Der
jedes zweite Jahr abgehaltene Oldie-Con für SF-Fans hatte wieder
in Unterwössen, Oberbayern, am 14. - 16. Juni stattgefunden. Schöne Gegend, gutes
Essen, nette Leute und interessante Vorträge. Wir als SF-Fans der
ersten Stunde feierten uns selbst.
Die
Hinfahrt war tierisch, Staus in Italien, in Österreich bei 33 Grad
Celsius. Ich war geschafft, als ich ankam. Einen Tag vor Con-Beginn
war ich 80 Jahre alt geworden und fand es gut, dass ich die Strecke
noch hinbekommen habe. Vor allen Dingen sind es die Lastwagen, welche
einen dazu zwingen, auf der anderen Fahrspur dahinzurollen. Ziemlich
stressig.
Übrigens
befand sich auch der Sohn Walter Ernstings, Robert, unter den
Teilnehmern. Walter Ernsting war deutscher SF-Autor. Was im Wikipedia
nicht steht ist, dass er einer der Gründer des deutschen Science
Fiction Fandoms war. Seine Mitarbeit im Pabel-Verlag, der die Utopia
Hefte herausbrachte, war Voraussetzung dafür. Davon zehren wir als
SF-Fans heute noch.
Ernsting
verbrachte Zeiten seines Lebens in Deutschland, Österreich und
Irland. Sein Sohn zeigte auf dem Oldie-Con ein paar Dias über und
von Ernsting. Er berichtete auch über Jesco von Putkamer, dem
deutsch-amerikanischen Raumfahrt Ingenieur, der auch SF schrieb und
später bei der NASA arbeitete und laut Wikipedia auch für SETI
beschäftigt war. Anscheinend, so Ernsting, meinte Putkamer am Ende
seiner Laufbahn, dass das mit UFOs Unsinn sei. Ernsting sagte auf dem
Vortrag, dass irgendetwas mit Putkamer nicht mehr stimmte, weil er
seine Meinung geändert hatte. Ernsting sprach ehrfürchtig über
Erich von Däniken, der in seinen Büchern behauptete, dass Aliens
einen großen Einfluss auf die menschliche Kultur hatten. Walter
Ernsting war, wie sein Sohn erzählte, mit Däniken hin und wieder
auf Reisen gewesen.
Hätte
ich behauptet, dass der Däniken ein Quatschkopf sei, würde sicher
auch mit mir etwas nicht stimmen. Ich hielt mich zurück :-)
Handfester
war der Vortrag von Roger Murmann, der über seine Reise nach Cap
Canaveral in Florida berichtete und Dias von dem Komplex zeigte.
Jürgen
vom Scheidt, Psychologe und Schriftsteller, ein Jahr jünger als ich,
erzählte uns in einem lebendigen Vortrag, wie Serienhelden der
Heftromane Jim Parker, Sun koh und Perry Rhodan Einfluss auf sein
Leben hatten. Nicht abwegig. Erstens konnte man sich diese
Serienhelden gut als Role Models für Teenager vorstellen. Wenn die
nicht rauchten, nicht tranken, Sport trieben. Kein Wunder, dass vom
Scheidt so schlank ist.
Bei
mir ist etwas schief gegangen. Nicht, dass ich dick bin, aber ich
habe heute nur 3277 Schritte gemacht. Mein Freund Peter und ich
hatten wohl in Errol Flynn auch das falsche Role Model. Wir waren mit
den Degen von Peters Onkel losgezogen und hatten Sonnenblumen
geköpft.
Christian
Hoffmann referierte über Phantastische Literatur aus Afrika.
Und
Heinz Zwack, Übersetzer und Schriftsteller, mit 82 Jahren zum Alterspräsidenten gekürt, las aus
seinem neuen Buch. Mir kam es so vor, als sei Hans Dominik als
16-jähriger auferstanden und würde zur Feder greifen.
Ach
so, fast hätte ich es vergessen. Ich brachte Thomas R.P. Mielke,
Schriftsteller, eine Nova-Ausgabe mit, aus dem Ende der 50er Jahre,
in der eine Geschichte von ihm steht.
Ich
meine, alle Vorträge habe ich nicht mitbekommen, weil ich mich
vorher auf mein Zimmer zurückgezogen hatte, um genug Schlaf für den
nächsten Tag zu bekommen. Zum Glück war es dann nicht mehr so heiß
und die Zeiten im Stau waren nicht lang. Ein Wahnsinn war es, was für
eine lange Schlange sich bei der Autobahnausfahrt Affi gebildet
hatte. Die Leute wollten alle zum Gardasee.
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