Analog, Science Fiction and Fact, July/August 2006
In seinem Leitartikel “Wheat and Chaff” (Weizen und Spreu) schreibt Stanley Schmidt, dass selbst Genies, die in einem Bereich bahnbrechend waren, in einem anderen völlig daneben lagen. Dies sollte uns, so meinte Schmidt, nicht daran hindern, ihre Leistungen zu würdigen. Sir Isaac Newton, der mit seinem Buch ‘Principia Mathematica’ die Entwicklung von Mathematik, Physik und Kosmologie vorangetrieben hatte, widmete sich auch der Alchemie in der Hoffnung, Blei in Gold verwandeln zu können. Natürlich lag er hier völlig daneben.
Für mich war Brian Plantes ‘The Software Soul’ einer der besten Stories dieser Ausgabe.
Father Thomas Carpenter, einst Pfarrer der Saint Anselm Kirche, macht im virtuellen Gegenstück der Kirche weiter, während sein Körper auf dem Friedhof liegt. Father Thomas erkennt wie üblich einige Simulationen im Gottesdienst, die dort hineinprogrammiert sind, um dem Pfarrer das Gefühl zu geben, es seien einige Besucher anwesend. Dann gibt es Ann, eine vorprogrammierte Figur, die jeden seiner Gottesdienste besucht. Father Thomas ist sich sicher, dass sich hinter dem Avatar eine Person verbirgt.
An einem Sonntag sieht Father Thomas neben Ann einen Patrick und zwei Marys. Nach dem Gottesdienst verschwinden sie ohne ein Wort. Und einen weiteren Sonntag später schlüpft Ann in den Beichtstuhl. Sie wolle, so sagte sie, sich mit Gott versöhnen, sollte etwas passieren. Womit? Mit den Schiffen? Welchen Schiffen? Den Raumschiffen. Father Thomas hatte keine Ahnung. Das sei doch jeden Tag in den Fernsehnachrichten. Father Thomas besaß in seiner virtuellen Kirche kein Fernsehen. Mit jedem Sonntag wurde der Gottesdienst stärker besucht. An einem weiteren Sonntag sah er nur noch seine Simulationen, und dann kam eines Sonntages ein Alien.
John G. Cramer schreibt in seinem Wissenschaftsbeitrag ‘Planets of Binary Systems’ über Sonnensysteme, in denen eine Sonne um die andere herumwandert. Während noch vor Jahren ausgeschlossen wurde, dass dort Planeten existieren könnten, fand man inzwischen jupiterähnliche Gasplaneten in einigen binären Konstellationen.
Richard A. Lovett beschreibt die hin- und herwogende Debatte über Hotspots auf der Erde mit dem Titel ‘Messengers from the Earthcore?’ Lovett ist Physiker und SF-Autor. Es gibt eine Reihe von Physikern, die SF schreiben.
Am Beispiel von Hawaii, diesen Vulkaninseln, zeichnet Lovett ein Bild, in dem sich aus Hotspots Vulkane bilden. Die Erde besteht aus Kruste, Mantel und Kern. Im Mantel herrscht eine Temperatur von ca. 2000 °C, er ist in ständiger Bewegungen, ein kontinuierliches auf und ab. Es gibt Hotspots in der Kruste, Löcher, durch die das Magma an die Oberfläche dringt und Vulkane formt. Das ist die landläufige Meinung, die nun von einigen Geologen angegriffen wird.
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