Coversong Roads

venerdì, gennaio 24, 2014

Energie (Story von K. Eylmann)

Wenn ich schon beim bloggen bin, kann ich auch meine letzte Story vorstellen.

 
Energie  

von Klaus Eylmann 

Ihr Blick ist kalt. 

„Gerda.“ Der Mann sitzt auf einem Bürostuhl.
„Gerda, sieh auf den Tisch. Ich will die Arbeit zu Ende bringen.“
Das Licht ihrer Augen erhellt einen Teil des Schreibtisches. Der Mann beugt sich über Zahlen.
Wie zu sich selbst sagt er: “Gerda, gib mir Kraft. Du bekommst den Saft.”
Gerda schüttelt sich und scheppert am ganzen Körper. Lacht sie?
Der Mann heißt Herbert. Ein Nerd. “Den aus der Steckdose”, legt er nach. Gerda hört nicht auf zu scheppern.
 
Herbert hat Gerda aus silbrig glänzenden Ofenrohren zusammengesetzt. In das oberste sind zwei Löcher gefräst, aus denen ihre Augen strahlen. Auf der anderen Seite des Rohres befindet sich ein Knopf zum Ausschalten. Sie ist um die zwei Meter groß. Wo nun ihr schepperndes Lachen herkommt, ist ihr Geheimnis. Wieso sie nicht in sich zusammenfällt, ist seins.

Am Anfang war ein Staubsauger. Herbert hat Gerda drum herumgebaut, mit Blech und elektronischen Bauteilen vom Laden um die Ecke. Besitzt Gerda ein Bewusstsein, einen eigenen Willen? Herbert ist sich nicht sicher. Und was will sie? Staubsaugen. Herbert hat sie so programmiert. Auf vier Kinderwagenrädern rollt sie dahin und reinigt Herberts Teppichboden. Vor Wochen noch stieß sie sich an Couchtisch, Sofa, Stehlampe und Bücherschränken. Dann flackerte ihr Blick, bekam einen Stich ins Rötliche und Herbert ahnte, dass Gerda ungehalten war.  

Nun ist Herberts Wohnzimmer leer, bis auf einen Schreibtisch, ein paar Bücher darauf, eine Tischlampe, die er anschaltet, wenn Gerda durch sein Zimmer kurvt, ihren Blick nach vorn richtet. Dann ein Drehstuhl, auf dem Herbert sitzt, Gerda beim Staubsaugen zusieht oder sich in seine Berechnungen vertieft.  

Anna, seine Verlobte, die sich bei Verwandten im Ausland aufhält, wäre von diesem Wohnzimmer  nicht begeistert. Doch wer ist wichtiger? Anna, die in der weiten Welt herumreist, oder Gerda, die jeden Tag bei ihm Staub saugt? Denkt er an Anna, kommt ihm deren Mutter in den Sinn, die angedroht hat, ihn zu besuchen.  

Dann passiert es: Eine Fliege krabbelt auf der Wand. Gerda rollt auf sie zu. Das hellgelbe Licht ihrer Augen färbt sich rot. Zwei Strahlen schießen aus ihnen hervor, treffen sich auf dem Insekt, das sich unter dem Lichtgewitter auflöst. 

„Donnerwetter.“ Herbert lässt die Kinnlade fallen. Wie hat sie das gemacht? „Gerda, wirst du mich schützen? Vor Regen, Eis, Insekten, Pfützen?“ Gerda dreht sich zu Herbert und scheppert vor Lachen. Herbert steht auf und sieht aus dem Fenster. Es wird dunkel. Laternen werfen mattes Licht auf Straße und Bürgersteige. Eine Seitenstraße. Neben dem Friseurladen unter Herberts Wohnung  befinden sich ein Gebrauchtwagenhändler, ein Waschsalon und ein Textilgeschäft, in dessen Schaufenster unbekleidete Puppen auf die Mode der neuen Saison warten. Die Geschäfte haben geschlossen.

„Zeit für unseren Spaziergang“, ruft Herbert, öffnet Gerda die Wohnungstür. Sie nehmen den Fahrstuhl. Dann rollt Gerda neben Herbert her. Trübes Licht der Augen umspielt den Zylinder ihres Kopfes.

Es ist nicht weit bis zum Hafen. Die Straße führt direkt daran vorbei. Silhouetten einiger Kräne heben sich gegen das Licht des Mondes ab. Der Schall lärmender Glocken hämmert von den Kirchen der Innenstadt herüber. Ein Betrunkener torkelt auf Herbert und Gerda zu. 

„Wat isn dat? Mann mit Röhre! Hehe!“
„Das ist Gerda!“, ruft Herbert ungehalten.
„Gerda!“, kichert der Mann, rülpst und hebt einen Stein auf, um ihn auf Gerda zu schleudern. Er trifft Herbert.
„Gerda, wir gehen auf die andere Straßenseite.“ Gerdas Augen flackern, werden rot. Zwei Blitze schießen aus ihnen, treffen den Mann, der ohne ein Wort zu sagen in sich zusammenfällt. Übrig bleibt ein Haufen Staub. Das Licht Gerdas Augen irisiert darüber hinweg, dann ist auch der Staub  verschwunden. 

Herbert schluckt. Sein Nacken wird steif, er bekommt eine Gänsehaut und sieht sich um. Auf der Straße ist niemand. Und wenn es jemand durch das Fenster gesehen hat? Herbert bildet sich ein, dass die Straßenbeleuchtung rötlicher scheint und zwingt sich zur Ruhe. Er geht weiter. Gerda schüttelt sich und rollt hinter ihm her. Lacht sie? Das Gelb ist in ihre Augen zurückgekehrt.  

Herbert dreht sich um. „Wir sollten nach Haus gehen.“ Auf dem Weg dorthin fragt er sich: Wo ist der Staub? Es gibt doch dieses, wie heißt es noch? Dann fällt es ihm ein: Energieerhaltungsgesetz. Energie verschwindet nicht, irgendwo steckt sie. Energie, die menschliche Zellen zusammen hält. Energie, die vermeidet, dass Menschen sich als glibberige Masse auf dem Boden ausbreiten. Energie, die Motorik und die Informationsverarbeitung des Gehirns alimentiert.  

