Vor kurzem las ich einen Online-Artikel der Süddeutschen Zeitung über einen Kontrolleur der Münchner S-Bahn, der eine Chinesin, die Deutschland zum ersten Mal besucht hatte, zur Polizei schleppen wollte, da sie ihren Fahrschein nicht entwertet hatte und nicht genügend Euro zur Bezahlung des Bussgeldes mit sich führte.
Die Dame wusste gar nicht, wie ihr geschah, war in Tränen aufgelöst und wurde von einem Journalisten gerettet, der ihr Bussgeld bezahlte.
Nichts gegen öffentliche Verkehrsmittel in Deutschland. Sie funktionieren. Es läuft blendend. Die Organisation ist Top. Wenn es nur nicht so viele Provinzler in Deutschland geben würde. Es mangelt ihnen an Verhaltensflexibilität. Vermutlich ist das nur von aussen erkennbar, also wenn man nicht in Deutschland lebt. Viele Deutsche denken vermutlich, der Kontrolleur habe sich richtig verhalten. Eine Dampfnudel wie die Leute von der Pegida.
Ich kann mich an einen Fall erinnern. Ich flog von den U.S.A. nach Frankfurt, kam dort an und beobachtete, wie ein Funktionär der Gepäckausgabe die Amerikaner anbrüllte: “Bitte zurücktreten!”. Die verstanden natürlich nichts. Er wurde noch lauter, sein Kopf schwoll an, und ich dachte: “Mann oh Mann, was für eine Pfeife.”
Nun will ich nicht behaupten, dass es anders herum nicht auch so kommen könnte. Nur: Es gibt eben mehr Flugpassagiere, die aus Deutschland kommend Englisch beherrschen als die aus den U.S.A. kommend Deutsch sprechen können.
In Greer, South Carolina arbeitete ich mit einigen Deutschen bei BMW und wir waren bereits so amerikanisiert, dass wir uns über die Unhöflichkeirt der Deutschen im Publikumsverkehr lustig machten. Das war in den neunzigern.
Ich könnte das jetzt nicht mehr. Im Allgemeinen hat es sich stark gebessert. Und früher wäre so etwas nie in die Zeitung gekommen. Doch es gibt sie noch, die Unflexiblen.
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