sabato, dicembre 26, 2009
Asimov’s Science Fiction, January 2010
Die Stories dieser Ausgabe haben mich nicht vom Hocker gerissen. DVDs mit Dr. Who sind spannender. Geoffrey A. Landis, der bei MIT Visiting Professor of Astronautics war und jetzt wieder bei der NASA forscht, hat mit „Marya and the Pirate“ eine Story geschrieben, die in den Bereich der SF gehört, in der der Weltraum noch eine Rolle spielt. Selten, und deshalb schon mal gut. Ein Außenposten-Rebell fliegt mit einem motorlosen Raumgleiter einen Frachter an, der Wasser geladen hat. Er will das Wasser entwenden und mit einer Weltraumschleuder zu dem Außenposten katapultieren. Die Physik ist interessant, die Handlung banal. Captain des Raumfrachters, eine junge Frau, verliebt sich in den Rebellen. Das Paar überwindet technische Hindernisse und verspricht am Schluss, sich wieder zu sehen.
Dann Robert Reed mit „The Good Hand“. Er zeichnet ein Bild, das nur dem Hirn eines Amis entspringen kann. Amerikaner greifen in Algier ein französisches Forschungsinstitut an. Die Franzosen halten einen US-Handlungsreisenden, den Protag, fest. Am Ende lassen sie ihn ziehen Die Handlung ist absurd, obwohl ein paar US-Senatoren alles zuzutrauen ist. Franzosen sind Amis suspekt, da die keine Lust haben, englisch zu sprechen und Amis nicht daran interessiert sind, französch zu lernen. Die Animosität gilt für beide Seiten. Amis sind in den Augen der Franzosen besserwisserische Kulturbanausen. Das hängt davon ab, so meine ich, wo man sich in den USA aufhält und mit wem man spricht. Doch je weiter man in das Zentrum der USA eindringt, und sich zum Beispiel in Arkansas aufhält, desto mehr Männer trifft man, die nur das amerikanische Pendant von „Wild und Hund“ oder „Fisch und Fang“ lesen und nicht wissen wo sich auf dem Globus Frankreich befindet. Dabei ist gegen Angeln nichts einzuwenden. Ich lese dann, zum Beispiel Asimov´s.
domenica, dicembre 20, 2009
Analog Science Fiction and Fact, Jan/Feb 2010
Obwohl ich Hard SF, wie sie in Analog geboten wird, am liebsten mag, lädt sie jedoch zum Querlesen ein. Technische Einzelheiten, oder Schilderungen, welche Hebel umgelegt werden, um zum Ziel zu kommen, ziehen eine Story über Gebühr in die Länge. H.G. Stratmanns „Thus spake the Aliens“ ist so ein Fall. In einer vorangegangenen Story des gleichen Autoren landet ein Paar auf dem Mars und wird von unsichtbaren Aliens mit übernatürlichen Kräften ausgestattet. Die Frau setzt alles daran, ihren Partner auszutricksen, weil sie fürchtet, er würde seine Macht zum Nachteil der Menschheit benutzen. Das wird ihr von den Aliens übel angekreidet und sie setzen den Mars auf eine andere Umlaufbahn und einen Kollisionskurs zur Erde.
In der neuen Story nun versuchen die beiden mit den Aliens in Verbindung zu treten, um das Unheil abzuwenden. Sie entdecken einen neuen Artifakt und nun sieht es aus wie in Jack Williamsons Romanen. Sie werden von einem Artifakt in den nächsten geschleudert, in andere Zeitzonen und Galaxien und landen eine Reihe von Seiten später wieder dort, wo sie am Anfang standen.
Mars und Erde sind gerettet. War ohnehin nur ein Test, und die Erdbevölkerung wird in die kosmische Gemeinschaft aufgenommen. Stratmann hat vierundzwanzig Seiten daraus gemacht. Ich meine, zwei hätten ausgereicht. Hm, sagen wir mal zehn, lol.
Analog hat auch schon 80 Jahre auf dem Buckel, rechnet man Astounding mit ein. Man sieht, der SF gehen die Ideen nicht aus.
Ben Bova ist fast genau so alt. In seinem Beitrag berichtet er, wie er zum Redakteur Analogs wurde und diesen Job machte, bis er sich wieder auf das Schreiben zurückzog und die Stelle 1978 an den Physiklehrer Stanley Schmidt übergab, der Analog noch immer durch SF-Gewässer steuert.
Richard A. Lovett schreibt diesmal in seinem Beitrag „Making Unrealty ring true: Writer´s Tricks to bring Stories to Life“, 1. Schreibe über das, was du weißt, 2. Weiß was es ist, was du weißt, 3. Benutze Einzelheiten, Details in deiner Geschichte, 4. Beschreibe Details aus deiner Erfahrung oder aus der Erfahrung anderer, 5. Sammle Infos, du weißt nie, wozu du sie einmal benötigst.
Das ist, so meine Meinung, sicher nicht verkehrt. Nur wenn der Mann so viel mehr weiß und das Wissen vor dem Leser ausbreitet, sollte es verständlich sein. Und damit haben einige Physiker-SF-Autoren hin und wieder Schwierigkeiten.
Wir haben zehn Zentimeter Schnee.
Das ist selten bei uns, es ist arschkalt und von einer globalen Erderwärmung merke ich nichts. Wie dem auch sei, in Kopenhagen haben sie ja auch nichts auf die Reihe gebracht. Wir sollten uns nichts vormachen. Nie bekommen wir etwas unter einen Hut. Wir sind nur höherentwickelte Tiere. Irgendwann werden Maschinen und Computer Ordnung in den Sauhaufen bringen.
domenica, dicembre 13, 2009
Fandom Observer 246
Zitiert aus der Friedrichsdorfer Woche. Es geht um ein paar Perry Rhodan Fans, die dem ersten Stadtrat von Friedrichsdorf eine Mappe mit Unterschriften überreicht haben. Sie wollten damit erreichen, dass eine Straße nach Karl-Herbert Scheer benannt wird. Autor Scheer, 1991 verstorben, auch Handgranaten Herbert genannt, da er in der deutschen SF Probleme mit Waffengewalt löste, war Vorsitzender der Stellaris Science Fiction Interessen Gemeinschaft und Perry Rhodan Autor. Neben Walter Ernsting war er eine der populärsten deutschen SF-Persönlichkeiten der damaligen Szene.
Das weitere wie üblich und aktuell: Film-, Fernseh-, Buch-, Comicbesprechungen.
giovedì, dicembre 10, 2009
Scientific American, June 2005
Ich hechle hinter den Ausgaben her und kann nicht behaupten, dass ich mich langweile. Linden Labs hat mir den Account von Klaus Lubitsch disabled. Hoffentlich bekomme ich heute eine Nachricht für den Grund. Der Avie hat doch in SL nur seinen Joint geraucht und sich am Sea Breeze Strand rumgelümmelt.
Zurück zur Ausgabe. Auch wenn sie ein paar Jahre alt ist, interessant ist sie trotzdem. Zu jener Zeit hatten die Redakteure Bush auf dem Kieker. Von der Industrie unabhängige Wissenschaft war nicht wohlgelitten. Er mochte die, welche Waffen modernisierte, Ausbeute von Petroleum erhöhte. Das brachte Steuern, die er in sinnlosen Kriegen verpulvern konnte. Wallstreet hat ihm dabei kräftig unter die Arme gegriffen und Millionen Menschen ärmer gemacht.
Ein Artikel behandelt „Suspended Animation“. Also Stasis, wie wir sie aus SF-Stories kennen. Obwohl Mäuse und Würmer in Stasis versetzt wurden, und man auf größere Tiere übergehen wollte, ist für Menschen noch nicht viel dabei herumgekommen und ich habe keine Lust, das Verfahren zu erläutern. Nur so viel: Hydrogensulfit, Schwefelwasserstoff spielt eine entscheidende Rolle dabei.
Interessant war auch der Artikel „Inconstant Constants“. Schon aus dem Grund, weil er offenlegte, dass sich Wissenschaftler für bizarre Themen erwärmen können und jahrelang die Frage zu beantworten versuchen: Wieso haben sich physikalische Konstanten im Laufe der Jahrmillionen verändert? Konstanten wie Lichtgeschwindigkeit, Newtons Gravitation, die Masse eines Elektrons etc. Die Antwort darauf schwebt im Raum. Und warum sind die Konstanten so wie sie sind? Keiner weiß es. Man nimmt an, dass Konstanten in Parallelwelten eine andere Qualität haben. Ändern sich die Konstanten, ändert sich die Natur selbst?