Später liegt Herbert im Bett. Es ist elf Uhr abends und Gerda geht ihrer Arbeit nach. Schon längst hätte sie an der Steckdose hängen müssen. Ihr Energieüberschuss... . Es ist das erste Mal, dass sich Herbert im Schlafzimmer eingeschlossen hat, obwohl er weiß, dass Gerda es nie berollen würde. Er hat sie so programmiert. Doch was ist, wenn Gerda auf den Geschmack gekommen ist, sich Energie auf die Weise zuzuführen, wie sie es an diesem Abend gemacht hat? Herbert steigt aus dem Bett, reißt die Tür zum Wohnzimmer auf und ruft hinein: „Morgen ist das Wetter schön, kommt durch das Spazierengehn.“ Gerda lacht und Herbert zieht sich zurück. 

Ihm ist nicht nach Einschlafen zumute. Gerdas Motor summt. Wie lange noch? Der Ausschaltknopf! Herbert springt aus dem Bett, geht auf Zehenspitzen zur Wohnzimmertür, öffnet sie vorsichtig und wartet, bis Gerda an ihm vorbeigerollt ist. Der Knopf steckt auf der Rückseite der oberen Röhre. Herbert schleicht sich an sie heran. Gerda stoppt. Der Motor verstummt und die Röhre dreht sich so, dass Gerdas Augen Herbert anstarren. Gelb, kalt. Sie färben sich ins Rötliche, beginnen zu flimmern. Schweißausbruch, Schauer, Herzrasen, steifer Nacken, pure Angst. Herbert wird schwarz vor Augen. Als er wieder aufwacht, merkt Herbert, dass er auf dem Wohnzimmerboden liegt und Gerda um ihn herum saugt. Ein paar Minuten bleibt er auf dem Boden, dann rappelt er sich auf und geht ins Schlafzimmer zurück. Dort wirft er sich aufs Bett und denkt nach. Schaltet er den Strom aus, wird Gerda sich ihre Energie auf der Straße besorgen. Er muss fort. Mit diesem Gedanken schläft er ein und wacht am nächsten Morgen wieder auf. Er zieht sich an und macht sich reisefertig. Sein Handy klingelt.

  „Herbert!“ Annas Mutter. Ihm steigen die Haare zu Berg. „Ich bin gerade in der Gegend. Ich komme hoch zu dir. In fünf Minuten bin ich da.“
  Schafft er es, vorher wegzukommen? Notebook, Autoschlüssel, Kreditkarten, Reisepass und -tasche mit Schlafanzug, Sandalen, Unterwäsche, Waschzeug. Was vergessen? 

Er hört Summen. Gerda. Herbert hängt sich die Tasche um und stürzt zur Wohnungstür. Es klingelt.
Annas Mutter steht vor der Tür. Herbert rennt an ihr vorbei und ruft: „Geh ins Wohnzimmer. Ich bin gleich wieder da!“

  Er hört sie rufen. Dann sitzt er in seinem Wagen und lenkt das Fahrzeug Richtung Autobahn. Er sieht einen McDonald. Dort setzt er sich hin mit einem Becher Kaffee. Er fühlt sich frei. Annas Mutter war eine energische Frau. Nun ist sie pure Energie. Herbert spürt kein Mitleid, keine Genugtuung. Soll er sich beim Ortsamt abmelden? Besser nicht. Wenn Gerda die ersten Polizisten und Feuerwehrleute verstrahlt hat, wird man denken, ihm sei das Gleiche zugestoßen.

Er setzt sich in seinen Wagen und fährt weiter. 

 

 

 

Vector, Winter 2013/2014



Vector, The critical journal of the British Science Fiction Association, Winter 2013/2014
Zu Beginn wird ein Leserbrief veröffentlicht, in dem der Leser meint, dass „Vector“ etwas zu akademisch sei. Gerade das finde ich gut, auch wenn einige Autoren sich hin und wieder etwas aus heißer Luft zurecht konstruieren. Aber es stimuliert das Gehirn im Gegensatz zu „Andromeda Nachrichten“, die ein Konsumenten-Magazin sind. Man liest es, unterhält sich auf mittlerem Niveau.
Was ich mit heißer Luft meine, wird in dem Vector-Beitrag „Doctor by Doctor: Dr. Philip Boyce and Dr. Mark Piper in Star Trek…“ gezeigt. Gehört schon etwas dazu, ein Essay über Star-Trek Doktoren zu schreiben, die in irgendeiner Episode auftauchen. Mit Pille, Dr. McCoy endet der Artikel.
Ein weiterer Beitrag, mit dem ich wenig anfangen konnte, war „So long, and thanks for all the Visch – Douglas Adams and Doctor Snuggles“. Es handelte sich um ein Kinderprogramm im Fernsehen. Gehen wir mal darüber hinweg und erinnern uns lieber an den „Hitchhiker´s Guide to the Galaxy“.
Abgesehen von dem Buch, sah ich Fernsehepisoden, oder war es ein ganzer Film? Hier verlässt mich mein Gedächtnis, in den U.S.A. Der hellste Wahnsinn. Toll gemacht.
In einem anderen Vector-Artikel werden die Romane David Vanns „Legend of a Suicide“ und Nina Allans „The Silver Wind“ auf ihre alternativen Welten untersucht. M.E. bringt das demjenigen nichts, der diese Bücher NICHT gelesen hat.
Dann hat sich jemand die Mühe gemacht, unter „Law in Science Fiction“ eine Bibliografie zu erstellen.
Es gibt einen weiteren Beitrag über Leigh Bracketts „Tales of Eric John Stark“, der anscheinend ein Pulp-Serienheld war. Pulp Magazine wie „Amazing Stories“ fand ich so cool. Jeden Monat war ich zum Hamburger Hauptbahnhof getigert und besorgte mir das Magazin, dann „Astounding“, „Fantasy and Science Fiction“ sowie „Galaxy“. Einfach fantastisch.
Andy Bigwood, den ich natürlich nicht kenne, wird interviewt. Dann schreibt Stephen Baxter über die Kolonisierung nächstgelegener Sterne. Proxima Centauri. Er führt die Romane der Autoren Heinlein, Laurence Fishburne, Philip K. Dick auf.
Wenn ich daran denke, dass wir als Nova-Herausgeber Heinlein mal angeschrieben hatten und ich von ihm einen Brief erhielt, den ich dann, als der Rockn´Roll über mich hereinbrach mit einem Haufen Fanzines dem Müll überantwortet hatte. Würde ich heute nicht mehr tun.
Andy Sawyer, der eine gigantische SF-Sammlung verwaltet, schreibt über Margaret St. Clairs „Sign of the Labrys“ und Paul Kincaid über Kit Reeds „The Story until now“. Die Kritiken sind so, dass sie zum Nachdenken anregen, also akademisch, lol.
Zum Schluss werden um die 30 Romane von unterschiedlichen Rezensenten besprochen. Ich finde gut, dass die BSFA über eine Kohorte von Leuten verfügt, die Bücher intelligent rezensieren können. Dem SFCD zur Nachahmung empfohlen.


