Bespricht
Phantastische Literatur, SF, Comics. Bei Phantastischer Literatur
wird viel in der Vergangenheit herumgebohrt. Achim Schnurrer ist ein
Meister darin. Ich selbst interessiere mich mehr
für die Zukunft, obwohl die Beschreibungen von Künstlern,
Journalisten, Schriftstellern der Vergangenheit interessante
Aufschlüsse darüber geben, dass sie wohl mehr durch Europa gezogen
sind, als es heute der Fall ist. Teile von ihnen waren wohlhabend und
konnten, andere waren arm und mussten reisen, um an Auftraggeber
heranzukommen. Das Leben der Arbeit suchenden war ungemütlicher und
kürzer.
Horst
Illmer bringt Nachrichten und schreibt über Neuerscheinungen. Die
Nachrichten sind meistens Nachrufe. Plausibel. Von Neugebohrenen
weiss man noch nicht, ob sie Schriftsteller werden. Von
Neuerscheinungen in deutscher Sprache werden 28 Bücher besprochen.
Kaum vorstellbar, dass er alle gelesen hat, aber dann wiederum: Ich
bin ja nicht der schnellste.
Es
gibt einige Interviews, die ich elegant überblättert habe. Dann
einen Beitrag von Sonja Stöhr „Mehr Diversität, mehr Realität
wagen“. Gut, dass sie damit die phantastische Literatur meint;
denn Diversität ist eine Komponente der SF. Auch die Fantasy zeigt
sich durch unterschiedliche Individuen aus, nicht nur als Charaktere,
sondern auch im Körperbau; denken wir nur an Hexen, Gnome, Zwerge,
etc etc. Stöhr meint jedoch Diversität in der Realität. Da kann es
nur um Genderkram gehen. Männer, die Frauen sein wollen und
umgekehrt. Nach dem Motto: „Was kann ich dafür, das ist nicht
meineToilettentür.“ Ich tue mich schon schwer damit, SF-Stories zu
lesen, in denen es Schwule gibt. Eine Idee wäre doch, für Diverse
ein eigenes Genre zu bestimmen und diese Bücher in ein
Diversitäten-Regal zu stellen.
Regal,
das bringt mich zu einem anderen Artikel von Horst Illmer „Wie die
Folio Society aus Science Fiction-Büchern unvergleichliche
Kunstwerke macht“. Die Folio Society ist ein englisches
Unternehmen, wurde als Buch-Club gegründet und wenn man die Webseite
aufsucht, sieht man toll gebundene und illustrierte Bücher. Besäße
ich eine Villa mit einer Bibliothek voller leerer Regale, und hätte
genug Geld, würde ich mir Bücher dieser Art zulegen. Die Folio
Society gibt ausser SF auch Bücher anderer Genres heraus. Doch bei
mir stünde nur Science Fiction wie Romane von Ursula K. Le Guin,
Philip K. Dick, Robert A. Heinlein, Michael Moorcock, Ray Bradbury.
Die Bücher sind teuer, um 40 englische Pfund. Für einen Band
bekomme ich 6 Urania Taschenbücher.
Björn
Bischoff bringt den Beitrag „Wieder wider die Vernunft – Auf der
Suche nach dem literarischen Surrealismus im 21. Jahrhundert.“
Surrealismus
ist lt. Wikipedia eine Lebenshaltung, die in den 20er Jahren des
vorigen Jahrhunderts entstand und sich gegen traditionelle Normen
äussert. Gibt es bei Bildern, Büchern und neuerdings auch in der
italienischen Politik.
Bischoff
versucht den Surrealimus an dem SF-Roman des englischen Autoren China
Mieville festzumachen, schafft es nicht. Die Handlung erscheint ihm
zu logisch und von vernünftigen Ideen durchzogen.
Vielleicht
sollte mal jemand einen Roman über die 5-Sterne Bewegung schreiben.
Er würde fündig bei Sätzen (ok, das ist nun meine Erfindung, passt
aber) wie „Es lohnt sich doch nicht eine Eisenbanstrecke für
Schnellzüge von Turin nach Lyon zu bauen, wenn klar ist, dass
Menschen immer weniger das Auto benutzen. - (Dies aber nicht) Oder,
Atlantia wird nach dem Brückeneinsturz in Genua in Zukunft keine
Autobahn mehr verwalten. Dann: Wir sind bereit Atlantia als Partner
von Alitalia aufzunehmen“. Die 5-Sterne Bewegungs Individuen haben
wohl den Roman „1984“ gelesen. Weiss ist rot und 2 + 2 ist 5. Man
muss nur fest dran glauben. Nur, so weit sind wir noch nicht.
Ein
Artikel von Klaudia Seibel befasst sich mit dem Sport in der SF. Über
Sport gibt es einige Stories, deren Einzelheiten mir entfallen sind.
Und dann der E-Sport, der sich unter den Jugendlichen immer weiter
ausbreitet, Stadien füllt.
Achim
Schnurrer schreibt über Phantastische Blätter 1919 – 1921 und
Matthias Hofmann über Robert A. Heinleins Roman „Ein Mann in einer
fremden Welt“.
Der
erste SF-Film, den ich in meiner Jugend sah war Heinleins
„Destination Moon“ (Endstation Mond) aus dem Jahr 1950. Da war
ich elf Jahre alt.
In
Berlin findet am 29. und 30. November dieses Jahres das Sci-Fi
Filmfest statt. Wäre eine nette Gelegenheit, mal wieder nach
Deutschland zu kommen. Es gibt einen Direktflug von Bologna nach
Berlin. Werde mir mal einen Zettel machen.
Nessun commento:
Posta un commento