Ein weitere Artikel behandelt die Sprachausgabe von Computern. Auch hier ist das Optimum noch nicht erreicht. Im Flughafen von Atlanta verkehrt eine führerlose Bahn, deren knarzende Robotstimme von einer Frauenstimme abgelöst wurde. Warten wir auf HAL. Bei der Entwicklung geht es um Betonung, Pausen, Übergänge, Lautstärke. Kann nur vorgestanzt sein. Bis es soweit ist, dass Computer wissen, wann sie die Betonung ändern müssen, wird noch etwas dauern. Webseiten zu dem Thema:
http://www.research.ibm.com/tts/
“Obesity, an overblown Epidemy?” Der Autor meint, Übergewicht ist nicht so gefährlich wie behauptet wird. Vielmehr wird Furcht erzeugt und der Schlankmacherindustrie Beistand geleistet. Er stellt Statistiken gegenüber, von denen einige aussagen, dass etwas Übergewicht bei älteren Menschen lebensverlängernd sein kann. Soll ich mir nun eine Wampe anessen?
„Making cold Antimatter“. Antimaterie, auch ein Begriff in SF. Träfe ein Gramm Antimaterie auf Materie gleichen Gewichts, würde Energie der Größenordnung von 40 Kilotons TNT freigesetzt, die ein Jahr fast 5000 Haushalte versorgen könnte. Nur hat bisher noch niemand Antimaterie in der Natur entdeckt. In Teilchenbeschleunigern kann sie jedoch erzeugt werden. Antiwasserstoffatome, zu deren Erzeugung Positronen und Antiprotonen benötigt werden. Als Quelle dafür wird Sodium 22 verwandt, das pro Sekunde 200 Trillionen Positronen freisetzt. Das sind Zahlen. Mit 550 Kilo-ElektronenVolt, gleich einer Temperatur von sechs Milliarden Grad Celsius. Es geht darum, Positronen so zu verlangsamen, dass sie sich der Geschwindigkeit von Antiprotonen angleichen. Im Universum herrscht ein Ungleichgewicht zugunsten normaler Materie. Wie das zustande gekommen ist, entzieht sich bisher jeder Erklärung.
Es gibt noch zwei weitere Artikel. „The Morning of the modern Mind“ und „Doubt in their Product“. Im ersten geht es um die Zeit, in der Menschen einen Intelligenzschub bekamen. Neue Erkenntnisse belegen, dass es nicht erst, wie vorher angenommen, vor 45000 Jahren, sondern schon viel früher passierte. Ich merke da nicht viel von, lol. Irgendwann sollte mal ein neuer Schub kommen, sonst haben uns in ein paar Jahrzehnten die Maschinen überholt.
Der zweite Artikel beschreibt, wie es der Industrie gelungen ist, wissenschaftliche Untersuchung von Produkten durch Gegenuntersuchungen in Zweifel zu ziehen. Das ist besonders bei Medikamenten der Fall. In der Tabakindustrie hatte es auch am Anfang funktioniert; doch wurden Fakten, die gegen das Nikotin sprachen, übermächtig. Es klappte auch nicht bei den Brustimplantaten. Der Schuss kann auch nach hinten losgehen. Doch war es besonders unter der Bush-Administration der Industrie gelungen, Untersuchungen zu ihrem Vorteil auszulegen und den Zeitraum zumindest zu strecken, wenn es darum ging, schädliche Medikamente zu vertreiben. Denken wir an das Schmerzmittel Viox.
martedì, dicembre 08, 2009
domenica, dicembre 06, 2009
Interzone 225, Dec. 2009
Conlin Harvey’s “The Killing Streets” ist Dark SF. Typisch Interzone. Thom ist mit Marian verheiratet. Er ist arbeitslos, sie arbeitet in irgendeiner anonymen Behörde. Im Boden unter Straßen und Gebäuden leben Snarks, aus einem Labor entflohene Biowaffen. Unvorhersehbar tauchen sie auf, ziehen Menschen zu sich hinab, schälen Anzüge und Kleider von ihren Leibern und fressen sie. Thoms Geliebte Liv ist kinderreich und arbeitslos. Mary drängt Thom, dass er seine Zeit zur Pflege seiner kranken Tante verwendet. Er stellt fest, sie hat die Black Tongue Pest, die seit einiger Zeit in der Stadt grassiert. Bald macht sich die Pest auch bei ihm bemerkbar. Er stoppt Marian auf der Straße. Sie selbst wurde von ihrer Behörde geimpft, hat es zugelassen, dass er sich ansteckte, um die Krankheit auf seine Geliebte zu übertragen. Tom bittet um das Impfserum, dass sie ihm nicht geben will. Er hält sie fest und trampelt auf dem Boden herum, um die Snarks anzulocken. Marian bricht in Panik aus und verspricht ihm das Serum für eine Person. Er entläßt sie, nachdem sie ihm versprochen hat, Liv das Serum zu geben, und Thom wartet, dass ihn die Snarks in die Erde zerren.
Wie man sieht. Keine Raumschiffe, keine weiteren Himmelskörper, aber Drama, Spannung, von Menschen verschuldetes düsteres Erdszenario.
Die Story „Here we are, falling through Shadows“ ist ähnlich. Auch hier wird eine Stadt heimgesucht. Hier durch Rippers, die aus einer anderen Dimension auftauchen und Opfer in ihren Körpern integrieren. In „Funny Pages“ hingegen wirken mit Super-Power ausgestattete Cartoon Character, die sich gegenseitig bekämpfen. Dann die Dark Fantasy „Bone Island“, in der zwei Hexen aufeinander treffen und Unruhe in dem einst so friedlichen Eiland auslösen.
Nick Lowes Filmbesprechungen „Mutant Popcorn“ sind für Nichtengländer und Nichtintellektuelle wie mich schwer zu verstehen. Was hat er nun gemeint?, frage ich mich bisweilen. Man sieht, die Zielgruppe von Interzone ist weit gespannt. Manche können sich wohl einen Reim aus den Rezensionen machen. Ich versuche dahinterzukommen. Oft vergeblich. Kein großer Nachteil, da die Stories selbst Anreiz genug sind, das Abo fortzusetzen.
martedì, novembre 17, 2009
Vor zwei Tagen waren wir im Kino und sahen uns 2012 an. Der Saal war voll, wir saßen in der dritten Reihe. Emmerichs Film lebt von seinen Effekten, die überwältigend sind. Die Story selbst ist flach. Immerhin gibt es ein paar gut gezeichnete Figuren. Den fiesen Chief of Staff im Weißen Haus, den russischen Oligarchen, den farbigen Wissenschaftler und als Protag den geschiedenen Schriftsteller, der am Schluss zu seiner Frau zurückkehrt, als deren neuer Hubby von malmenden Zahnrädern zerquetscht wird. Oder war es eine andere Todesart? Es ging Schlag auf Schlag, die Todesfälle überlagerten sich.
Dezember kommt Avatar, den werden wir uns natürlich auch ansehen, wenn er denn in der Nähe gezeigt wird. District 9 wurde es nicht. Aber der kommt sicher irgendwann als DVD bei uns in den Supermarkt.
giovedì, novembre 12, 2009
Scientific American, September 2005
Mann, über vier Jahrgänge habe ich aufzuarbeiten. Nicht aufgeben, lol. Die Ausgaben sind zu interessant. Diese zum Beispiel hat mit „Crossroads for Planet Earth“ wieder die Umwelt im Blick. Wäre ich jünger, würde ich Umweltwissenschaftler. Das Gebiet wird immer interessanter. Alles hängt mit allem zusammen. Im vorletzten Spiegel gab es einen Bericht darüber, wie China seine seltenen Erden hortet, Mineralfundstätten in Afrika aufkauft und sich zunehmend Materialien für die Entwicklung seiner Produkte sichert. Es geht um Nachhaltigkeit.
Ungezügeltes Wachstum, wie zur Zeit in China üblich, wird an Grenzen stoßen. Ist es möglich, ohne Wachstum ein angemessenes Leben zu führen? Darüber gibt es unterschiedliche Auffassungen. Der Artikel „Economy in a full World“ beschäftigt sich damit. Fehlendes Wachstum kann durch ständige Weiterentwicklung von Produkten kompensiert werden. Wachstum ist schädlich, wenn es Ökosysteme zerstört. Zum Beispiel, wenn mehr gefischt wird, als das Meer hergibt.
Andere Artikel beschäftigen sich mit dem Wachstum der Bevölkerung, ihrer Zusammensetzung, Chancen zur Eliminierung extremer Armut, die Sicherung der Artenvielfalt, mehr Profit mit weniger Kohlenstoff, das große Potenzial kleiner landwirtschaftlicher Betriebe in Entwicklungsländern, die weltweite Koordinierung nationaler Gesundheitsbehörden (ein zur Zeit aktuelles Thema), das Setzen von Prioritäten.
sabato, novembre 07, 2009
venerdì, novembre 06, 2009
Albedo 37
Die Editoren des irischen SF-Magazins müssen ein Guinness zuviel hinter die Binde gekippt haben, denn die Autorennamen auf der Titelseite stimmen nur zum Teil mit denen der Geschichten überein. So dachte ich: Haubold, nicht schon wieder. Er kam auch nicht vor.