mercoledì, gennaio 15, 2014

Oldie-Con 2014


Oldie-Con 2014

An alle SF-Oldies und an diejenigen, die es werden wollen.

SF-Oldie-Treffen 2014
vom Freitag, 20. Juni bis Sonntag, 22. Juni 2014
Wetzlar, Hotel Bürgerhof (Konrad-Adenauer-Promenade 20) und
Phantastische Bibliothek (Turmstraße 20).

Ich habe schon ein Zimmer bestellt. Nach dem Con werde ich ein paar Tage in Norddeutschland herum flitzen. Verwandte besuchen und vielleicht einen Kumpel, mit dem ich vor 50 Jahren Musik gemacht habe.

domenica, gennaio 12, 2014

Fantasy & Science Fiction, Nov/Dec 2013



Fantasy & Science Fiction, Nov/Dec 2013 

Die meisten Stories sind Fantasy. Die sind ja ganz nett und ich habe sie gelesen. Wenn Fantasy meistens simpel ist und von denen bevorzugt werden, die nicht um die Ecke denken können oder wollen, so kann SF hin und wieder Hirnzellen zu sehr strapazieren. Bei meiner Story „Leuchtfeuer“ haben die meisten aktiven Leute aus der Gruppe „Schreiblust“ abgeschnallt. Wenn sie angefangen hätten, die Novella „Success“ von Michael Blumlein in der letzten F & SF zu lesen, hätten sie vermutlich die ganze Ausgabe zur Seite gelegt. Es geht um einen Wissenschaftler. Das ist ja erst mal nicht schlimm. Doch der Mann beschäftigt sich mit Epigenetics. Da muss man sich hineinfummeln. Es geht um erbbedingte Veränderungen, die nicht auf einer DNA-Änderung basieren. Grund dafür kann eine Änderung von Histonen sein. Nun muss der geneigte Leser weiter graben und nach der Bedeutung von Histonen suchen.  

Dass der Wissenschaftler eine Macke hat und seine Frau,  die an Schönheit und Intellekt nicht ihresgleichen findet, versucht, ihn wieder auf den Pfad der Vernunft und der Rationalität zurückzubringen, wird gezeigt, als dem Mann Epigenetics nicht genügen, sondern er sich Perigenetics ausdenkt und diese im Garten nachzubauen versucht. Sein Ziel, eine vereinheitlichte Theorie des Lebens. Seine Frau, der eine Professur winkt, seilt sich von ihm ab, kommt am Schluss der Geschichte wieder mit einer Freundin zu ihm zurück und zieht mit dieser in das gemeinsame Haus ein, während er weiter werkelt.


sabato, gennaio 11, 2014

Groß- und Kleinschreibung


In Facebook

 

las ich die Begründung, warum auf Deutsch Groß- und Kleinschreibung existiert.

 

Die Spinnen

Die spinnen

 

Warum sind füllige Frauen gut zu Vögeln?

Warum sind füllige Frauen gut zu vögeln?

 

Er hat liebe Genossen.

Er hat Liebe genossen.

 

Wäre er doch nur Dichter!

Wäre er doch nur dichter!

 

Sich brüsten und anderem zuwenden.

Sich Brüsten und anderem zuwenden.

 

Die nackte Sucht zu quälen.

Die Nackte sucht zu quälen.

 

Sie konnte geschickt Blasen und Glieder behandeln.

Sie konnte geschickt blasen und Glieder behandeln.

 

Der gefangene Floh.

Der Gefangene floh.

 

Helft den armen Vögeln.

Helft den Armen vögeln.

lunedì, gennaio 06, 2014

Interzone 249



Interzone 249, Nov-Dec 2013 

Die Illustrationen sind faszinierend. Besser als die der anderen SF-Magazine, die ich abonniere.
Siehe sich einer mal folgende Webseite an. Schon stark, nicht wahr? 

Die Story „The kindest Man in Stormland“ von John Shirley hat mir in dieser Ausgabe am besten gefallen. Shirley wird auch in dieser Ausgabe interviewt. 

Stormland ist die Atlantic-Küste von South Carolina mit der Stadt Charleston, die durch dort wütende Orkane vom Festland abgetrennt wurde. Webb, ein Ex-Polizist ist von einem Kunden, dessen Tochter von einem Serien-Killer umgebracht worden war, beauftragt, den Täter zu finden und festzunehmen. Von Charleston sind Ruinen der Hochhäuser geblieben, deren unterste Stockwerke noch bewohnbar sind. Webb bedient sich eines Führers, um in die Gegend zu gelangen, in der der Mörder vermutet wird. Die Beschreibung der zerstörten Stadt ist gelungen. Die lebenden Menschen haben sich in den Ruinen eingerichtet. Es gibt sogar ein Hospital dort. Und der Verwalter ist, wie sich am Ende herausstellt, der Massenmörder. Inzwischen gibt es einen neuen. Der Verwalter, dessen Hirn von der Justiz so modifiziert worden ist, dass er nicht mehr gewalttätig sein kann, macht sich mit Webb auf, den Killer von Charleston zu finden. 

