Und diese olle Straßenbahn, die ich als jugendlicher rasender Reporter fotografierte, erinnert mich auch an meine Erkältung. Die Straßenbahn mit dem emaillierten Schild im Fahrgastraum: „Beim Niesen, Husten, Schnupfen, Spucken bediene dich des Taschentuches!“. Lol. Mir tat die Schaffnerin leid, die wie ein Weberschiffchen hin und her flitzte und zu den Perrons, auf denen ja auch Leute im Wind standen, die Zahlklappe in der Tür aufriss und rief: „Hier noch jemand zugestiegen?!“ Zum Losfahren zog sie an einer Leine, die sich durch den Fahrgastraum zog und klingelte. Rauhe Zeiten. Ich sage mal: Wer damals Straßenbahn fuhr, erkältete sich.
Heute googelte ich mal
wieder meinen Namen, um mich an den Einträgen zu berauschen. Ich gebe zu, es
waren schon mal bessere Zahlen, besonders um 2002 herum, als ich Kurzgeschichten
verbreitete wie andere Leute Mundgeruch. Doch, immerhin, ein paar Einträge
waren noch vorhanden. Nur auf einen hätte ich verzichten können; denn er stand in
phantastik-news.de in einem Nachruf über Wolfgang Thadewald. Er starb am
1.12.2014 mit 78 Jahren.
Wolfgang war im SF-Fandom
aktiv und mit Guntram Ohmacht die Hannoveraner Spitze: Beide waren
Redaktionskollegen bei SOL, einem zu der Zeit, also in den Endfünfzigern, im
Nordwestdeutschen Raum populären SF-Fanzine. Wir trafen uns bei den
Nordwest-Cons. Ich fand eine Aufnahme in einem meiner Alben. Wolfgang,
rechtsaußen. Der Bebrillte neben mir ist Thomas Schlück, nur den zweiten von
rechts kann ich nicht unterbringen. Auf den Oldie-Cons, die ich besuchte, hörte
ich hin und wieder etwas über ihn, über seine Krankheit. Anscheinend kümmerte
er sich um seine Interessen bis zum Schluss und gab nie auf. Vorblildlich.
Nessun commento:
Posta un commento