Ein
paar Ausgaben hinke ich hinterher. Werde es aber aufholen. „Die
Kraft der Sprache“ steht als Titel über dem Leitartikel. Heute las
ich gerade im Spiegel-Online, dass das Motto der Fans der deutschen
Fussballmanschaft, die gegen Holland spielte, „Mit Vollgas“,
aufgrund eines Shitstorms in den sozialen Netzwerken in „Mit
Volley“ geändert worden war. Vermutlich werden Gaskocher in
Zukunft als Volleykocher angeboten werden.
In
dem Artikel nun hatte es Erregungspotentiale bei „Kein
Schweinefleisch für Kitas“, „Späterer Schulbeginn für Kinder
mit mangelhaften Deutschkenntnissen“, „Afrikaner zeugen viel
Nachwuchs, weil es in Afrika zu wenig Kraftwerke gibt, die Nächte
also lang und dunkel sind“ gegeben.
Dass
kein Schweinefleisch serviert wird, kann ich nachvollziehen, da es
ungesund ist. Und dass Kinder, die kein Deutsch beherrschen mehr
Aufwand bedeuten ist auch klar. Aber Kinder lernen schneller, also
auch kein Problem, wenn die Ressourcen für den zusätzlichen Aufwand
bereitgestellt werden. Wenn nicht, dann müssen sich die Eltern drum
kümmern. Es gibt ja nicht nur benachteiligte Kinder aus dem Ausland,
die von „Alte hol maln Bier“-Vätern haben ja genau so schlechte
Karten.
Im
Zielkreuz dieser Ausgabe sind Kreuzfahrten. Die Schiffe verpesten lt.
Spiegel Luft und Ozeane. Passagiere fallen in Städte ein, deren
Bürger davon nicht begeistert sind. Dass so ein Dampfer nicht
begrüsst wird, wenn er in Venedig andockt kann ich nachvollziehen.
Aber wenn ein wohlhabender Bürger mit seiner Frau mal eine Kabine
bucht, dann ist das ein Event, auf das er sich ein ganzes Jahr
gefreut hat. Und wer wollte ihm das verübeln.
Das
Interview mit dem Psychoanalytiker Carlo Strenger zeigt auf, wie
Liberale, die von Anderen, als Elite eingeordnet werden, diesen
Angriffsflächen bieten. Liberale sind nicht reich, gehören dem
gehobenen Mittelstand an, und haben aufgrund ihrer Kenntnisse und
beruflichen Möglichkeiten die Möglichkeit über die Grenzen einer
Nation zu agieren. Liberal sein, ist anstrengend. Diese Menschen
müssen jedesmal wieder ihren Sachversand unter Beweis stellen. Und
das geht, wie man am Berliner Flughafen sieht, hin und wieder schief.
Aber was Liberale können, Navigieren im In- und Ausland. Es ist cool
und macht Spass. Und die Leute, die nie aus ihrem Wohnbereich
herausgekommen sind, fühlen sich dort auch wohl. Einer hat sich in
einer globalisierten Wirtschaft zurecht gefunden, ein anderer nicht,
und der versucht es auch gar nicht. In dem Artikel kam zu kurz, dass
der Liberale bessere Job-Chancen besitzt. Und das ist sicher einer
der Punkte, die dazu führen, dass Otto Normalverbraucher der Elite
nichts abgewinnen kann.
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