Ich selbst war mal in Charleston, weil ich meinen Pick-Up dort zum Einschiffen nach Bremerhaven abgegeben habe. Die Spedition Danzas hatte das organisiert. Das war glaube ich vor 13 Jahren. Ich war dann mit einer Taxe zum Flughafen gefahren und habe mir einen Leihwagen für die Rückfahrt nach Greenville genommen, wo ich wohnte. Charleston ist eine nette, kleine Stadt mit historischen Gebäuden. Die meisten natürlich aus Holz.

 

Zurück zu „Interzone“. Sie enthält eine Menge an Buch- und Filmbesprechungen. Die letzteren sind für einen Nichtenglander zu hochgestochen. Mehr etwas für Filmliebhaber, die alle Regisseure kennen oder kennenlernen wollen.


venerdì, gennaio 03, 2014

Analog, Dec. 2013



Analog, Science Fiction and Fact, Dec. 2013 

Neben Kurzgeschichten und wissenschaftlichen Artikeln gibt es den ersten Teil einer vierteiligen Serie von Karl Schroeder, die später natürlich zu einem Roman verarbeitet wird. 

In „Lockstep“ sind einige interessante Punkte. Abgesehen davon, dass ein paar ultrareiche Typen existieren, die ganze Planetensysteme besitzen, haben sie sich darauf geeinigt, dass Bewohner dieser zigtausend Welten im Gleichklang 30 Jahre schlafen und dann für einen Monat wach sind. Ein sogenannter Pausenknopf verhindert, dass sie während der Schlafenszeit altern. Das hat einen gewaltigen Vorteil bei Reisen im Weltraum. Man verbringt diese schlafend und findet nach der Rückkehr seine Welt so vor, wie man sie verlassen hat. 

Also, was haben sich die Forscher eigentlich dabei gedacht, so einen Pausenknopf NICHT zu entwickeln? Das ist doch eine tolle Idee. 

Nun, Toby, Sohn einer reichen Familie mit einigen Sonnensystemen schickt sich an, einen Planeten zu besuchen und wird aufgrund eines mechanischen Defektes eingefroren. Nach zwanzig Jahren wird er im Orbit einer anderen Welt gefunden. Es stellt sich heraus, dass ihm inzwischen alle von Menschen bewohnten Sonnensysteme gehören. Als Erbe dieser Systeme erkannt, wird eine Jagd auf ihn eröffnet, während der er umgebracht werden soll. Toby schließt sich einer Anarchistengruppe an.

Das war es für den ersten Teil.


giovedì, gennaio 02, 2014

Fandom Observer 295


Fandom Observer 295

Nun, im Winter gibt es so gut wie keine Cons. Daher verwundert es nicht, wenn nur Fanzines, Magazine, Filme und Bücher besprochen werden. Aber es gibt ein Interview mit Otto Walkes anläßlich des Kinderfilms „Dinosaurier 3D – Im Reich der Giganten“.


domenica, dicembre 29, 2013

Asimov's Dec. 2013



Asimov´s Science Fiction, December 2013 

Keine vom Hocker hauende Stories. Ich fand eine von Nancy Kress. „Frog Watch“ handelt von einer Frau, die vor kurzem ihren Mann verloren hat und sich in die Wetlands zurück zieht. Über Wetlands gab es in der l etzten „Scientific American“ einen Artikel, über den ich schrieb. Marschland, das als Überlaufbecken und Drainagesystem eines Flusses fungiert, wenn dieser über die Ufer tritt.  

Vielleicht hat Kress auch die „Scientific American“ gelesen. Immerhin bekommt man als SF-Autor gute Anregungen von ihr. Protag Megs beobachtet in ihrem Wetland-Abschnitt ansässige Frösche, führt Buch und leitet die Ergebnisse ihrer Recherchen an die Zentrale einer ökologischen Gruppe. Diese stellt fest, dass bei ihr die meisten gesunden Frösche leben.  

Am Ende der Story wird es unübersichtlich. In einiger Entfernung gibt es ein weiteres Haus mit der Nachbarin Sally. Die hat eine Wanne mit Froscheiern in ihrem Haus, wird von Silas, einem im Sumpf herumlaufenden Jungen mit einem Blaster erschossen. Silas selbst wird von Sallys Haus getötet. Die Froscheier laufen aus der Wanne heraus und in den Sumpf hinein. Tja, was will der Künstler damit sagen? Vertreter zweier ausserirdischer Faktionen, die sich auf der Erde bekämpfen? Experimente werden in den Wetlands durchgeführt, um eine ökologisch sinnvolle Ausrichtung, wie die Experten aus dem Artikel der „Scientific American es taten?“ Kress lässt es offen. Vermutlich, weil sie es selbst nicht weiss. Das ist das Gute an den Stories, man kann SF im Ungewissen lassen.


lunedì, dicembre 23, 2013

Scientific American, Dec 2013


Scientific American December 2013 

Ich beule unser Sofa aus. Das Notebook wackelt auf einem Stapel von Zeitschriften, die den Couchtisch verunzieren. Meine Frau hält mein Büro besetzt und sieht dort fern. Zum Glück habe ich diese Kladde auf Google Drive in der Cloud, so dass ich Morgen im Büro auf einem Desktop weitermachen kann.  

Scanning for Alzheimers ist ein Kurzbeitrag, der einen Test beschreibt, der mit Hilfe eines Gehirnscans die Menge an Plaque beschreibt, die man vorher nur an Toten Alzheimer-Kranken hat feststellen können. Die Anhäufung von Plaque stellt sich ein, bevor Symptome sichtbar werden. Da dieses Leiden unheilbar ist, stellt sich die Frage, macht es Sinn, sich testen zu lassen, nur um gesagt zu bekommen, in ein paar Jahren bist du dran? Das sollte jeder für sich selbst beantworten. 

Dann werden wie jedes Jahr zehn World Changing Ideas aufgezählt. Ideen, welche die Welt verändern könnten. Ich gebe sie nur in Stichworten. 

1.     Entwurf von neuen Materialien am Computer Atom für Atom

2.     Pumpen von Kohlendioxyd in den Boden, wo er sich mit Basalt bindet.

3.     Komposit-Strukturen, die sich Lego-gleich zusammensetzen lassen

4.     Elastischer Robot, der Mediziner bei Angioplastiken unterstützt, ohne Blutgefässe zu schädigen

5.     Arrays von mikroskopisch kleinen Ringen und Stäben, die elektromagnetische Strahlungen weiterleiten.

6.     Manipulation von Darmbakterien und Krankheitserreger abzuwehren

7.     Eine neue Art von Sicherheits-Chip gegen Internetspionage

8.     LED-Displays leicht und formbar wie das Papier von Küchenrollen

9.     Kleine Tuben mit antiseptischer Emulsion gegen Kindersterblichkeit

10.  Labor in Werkzeugkasten-Größe ermittelt Falsifikate von Medikamenten
 

Fungi on the March. Attack of the Cryptococcus gattii. Könnte ein Roger Corman Film sein.

Pilze haben Tieren zwar schon seit Urzeiten zu schaffen gemacht, bei Menschen jedoch auf Grund ihres formidablen Immunsystems nur Hautirritationen hervorgerufen. Doch jetzt sind die Menschen dran. Pilze gedeihen in wärmeren Zonen und haben nun aufgrund der Erwärmung des Klimas neues Territorium gefunden. Es begann in Vancouver Island, in Kanada, setzte sich in den U.S.A. fort. Ein Ende ist nicht abzusehen. In Australien war der C. gattii schon länger zu Haus und versteckte sich in Eukalyptusbäumen. In Amerika setzte er sich in Douglasfichten fest. Er dringt über die Atemwege in die Lunge ein, setzt sich dort fest und im Falle, dass er über die Blutbahn ins Gehirn kommt, kann es zum Tode kommen. - Wartet auf weitere Nachrichten. Dies ist erst der Anfang. 

How Google is changing your Brain. Ist wohl wie beim Taschenrechner. Wer rechnet noch im Kopf? Wer sucht in Lexika, wenn es Wikipedia und Google gibt? Das Gehirn wird entlastet. Interessant ist, dass man herausgefunden hat: Menschen, die googeln, sind der Auffassung, sie hätten die Informationen im Kopf. Es gibt eine Verschmelzung von virtueller Information und dem Gehirn. 

Good with Faces. Hier wird erklärt, dass Wespen ihre Artgenossen anhand derer Gesichter erkennen. Gefragt wird: Wie kommt es, dass Insekten mit ihrem kleinen Gehirn dazu in der Lage sind? Wie beim Menschen setzen sie Teile eines Gesichtes im Hirn zu einem Ganzen zusammen.

Die Forschungsergebnisse könnten bei der Entwicklung von Gesichtserkennungssoftware behilflich sein.
 
Coming soon: A Supernova near you 

Am schnellsten erkennt man eine Supernova in den Neutrinodetektoren. Wie den Super-Kamiokande Detektor in Japan, der aus 50.000 Tonnen Wasser besteht, dessen Moleküle mit Neutrinos kollidieren, und so einen Lichtblitz erzeugen. Detektoren dieser Art befinden sich im Untergrund, da Neutrinos ungehindert durch die Erde flitzen. In der Großen Magellanischen Wolke wurde 1987 eine Supernova entdeckt. Wird ein Ausbruch von Neutrinos entdeckt, der plötzlich abbricht, kann man sicher sein, dass die Supernova zu einem Schwarzen Loch geführt hat, das kein einziges Neutrino entkommen lässt. Neutrinos zeigen bereits einige Stunden, bevor man sie sieht, eine Supernova an. 

In unserer Milchstraße wurde seit 1604 keine Supernova entdeckt, obwohl man basierend auf Beobachtungen anderer Galaxien sicher ist, dass in unserer alle hundert Jahre ein paar Sterne explodieren.  

Architects oft he Swamp. Kein Sumpf jedoch, sondern Marschland. Nachdem Sturmfluten Bereiche der U.S.A. verwüstet hatten, auch wenn sie im Hinblick auf die Größenordnung des Landes nicht signifikant sind, geht man immer mehr dazu über, Marschland , welches an Flüsse grenzt, zu regenerieren. Marschland ist geeignet, Wasser bei Fluten im Boden versickern zu lassen. Hier in Italien zum Beispiel, wo viele Ufer zu betoniert sind, haben Fluten leichtes Spiel in Häuser einzudringen. In diesem Artikel geht es nun darum, anhand verschiedener Beispiele herauszuarbeiten, welche Methoden am besten geeignet sind, die Effizienz des Bodens zu optimieren. Da die Anzahl der Parameter überwältigend ist, konzentriert man sich auf einige wenige. Wasser ist einer davon. Das Wasser aufs Land so einfliessen zu lassen, dass es die Vegetation während der ruhigen Perioden antreibt.

 

 

 

 

 

venerdì, dicembre 13, 2013

Leuchtfeuer

Dies ist die neueste meiner Horsdorp Stories. Die anderen sind auf meiner Story Website zu sehen, die ich auch mal updaten müsste.


                                                                       Leuchtfeuer

                                                        von Klaus Eylmann   

Wie die Zeit läuft. Schon wieder Herbst, und in Horsdorp an der Wümme prasselte Regen gegen die Butzenscheiben  des „Roten Ochsen“, in dem sich zwei grantelnde Bauern bei einem Bier über ihre Frauen unterhielten, während das Schlagzeug einer Band vom Tanzsaal herüberhämmerte.  

Die Kapelle spielte etwas Langsames. An einem der Tische saß Peter Grützmann und stierte auf die Frau seiner Träume, die sich mit ihrem Mann auf der Tanzfläche drehte, und er sang mit: „Me and Mrs. Jones, we got a thiiiiing going on.”

Er hörte nicht, wie der Wirt rief: „Hallo Iggy! Am Tisch neben der Säule sitzt dein Freund Grützmann und himmelt Lisa Lammer an.“ 

“Alter, das ist nicht Mrs. Jones. Das ist Frau Lammer, die dort tanzt.“  Plötzlich stand neben Grützmann ein junger Kerl, strich sich über das gegelte Haar, wackelte mit den Hüften und sang: „Here comes Johnny Yen again with the Liquor and Drugs and the flesh machine.“

“Iggy!“ Grützmann sprang auf. „Wann habe ich dich das letzte Mal gesehen? Jahre ist das her. Setz dich, Mann!“ Er drückte Iggy auf einen Stuhl, ließ sich auf seinen Sitz fallen und sah wieder auf die Tanzenden. „Sie lächelt mich an“, stöhnte er.

„Du bist nicht der einzige.“ Iggy räkelte sich. Der Messingknopf an seiner Nase funkelte. 

„Lisa Lammer ist ein Leuchtfeuer“, fuhr er fort. „Sie rotiert und blinkt die Männer an. Achte mal auf die in ihrem Blickfeld.“

  Auf deren Gesichtern war ein idiotisches Grinsen zu sehen, dass wieder verschwand, sobald sich Frau Lammers Blick nicht mehr auf sie richtete.

  “Du meinst....”. Grützmann war wie betäubt.

  „Genau, und dabei hast du dich so fein gemacht. Den Konfirmationsanzug wieder aufgebügelt?“ Iggy kicherte und stand auf: „Gehen wir in die Gaststube.“ 

Wie benommen folgte Grützmann und bestellte zwei Bier bei der Bedienung, die mürrisch hinter der Theke stand.

  „Und ich dachte, sie hätte nur mich angelächelt.“ Grützmann starrte in sein Bier. Dann sah er hoch. „Wo hast du die ganze Zeit gesteckt?“

  „Physik studiert, in Dünkelskirchen, und nebenbei...“ Iggy prostete Grützmann zu. „Nebenbei habe ich eine Zeitmaschine gebaut.“

  „Ich glaube, ich gehe wieder nach drüben“, bemerkte Grützmann. „Was? Zeitmaschine? Schön wäre es. Ich gäbe dir die Hälfte von 1000 Euro, wenn du in die Vergangenheit reist und meinen Großvater umbringst, bevor er Kinder gezeugt hat. Die andere Hälfte bekämst du, wenn du zurückgekommen bist.“

  „Was für ein Trickser.“ Iggy grinste. „Grützmann, dann existierst du doch gar nicht und das wolltest du doch, oder? Dann,“ überlegte er, „könntest du mir dein ganzes Geld geben.“ Iggy erhob sich. „Du hast dich in eine verheiratete Frau verliebt. Ist dir noch zu helfen? Ich habe nicht viel Zeit. Ich zeige dir den Apparat am besten gleich. Komm mit. Ist nicht weit.“ 

Iggy führte ihn zu einer Scheune, die leer war bis auf ein Drahtgestell, das, wenn man seine Phantasie spielen ließ, an das Stargate erinnerte. 

„Dieser Ring da?“, fragte Grützmann. “Das ist alles?“

„Die Intelligenz steckt in meinem Notebook.“ Der Ring war durch Kabel mit einem Laptop verbunden, der auf einem Klapptisch ruhte.

  “Sie quantifiziert die Zeit“, fuhr Iggy fort. „Ich mache es simpel. Zeit ist eine in unendliche Anzahl von Möglichkeiten gesplittete Dimension, die in jedes Lebewesen dringt und es als Strang in Form der berechenbaren Vergangenheit verlässt.“

„Und wenn man Objekte  durch schickt“, Grützmann zeigte auf den Ring, „verschwinden diese? Perfekte Lösung zur Müllbeseitigung. Die Kommune schiebt ein Förderband zur Hälfte durch den Ring. Würde das funktionieren?“

„Probieren wir es aus.“ Iggy verschwand nach draußen, kam mit einer Eisenstange zurück, ging zum Ring und schob sie zur Hälfte hindurch. Iggy wurde in die Luft geschleudert. Die Stange verschwand.

„Mann, wenn ich die Stange nicht losgelassen hätte... . Was den Vorschlag mit dem Müll betrifft. Alles, was hinter dem Ring verschwindet, kommt nach einigen Stunden wieder zurück. Würde das nicht passieren, wäre es trotzdem sinnlos, denn die Erde wäre in unserer Zeit längst zugemüllt.“

„Wo und wann lande ich, wenn ich durch den Ring steige?“

„In Horsdorp und um die Zeit herum, die ich in den Bildschirm eingegeben habe“, antwortete Iggy. „Es ist ein Quantum Computer.“ Iggy zeigte auf den Laptop. „Der kann gar nicht exakt arbeiten. Würde er das tun wollen, funktionierte er nicht. Das ist doch wie bei eurer, ähm, ich meine bei unserer Bundeskanzlerin. Als Physikerin kennt sie die Quantenmechanik. Je genauer ihre Aussagen sind, desto weniger funktioniert ihre Politik.“ 

„Cool.“ Grützmann kratzte sich am Kopf und stellte sich vor den Ring. „Kann ich da mal durchgehen? Ich komme doch wieder zurück, oder?“

„Ich habe noch nie einen Menschen durch geschickt. Aber Mensch oder lebloses Objekt. Das Gesetz ist für alle gleich.“ Iggy lachte. „Das physikalische.“ Er machte sich am Computer zu schaffen.

„Ich stelle ihn auf minus 60 Jahre ein. Wenn du nicht innerhalb von 6 Stunden wieder zurückkommst, hast du deinen Großvater umgebracht.“ Grützmann machte einen Schritt vorwärts. 

