Coversong Roads

venerdì, ottobre 30, 2015

Rocket Internet


In der Business Week gab es vor Jahren schon mal einen Artikel über die Samver Brüder. Nun stand im letzten Spiegel ein Artikel über ihre Firma Rocket Internet. Die Brüder hatten die Idee, Webseiten von bekannten E-Commerce-Anbietern zu kopieren, anzupassen und damit eigene Unternehmen aufzumachen. Ist nicht originell, aber wenn die Startups Geld einbringen. Das Gute am E-Commerce ist ja, dass er skalierbar ist. Man braucht gegebenenfalls nur mehr Server anzuschließen, ein paar Leute mehr einstellen und ein paar Lager mehr anmieten, wenn die Nachfrage steigt.

In diesem Fall jedoch sieht es jedoch so aus, als ob Mitarbeiter verheizt werden. Im Grunde genommen machen die immer das Gleiche, nur in schnellerem Rhythmus und mit Überstunden. Es sind keine Entscheidungsträger oder Ideenproduzenten, im Gegensatz zu denen in amerikanischen Internet-Unternehmen. Der Ton ist rauher, die Vergünstigungen sind mager. Und wenn jemand gefeuert wird, ist die Möglichkeit, ein anderes Unternehmen anzusteuern schwieriger als in San Francisco.

Trotzdem würde es sich lohnen, da für zwei Jahre mitzumachen. Man lernt eine Menge, was man in einem anderen oder eigenem Startup verwenden kann und wenn man resilient ist, eine robuste Psyche besitzt, macht die Arbeit dort vielleicht sogar Spaß. Und außerdem kann man dort die Leute zusammenscheissen, hehe. Zensiert.

In der gleichen Ausgabe des "Spiegel" las ich ein Interview mit dem Munich-Re-Chef Nikolaus von Bomhard. Munich ist die größte Rückversicherungsgesellschaft. Auch darüber hatte ich schon etwas in der BW gelesen. Das Unternehmen versucht potentielle Katastrophen mit Hilfe von Computersystemen zu antizipieren. Und es scheint zu klappen. In dem Interview bemängelt Bomhard die Konzeptionslosigkeit der deutschen Regierung in der Flüchtlingsfrage, und (hört, hört), dass die Antragsbearbeitung noch nicht digitalisiert ist. Sagte ich doch schon, lol.

Das Innenministerium hätte das als Aufgabe an ein Hackathon weiterleiten können. Die Kodierer hätten schon eine brauchbare Lösung gefunden. Wie kommt das, dass ein Ministerium mit tausenden von Mitarbeitern nicht in der Lage ist, so etwas umzusetzen? Vermutlich, weil die Leute dort nicht weiterdenken können, wie eine fette Sau springt.

Gut fand ich auch den Satz aus einem Artikel über Frank Schirrmacher, Herausgeber des Feuilletons der FAZ, der im Juni vorigen Jahres gestorben war. Ich zitiere mal: Seit Schirrmachers Tod sind Inspiration, Neugier, Mut verschwunden. Wo vor ein paar Jahren die Geheimnisse des menschlichen Genoms diskutiert wurden und die Gefahren des digitalen Kapitalismus, geht es heute um gesundes Essen und das Leben auf dem Land.

Und Toyota hat den mit Wasserstoff betriebenen Mirai herausgebracht.



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