Die Story von Robert Reed, einem SF-Vielschreiber, dessen Output schon mal einen Hugo eingeheimst hatte, ist sicher nicht seine beste. Auch nicht die beste Story dieser Ausgabe.
Ich fand „Offline“ von Gustavo Bondoni gut. Bondoni lebt und schreibt in Argentinien. So wie Haubold als deutscher Vertreter in der vorhergehenden Ausgabe seine preisgekrönte Story hat unterbringen können, so konnte Bondoni in „Offline“ schildern, wie sich die Protag einen Chip aus dem Handgelenk reißt, damit aus der Netzanbindung herauslöst und von jeglicher Überwachung befreit und ohne Serviceleistungen des Staates alleingelassen doch befreit durch ein neues Leben taumelt. Das als eine von einem Weißen geschwängerte Frau, in einer afrikanischen, rassistisch antiweiß orientierten Umwelt. Setting und Handlung wurden zu einem explosiven Gemisch zusammengerührt.
Albedo scheint mir innovativ. Abgesehen von Stories ausländischer Autoren gibt es einen jährlichen mit 1000 Euro dotierten Story-Wettbewerb. Die Jungs gefallen mir. Ich sollte mal zum nächsten Con in Dublin antanzen.
domenica, novembre 01, 2009
Phantastisch 36, 4/2009
Interviews mit Patrick Rothfuss, Raymond Feist, Dan Wells, Dacre Stoker, Kathrin Lange. Die überlese ich mal. Ursula K. Le Guin, die am einundzwanzigsten Oktober achtzig Jahre alt wurde, bringt wieder das Thema auf, dass einige Verlage, sogar Autoren, sich davor scheuen SF SF zu nennen und macht das an einem Interview der New York Times mit dem Herausgeber der Romane J.G. Ballards fest, der dessen Romane als etwas anderes als Science Fiction ansieht.
Unter den Nachrufen gibt es den auf Charles N. Brown, den Herausgeber des SF-Nachrichtenmagazins „Locus“, das im Laufe der Zeit 29 Hugos bekommen hat. Ich hatte es auch einmal abonniert, nur hatte mich der Inhalt, u.a. ein Haufen von Buchbesprechungen, auf die Dauer gelangweilt.
Interessant war Horst Ilmers Artikel „Abschied von der Gutenberg-Galaxis?“, in dem es um die Urheberrechte von Autoren geht und um Googles Aktion, eine digitale Universalbibliothek zu erstellen. Ich bin gespannt, wie sich das auf unser Leseverhalten auswirken wird. Ich lese am liebsten auf Papier gedrucktes. Vielleicht werden jedoch in naher Zukunft Patienten mit Kindles im Wartezimmer eines Arztes zu sehen sein. Aber bei den Alten unseres Dorfes, die vielleicht einmal im Leben ein Buch in die Hand nehmen, ein Ding der Unmöglichkeit.
Jochen Adam schreibt über eine Buchreihe bei Heyne, die sich Vampiren, Werwölfen u.ä. widmet.
Es gibt einen Beitrag von Christian Endres über die Comic-Reihe Usagi Yojimbo.
Achim Schnurrer bringt unter „Klassiker der phantastischen Literatur“ den zweiten Teil des Porträts von Jean Paul.
Max Pechmann berichtet über SF-Filme, die sich an den Polen der Erde abspielten. She, Das Ding, Antarctic Journals, The last Winter, 30 Days of Night, Panik in New York, Doc Savage – der Mann aus Bronze.
Zum Schluss gibts noch einen Beitrag über den Waldgut Verlag. Darüber hinaus enthält die Ausgabe einige SF-Stories. Für den interessierten SF-Liebhaber ist sicher etwas dabei.
mercoledì, ottobre 28, 2009
Liverbirds
lunedì, ottobre 19, 2009
domenica, ottobre 18, 2009
SFCD Intern
So intern war das nicht, jedes Mitglied hat dieses Vereinsgeschwafel bekommen. Es geht um Druckkosten, verletzte Eitelkeiten, Wichtigtuerei und Spenden. Die übliche deutsche Vereinsmeierei also. Papierkorb.
Andromeda, Science Fiction Magazin 150
Es widmet sich der SF aus der ehemaligen DDR und insbesondere dem Stanislaw-Lem-Klub Dresden und den von seinen Mitglieder produzierten Stories. SF war und ist eben systemübergreifend. Mit Einschränkungen natürlich. In einem totalitären Staat wie die DDR durfte man einen diktatorischen Roboter sicher nicht Honnecker V 2.0 nennen.
Andromeda Nachrichten 227
Gut gemachtes Titelbild. Andro integriert das Programm zum Buchmesse Con 2009 und einen Rückblick auf den des Jahres 2008. Es gibt einen Bericht zum SFCD Con 2009. Die Ausgabe ist unübersichtlich, doch hat dies einen Vorteil, der einen dazu zwingt, sich den Inhalt genauer anzusehen. Für SF-Historiker ist sicher der Beitrag über die SF-Serie „Die Luftpiraten“ aus dem Jahr 1908 interessant. Wenn man sich fast durch die ganze Ausgabe durchgearbeitet hat, findet man auf Seite 159 das Inhaltsverzeichnis. Zum Glück habe ich die praktische Stichprobenforschung angewandt. Die üblichen Spalten wie Cinema, E-Games, Fanzines, Magazine usw bieten jedem, der Zeit, Lust und nichts besseres zu tun hat, sich die Beiträge reinzuziehen.
Asimov’s Science Fiction, December 2009
Was mir an der Ausgabe auffiel: Heroinen bestimmen in der Mehrzahl der Geschichten die Handlung. Es reflektiert den Zeitgeist. In „Angie´s Errand“ beschreibt Nick Wolven, wie Angie, die in einer kleinen Stadt lebt, nach dem Großen Krieg sich nach dem Tod ihrer Eltern mit ihren kleinen Geschwistern durchschlagen muss.
Durch die wirtschaftlichen Verhältnisse, das Verlangen nach Sicherheit und nach Liebe fühlt sich Angie genötigt, nach einem Mann Ausschau zu halten. Sie erzählt ihren Geschwistern, dass sie Besorgungen zu machen habe und sie mit einer Überraschung zurückkehren würde. Sie schaut sich nach ihrem Jugendfreund um, den sie ein paar Jahre nicht gesehen hat und erfährt, dass er in Kürze eine Frau heiraten wird, deren Vater die Handelsströme der Stadt kontrolliert. Später versucht ein fahrender Händler, der in die Stadt gekommen ist, Angie in einem verlassenen Haus zu verführen, doch als seine Brüder hinzukommen, läuft sie weg. Dann gibt es den schmerbäuchigen hamsterbackigen triefäugigen Lebensmittelhändler, der ihr und den Geschwistern das Blaue vom Himmel verspricht. So bleiben Angie als Überraschung für ihre Geschwister nur ein paar Süssigkeiten übrig.
Handlungen dieser Art können in jeder Zeit spielen, werden SF, wenn man den beendeten Krieg in der Zukunft spielen lässt. Vermutlich ist das zu wenig. Doch die seelische Verfassung Angie´s wurde so gezeichnet, dass man den kargen SF-Gehalt in Kauf nimmt. Angie misst sich an ihrer verstorbenen Mutter, die ihre Lover zu ihrem Vorteil ausnutzte. Da sie diesen Mut nicht aufbringt, zweifelt Angie an sich selbst, gewinnt aber im Verlauf der Geschichte an Kraft und der Leser bekommt den Eindruck, dass sie ihrer Mutter an nichts mehr nachsteht.
venerdì, ottobre 16, 2009
Kurztrip nach Hamburg
Mittwoch, 14.10.2009
Ich hänge auf dem Flughafen von Bologna herum und warte auf meinen Flug nach Köln. Danach soll es im Zug nach Hamburg weiter gehen. Mit Müh und Not hatte ich meinen Wrangler rückwärts einparken können, nach dem ich auf dem Platz hin und her, vor und zurück gefahren war, auf der Suche nach einer freien Stelle. Ein Nachbarwagen stand schräg und ich musste mich wie der Changeling aus Deep Space Nine aus meinem Wagen quälen.