Die träg dahin fließende Wümme war das erste, was er sah. Er stand auf dem Deich. Es war neblig und Grützmann erblickte mit Mühe Blüten und Konturen der Apfelbäume. Er lief den Abhang hinab, kletterte über ein paar Zäune und machte sich auf den Weg in die Stadt. Auf den ersten Blick hatte sich an der Dorfstraße nichts verändert. Er sah den Roten Ochsen, doch dann ein paar Birken und hohes Gras, wo das Autohaus Lammer hätte stehen müssen. Grützmann dachte an Lisa und seufzte, bewegte sich auf die Kirche am Marktplatz zu. Daneben musste sich das Fahrradgeschäft befinden, das sein Vater vom Großvater übernommen hatte. Er sah einen Blumenladen. 

Grützmann setzte sich auf eine Bank. Die Zeit sei wie ein Gummiband, hatte Iggy gesagt, und würde ihn in wenigen Stunden zurückholen. Seinen Großvater umzubringen, nur damit er selbst aus dem Leben verschwinden konnte, war vielleicht doch keine so gute Idee. Zumal es seinen Vater dann auch nicht mehr gäbe. Und was würde dann aus dem Fahrradgeschäft?  

Ein junger Mann setzte sich neben ihn und packte sein Brot aus.

„Hallo.“ Grützmann erwiderte den Gruß.

„Neu hier?“ 

„Zur Hälfte.“ Der Nebel versteckte sich zwischen den Apfelbäumen. Die Sonne brannte.

„Ich war schon in Horsdorp“, erklärte Grützmann. „Aber nicht zu dieser Zeit.“

„Hier ändert sich nichts.“ Der Junge biss herzhaft in die Stulle. „Bis jetzt. Sehen Sie das Blumengeschäft dort?“ Eine Weile sagte er nichts, verzehrte sein Brot.

Er fuhr fort: „Der Besitzer macht dicht und geht in Pension. Ich übernehme den Laden und verkaufe dann Fahrräder.“ Der Junge stand auf, sagte: „Ich muss jetzt los“, und ging.

Grützmann blieb das Wort im Hals stecken. Er sah dem Jungen nach. War das sein Großvater? Die Uhr zeigte ihm, dass drei Stunden vergangen waren, und er ging zum Deich zurück. Der Nebel machte sich bemerkbar, wurde dichter. Er stieg die Anhöhe hoch, ging nervös auf und ab. Meisen landeten auf dem Schilf, flogen davon. Mücken tanzten über dem Wasser, Frösche quakten, Wasserhühner schwammen in Ufernähe herum. Aus dem Nebel trat eine weibliche Gestalt hervor. Ihr Gesicht war bleich. Sie trug das Kleid, das er an ihr bewundert hatte. 

„Frau Lammer!“ Grützmann errötete. 

„Oh!“, rief die Frau. „Sie sind doch der junge Mann, der bei Schlachter Großkopf arbeitet!“

„Der bin ich,“ strahlte Grützmann. „Doch wie sind Sie in diese Zeit gekommen?“ 

„Ach“, antwortete Lisa. „Mein Mann war im Tanzsaal eingeschlafen und dann kamen die jungen Männer auf mich zu. Aus allen Richtungen. Es waren so viele. Ich war wie gelähmt. Plötzlich stand Ihr Freund Iggy neben mir und bot an, mir seine Zeitmaschine zu zeigen. Er war mein Retter; denn nun bin ich bei Ihnen.“ 

Ein „Oh“ entfuhr Grützmann. „Ich heiße Peter.“ Er trat näher an Lisa heran. „Wissen Sie, dass wir nach einigen Stunden wieder in unsere Zeit zurück fallen, in der ich Sie nur aus der Ferne anbeten kann?“

  „Das ist so lieb, wie du das sagst, Peter.“ Lisa schmiegte sich an ihn. „Küss mich.“ Sie hob ihm ihr Gesicht entgegen. Dann stand er plötzlich auf dem Marktplatz. 

Eben schien noch die Sonne. Nun kam der Mond hinter den Wolken hervor, und die Häuser glotzten Grützmann mit erleuchteten Fenstern an. Er rannte los. Bis zur Scheune waren es nur zehn Minuten. Er wollte zu Lisa, er wollte durch den Ring. Die Scheune war leer, als habe es Iggy und seine Zeitmaschine nie gegeben. Grützmann fluchte und schlurfte mutlos auf Schlachter Großkopfs Haus zu, in dem er ein Zimmer bezogen hatte, wo er diese Nacht keinen Schlaf fand. 

Am nächsten Morgen kam Lisa in die Schlachterei. Sie trug Mantel, Sonnenbrille, die nur mühsam die Schwellungen darunter verbarg, und bestellte Gemischtes Hack. Grützmann packte noch zwei Steaks dazu und flüsterte: „Sie wissen schon wofür.“ 

100 Jahre später hielt Iggy ein paar CDs in der Hand  „Drei coole Alben von Iggy Pop. Spielen wir sie, solange sie da sind.“ Und schon dröhnte der „Passenger“ durchs Labor. „I´m the Passenger, and I ride and I ride... .“

„Hast du deinen Großvater gefunden?“, fragte ein Kollege.

„Er war nicht in Horsdorp. Er studierte in Dünkelskirchen. Ich wollte ihm die Zeitmaschine zeigen,  ihn stolz machen und ihm sagen, mit was für tollen Genen er ausgestattet war. Dafür traf ich dessen Freund, dem ich zu einem Abenteuer verholfen habe, das er nicht vergessen wird.“

 

 

 

 

 

 

 

 

Business Week "The Year Ahead"




 

Gerade die Jahresausgabe „The Year ahead 2014“ durchgeackert.
 
 Der Titel sagt es schon: Was kommt businesswise auf uns zu? Was zeichnet sich an Trends ab?  

Apple geht in China baden. Chinesen werden im Telefonbereich stärker. Apple hatte im ersten Quartal 2012 einen Marktanteil von 20 Prozent, jetzt sind es um die 5 %. Samsung ist on top und Lenovo hat die höchste Zuwachsrate. 

Bei Merkels Programm Atomstrom durch ökologischen zu ersetzen ist man unsicher. Es hapert bei der Ausführung. Die Idee ist gut. Die für einen neuen Flughafen in Berlin war es ja auch. 

