Ein Kommentator
meint, CDU und SPD hätten sich daran gemacht, sich zu profilieren
und deshalb sollten sie ihre Koalition beenden. Ich meine, ist egal
ob oder ob nicht. Ist Politik, sie ist zu langsam und bevor sie
wirksam wird, sind die Bedingungen überholt. Politiker sind zu alt
und nicht schnell genug im denken und handeln. Bringt nichts.
Noch eine Woche
bis zum Brexit. Wird interessant. Niemand weiss so recht, was dann
passiert.
Judenhasser.
Ein Artikel
beschreibt die Angriffe auf einen Restaurantbetreiber in
Berlin. Er ist Jude. Bis jetzt habe ich nicht verstanden, und
das wird wohl auch nichts mehr, warum Religionsangehörige
angefeindet werden. Religionen sind vergangenheitsbezogen. Ich
interessiere mich für die Zukunft. Für die ist
einfach mehr Spielraum für Gedanken da.
Der Spiegel
schreibt häufig über Zustände, die in der Schwebe sind. Die
Situation in Venezuela zum Beispiel. Niemand weiss, wie es dort
ausgehen wird.
Das Gleiche gilt
für die SPD, kann die ihr neu entworfenes Sozialprogramm
durchziehen? Abwarten
.
Der Kiez
Es gibt einen
Artikel über die ehemalige Kiezgröße Wolfgang Köhler. Den kannte
ich nicht, aber den Kiez kannte schon. Auch deshalb, weil der
Hamburger Star
Club auf der Großen Freiheit in Sankt
Pauli lag. Jeden Abend um 7 Uhr mit der Hochbahn nach Millerntor,
über die Reeperbahn zur Großen Freiheit getrabt, Eintritt bezahlt,
sich einen Stempelabdruck auf die Hand drücken lassen, damit man
später wieder reinkam. Ich hatte einen für das Lokal Top Ten auf
der Reeperbahn und auf der anderen Hand einen für den Star Club. Es
waren Stars, nicht übertrieben, die ich dort sah. Links von
der Tanzfläche befand sich ein Ausgang. Dort standen wir und
drückten dem Kellner 50 Pfennig in die
Hand, damit er uns nicht weg jagte. Hinter dem Ausgang befand sich
der “Paradieshof” mit ein paar Striplokalen. Eine Stripperin nahm
mich um 4:00 Morgens mit und setzte mich an einen Tisch mit Boxern
und Gewichthebern. Cola Rum ging auf Haus. Wenn der Vorhang hinter
dem Eingang aufging und ein paar Leute reinsahen, sagten wir: “Tolle
Show hier”.
Jetzt läuft
gerade der Film “Der Goldene Handschuh” an,
der auch auf den Berliner Filmfestspielen gezeigt
wurde. Der Handschuh, eine Kneipe, in der Fritz Honka ein paar
Frauen abgeschleppt und zu Hause umgebracht hatte. Die Kneipe kenne
ich auch, eine Bierschwemme für Bier- und Schnapsleichen. Um 4:00
Uhr morgens machte das Lokal dicht. Dann
zogen alle in den Elbschlosskeller auf die
andere Straßenseite.
Lehmitz auf der
Reeperbahn war auch interessant. Der Wirt
hatte leere Flaschen aufgehängt, zog mit einem Baseballschläger
über sie hinweg und liess sie in verschiedenen
Tönen klingen, wenn in der Musik-Box der Badenweiler spielte.
Ein Dödel mit Augenbinde sprang dann vom
Hocker und machte seinen Hitler Gruss. Ich hatte im Star Club eine
Frau kennen gelernt, eine Friseusin, mit der zog ich, als im Star
Club um 4:00 Uhr die Stühle hochgestellt wurden, zuerst in ein
gedämpftes Tanzcafe, konnte die Rechnung nicht bezahlen. Sie
half aus. Danach ging es weiter ins Lehmitz. Wir setzten
uns neben einen Müllmann und seine Begleitung. Er fragte, ob ich
meine gegen seine Frau tauschen wollte. Ich lehnte ab. Meine wollte
nicht allein zur Toilette in den Keller. Ich musste mit und Wache
schieben. Nun, ich setzte sie später in ein Taxi, die Hochbahn fuhr
wieder und ich begab mich zum Friseur. Meine Mutter sass inzwischen
aufrecht im Bett und wartete auf mich, als ich um 11:00 vormittags
bei ihr eintrudelte. Nette Erinnerungen.
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