Analog Science Fiction and Fact, Jan/Feb 2010
Obwohl ich Hard SF, wie sie in Analog geboten wird, am liebsten mag, lädt sie jedoch zum Querlesen ein. Technische Einzelheiten, oder Schilderungen, welche Hebel umgelegt werden, um zum Ziel zu kommen, ziehen eine Story über Gebühr in die Länge. H.G. Stratmanns „Thus spake the Aliens“ ist so ein Fall. In einer vorangegangenen Story des gleichen Autoren landet ein Paar auf dem Mars und wird von unsichtbaren Aliens mit übernatürlichen Kräften ausgestattet. Die Frau setzt alles daran, ihren Partner auszutricksen, weil sie fürchtet, er würde seine Macht zum Nachteil der Menschheit benutzen. Das wird ihr von den Aliens übel angekreidet und sie setzen den Mars auf eine andere Umlaufbahn und einen Kollisionskurs zur Erde.
In der neuen Story nun versuchen die beiden mit den Aliens in Verbindung zu treten, um das Unheil abzuwenden. Sie entdecken einen neuen Artifakt und nun sieht es aus wie in Jack Williamsons Romanen. Sie werden von einem Artifakt in den nächsten geschleudert, in andere Zeitzonen und Galaxien und landen eine Reihe von Seiten später wieder dort, wo sie am Anfang standen.
Mars und Erde sind gerettet. War ohnehin nur ein Test, und die Erdbevölkerung wird in die kosmische Gemeinschaft aufgenommen. Stratmann hat vierundzwanzig Seiten daraus gemacht. Ich meine, zwei hätten ausgereicht. Hm, sagen wir mal zehn, lol.
Analog hat auch schon 80 Jahre auf dem Buckel, rechnet man Astounding mit ein. Man sieht, der SF gehen die Ideen nicht aus.
Ben Bova ist fast genau so alt. In seinem Beitrag berichtet er, wie er zum Redakteur Analogs wurde und diesen Job machte, bis er sich wieder auf das Schreiben zurückzog und die Stelle 1978 an den Physiklehrer Stanley Schmidt übergab, der Analog noch immer durch SF-Gewässer steuert.
Richard A. Lovett schreibt diesmal in seinem Beitrag „Making Unrealty ring true: Writer´s Tricks to bring Stories to Life“, 1. Schreibe über das, was du weißt, 2. Weiß was es ist, was du weißt, 3. Benutze Einzelheiten, Details in deiner Geschichte, 4. Beschreibe Details aus deiner Erfahrung oder aus der Erfahrung anderer, 5. Sammle Infos, du weißt nie, wozu du sie einmal benötigst.
Das ist, so meine Meinung, sicher nicht verkehrt. Nur wenn der Mann so viel mehr weiß und das Wissen vor dem Leser ausbreitet, sollte es verständlich sein. Und damit haben einige Physiker-SF-Autoren hin und wieder Schwierigkeiten.
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