Ich sehe gerade eine Anzeige des Infiniti Q50. Von vorn sieht er auf jeden Fall gut aus. 

The long wait for rising rates. Das lange Warten auf höhere Zinssätze. Tja, wird wohl nächstes Jahr noch nichts. Und die Sparer müssen an ihr Eingemachtes. Sauerei, lol. Heute bekamen wir die Rechnung für die Abfallsteuer. Der Betrag stieg um fast 100 Prozent. Ich sollte nach Brasilien, in eine Gegend, wo es nie kalt wird. Leider macht meine Frau da nicht mit. Heute scheint zum Glück die Sonne. Die Tage zuvor hat es genebelt wie verrückt. 

Wo sind die höchsten Zuwachsraten? Über 6 %? In großen Teilen Afrikas und in China. 

Viele Beiträge sind US-spezifisch. Lohnt nicht, darüber etwas zu bringen. Wie man weiß, hat die Fracking-Methode die Energiebalance für die U.S.A. entscheidend verbessert. Sie sind weniger von anderen Nationen abhängig als in den vergangenen Jahren. Vielleicht hat das einen positiven Einfluss auf deren Außenpolitik. 

Was Technologie betrifft, gibt es die Start-Up Manie, welche erst Mal positiv zu bewerten ist. Nur werden zum Teil Sachen ersonnen, die im Grunde überflüssig sind. Im letzten SPIEGEL wurde dieser Kühlschrank erwähnt, der nach Milch schreit, wenn die letzte Flasche aufgebraucht ist und neue bestellt. Wurde ein Ladenhüter. So geht es auch bei Apps im Gesundheitssektor. Wer braucht ein EKG angeklebt? Wenn die Pumpe nicht mehr richtig läuft, das merkt man doch auch so. Es gibt ein Stirnband, das mit Hilfe eines Handys erzählt, wie viel Schritte man gemacht, wie lange man geschlafen hat usw. Ja nun. Ist was für Kontrollfreaks.  

Vergiss deine Geldbörse. Ich glaube nicht, dass ich Portemonnaie richtig geschrieben habe, lol. Und der Duden steht zwei Meter von mir entfernt. Unser Tabakhändler erhielt von Vodafon einen Apparat, der NFC akzeptiert. Near Field Communication. Man hält sein Handy dagegen und der Betrag eines gekauften Objektes oder Dienstleistung wird vom Konto abgebucht. NFC soll Kredit- und Debitkarten ersetzen. Ich lese hier, dass es nicht greift. Apple hat ohnehin einen anderen Chip im IPhone. Und wenn ich mir ansehe, wie viele Italiener noch im Postamt anstellen und ihre Pension beziehen. Die Jungs wollen Bargeld sehen, lol. Sehr rückständig, sach ich mal. Sehr rückständig, lol. In den U.S.A. haben Starbucks und einige Grillhäuser Apps entwickelt, um mit einem Handy bezahlen zu können.  

Der Trend, Software nicht mehr zu kaufen, sondern zu abonnieren, wird ebenfalls erwähnt. Hat den Vorteil, dass Updates hochgeladen werden, wenn sie freigegeben sind. Der Nachteil liegt natürlich in der monatlichen Bezahlung. 

Rene Obermann wurde interviewt. Er ist wohl noch Boss der Deutschen Telekom, geht aber zu Ziggo, einem holländischen Kabel-Unternehmen und wird sich meistens in New York aufhalten. Er hat keinen Bock mehr auf Deutschland. Kann man ja verstehen, lol. Aber Italien ist schlimmer. Ich klopfe mir ständig auf die Schulter wie gut ich bin, dass ich es hier aushalte. Ist übertrieben, denn einige Dinge funktionieren hier wie die Müllabfuhr, das Sanitätswesen. Die Natur jedoch war um Bargteheide herum viel schöner. Einen Fahrradweg kann man hier mit der Lupe suchen. Der Nahverkehr ist von Ar… . Das Internet ist langsam. Mir würde sicher noch mehr einfallen. Doch wieder zu Obermann:

Was findet er aufregend? Die Cloud, das nicht mehr bar gezahlt und wenn mit Hilfe von Holograms kommuniziert werden wird. Na denn.  

Im Einzelhandel gibt es aufgrund vergangener Einkäufe Vorschläge darüber, wenn man mit seinem Handy dort ankommt, was man sonst noch kaufen könnte. So in der Art, wie Amazon es macht. Ganz toll. Und fürs Online-Shopping Same Day Delivery. Ooops da kommt Amazons Drohne angeflogen und schmeißt das Objekt in Nachbars Garten. 

Häuser werden größer. Aber das ist Amerika. In Deutschland wohnt sowieso alles zur Miete mit ein paar Ausnahmen. Geschirrspüler werden auf einem Sockel montiert, damit sich die dicken Amis nicht mehr zu bücken brauchen. Deswegen haben die ja auch Toploader Waschmaschinen, wo man die Wäsche von oben reinstopft. Das hat den Nachteil, dass sie oft tilten und wieder angeworfen werden müssen. Ist mir oft passiert. Die Wäsche hat sich auf einer Seite der Trommel akkumuliert und musste gleichmäßig verteilt werden. Das hat man davon, wenn man dick ist.  

Fast Food wird weniger Salz und Fett enthalten. Wurde auch Zeit, lol. 

So geht es weiter und weiter, über 200 Seiten inkl. Anzeigen. War interessant.

 


sabato, dicembre 07, 2013

Fandom Observer 294


Fandom Observer 294
Im Fanzine-Kurier werden die Fanzines „Paradise 90“ und „Starbase 1“ besprochen. Es gibt einen Bericht über den MUCCON 2013, der den größten Teil der Ausgabe ausmachte. Ganz interessant und mit einem Haufen Fotos. Toll zu sehen, wie sehr sich einige Leute engagieren. Der Curt-Siodmak Preis wurde vergeben. Für den Film „Cloud Atlas“. Fürs Fernsehen war es „Fringe“. Bei den deutschsprachigen Produktionen war es „Allein gegen die Zeit“.

Anschließend noch Film- und Buch-Besprechungen.