Coversong Roads

lunedì, agosto 08, 2016

Eliten

Im letzten “Spiegel” las ich die Leserbriefe zu dem Artikel über die “Leichte Sprache” der vorangegangenen Ausgabe. Die Einführung und versuchte Propagierung dieser Sprachuntermenge wurde einhellig kritisiert. Zu Recht, wie ich finde. Mein Deutsch war sicher nie 100 Prozent korrekt, und jetzt als im Ausland Lebender ist es noch weiter degradiert. Doch selbst Fremdsprachen würde ich nicht in einer “Light-Version” lernen. Man fühlte sich doch bescheuert und das muss nicht sein.
“Leichte Sprache” Ist doch ein Versuch des “dumbing down”, wie es so nett im Englischen heißt. Ein Verdummungsversuch. Klar ist, dass in mit Analphabeten durchsetzten Klassen die Verlockung, so etwas wie die “Leichte Sprache” einzusetzen, für Lehrer verführerisch ist. Sie sollten sich nicht darauf einlassen. Jetzt mal auf Nazi-Deutsch. Das wäre Zersetzung des Volkskörpers. Und ich frage mich: Wem nützt ein verblödetes Volk? Ja, genau, lol.
In diesem Zusammenhang dachte ich an mein Research Paper für den Psychologie-Kurs 211 des Delta Colleges. Ich schrieb es Mitte der neunziger Jahre. Toll, dass ich es gefunden habe. Es war auf einem UBS-Stick und heisst “Homeostasis is a platform for reaching a higher Level of consciousness”.
Ich hatte mir die Theorie zurechtgebastelt, dass ein Mensch, der sich im seelischen und wirtschaftlichen Gleichgewicht befindet, versucht, durch geistige Anstrengung das Gleichgewicht zu verlassen und sich auf die Reise zu einer Höheren Gleichgewichtsverortung zu begeben.
Diese Theorie versuchte ich mittels von Universitätsbibliotheks-Besuchen zu belegen. Darüber hinaus hatte ich Commander “Data” in den Referenzfussnoten erwähnt, der neben Jung und Erikson eine fundierte Kenntnis über die menschliche Psyche offenbarte. Ich wusste es, weil ich zu dem Zeitpunkt auf dem Syfi-Channel ein Star-Trek-Marathon gesehen hatte.
Für die Arbeit bekam ich ein “A”, also eine Eins. Nur, ich merkte schon während der Ausarbeitung, dass meine Theorie nicht wasserdicht war. Ich erinnere mich, in der Zeitung einen Bericht über eine Fahrstuhlführerin gelesen zu haben, in dem geschildert wurde, dass sie vollständig in ihrem Beruf aufging, wenn sie mit dem Lift in den ersten Stock und wieder zurück ins Erdgeschoss fuhr. Sie käme mit so vielen Leuten zusammen.
Wie zu sehen war: Einige Leute wollen sich gar nicht anstrengen. Und die Reise zu einer höheren Bewusstseinsebene ist ihnen schnuppe.
Der Lehrer muss es gewusst haben. Dass er mir trotzdem ein “A” gab, mag an der in sich schlüssigen Argumentation gelegen haben, wenn diese auch auf einer falschen Prämisse fußte.
Man sollte Menschen, die nach Höherem streben, von denen, die das nicht vorhaben, trennen, sie in Gruppen zusammenfassen und  diese fördern. Nun sind wir bei Eliten gelandet. Deren Existenz ist unabdingbar, wenn ein Land wie Deutschland in einer globalisierten Welt mitspielen will.
  

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