Morgen besuche ich meine Mutter, kaufe Burlington Socken und am Freitag geht es wieder zurück. German Wings ist teurer geworden. Und sie nehmen noch dazu jeweils sechs Euro für eine Platzreservierung und pro aufgegebenes Gepäck. Es lohnt sich vielleicht wieder, nur zu fliegen, mit welcher Gesellschaft auch immer. Oder im Auto zu fahren. Mit meinem Opel Omega Jahrgang 1987 traue ich mich nicht mehr über die ganze Strecke. Vielleicht gibts im nächsten Jahr einen Insignia. Der Audi gefällt mir besser, nur Opels Service ist optimal. Sie fahren mich nach Haus, wenn ich dort meinen Wagen abgebe.
Jetzt sitze ich einem dieser Metallstühle auf dem Bahnsteig Köln/Bonn Airport, warte auf die nächste S-Bahn und friere mir den Arsch ab, obwohl es erst Oktober ist. Neben mir sitzt eine spiddelige junge Frau, deren Hose auf ihrem Hintern Falten wirft. Ich bin einfach SL-verwöhnt, lol.
So um ein Uhr Nachts kam ich im Hotel an. Zwölf Stunden unterwegs. Da hätte ich doch gleich nach Brasilien fahren können.
Am nächsten Tag fand ich auf der Hochbahnstation die Anzeige. „Wir feiern mit Lee Curtis seinen siebzigsten Geburtstag.“
Curtis war der der erste Sänger, den ich im Star Club gesehen hatte. Er fing immer mit „Extasy“ an. Er ist eine Legende. Unser Sänger, Wolf Rimmler, machte es ihm nach. „Extasy“ war auch unser erster Song.
Star Club, das goldene Rockzeitalter, wo wir stundenlang twisteten, wo Ali der Geschäftsführer mit Boxernase sich von der Bühne auf einen Unruhestifter auf der Tanzfläche hechtete und wir um die Blutlache herumtanzten. Wo die Nutten in fünf Wochen zehn Jahre älter aussahen. Wir dem Kellner 50 Pfennige in die Hand drückten, um vor dem Nebeneingang stehen zu können, ohne etwas trinken zu müssen. Wo Johnny Kidd seinen Degen in die Bühne rammte, Screaming Lord Such das Riesenherz aus einem Kadaver zog, die Beatles „Taste of Honey“ sangen, die Searchers „Don´t throw your Love away“, Jimy Hendrix mit der Zunge Gitarre spielte, Chubby Checker rief: „Is it a bird, is it a plane, no it is a twister“, „Theresa Brewer klagte „I´m lonely, so lonely“, Jerry Lee Lewis mit seinem Fuss die Klaviertasten entlang fuhr, Little Richard auf dem Klavier tanzte, sein Hemd zerriss und in die kreischende Menge warf. Also da war auch Lee Curtis zuhause. Sein siebzigster Geburtstag wird im Downtown-BluesClub Ende Oktober im Landhaus Walter Stadtpark Hamburg gefeiert. Rocker never die, they ohne fade away.
Freitag, 16.10.2009
So, bin schon wieder auf dem Heimweg und sitze bei einer Brezel und einer Tasse Kaffee (4.80 Euro) auf dem Flughafen Köln/Bonn. Meinen Slalom um die Rollstuhl- und Gehwagengeschwader habe ich absolviert. Im Frühjahr werde ich meine dreiundneunzigjährige Mutter wieder besuchen.
Es wurde lustig im IC von Hamburg nach Köln, als auf dem Bahnhof Münster aus unserem Wagen Nummer 6 der Wagen Nummer 7 wurde, dann eine Gruppe Reisende einfiel und unsere reservierten Sitze requirieren wollte. Eine Frau rief: „Die Bahn hat einen Fehler gemacht. Ich habe gesehen wie die Wagenummernschilder ausgetauscht wurden. Dies war vorher der Wagen Sechs und jetzt ist er Nummer Sieben. Wir bleiben hier sitzen.“ Jawoll, und das taten wir auch. Das war sicher eine Lehrerin. Wie ihr das Wort „Fehler“ so glatt über die Lippen ging. – Der Zugbegleiter, der zuvor auf unsere Sitze zeigte und sagte, die sind alle frei, er lief rot an und bugsierte die Neuankömmlinge in die erste Klasse.
Witzig war es auch mit der Uhr. Meine Mutter wollte eine neue Uhr. Die alte, sagte sie, ging nicht mehr. „Was für eine?“, fragte ich. „Ein Wecker.“
Da ich ohnehin auf Einkaufstour war, suchte ich in der Innenstadt nach einem Wecker und ging zu Wempe. „Haben Sie einen preiswerten Wecker?“
„Was verstehen Sie under preiswert?“, fragte die Dame. „So um die dreißig.“
Die Frau zog die Augenbraue hoch. „Haben wir nicht.“
Zu guter letzt fand ich einen Wecker im Kaufhof, einen Funkwecker. Mit zwanzig Euro war er ausgezeichnet. Ich bekam ihn für zehn, kaufte dafür noch Batterien, und führte ihn meiner Mutter vor.
„Also, die Batterie ist drinnen. Jetzt bewegen sich ganz schnell die Zeiger bis sie beide auf zwölf stehen. Danach stellt sich die Uhrzeit von selbst ein. Nur blieben die Zeiger auf drei Uhr stehen und rührten sich nicht mehr.
„Das ist ja komisch“, meinte meine Mutter. „Der tut nix.“
Sie hatte recht, er tat nix.
„Ich nehme die Batterie raus und setze sie nochmal ein.“
„Jetzt bewegen sie sich wieder“, sagte meine Mutter. „Auf die zwölf zu“, hoffte ich.
„Der bleibt jetzt auf der sieben stehen. Der tut wieder nix“, beobachtete meine Mutter. In der Tat, er war wieder stehen geblieben.
„Hum“, meinte ich. Es war abend und die Geschäfte hatten zu. Aber dann, deswegen war der Preis wohl so günstig, lol.
Wenn ich zu Hause bin, werde ich meine Mutter anrufen und ihr sagen, dass ich gut angekommen bin. Soll ich mich nach dem Wecker erkundigen? Nein. Sie wird es mir von selbst sagen.
Zu Hause angekommen und angerufen. Sie sagte nichts und ich sagte mir: „Keine schlafende Hunde wecken.“
lunedì, ottobre 12, 2009
Analog, Science Fiction and Facts, December 2009
Die Story von H.G. Stratmann “Wilderness where Paradise now” ist deswegen ungewöhnlich, weil Huston ein Paar auf die neue Marsexpedition geschickt hat. Nun, es sind seine Protagonisten, die in seinen Geschichten bizarre Abenteuer erleben. Die Verbindung zwischen ihnen und dem Kontrollcenter bricht ab. Die Protags Katerina und Martin finden auf dem Mars ein Artefakt, welches ihnen außergewöhnliche Kräfte verleiht. Während Martin sich daran macht, sie zu nutzen, scheut Katerina davor zurück. Martin versucht seine neuen Talente positiv anzuwenden, in dem er vom Mars aus Gebrechen auf der Erde heilt, dort alle Waffen zerstört. Doch bei seinem letzten Versuch, den Menschen ein sauberes Bewußtsein zu verleihen, schlägt das kollektive Bewußtsein der Erdmenschen zurück. Menschen auf der Erde beginnen, sich selbst zu vernichten. Martin versucht, in die Vergangenheit zu springen, um seinen verunglückten Versuch rückgängig zu machen.
Zum Schluss stellt sich heraus, dass überhaupt nichts geschehen ist, sonder dass Katerina Martin suggerierte, er würde alle diese Aktivitäten tatsächlich durchführen bis zu seinem fatalen Irrtum, um ihn darauf aufmerksam zu machen, dass es ratsamer sei, seine neuen Kräfte nicht einzusetzen.
mercoledì, ottobre 07, 2009
Interzone, Science Fiction & Fantasy # 224
Ich finde es toll, dass sich das britische SF-Magazin so lange gehalten hat. Nun, in Deutschland haben wir Andromeda, lol. Interzone Autoren sind zwar weniger bekannt, aber mit einigen Ausnahmen können sich ihre Geschichten sehen lassen. Z.B. „Sublimation Angels“ von Jason Sanford.
In einer Planetenkolonie wurden die Kolonisten von der Erde von mitgereisten künstlichen Intelligenzen in eine Rangordnung einsortiert, die sich an der Intelligenz von Kindern ausrichtete. Der unterste Rang arbeitete in der Jauchegrube, dem Abwasserbecken, in der mit Hilfe von Bakterien Humusboden erzeugt wurde und die für die Pflanzenaufzucht erforderliche Elektrizität.
Im Hintergrund der Story spielten Intelligenzen des Sonnensystems eine undurchschaubare Rolle. Technisch waren sie fortgeschrittener und setzten es am Ende durch, dass aufgrund einer Verschiebung des Planeten in eine für Menschen günstigere Umlaufbahn, die kalte Atmosphäre sich an die Bedürfnisse der Menschen anpasste.
