Coversong Roads

giovedì, dicembre 10, 2009

Scientific American, June 2005

Ich hechle hinter den Ausgaben her und kann nicht behaupten, dass ich mich langweile. Linden Labs hat mir den Account von Klaus Lubitsch disabled. Hoffentlich bekomme ich heute eine Nachricht für den Grund. Der Avie hat doch in SL nur seinen Joint geraucht und sich am Sea Breeze Strand rumgelümmelt.

Zurück zur Ausgabe. Auch wenn sie ein paar Jahre alt ist, interessant ist sie trotzdem. Zu jener Zeit hatten die Redakteure Bush auf dem Kieker. Von der Industrie unabhängige Wissenschaft war nicht wohlgelitten. Er mochte die, welche Waffen modernisierte, Ausbeute von Petroleum erhöhte. Das brachte Steuern, die er in sinnlosen Kriegen verpulvern konnte. Wallstreet hat ihm dabei kräftig unter die Arme gegriffen und Millionen Menschen ärmer gemacht.

Ein Artikel behandelt „Suspended Animation“. Also Stasis, wie wir sie aus SF-Stories kennen. Obwohl Mäuse und Würmer in Stasis versetzt wurden, und man auf größere Tiere übergehen wollte, ist für Menschen noch nicht viel dabei herumgekommen und ich habe keine Lust, das Verfahren zu erläutern. Nur so viel: Hydrogensulfit, Schwefelwasserstoff spielt eine entscheidende Rolle dabei.

Interessant war auch der Artikel „Inconstant Constants“. Schon aus dem Grund, weil er offenlegte, dass sich Wissenschaftler für bizarre Themen erwärmen können und jahrelang die Frage zu beantworten versuchen: Wieso haben sich physikalische Konstanten im Laufe der Jahrmillionen verändert? Konstanten wie Lichtgeschwindigkeit, Newtons Gravitation, die Masse eines Elektrons etc. Die Antwort darauf schwebt im Raum. Und warum sind die Konstanten so wie sie sind? Keiner weiß es. Man nimmt an, dass Konstanten in Parallelwelten eine andere Qualität haben. Ändern sich die Konstanten, ändert sich die Natur selbst?

Ein weitere Artikel behandelt die Sprachausgabe von Computern. Auch hier ist das Optimum noch nicht erreicht. Im Flughafen von Atlanta verkehrt eine führerlose Bahn, deren knarzende Robotstimme von einer Frauenstimme abgelöst wurde. Warten wir auf HAL. Bei der Entwicklung geht es um Betonung, Pausen, Übergänge, Lautstärke. Kann nur vorgestanzt sein. Bis es soweit ist, dass Computer wissen, wann sie die Betonung ändern müssen, wird noch etwas dauern. Webseiten zu dem Thema:

http://www.research.ibm.com/tts/

http://www.speechtechmag.com/

“Obesity, an overblown Epidemy?” Der Autor meint, Übergewicht ist nicht so gefährlich wie behauptet wird. Vielmehr wird Furcht erzeugt und der Schlankmacherindustrie Beistand geleistet. Er stellt Statistiken gegenüber, von denen einige aussagen, dass etwas Übergewicht bei älteren Menschen lebensverlängernd sein kann. Soll ich mir nun eine Wampe anessen?

„Making cold Antimatter“. Antimaterie, auch ein Begriff in SF. Träfe ein Gramm Antimaterie auf Materie gleichen Gewichts, würde Energie der Größenordnung von 40 Kilotons TNT freigesetzt, die ein Jahr fast 5000 Haushalte versorgen könnte. Nur hat bisher noch niemand Antimaterie in der Natur entdeckt. In Teilchenbeschleunigern kann sie jedoch erzeugt werden. Antiwasserstoffatome, zu deren Erzeugung Positronen und Antiprotonen benötigt werden. Als Quelle dafür wird Sodium 22 verwandt, das pro Sekunde 200 Trillionen Positronen freisetzt. Das sind Zahlen. Mit 550 Kilo-ElektronenVolt, gleich einer Temperatur von sechs Milliarden Grad Celsius. Es geht darum, Positronen so zu verlangsamen, dass sie sich der Geschwindigkeit von Antiprotonen angleichen. Im Universum herrscht ein Ungleichgewicht zugunsten normaler Materie. Wie das zustande gekommen ist, entzieht sich bisher jeder Erklärung.

Es gibt noch zwei weitere Artikel. „The Morning of the modern Mind“ und „Doubt in their Product“. Im ersten geht es um die Zeit, in der Menschen einen Intelligenzschub bekamen. Neue Erkenntnisse belegen, dass es nicht erst, wie vorher angenommen, vor 45000 Jahren, sondern schon viel früher passierte. Ich merke da nicht viel von, lol. Irgendwann sollte mal ein neuer Schub kommen, sonst haben uns in ein paar Jahrzehnten die Maschinen überholt.

Der zweite Artikel beschreibt, wie es der Industrie gelungen ist, wissenschaftliche Untersuchung von Produkten durch Gegenuntersuchungen in Zweifel zu ziehen. Das ist besonders bei Medikamenten der Fall. In der Tabakindustrie hatte es auch am Anfang funktioniert; doch wurden Fakten, die gegen das Nikotin sprachen, übermächtig. Es klappte auch nicht bei den Brustimplantaten. Der Schuss kann auch nach hinten losgehen. Doch war es besonders unter der Bush-Administration der Industrie gelungen, Untersuchungen zu ihrem Vorteil auszulegen und den Zeitraum zumindest zu strecken, wenn es darum ging, schädliche Medikamente zu vertreiben. Denken wir an das Schmerzmittel Viox.

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