Coversong Roads

domenica, febbraio 02, 2025

Minutennovelle (Arkham Story): Am Hafen

Die Sonne stand hoch am Himmel, als Kommissar Schneider und Inspektor Schmitz aus dem Gebäude der Miskatonic Universität traten. Die gleiche Sonne, die auch über Boston schien. Das beruhigte. Auch die ausgedehnte weiße Fläche des steinernen Vorplatz mit den Treppen, die sie hinunter stiegen. Doch dann schoss eine menschliche Gestalt aus dem Eingang und lief hinter ihnen her.

„Schnyder, Schnyder!“, rief sie und blieb vor der ersten Treppenstufe stehen. „Begeben Sie sich zur Bank und lassen sich eine Debitkarte geben.“ Sorrento verschwand im Gebäude.

„Weird“, meinte Udo. „´Schräg´ hört sich besser an,“ meinte Schneider. Kräne quietschten im Hafen. Er blieb stehen und blickte an sich hinab. „Wie auch immer, wenn wir den Fred ausfindig gemacht haben, sollten wir von hier verschwinden, andernfalls müssten wir uns irgendwann breitere Schuhe kaufen.“

Die beiden Kripobeamten überquerten eine Straße mit Pflastersteinen, stiegen eine weitere Treppe hinab, befanden sich auf einer Hafenmole, vor der Fischkutter lagen. LKWs hupten, Kräne ratterten, Möven schrien. Schneider und Udo suchten eine Bank, um sich darauf niederzulassen. Es gab nur eine mit einem älteren Paar. Die beiden Männer setzten sich zu ihnen.

„Hello.“ Udo blickte über das Meer auf eine vorgelagerte Insel.

„Hello, sind Sie zu Besuch in Arkham?“

„Dienstlich.“

„Ah. Wir sind dabei uns Häuser anzusehen.“

„Sind die hier preiswerter als in anderen Zonen?“

„Sind sie. Menschen verlassen ihre Häuser und wandern ab.“

„Wohin?“

„Ins Meer.“

„Wozu das?“

„Soweit wir gehört haben, reparieren sie dort ein altes Raumschiff.“

„Soso“, meinte Schneider. „Woher wissen Sie das?“

„Das ist ein offenes Geheimnis, so lange Sie in Markham, Dunwich und Umgebung sind“, erwiderte die Frau. „Und es gibt keine Altersgrenze.“

„Vielleicht doch“, unterbrach sie ihre Mann. „Nur kennen wir sie nicht.

Wir sind die Pringlebeers“, wandte sich der Mann an Schneider und Udo. „Wissen Sie, wie alt Cthulhu ist?“

„Sie meinen den, der einmal im Jahr dort auf der Insel erscheint?“ Udo zeigte aufs Meer.

„Genau den. Niemand kennt sein Alter. Aber er muss schon vor dem Zeitalter der Pharaonen auf die Erde gekommen sein.“

„Und“, fragte Schneider: „Sie wollen auch ins Meer?“

„Nicht jetzt“, antwortete die Frau. „Aber wenn unsere Zeit gekommen ist, werden wir mit den Studenten am Cthulhu-Tag zur Insel rudern und uns ins Meer fallen lassen.“

Eine Weile blieb es still, bis auf das Knarzen der Kräne, Hupen der Laster und das Geschrei der Möven. Dann fragte die Frau: „Sind Sie auch im `Gelben Fisch´abgestiegen?“

„Es war schon dunkel, als wir dort ankamen“, antwortete Schneider und erhob sich. „War angenehm, sich mit Ihnen zu unterhalten. Sehen Sie sich auch die Adoration an?“

„Sicher“, erklärte der Mann. „Und danach besuchen wir noch ein paar Häuser.“


„Meeresduft“, meinte Udo, nachdem sie sich wieder auf den Weg gemacht hatten und hielt seine Nase in den Wind. „Fehlt mir in Hamburg.“

„Dort riecht man Siele und Kanäle, da kann auch die Alster nicht gegenhalten.- Gehen wir zur Bank.“

Nicht weit vom Hotel stand das Bankgebäude. Alt, aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts. Mit einer steinernen Treppe, auf deren Säulen steinerne Fische lagen, die jeden Bankkunden aus toten Augen ansahen.

Als Schneider und Udo die holzgetäfelte Halle betraten, war niemand hinter dem Schalter zu sehen. Die Sonne versuchte ihre Strahlen durch mattgläserne Scheiben zu werfen und Schneider rief: „Ist hier jemand?“

Türen klappten, Schritte schlurften. Ein älterer, kleiner Mann mit weißem Hemd und brauner Weste kam aus dem Halbdunkel hervor und blickte die beiden fragend an.

„Polizeikommissar Schneider und Polizeiinspektor Schmitz aus Hamburg, Germany. Wir halten uns ein paar Tage dienstlich in Markham auf. Professor Sorrento sagte uns, wir könnten uns bei Ihnen eine Debitkarte abholen.“

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