Die Handlung selbst wurde von Kämpfen innerhalb der Rangordnung bestimmt, in der sich zum Schluss die Kinder des untersten Ranges gegen die künstlichen Intelligenzen durchsetzten.
Die Story ist spannend. Man sollte sich den Namen Jason Sanford merken.
Luigi
Luigi Cassonetto lag auf dem ungemachten Bett, starrte an die Zimmerdecke, drehte sich auf die Seite mit Blick auf den mit leeren Bierflaschen zugemüllten Teppich, dachte an Mama und schlief ein. Der Fernseher lief. Ein Nachrichtensprecher berichtete, dass ein Raumschiff im Hochmoor von Hamburg-Lemsahl niedergegangen sei.
Am Morgen darauf bewunderte Luigi seinen Körper wie gewohnt vor dem Spiegel und rief: „Mama, Mama, wie hast du das nur hinbekommen?“ Im Bus reckten sich ihm Bildzeitungen mit der knalligen Überschrift entgegen: „Marsmenschen in Hamburg! Beginn einer Invasion?“
Luigi stieg an der nächsten Station aus, überquerte die Straße und betrat die Pizzeria seines Onkels. Dann griff er nach Wassereimer, Schrubber, Feudel. Später kam Onkel Carlo in das Lokal, ein kleiner Mann mit grauen Haaren, Walrossbart und einem traurigen Blick.„Raumschiff hin, Raumschiff her“, sagte er. „Pizza wird immer gegessen.“
Den Deutschkurs für Ausländer besuchte Luigi an seinem freien Donnerstag. Um die zwanzig Personen aus aller Herren Länder sprachen Frau Brinkmann nach: „Bitte nicht den Fahrer stören.“ Sie waren bei „Hasso, pass auf, da kommt ein Ball!“, als die Tür aufging, eine Frau in das Klassenzimmer huschte und sich neben Luigi setzte. Er schob ihr sein Buch zu und zeigte auf den nächsten Satz.
„Ich heiße Luigi“, raunte er, „und komme aus Italien.“ Neben ihm saß ein ätherisch aussehendes
bleiches Wesen mit einer schwarzen Haarpracht, die ihr über die Schultern fiel. Die Augen in ihrem schmalen Gesicht schienen unter dem Licht der Leuchtstofflampen violett zu sein. Luigi konnte seinen Blick nicht von ihr lösen, als sie ihn anlächelte. Mama, dachte er, Mama, das ist sie. Sie sahen ins Buch und sprachen wie aus einem Mund: „Das ist Nina. Sie geht über die Straße.“
Später lud er sie zu einer Pizza in Onkel Carlos Lokal ein und erzählte von seiner Mama. Er wusste nicht, was über sie gekommen war. Plötzlich hatte sie gemeint, er solle mit seinen zweiunddreißig Jahren etwas aus seinem Leben machen. Er war sicher, sein Vater steckte dahinter, der aus unerfindlichen Gründen nicht mochte, dass er, Luigi, etwas von Mamas Pension für sich abgezweigt hatte. So hat der Vater ihm ein Ticket gekauft und in den Zug nach Hamburg gesetzt. Nun arbeitete er in Onkel Carlos Pizzeria.
Erst jetzt fiel ihm auf, dass er die ganze Zeit Italienisch geredet hatte. „Entschuldigung“, sagte er: „Wie heißt du und woher kommst du?“ „Nina“, sagte sie, stand auf, beugte sich zu ihm hinab und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Dann verschwand sie. Nina, dachte er. Wie die aus dem Buch.
Das Raumschiff flog nach einigen Tagen davon und ließ eine Kuppel zurück. Sie ragte neben den Hünengräbern empor und bestand aus einem von außen undurchsichtigen Material. Polizeibeamte hatten vergeblich versucht einzudringen. Sie ließen einen Wagen dort und machten sich wieder an das Tagesgeschäft.
Luigi fieberte dem nächsten freien Tag entgegen. Mama fing an zu weinen, als er am Telephon von Nina erzählte. „Luigi“, flehte sie. „Luigi, mach keinen Fehler. Stelle sie Onkel Carlo vor.“
Am Donnerstag Abend saßen sie wieder in der Klasse, sahen auf das Buch, dann lächelte sie und Luigi vergass alles andere um sich herum.
Später standen sie im Licht der Straßenlaterne. Nina zog ihn am Ärmel mit sich. Sie nahmen die S-Bahn, fuhren bis zur Endstation, dann schob sie ihn in einen Bus, der durch die Nacht zuckelte. Luigi blickte hinaus. Erleuchtete Fenster zogen wie ein unterbrochenes Band an ihm vorbei. Sie stiegen aus und gingen eine schmale Straße entlang. Das Plätschern eines Baches begleitete sie. Eine Viertelstunde waren sie noch unterwegs, bis die letzten Häuser hinter ihnen verschwunden waren. Knacken, Rauschen, Sprechfunkparolen wehten zu ihnen herüber. Luigi machte ein Polizeifahrzeug aus. Dann sah er die Kuppel, die sich gegen einen sternenbedeckten Horizont abhob. Die junge Frau ergriff Luigis Hand. Sie warteten, dass der Polizeiwagen seine Runde machte, rannten auf die Kuppel zu und durchquerten die Wand.
Dio mio, ein Alien! Wie hat sie das gemacht? Luigi zwang sich stillzustehen. Sie befanden sich in einem runden Saal. Sein Herz hämmerte. Vor ihm stand eine Zelle, mannshoch, aus einem schimmernden Metall, die Platz für mehrere Menschen bot. „Nina, wer bist du?“, fragte er.
„Chiedimi come mi sento. Luigi, io sono solo e ho bisogno di te!“ Er vernahm ihre Stimme in seinem Kopf. Telepathie in italiano! Mama mia! Verwirrt blickte er nach außen. Das Polizeifahrzeug hatte angehalten.
„Ich bin ...“ Sie schien nach Worten zu suchen. „Ich bin ein Beobachter.“ Bilder manifestierten sich in Luigis Hirn. In einem bewegte sich das Raumschiff von der Erde fort. In einem anderen sah er die Zelle, in der die Frau auftauchte.
„Das Raumschiff wurde vor über hunderttausend Jahren von meinem Planeten gestartet. Es fliegt ohne Besatzung. Findet es intelligentes Leben auf einem Planeten, hinterlässt es dort eine Beobachtungsstation und ich teleportiere von der zuvor erstellten dorthin.“
„Wieso das?“, staunte Luigi, „bleiben die anderen Stationen unbesetzt?
„Dort lebt eine Kopie, wie ich es bin“, erwiderte sie. „Mein Original befindet sich auf dem Heimatplaneten.“ Gefaxt, dachte Luigi benommen. Nina wurde durch das Universum gefaxt! Er sah sich nach einem Ausgang um und fand keinen, dann blickte er auf die Uhr. Wann fuhr der letzte Bus?
„Luigi, bleib bei mir! Ihr seid die erste humanoide Lebensform, die wir entdeckt haben und ihr seht aus wie wir! Luigi, wie lange habe ich auf dich gewartet.“
„Morgen muss ich arbeiten.“ Sie wird nicht kochen können. Was würde Mama dazu sagen?, fragte sich Luigi und erhob sich. „Wo ist der Ausgang?“
„Luigi, ich brauche, ich liebe dich“, flüsterte sie. „Doch wenn du nicht bei mir bleiben kannst...“ Nina ging in die Zelle hinein. „Dann werde ich auf meinen Heimatplaneten zurückkehren.“ Nina streckte die Arme nach ihm aus. „Küss mich zum Abschied.“
Luigi zögerte, ging zu Nina, umarmte sie und drückte seine Lippen auf ihren Mund. Nina zog ein beschriebenes Blatt hervor und gab es ihm.
„Eine Mitteilung an die Autoritäten dieses Planeten. Behalte es“, flüsterte sie ihm ins Ohr, und glitt aus der Zelle. Dann wurde ihm schwarz vor Augen.
Er kam wieder zu sich und erhob sich taumelnd. Nina stand vor ihm, griff nach dem Zettel und las ihn. Außerhalb der Kuppel war es noch immer dunkel. Dort schwammen riesenhafte Kraken herum. Saugnäpfe hefteten sich an die Kuppel.
„Wo sind wir?“ Luigi schluckte. Nina lächelte ihn an, als sie ihm das Papier zurückgab. Dann verlor er die Besinnung. Als er sich zum zweiten Mal aufrappelte und Nina den Brief zum zweiten Mal las, tanzten feuerrote Gestalten durch die Flammen, die von außen gegen die Kuppel brandeten. „Luigi?“, sagte sie und gab ihm das Papier zurück. Er wurde bewusstlos und fand sich wieder in einer anderen Station.
„Ich begleite dich ein Stück.“ Nina ergriff Luigis Hand und trat mit ihm ungesehen durch die Kuppelwand. Sie gingen den Bach entlang. Nina sagte: „Kopien von dir sind zu den meinen unterwegs.“
„Santo Cielo!“, rief Luigi, „und ganz ohne Telefon. Wir müssen Mama auch kopieren!“
An der Bushaltestelle umarmte Nina Luigi und küsste ihn, dann lief sie davon. Er hörte, wie sie rief: „Das nächste Mal gehen wir zu dir!“ Und Luigi dachte an die leeren Bierflaschen auf seinem Teppich, an Mama, während der Bus hinter den Häusern hervorkam.
martedì, ottobre 06, 2009
lunedì, ottobre 05, 2009
Fantasy & Science Fiction, Oct/Nov 2009
Eine Dreihundert-Seiten-Ausgabe mit einem Titelbild, das denen Bonestells ähnlich ist. Lucius Shepard hat seine Novella “Halloween Town” dort untergebracht. Novella ist die längste Geschichteart der Story-Kategorie. Absteigend gibt es noch Novelet und Short-Story.
Wenn Shepard in einem Magazin auftaucht, weiß ich, seine Story ist die beste. So auch diesmal. Protag Clyde Ormoloo hat sich nach Halloween Town zurückgezogen. Die Stadt ist in eine tiefe Erdspalte eingebettet, von der aus der Himmel nur durch ein Loch sichtbar ist. In Halloween fand Ormoloo eine dunkle Umgebung. Sonnenlicht an der Oberfläche machte ihn emphatisch, ließ ihn zu klar denken. Das hatte ihn einige Verhältnisse mit Frauen gekostet, da er durch seine Fähigkeiten ständig etwas an ihnen auszusetzen hatte.
Sein neues Leben in Halloween unter künstlicher Beleuchtung, in einer Umgebung, in der Häuser wie Schwalbennester an Mauern klebten, ließ ihn zum Arbeiter in einer Walnußveredelungsanlage werden. Nüsse fielen durch das Loch in der Oberfläche zu ihnen herab, wurden in eine spezielle Harzmischung eingerührt, die Nüssen den charakteristischen Geschmack verliehen, die sie zum Exportschlager werden ließen.
Halloween wurde von Pet Nylund, einem gealterten Rock n´Roll Star beherrscht. Der Mann lebte im Süden der Stadt, in den der Zutritt nicht gestattet war. Zuwiderhandlungen wurden mit der „Tube“ bestraft, einer Röhre, in der ein Gefangener tagelang angekettet ausharren musste. Nach seiner Karriere hatte Nylund Mutagenics, eine Forschungsanstalt ins Leben gerufen, deren Mitarbeiter nach kurzer Zeit verschwunden waren. Über die Gründe gab es nur Gerüchte. Weiterhin wurde erzählt, dass im Mossbach, dem unterirdischen Strom, der durch die Stadt lief, seltsame Wesen schwammen, die von dem südlichen Teil der Stadt herüberkamen. Eines davon drang nachts in den Ort und ging auf Katzenfang. Ormoloo verliebte sich in Nylunds Freundin.
Am Schluss der Story, nach mehreren Frauenbekanntschaften, einen Aufenthalt in der Röhre, wurden Nylund, dessen Freundin und er von den Katzenräubern belagert, die sich als intelligente Spezies entpuppt. Nylund kommt um. Freunde befreien Ormoloo und die Frau, die sich aus Halloween zurückziehen und in der normalen Welt ein tristes Leben führen.
giovedì, ottobre 01, 2009
Asimov’s Science Fiction, October/November 2009
“Blood Dauber”, die Story von Ted Kosmatka und Michael Poore hat mir am besten gefallen. Es geht um den Zoowärter Bell, der zu seiner Verwunderung es mit Larven und deren Insekten zu tun bekommt, die von Generation zu Generation wachsen und sich in einem Schnellgang zu verschiedenen Arten differenzieren. Je nach, mit was sie gefüttert werden, entwickeln sie sich zu Pflanzen- oder zu Fleischfressern.
Seine ständig meckernde Frau macht ihm im Haus das Leben schwer und treibt ihn auf die Arbeit. Der einzige Platz, an dem er sich wohlfühlt, bis man ihm einen ehemaligen Sträfling als Hilfe zur Seite stellt. Bell versucht, dem Mann näher zu kommen. Es gelingt ihm fast, dann erscheint der Mann betrunken zur Arbeit und Bell muss ihn entlassen. Dieser zündet die Käfige an und wird zum Happy Ende von einem riesigen fleischfressenden Insekt, dem Blood Dauber, vertilgt.
Die Geschichte ist so geschrieben, dass man sich in Bell gut hineinversetzen kann, in seine häuslichen Probleme, in die an seinem Arbeitsplatz und die Autoren machen den Eindruck als hätten sie Zoologie Kenntnisse. Wer schriebe sonst über Coleopteras, Lepidopteras, Hymenopteras und Dipteras?
sabato, settembre 26, 2009
mercoledì, settembre 23, 2009
Analog, Science Fiction and Fact, Nov 2009
Analog bleibt sich und seinem Gründer John W. Campbell jr treu. Nun, genau genommen dem Gründer von Astounding. Die Stories sind von Wissenschaftsenthusiasten verfasst. Es geht um die Umwandlung von Petroleum in Wasserstoff, es geht um einen Marsflug, es geht um einen Wettlauf mit der Zeit, Pflanzen und Tiere einer Kolonie auf einem fernen Planeten genießbar zu machen. Es hilft, sich in Biologie, Geologie, Astrophysik auszukennen. Ein Taschenmesser kann auch nicht schaden. Das sind dann McGyver ähnliche Stories im Weltraum. Campbell hätte an ihnen seine Freude gehabt.
lunedì, settembre 21, 2009
Joe Abercrombie
Vorgestern brachte mir meine Frau ein Päckchen. Es kam aus England und ich sagte: „Ah, die 3. Staffel von Dr. Who.“ Statt dessen waren es drei dicke Taschenbücher, die ich in einer Auslosung von „Interzone“ gewonnen hatte. Joe Abercrombies „The Blade itself“, „Before they are hanged“, „Last Argument of Kings”, bei Gollancz erschienen. Fantasy. Ich habe sie unter den Stapel von noch zu lesendem Material gelegt.
domenica, settembre 20, 2009
Quasi Quote 8, Sandra Bond, London
Da war doch noch eine Nummer in meinem Stapel. Mir fiel inzwischen auch ein, warum ich dieses Fanzine erhielt. Neben Bob Lichtman´s Trap Door wurde es als eines der besten angelsächsischen bezeichnet.
Sandra bespricht drei Bücher, von denen sie meint, dass sie woanders noch nicht reviewt worden waren. Mike Meara bringt einen Bericht vom NovaCon 2008 in Bentley, wo immer das ist. Taral schreibt einen Fake Speach als Fan Guest of Honour und Sandra beschreibt ein Phantasie-Gespräch mit Vincent Price. Dann wie immer Leserbriefe, das Belohnungssystem eines Fanzines.
sabato, settembre 19, 2009
Quasi Quote, Sandra Bond, London
Na endlich mal ein Fanzine. Esoterisch insofern, als ich die englischen Namen noch weniger kenne als deutsche. Englische Fans kannte ich noch von meiner NOVA-Zeit, als ich mich 1959 in einen Zug nach Hoek von Holland setzte und von dort mit der Fähre nach Harwich fuhr, dann Station in London machte, Allan Dodd in Hoddesdon, eine Party in Manchester, Don Allen in Gateshead und John Berry in Belfast besuchte. All das in einem Anzug, den ich nie gewechselt hatte. Ich sah aus wie jemand, der seinen Anzug nie gewechselt hatte, lol.
Ich, Bob Shaw, John BerryFanstories humoristischer Natur, wegen denen John Berry im Fandom bekannt wurde, haben sich bis heute erhalten. In dieser Ausgabe steht eine, aus der altbekannte Namen nur so herauskullern. Bob Shaw, Walt Willis, Forry Ackerman, Bruce Pelz. Legenden, die in Zeit, Raum und anderen Dimensionen erhalten bleiben.
Der größte Teil angelsächsischer Fanzines besteht aus LOCs, letters of comments, Leserbriefen also. Fanzines dieser Art werden kostenlos an Leserbriefschreiber versandt. Wieso habe ich es bekommen? Ich hatte glaube ich fünf Dollars rübergeschickt, oder waren es Euro? Diese Ausgabe wird wohl die letzte gewesen sein.
Postscripts. The A to Z of Fantastic Fiction. Special BSFA Members Sampler Edition.
Ein Magazin von PS Publishing, einem englischen Kleinverlag. Etwas größer als ein Taschenbuch, wurde eine Spezial-Ausgabe an die Mitglieder der BSFA verteilt. Gute Werbung.
