Coversong Roads

giovedì, marzo 21, 2019

Der Spiegel v. 16.3.2019




„Warum so viele Menschen im Alltag die Nerven verlieren und ausrasten.“ Steht so auf dem Titelbild. Scheint schlimmer geworden zu sein, in Deutschland. Und Frankreich? Gelbjacken. Italien? Femminicidio. Ist zum Glück in unserem kleinen Vorort von Cento noch nicht passiert. Hier ist alles ruhig. Die Leute ackern, putzen, tratschen, trinken ihren Cappuccino, spielen Karten. Das Übliche.

Deutschland war schon immer etwas ruppig. Das merkt man aber erst, wenn man im Ausland lebt und Vergleiche ziehen kann. Ich bin schon 30 Jahre aus Deutschland weg. 10 Jahre in den U.S.A und nun fast zwanzig in Italien. Wenn ich auf der Arbeit mal wieder im Team einen Deutschen getroffen hatte, der auch in den U.S.A lebte, mokierten wir uns. Ich erlebte die Ruppigkeit aber auch hautnah am Flughafen, als ein Mitarbeiter ankommende Passagiere auf deutsch aufforderte zur Seite zu gehen. Kasernenhofton auf deutsch, die Amis waren eingeschüchtert und wussten nicht, was sie machen sollten, lol. Aber wir kennen Sätze wie: „Da kann ja jeder kommen. Nun stellen Sie sich nicht so an. Was machen Sie denn hier etc etc. Und jetzt wird es noch schlimmer. Sporadisch komme ich nach Deutschland. Im Juni zum Oldie-Con in Unterwössen. Freue mich schon drauf.

Der Artikel über die SPD-Vorsitzende Andrea Nahles „Humba humba tätäräää“ zeigt auf, dass es eine Verzweigung gibt. Ein Zweig führt zu den altgedienten SPDlern, die mit Digitalisierung nichts am Hut haben. Der wird durch die Vergangenheit aufgelöst, ist aber noch so stark, dass er Einfluß auf Wahlen nehmen kann. Bei den SP'D-Modernisten kommit Nahles Art nicht so gut an. Die wollen Antworten auf Fragen wie: Wie soll sich der Werktätige auf die Digitalisierung vorbereiten? Und wenn sie singt: „So ein Tag, so wunderschön wie heute“, sollte sie sicher sein: Der kommt nicht mehr zurück.

Die Partei „Die Linke“ ist implodiert, seit sich Sahra Wagenknecht zurückgezogen hat. Man sollte Parteien die Bedeutung zukommen lassen, die sie verdienen. Mini-Anerkennung. Es sollte etwas anderes geschaffen werden. Wer schreibt das erste Research Paper darüber? Ich würde es hier veröffentlichen.

Die Aufmärsche der Kinder gegen den Klima-Wechsel halte ich für gut, auch eine Kinder-Organisation bei der UNO, die den Ländern Dampf macht. Aber so wie ich das sehe.....Ich mache mich mal auf den Weg, auf die Suche nach einer Finanzierung für eine Ruderboot-Fabrik.

Dass Algorithmen schlimme Dinge anrichten können, wie eine englische Mathematikerin meint, die ein Buch darüber geschrieben hat, ist plausibel. Aber, zu spät, der Geist ist aus der Flasche. Wenn man sieht, wie überall in Silikon Valley und in China herumgewerkelt wird, kann man die Verbreitung von Algorithmen nicht mehr begrenzen.

Heute las ich in der South China Morning Post einen Artikel über die Techies, welche in Peking und sonstwo in China tätig sind. Jeden Tag von 9 – 21:00 Uhr, zwei Sonnabende im Monat, und einige eine 2stündige Anfahrtszeit haben. Die kommen zu nichts anderem mehr. Um die Strecke des Anfahrtsweges zu minimieren, ziehen sie ins Industriegebiet, wo abends Tote Hose ist. Ihr Ziel ist: Am Job lernen, drei Jahre dort bleiben und dann woanders weitermachen, das gelernte ausprobieren. Klingt vernünftig. Machte ich auch, wenn ich als Hired Gun irgendwo arbeiten sollte. Manchmal hatte ich keine Ahnung, sagte das aber nicht, lol. Dann lernte ich schnell aus der Dokumentation und aus anderen Programmen, machte meinen Job. Hatte wieder dazu gelernt und wurde weiter empfohlen. Lernen ist so wichtig. Mache ich jetzt noch, obwohl ich als alter Zausel das nicht mehr zu Geld machen kann. Macht ja auch Spass. Blöde ist nur, dass es bei uns keine Maker-Gruppe gibt, Leute mit denen man zusammen programmieren und etwas dazulernen kann. Es gibt so viel. Erst mal die Programmiersprachen Java, Javascript, Python, dann die Anwendungen. Denken wir nur an Internet of Things, was auf uns zukommt, wenn 5G eingeführt wird. Da ist die Musik.

Wie die Politik ins Irre bzw. in die Irre führen kann, sieht man an dem Artikel über die britische Premierministerin Theresa May, die sich in eine Ecke gepinselt hat, aus der sie nicht mehr herauskommt. Politik ist von gestern. Kann mit dem modernen Leben nicht mehr mithalten.

Und dann der Kongo, wo wieder Ebola ausgebrochen sind. Die Helfer werden angegriffen, (so wie Deutsche es mit Feuerwehrleuten und Ambulanzfahrern machen) weil sie angeblich die Ebola ausbreiten. Die Leute dort sind doch Jahrhunderte zurück. Gut, dass Salvini hier in Italien keine mehr herein lässt.

Und in Arabien werden Frauen eingesperrt, gefoltert und wegen Spionage angeklagt. Keine Ahnung, was es dort zu spionieren gibt. Der Spiegel meint, sie wollten nur Auto fahren. Mit Menschen, die Frauen nicht als gleichberechtigte Personen anerkennen, kann ich nichts anfangen. In Europa sieht es zum Glück besser aus. Aber auch hier ist der Prozess noch nicht abgeschlossen.

Ein Bericht über Verlagswesen, Buchhändler. Ich besitze vermutlich um die 50 ungelesene Bücher. Wird nichts mehr. Bin froh, wenn ich meine Zeitschriften durch bekomme. Das einzige Buch, das ich zur Zeit bearbeite heisst „Python 3“, das umfassende Handbuch. Es hat tausend Seiten. Ich weiß nicht. Ich war Programmierer, aber 1000 Seiten brauchte ich nicht durch zu ackern. Ein Haufen von Programmen gibt es in GitHub, da gibt es noch mehr zu lernen.


Nessun commento: