Coversong Roads

domenica, giugno 16, 2019

Zurück vom Oldie-Con





Der jedes zweite Jahr abgehaltene Oldie-Con für SF-Fans hatte wieder in Unterwössen, Oberbayern, am 14. - 16. Juni stattgefunden. Schöne Gegend, gutes Essen, nette Leute und interessante Vorträge. Wir als SF-Fans der ersten Stunde feierten uns selbst.

Die Hinfahrt war tierisch, Staus in Italien, in Österreich bei 33 Grad Celsius. Ich war geschafft, als ich ankam. Einen Tag vor Con-Beginn war ich 80 Jahre alt geworden und fand es gut, dass ich die Strecke noch hinbekommen habe. Vor allen Dingen sind es die Lastwagen, welche einen dazu zwingen, auf der anderen Fahrspur dahinzurollen. Ziemlich stressig.

Übrigens befand sich auch der Sohn Walter Ernstings, Robert, unter den Teilnehmern. Walter Ernsting war deutscher SF-Autor. Was im Wikipedia nicht steht ist, dass er einer der Gründer des deutschen Science Fiction Fandoms war. Seine Mitarbeit im Pabel-Verlag, der die Utopia Hefte herausbrachte, war Voraussetzung dafür. Davon zehren wir als SF-Fans heute noch.

Ernsting verbrachte Zeiten seines Lebens in Deutschland, Österreich und Irland. Sein Sohn zeigte auf dem Oldie-Con ein paar Dias über und von Ernsting. Er berichtete auch über Jesco von Putkamer, dem deutsch-amerikanischen Raumfahrt Ingenieur, der auch SF schrieb und später bei der NASA arbeitete und laut Wikipedia auch für SETI beschäftigt war. Anscheinend, so Ernsting, meinte Putkamer am Ende seiner Laufbahn, dass das mit UFOs Unsinn sei. Ernsting sagte auf dem Vortrag, dass irgendetwas mit Putkamer nicht mehr stimmte, weil er seine Meinung geändert hatte. Ernsting sprach ehrfürchtig über Erich von Däniken, der in seinen Büchern behauptete, dass Aliens einen großen Einfluss auf die menschliche Kultur hatten. Walter Ernsting war, wie sein Sohn erzählte, mit Däniken hin und wieder auf Reisen gewesen.

Hätte ich behauptet, dass der Däniken ein Quatschkopf sei, würde sicher auch mit mir etwas nicht stimmen. Ich hielt mich zurück :-)

Handfester war der Vortrag von Roger Murmann, der über seine Reise nach Cap Canaveral in Florida berichtete und Dias von dem Komplex zeigte.

Jürgen vom Scheidt, Psychologe und Schriftsteller, ein Jahr jünger als ich, erzählte uns in einem lebendigen Vortrag, wie Serienhelden der Heftromane Jim Parker, Sun koh und Perry Rhodan Einfluss auf sein Leben hatten. Nicht abwegig. Erstens konnte man sich diese Serienhelden gut als Role Models für Teenager vorstellen. Wenn die nicht rauchten, nicht tranken, Sport trieben. Kein Wunder, dass vom Scheidt so schlank ist.

Bei mir ist etwas schief gegangen. Nicht, dass ich dick bin, aber ich habe heute nur 3277 Schritte gemacht. Mein Freund Peter und ich hatten wohl in Errol Flynn auch das falsche Role Model. Wir waren mit den Degen von Peters Onkel losgezogen und hatten Sonnenblumen geköpft.

Christian Hoffmann referierte über Phantastische Literatur aus Afrika.

Und Heinz Zwack, Übersetzer und Schriftsteller, mit 82 Jahren zum Alterspräsidenten gekürt, las aus seinem neuen Buch. Mir kam es so vor, als sei Hans Dominik als 16-jähriger auferstanden und würde zur Feder greifen.

Ach so, fast hätte ich es vergessen. Ich brachte Thomas R.P. Mielke, Schriftsteller, eine Nova-Ausgabe mit, aus dem Ende der 50er Jahre, in der eine Geschichte von ihm steht.

Ich meine, alle Vorträge habe ich nicht mitbekommen, weil ich mich vorher auf mein Zimmer zurückgezogen hatte, um genug Schlaf für den nächsten Tag zu bekommen. Zum Glück war es dann nicht mehr so heiß und die Zeiten im Stau waren nicht lang. Ein Wahnsinn war es, was für eine lange Schlange sich bei der Autobahnausfahrt Affi gebildet hatte. Die Leute wollten alle zum Gardasee.






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