Coversong Roads

domenica, settembre 15, 2019

Scientific American, dd. Sept. 2019




Gut, mit dieserZeitschrift bin ich wieder auf dem Laufenden. Und schon wieder lernen wir etwas Neues. Das erste Tier auf der Erde, das uns bekannt ist, heisst Dickinsonia. Hier ein Video. Das nur am Rande.

Die Ausgabe der Zeitschrift befasst sich mit „Truth, Lies & Uncertainty“, also mit Wahrheit, Lügen und Ungewissheit. Interessant. Auch der Redakteur der letzten „Analog“-Ausgabe beklagt Verschwörungstheorien. Über das Internet kann man jetzt jeden Blödmann beeinflussen, was der amerikanische Präsident Trump ganz gut hinbekommt. Dass er zum Präsidenten gewählt worden ist zeigt, dass er es auch schon vorher verstand Menschen locker über Halbwahrheiten von sich zu überzeugen.

Aber was ist wahr? Was für Physiker zum Beispiel als Wahrheit anmutete, kann sich im Laufe ihrer Untersuchungen als unwahr erweisen. Wenn Fakten nicht mehr messbar sind und sich ihre Attribute unserem Verstand entziehen, muss die Mathematik her, und selbst die stößt an ihre Grenzen.

Realitäten sind ein Konstrukt unserer Gehirne. Denken wir an den Film Matrix.

Was ist mit Unwahrheiten? Selbst Tiere tricksen. Nicht weiter verwunderlich, wir sind ja auch ein höher entwickeltes. Ein Autor hat anhand von Netzwerkdarstellungen versucht aufzuzeigen, wie sich falsche Informationen über die Gesellschaft ausbreiten. Ich lasse es mal. Ist ja auch nichts Neues.

Was interessant ist, warum so viele Menschen den grössten Schrott als wahr empfinden. Und darum geht es ja: Die schnellen Veränderungen in unserer Gesellschaft machen sie unsicher. Sie benötigen Sicherheit. Die bietet ihnen der Populismus. Was haben wir? Globalisierung, Immigration, Technologische Revolution, Unbegrenzter Zugang zur Information, Aufforderung zum ständigen Lernen, Automatisierung der Arbeit, Klimaveränderungen.

Es gab Momente, in denen ich mich wunderte, warum Menschen in dem Umfeld bleiben wollten, wo sie lebten und arbeiteten, obwohl sie Auslandsangebote bekamen, die es ihnen ermöglichten, ihr Glück in einem fremden Umfeld zu versuchen und Neues zu lernen.

Solche Leute gibt es auch. Denken wir zurück an die Entdecker im Mittelalter, welche mit ihren Schiffen loszogen. Sie waren aber nur ein geringer Anteil und nun stellen wir uns vor, dass die Menschen, die keinen Bock auf Veränderungen haben, wohl oder übel mit diesen konfrontiert werden, weil die ungebremst ins Land schwappen. Man kann natürlich Inertia einspeisen, also so tun, als ob einem das gar nicht anginge. Wie es so schön von deutschen Politikern vorgeführt wird. Nur muss man dann damit rechnen, dass man von der Welle des Fortschritts weggespült wird.

Beharrungen manifestieren sich schon im Betrieb. Als Betriebsorganisator, der ich auch einmal war, zeigte sich sich das Misstrauen an Veränderungen in den Äußerungen von Kollegen, bei denen wir eine Ist-Aufnahme der Arbeitsflüsse machten mit „Warum was ändern, das funktioniert doch, haben wir schon immer so gemacht.“ Das war nicht in Ost-Deutschland, sondern in Hamburg. Verständlich, wenn Ostdeutsche, deren Kombinate nach der Wiedervereinigung platt gemacht wurden, sich einer populistischen Partei wie der AfD (Alternative für Deutschland) zuwenden, weil die ihnen bei der Aufrechterhaltung ihres Selbstwertgefühles hilft. Womit? Indem die Partei ihnen aufzeigt, wie sie in ihrer Umgebung benötigt werden, dass die Partei ihnen dabei hilft, ihre soziale Identität zu bewahren.

Ist natürlich der falsche Weg. Die Leute sehen, wie gesellschaftliche Veränderungen an ihnen vorbeirauschen. Sie sehen ihnen nach, schütteln den Kopf und machen es sich wieder in ihrer Laube gemütlich. Der Bus kommt einmal am Tag, die Blätter rauschen, der Lebensmittelwagen und der Nachbar kommen vorbei, ein Hund bellt.

Was mich wundert ist, dass die AfD, obwohl in Westdeutschland, schnarchnasig wie es ist, auch nichts vorankommt, so einen grossen Zuspruch in Ostdeutschland findet. Die Politik der alten Volksparteien hat es nicht verstanden, diese Menschen einzubinden.

Ich selbst wäre neugierig zu sehen, was in 200 Jahren auf der Erde los ist. Ich drücke Fast Forward. Damn, hat nicht geklappt. Zeitraffer geht auch nicht. Da ist noch viel zu tun, Leute.

So jetzt sehe ich mir wieder eine Folge von „The Last Ship“ an. Starke Serie, empfehlenswert.










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