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lunedì, aprile 15, 2019

996




Sechs Tage in der Woche von 9 Uhr Morgens bis 9 Uhr Abends. Arbeiten. Und es gibt Chinesen in der High-Tech Branche, die sich beschweren. Das soll einer verstehen. Warum werden sie dann kein Verkäufer in einem Schuhgeschäft. Sie haben sich das doch ausgesucht.

Jack Ma, Boss von AliBaba, einer der reichsten Männer Chinas, meint lt. South China Morning Post: Von nichts kommt nichts. Als junger Mann muss man ranklotzen. Dass es einem vergönnt wird so lange arbeiten zu können, sei ein Segen. Schließlich könne man sich noch länger mit dem beschäftigen, was einem Spass macht.

Das war nun etwas frei übersetzt. Aber in diese Richtung ging es. Ich selbst habe auch gern Überstunden gemacht, aber nur, weil die gut bezahlt wurden. Jack Ma drehte seine Aussage ein paar Tage später um, weil er von der Partei wohl einen zwischen die Hörner bekommen hat, als er nachschob: Unternehmen, die ihre Mitarbeiter zu Überstunden zwängen, agierten dumm. Vorher meinte er zu seinen Mitarbeitern: AliBaba erwartete von ihnen 12 Stunden Einsatz pro Tag. Einmal so, dann wiederum anders herum.

Der Spiegel beschreibt 996 als ausbeuterische Arbeitskultur. Ist Unsinn. Schließlich können sich die Leute einen anderen Job suchen.

Ob man so lange arbeiten kann, hängt ja auch vom Job ab. Wenn man Karren mit Steinen oder Sand bewegen muss, ist man froh, nach acht Stunden nach Haus zu gehen. Wenn auf der anderen Seite ein Programmierer die Lösung eines Problems anstrebt, wird er sich auch einmal die Nacht um die Ohren schlagen. Meiner Ansicht nach, sollte es flexibel gehandhabt werden. Bei normalen Arbeitsaufwand 8 Stunden. Wenn es eilt, eben auch mal 12.

Das Thema ist aber noch lange nicht vom Tisch. In Italien machte die 5-Sterne Bewegung den Vorschlag, Arbeitszeiten zu verkürzen, damit sich mehr Menschen an der Arbeit beteiligen können. Darüber wird zur Zeit diskutiert.

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