Coversong Roads

martedì, marzo 11, 2008




Asimov´s Science Fiction, March 2008

Es ist gut, dass Sheila Williams, der Editor dieses Magazins, sich auch auf neue Autoren einlässt, so kommen doch ein paar Fundstücke an das Licht. Aber die Experten unter den Schreibern liefern die besten Geschichten. So wie Carol Emshwiller. Mit ´Master of the Road to Nowhere´gelang ihr das Kunststück, dass ich ihre Geschichte keiner Kathegorie zuordnen konnte. Vielleicht ist es Science Fiction, aber dann weit ausgelegt, denn die Handlung könnte sich auch in unserer Gegenwart abspielen.

Es geht um einen Gruppenältesten, den Ich-Erzähler, um seine Gruppe, die sich dadurch von anderen Menschen unterscheidet, in dem sie nach ihrem eigenen Verhaltenskodex lebt und handelt. Sie ist auf der Suche nach einem nie gefundenen legendären Tal, in der Absicht, sich dort niederzulassen. Ein Mann an einem Kreuzweg weist ihnen den Weg dorthin, einen Pfad, der in die Berge führt. Das Tal finden sie nicht.

Ein Teil der Gruppe bleibt in den Bergen, der andere Teil geht hinunter in die nächste Stadt. Der von der Gemeinschaft gewählte Älteste hat für Unterkunft, Kleidung und Nahrung zu sorgen. Er sieht sich in der Stadt um und stiehlt, findet ein verlassenes Haus, in dem seine Leute Unterschlupf finden. So weit so gut. Doch dann verliebt er sich in eine Frau aus der Gruppe, und macht ihr Avancen. Er spürt, dass er der Frau nicht gleichgültig ist. Das Verhalten der beiden stösst bei den anderen auf Widerwillen und die Gruppe holt einen Mann ihres Clans herbei, der auf Wanderschaft gegangen war. Er soll in einem Kampf mit dem Gruppenältesten dessen Rang für sich beanspruchen. Der Neue gewinnt und der Geschlagene muss die Gruppe verlassen. Doch er nimmt die Frau mit. Die empörte Gemeinschaft schickt ihm eine Weise Frau nach, die ihm mit einer Sichel den Kopf vom Rumpf trennen soll. Der Ausgestoßene, seine Frau sowie ein auf Wanderschaft geschickter junger Mann der Gruppe wehren die Frau ab, als sie von dieser entdeckt werden. Sie gehen in die Berge, finden das gelobte Tal, bauen dort ihr Haus und wenn immer sich Menschen nähern, stellt der Mann sich auf den Kreuzweg und zeigt ihnen die falsche Richtung.

Ich nehme an, Emshwiller hat sich von Zigeunern inspirieren lassen. Was ist der SF-Teil in dieser Geschichte? Dass die Gruppe sich aufgrund ihrer Regeln nur zu Fuss bewegen darf? Dass die Gruppenälteste sich anmacht, mit ihrer Sichel dem Gruppenkodex Genüge zu tun? Die Gruppe und ihr Verhalten kommen der SF wohl am nächsten.

Die Geschichte ist spannend geschrieben. Ich wollte wissen, wie es mit dem Burschen weiter ging.

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