Mehr Horror als SF. Ähnlich wie „Black Static“ von TTA-Press. Ich sehe Namen bekannter und weniger geläufiger Autoren: Stephen Baxter, Ray Bradbury, Ramsey Campbell, Peter Hamilton, Joe Hill, Stephen King, Paul McAuley, Lisa Tuttle, Gene Wolfe, Al Robertson.
Horror ist nicht einfach zu schreiben. Ich habe es versucht und es wurde nichts. Detailarbeit ist erforderlich bei Personen und Umfeldbeschreibungen. Die meisten Stories besitzen englisches Flavor. Ich mag das. „Footvote“ von Peter Hamilton gehört dazu. Und sie hat einen SF-Touch. Die Handlung spielt in der Zeit Tony Blairs und des Irak-Krieges.
Bradley Ethan Murrey hat ein Wormhole zum Planeten New Suffolk gebaut und lädt ein, innerhalb von zwei Jahren dort hin zu ziehen. Danach würde das Wormhole geschlossen. Murrey stellt neunundachtzig Punkte auf, wie Waffenverbot, Strafkolonien statt Gefängnis, kein metrisches System, Parteiverbot, Zugangsverbot für Tabloid Journalisten, EU-Bürokraten, Gewerkschaftsfunktionäre und KnöllchenVerteiler.
Vor diesem Hintergrund macht sich ein geschiedener Mann, der über das Wochenende die Kinder bei sich hat, mit ihnen und seiner Verlobten auf den Weg zum Wurmloch. Seine Ehefrau und ihre kämpferische Freundin kommen ebenfalls zum Sammelplatz, um gegen das Wormhole zu protestieren. Eine Art Honnecker-Syndrom, das ausbrach, als Einwohner der DDR über die offene Berliner Grenze in den Westen flüchteten.
Die Story endet damit, daß der Mann, nachdem seine Ex-Frau ihn, seine Kinder und Verlobte entdeckte, sie in seinen Wagen einsteigen lässt, um mit der Autokolonne in das Wurmloch hinein zu fahren.
martedì, settembre 15, 2009
Premiere Stargate Universe
Nach Stargate und Stargate Atlantis läuft in den U.S.A. Stargate Universe an. Weiteres in English bei Wired.
lunedì, settembre 14, 2009
Fandom Observer 243
Das Online Nachrichten Magazin bringt wieder eine bunte Mischung aus Fanzine-, Buch-, Film-, Comics- und Fernsehbesprechungen.
Apropos Fernsehserien: Ich besorgte mir die Staffeln 1,2,4 von Dr. Who und die dritte habe ich gerade bestellt. Sie stammen aus der in 2005 neu aufgelegten Serie. Wo bekommt man die älteren her? Dr. Who wurde ja schon 1963 ausgestrahlt. Ich erinnere mich noch an einige Episoden im dritten Programm des NDR.
Hugo Preisträger 2009
Auf dem diesjährigen WorldCon in Montreal wurden unter anderen folgende HUGOs vergeben:
Novel: Neil Gaiman: The Graveyard Book
Novella: Nancy Kress: The Erdmann Nexus
Novelette: Elizabeth Bear: Shoggoths in Bloom
Short Story Ted Chiang: Exhalation (siehe auch meine Notiz vom gleichen Tag)
2010 findet der WorldCon in Melbourne Australien statt, 2011 in Reno, NV, U.S.A.
Quelle: David Langford´s Ansible
BSFA Awards 2008, aus der Best Short Fiction Shortlist
Auch schon ein alter Hut. Habe einfach zu viele Interessen, alles rechtzeitig durchzuackern. Einige Stories aus der BSFA Shortlist. „Exhalation“ von Ted Chiang, „Crystal Nights“ von Greg Egan, „Little Lost Robot“ von Paul McAuley und „Evidence of Love in a Case of Abandonment“ von M. Rickert.
Chiang wurde der erste Preis auf dem Easter-Con in England im April zugesprochen. Ein fein gesponnenes Garn. Protag war ein Anatomie-Student, der nicht wusste, dass er und seine Mitbewohner Roboter waren, dass sie in einer künstlichen Hohlwelt lebten. Er kam einem Phänomen auf die Spur, das sich zuvor nie manifestiert hatte: Ein öffentlicher Herold machte ihn darauf aufmerksam. Als dieser wie gewöhnlich am Mittag des ersten Tages im neuen Jahr seine Verse rezitierte, fiel das Ende seiner Vorführung nicht mit dem Glockenschlag des Turmuhr zusammen. Dem Protag kam der Verdacht, es liege an ihnen und nicht an den Uhren, da diese Diskrepanz auch bei Turmuhren anderer Systeme aufgetreten war.
Er schloss sich ein und nahm seinen Kopf auseinander, Schraube für Schraube, Rad für Rad, Chip für Chip, in dem er sie auseinander schob, die Verbindungen aufrecht erhielt, um den Gedankenfluß nicht zu unterbrechen, und ihm wurde klar, dass die Atmosphäre sich innerhalb ihrer Hohlwelt verdichtete und ihre Denkprozesse verlangsamte, irreversibel und unaufhaltsam. - Chiang ist mehrfacher Preisträger (Hugo, Nebula).
Mir hatte M. Rickerts Story besser gefallen. Beklemmend. Ich las sie bereits in Fantasy & Science Fiction. Ich-Erzähler ist eine Tochter, deren Mutter das Weite gesucht hatte. Aus gutem Grund. Frauen, die abgetrieben haben, werden öffentlich von der Homeland Security exekutiert, der von Busch ins Leben gerufenen Sicherheitsorganisation.. Rickert beschreibt eine mögliche Zukunft, in der Republikaner und Abtreibungsgegner über einen längeren Zeitraum die Macht in den U.S.A. ausüben. Sie schildert die Seelennöte der Tochter, die sich zum einen zu den Exekutionen bekennt und ihnen mit ihrem Vater beiwohnt. Zum anderen vermisst sie ihre Mutter. Dieser Zwiespalt ist nicht aufzulösen.
venerdì, settembre 11, 2009
Focus, the British Science Fiction Association Magazin vor writers. Fiction Special.
Die Ausgabe enthält Stories der Sieger des Wettbewerbes zum fünfzigjährigen Bestehen der BSFA.
Die Top Story „Nestbuster“ von Roderick Gladwish hätte in jedem hochwertigen SF-Magazin Bestand.
Abraham, Frau und Sohn hatten sich nach dem großen Krieg auf einem dünnbesiedelten Planeten niedergelassen, weit von der nächsten Siedlung entfernt. Dann kam Doktor Chanti vom Gesundheitsministerium, das sich auf dem Planeten eines anderen Sonnensystems befindet, zu Besuch, um den Nestbuster Abraham und seine Familie zu untersuchen. Der Krieg war vorbei, doch die Nestbuster waren zur Legende geworden.
Neste glichen Bienenstöcken, in denen die Jungen der Feinde produziert wurden, denen Abraham und seine Kameraden im Krieg gegenüberstanden. Abrahams Team hatte dort eine Bombe abzulegen. Mit seinen Kameraden drang er dort ein. Ein anderes Team zündete später den Sprengkörper. Wieso lebte Abrahams Team noch, während andere Nestbuster nach dem Krieg Krankheiten, Unfällen, Morden, Selbstmorden oder dem Wahnsinn anheimgefallen waren? Das herauszufinden, war die Aufgabe Doktor Chantis. Abraham sagte, er lebe für seine Familie. Im Nest gab es einen Ort für den Ausschuss, für produzierte Kinder mit kleinen und großen Fehlern. Abrahams Sohn war einer von ihnen. Er hinkte.
„Es reicht“.
Der Essay von Matthias Matussek ist lesenswert. Er steht im SPIEGEL 37/2009 und ist allein schon des Spiegels Geld wert. Matussek bringt einige Dinge auf den Punkt, die in unserer Gesellschaft aus dem Ruder gelaufen sind. Hier ein Auszug:
´Die Abwrackprämie hat die Konsumenten einstweilen bei Laune gehalten. Mich erinnert das an die Wahlkämpfe, die ich in Peru oder Amazonien erlebt habe, wo den Hüttenbewohner vor dem Urnengang ein Sack Maniok und ein paar Flaschen Milch vor die Tür gestellt wurden, was ökologisch immerhin noch sinnvoller ist als ein Opel Corsar. Doch die großen Umbauthemen finden nicht statt.´
Jetzt noch etwas anderes. Ein SF-Fan ist jemand, der gern SF liest. Für einige von ihnen ist es Eskapismus, für andere Inspiration. Dies findet jedoch mehr auf technisch wissenschaftlicher Ebene statt, wie bei Bereichen wie Robotik, KI. Inspiration für Neuordnung gesellschaftlicher Bereiche kommt nicht zum Tragen, obwohl es einen Haufen von SF-Romanen gibt, die Gesellschaftsformen der Zukunft beschreiben. Wieso finden die keinen Platz in der politischen Auseinandersetzung? Weil Menschen nicht mitziehen würden? Veränderungen sind des Teufels? Denkbar. Besonders, wenn man den Widerstand der amerikanischen Republikaner verfolgt, die jeden Ansatz des Umbaus der dortigen Krankenversicherung zunichte machen wollen.
