aufgesaugt hat. Sieht das Hauptquartier nicht wie ein Borg-Raumschiff aus? Resistance is futile. You will be assimilated, lol. Wer hat wen angerufen? Kommt mir wie X-File vor. Gestern las ich darüber in Wired, dann in italienischen Medien. Heute steht es im SPIEGEL online. Etwas spät, finde ich.

Wenn man in den U.S.A lebt, stellt sich hin und wieder ein unbehagliches Gefühl ein. Mein erster Job als Programmierer in den U.S.A war bei Dow Chemical in Midland, Michigan, dem wohl jetzt größten Chemieunternehmen auf der Erde. Ein phantastisches Unternehmen. Blendend organisiert, reizende Kollegen aus aller Herren Länder. Was mich jedoch etwas irritierte war, dass sie während des Vietnamkrieges das Entlaubungsmittel Agent Orange herstellten, was vom amerikanischen Militär rücksichtslos in Vietnam angewandt wurde.

Jahre später war ich bei Kodak, und zwar in Dallas, Texas. Die Leute beschäftigten sich dort mit einem Verfahren, Röntgenbilder über Telefonleitungen zu verschicken. Dann wurde ich für zwei Wochen in das verschneite Hauptquartier nach Rochester im Staat New York geschickt. Dort standen vier Gebäude, die so groß waren, dass sie mit kleinen Straßen und Verkehrsschildern ausgestattet waren, in denen Mitarbeiter mit Golfkarren herumkutschierten. Nach Feierabend durfte ich nur, da Kodak auch für das Militär arbeitete, in Begleitung eines Mitarbeiters aus dem Gebäude gelassen werden. Nur war der Mitarbeiter schon weg, als ich ins Hotel zurück wollte. Tja. Die Drehtür war zu. Auf einem kleinen Tisch daneben stand ein Telefon. Ein Mann von der Security meldete sich und fragte nach dem Namen des Mitarbeiters. Dann machte es klack, und ich konnte die Drehtür ein viertel nach vorn bewegen. Das war es. Ich stand auf dem verschneiten Parkplatz.

Kodak ist nun pleite. Sie haben Digital verpennt.

Dann war ich irgendwann in Fort Smith, Arkansas. Ich arbeitete bei Baldor, einem Elektromotorenhersteller. Dort wurde mir die Eingangstür zum Appartement aufgebrochen. Ich hatte meinen Laptop dort drinnen. Er lag auf dem Tisch. Es war nichts gestohlen. Der Polizist meinte, da würde mich jemand nicht leiden können. Konnte ich mir nicht vorstellen, denn ich hatte keine Probleme mit den wenigen Leuten, die ich dort kannte. Ich hatte den Verdacht, es war die Polizei selbst, die dort eingedrungen war. Und das erinnert mich an die Begebenheit in Arizona, über die ich dort in der Zeitung las. Dort gibt es autorisierte Kopfgeldjäger, die sich in der Appartementnummer geirrt hatten, die Tür aufbrachen und das dort im Bett liegende Paar abknallten. Soweit ich mich erinnere, wurden sie weder verhaftet noch angeklagt.

Ich wohnte ein paar Jahre in Greenville, South Carolina. Baptistengegend. Als ich mal am Sonntag im Supermarkt eine Flasche Wein kaufte und bezahlen wollte, musste ich sie wieder ins Regal zurückstellen. Denn es war Sonntag. Alltags wurde sie in eine braune Tüte gesteckt. Schließlich packen immer ein paar Jungs aus der Highschool dein gekauftes Zeug in Tüten und fragen zuvor: „Paper or Plastic?“. Bei alkoholischen Getränken fragten sie nicht. Für die gab es immer eine braune Tüte. - Abends vergnügte ich mich im „Blind Horse Saloon“, einer Country und Western Bar. Dort lernte ich ein älteres Ehepaar kennen, das in Laurens wohnte, so um 30 Meilen von Greenville entfernt. Sehr nette Leute. Er, Jack, ist inzwischen gestorben. Im Blind Horse Saloon trank er Southern Comfort, Whisky. Ich durfte das jedoch nicht seinen Kindern erzählen, da die hoch religiös waren. Seine Schwiegertochter hatte eine Heimorgel in ihrer Wohnung und orgelte dort herum wie Captain Nemo in der Nautilus. Laurens besaß auch ein Ku-Klux-Klan Museum, das ich, da ich schon mal in dem Städtchen war, aufsuchte. Howard, der Besitzer, war sehr nett, nur die dort zum Verkauf hängenden T-Shirts weniger. Abgebildet waren auf ihnen Schwarze ans Kreuz gebunden, die dort in Flammen aufgingen. Darunter die Schrift: „Burn, Nigger, Burn.“ Der hellste Wahnsinn. Inzwischen gehört das Gebäude einer schwarzen Kirche, der Laden wurde dicht gemacht. Doch die Kirche, wie aus einer Website hervorgeht, leidet an Mitgliederschwund, weil sie die Vergeltung des KKK fürchtet.

Ich meine, Dinge wie diese können einen doch unbehaglich stimmen, oder? Übrigens: Der Ball kostet nur 5 Cent.
























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