In den letzten „Spiegel“-Ausgaben kamen
Philosophen zu Wort. Akademiker, die so unterschiedlicher Meinung
sein können wie Volkswirtschaftler. Also gibt es doch Leute, die
sich mit der Frage beschäftigen, wie es gesellschaftlich weiter
geht. Mit ihren Antworten finden sie in der Politik wenig Gehör. Die
wurde in ihrer Unfähigkeit allein gelassen mit der Flüchtlingswelle
fertig zu werden, die über das Land hinweg schwappte. Lag das an den
Philosophen? Sicher nicht. Es lag an der mangelnden Aufnahmefähigkeit
der Politiker.für neue Ideen.
Hätten Flüchtlinge in der Art hereingelassen werden
sollen, wie es geschehen ist? Sicher nicht. Wäre es machbar gewesen,
sie in ihr Ursprungsland zurückzuschicken? Sicher nicht. Ein
Dilemma.
Das was der Regierung fehlte, waren Einfälle.Wie
wäre es mit der Errichtung einer Pufferzone gewesen, gebilligt und
erstellt von allen Mitgliedern der Europäischen Union? Buffer kennen
wir aus der Informations-Technologie, in der Daten vor der
Verarbeitung zwischengespeichert werden. Das gleiche Prinzip hätte
auch für Flüchtlinge angewandt werden können. Leute heulen auf:
Flüchtlinge sind Menschen, keine Daten. Menschen sind Daten und sie
enthalten Daten. Doch die Datenverarbeitung bei der
Flüchtlingsaufnahme funktionierte nicht. Hätte es einen Puffer
gegeben, wäre es ein Leichtes gewesen, die Menschen so lange dort zu
lassen, bis ihre wahre Identität ermittelt worden wäre. Dann die
anderen Daten. Erinnerungen abzusaugen ist zur Zeit unmöglich. Doch
wenn wir an Arthur C. Clarkes Ausspruch denken „Any sufficiently
advanced technology is indistinguishable from magic“, dann ist es
nur eine Frage der Zeit.
Im vorletzten „Spiegel“ gab es unter der
Überschrift „Es gibt keine Pflicht zur Fremdenfreundlichkeit“
ein Gespräch mit dem konservativen Philosophen Rüdiger Safranski.
Er kritisierte die Einwanderungspolitik unter anderem. Man muss nicht
unbedingt konservativ sein, um diese bescheuert zu finden. Der Mann
hob, soweit ich mich erinnern kann, auch das Bedürfnis nach
Identität in einem Volk hervor. Da kann ich nun überhaupt nichts
mit anfangen. Denken wir mal an das Computer-Spiel „Second Life“,
in dem sich zur Zeit um die 40000 Leute befinden. Die am häufigsten
benutzte Umgangssprache ist englisch, egal ob es ein Deutscher oder
Chinese ist, dessen Avatar dort herum macht. Was soll dort die
Volksidentität? Denken wir mal an die Zukunft, wenn Maschinen
intelligenter geworden sind. Was interessiert es die, zu welchem Land
man gehört. Es sind Menschen, mit denen sie sich abgeben müssen.
Und das reicht.
Denn eine Demokratie, wie wir sie kennen, ist zum
Scheitern verurteilt. Das chinesische System der Ein-Parteien
Regierung wird sich durchsetzen, bis es von einem Maschinensystem
abgelöst wird.
Der letzte „Spiegel“ wurde unter dem Motto „Die
Falle Facebook“ veröffentlicht, in dem Glauben, dass man den
Konzern auf die Knie zwingen und die Nutzer schützen kann. Trump
wettert gegen Amazon. Alles Rückzugsgefechte. Technologie
entwickelte eine Eigendynamik und ist nicht mehr zu stoppen. Wo sie
hinführt, siehe den Absatz zuvor.
Und schließlich Schulz, Markus Feldkirchen schrieb
ein Buch über ihn. Vermutlich wird es in Deutschland später bei
irgend jemandem im Bücherschrank stehen. Ich sehe nur, dass die
deutsche Politik in ihrer jetzigen Form irrelevant geworden ist wie
der Schulz es wurde. Deutschland kann es für eine Zeit aushalten. Es
hat eine gute Infrastruktur. Auf Dauer aber hat es asiatischer
Dynamik nichts entgegenzusetzen.
Nessun commento:
Posta un commento