Doch gibt es erste Stimmen, welche die Weichspülung des Wahlkampfes in Deutschland kritisieren. Das Pendel wird in die andere Richtung schlagen, auch mit Hilfe des Internets.
SF-Fans sind Konsumenten, keine politischen Gestalter. Doch wäre es meiner Meinung nach sinnvoll, Gesellschaftssysteme der nahen Zukunft zu entwerfen und in das politische Gedankengut einzubringen. Das Internet wäre die geeignete Diskussionsplattform. Es sollte etwas geschehen. Die Lahmarschigkeit der Politik muss einer Dynamik weichen, welche Politik schneller auf die Probleme unserer Gesellschaft reagieren läßt.
Unter der italienischen Flagge
werde ich hin und wieder über Dinge berichten, die Ausländer wohl den Kopf schütteln lassen J
Napoli, Neapel. Schon immer eine Stadt, gegen die menschliche Logik vergeblich anbrandete. Gestern streikten dort die Busfahrer und ließen tausende von Passagieren stehen.. Warum? Plötzlich waren den Fahrern die Busse zu schmutzig und sie fürchteten sich mit dem Virus H1N1 anzustecken. Dabei würden die Fahrzeuge, wie die Busgesellschaft versicherte, jeden Tag gewaschen und desinfiziert. Das mag stimmen, oder auch nicht.
Es wird frisch bei uns.
Die Saison des Liegestuhls ist vorbei. Es ist 9:35 Uhr und wir haben zwanzig Grad. Der Himmel ist bewölkt und ich sitze auf der Terrasse. Habe allerhand Zeug zu lesen. Gestern übte ich an einem Sculptie Programm. Mein SL-Avatar Sandy besitzt zwei Schuhgeschäfte in Second Life. Es kommen Leute, aber keiner kauft. Die Konkurrenz ist zu mächtig. Man braucht einen langen Atem. Den habe ich. Prim-Schuhe sind nicht mehr wettbewerbsfähig. Vor Jahren wären sie ein Renner gewesen. Heute muss man skulpten können. Zuerst hatte ich es mit dem Program Rokuro versucht. Das ist jedoch nur für symmetrische Objekte geeignet, wie Schalen, Vasen, usw. Ich habe mir jetzt Wings 3D runtergeladen. Es wird noch etwas dauern, bevor ich weiß, wie damit Schuhe gemacht werden. Sie werden besser aussehen und ein weiterer Vorteil ist, der Schuh wird aus weniger Prims bestehen. Da die Anzahl von Prims, Primitives, aus denen Second Life besteht, von der Größe des Landpaketes abhängt, auf dem sie residieren, können mehr Sculptie Schuhe ausgestellt werden.
mercoledì, settembre 09, 2009
A Health-Care Trap for Small Business
Es stand in der letzten Business Week. Wird ein Mitarbeiter schwer krank, steigen Krankenversicherungsbeiträge bei Unternehmen bis zu fünfzig Mitarbeitern so stark an, daß die Firma es sich häufig nicht mehr leisten kann, diese Beiträge zu zahlen.
Obama wird seine Schwierigkeiten haben, diesen Murks zu beheben. Hier nun, was ich selbst dazu beisteuern kann: In amerikanischen Städten gibt es Walk-Ins, Praxen mit Allgemeinmedizinern, wo man ohne Voranmeldung reingehen kann. Das ist nicht schlecht. Doch geschieht es auch, dass deine Krankenversicherung nur mit bestimmten Ärzten vertraglich verbunden ist. Dann heißt es, im Internet nachsehen unter Stadt und Spezialfach. Co-Opting. Du selbst hast mit der Versicherung einen Vertrag abgeschlossen, bei dem du vereinbarst, bis zu welchem Beitrag du die Rechnung selbst bezahlst, bevor die Versicherung einspringt. Sagen wir, dreißig Dollar pro Besuch.
In der Apotheke gibt es auf Rezept keine abgepackten Medikamente. Du gibst dein Rezept ab, wartest eine halbe Stunde, während die Pillen abgezählt und in eine orangene Dose geschüttet werden. Über einen Lautsprecher hörst du deinen Namen, wenn sie fertig sind und du nimmst sie entgegen. Kostet auch noch mal dreißig bis fünfzig Dollar. Gut ist nun wieder, dass du nächstes Mal nicht wieder wegen eines neuen Rezeptes zum Arzt rennen muss. Mann kann die Apotheke wegen eines Refills anrufen. Die packt dein Medikament dann ab.
Im Emergency Room. Kommst du dort an, wirst du von hinten und vorn untersucht. Meistens sind es Contractors, also Leute, die keine Angestellten des Krankenhauses sind, sondern mit ihnen Verträge abgeschlossen haben. Radiologen zum Beispiel, die Nachts den Dienst versehen. In den Tagen darauf bekommst du gesalzene Rechnungen von verschiedenen Stellen. Laboranten, Radiologen, Hämatologen, Kardiologen usw.
Versicherungsbeiträge wurden in den letzten Jahren stark erhöht. Sie waren schon happig, als ich in den U.S.A. arbeitete. Jetzt sind sie so teuer wie eine Wohnungsmiete.
sabato, settembre 05, 2009
Focus, the british Science Fiction Association Magazine for writers, Summer 2009
Als erstes werden Editoren von Kleinverlagen in “What are they thinking” hinterfragt, wie sie mit Manuskripten umgehen, die ihnen zugesandt werden.
Es gibt einen Rückblick auf die britische SF-Serie „Blake´s 7“.
Christopher Priest schreibt in seiner Kolumne „Masterclass“ über narrativen Sex und teilt diesen in
Kategorien ein wie Pornography, Obscenity, Indecency, Erotica.. Er bringt Beispiele, wie man über Sex in Geschichten, Romanen lieber nicht schreiben sollte und gibt die Empfehlung, wenn man es nicht kann, sich darauf zu beschränken zu schreiben: „Sie legten sich ins Bett und liebten sich.“
In „Tag, your it“, writing Speach gibt Gillian Rooke Ratschläge, was man anstelle von “sagte er”, “sagte sie” schreiben könnte.
Emma Hemmings gibt Tipps darüber, wie glaubhafte Charaktere beschrieben werden können und Martin McGrath stellt zwei Bücher vor, die bei der Entwicklung des Schreibstils helfen.
Italien: Anzahl von Morden in Familien übertrifft die der Kriminalität
Bin gerade aufgestanden, und schalte wie gewohnt den Fernseher an. Was sehe ich? Famiglia, crimini di casa.
Interview mit dem Presidente dei avocati, der Anwälte also. Er meint, es sei ein kulturelles Problem. Italienische Ehemänner können es einfach nicht verknusen, dass ihre Frau sie verläßt und einige greifen dann zum Küchenmesser. Jeden zweiten Tag gibt es in Italien einen Mord in der Familie. Und was interessant ist, überwiegend im Norden. Im Süden, wo mafiöse Strukturen vorherrschen und Familienbande dichter geknüpft sind, passiert es weniger.
venerdì, settembre 04, 2009
Focus, the british Science Fiction Association Magazine for writers.
Ich erinnere mich an Eschbachs Ratschläge für Autoren, die in „Phantastisch“ standen. Hier ist es ähnlich. Auch diese Tips sind brauchbar.
Martin McGrath überredet seinen Inneren Schweinehund und nimmt sich vor, jeden Tag 500 Wörter zu Papier zu bringen. Ich sollte das auch machen.
Nina Allan empfiehlt Autoren ein Notizbuch mitzunehmen, in denen sie ihre Ideen aufzeichnen.
Christopher Priest bringt einen Beitrag über die Beschreibung.
Gillian Rooke warnt vor Infodump. Mit anderen Worten, man sollte einen Leser nicht mit Erklärungen langweilen.
Martin McGrath gibt Rat, einen lahmen Anfang zu vermeiden, Zeit in ihn zu investieren und eine Geschichte mit knalligem Ende zu schreiben..
Jetse de Vries empfiehlt neuen Autoren SF-Cons zu besuchen, um Verbindungen mit Fans, Autoren und Verlagen zu knüpfen.
Insgesamt eine lehrreiche Ausgabe. Ich frage mich, welche SF-Autoren im SFCD sind. Andromeda würde es gut anstehen, jungen Autoren mit Ratschlägen zur Seite zu stehen.