Ich bin zu doof dafür,
aber würde mir auch nicht anmaßen einen Flughafen bauen zu wollen. Einige
jedoch meinen, sie seien dazu berufen, und dann bauen sie den Berlin
Brandenburg Internationalen Willy Brandt Flughafen. Angefangen 2006 und immer
noch nicht fertig. Jeden Monat werden 16 Millionen Euro ausgegeben, um die
unfertige Anlage nicht verfallen zu lassen. Die letzte „Business Week“ brachte
einen Beitrag, der das Versagen der Beteiligten offenlegt.
Ich greife einige
Punkte heraus:
Herbst 2011 zauberten
Inspektoren der ORAT (Operations Readiness and Airport Transfer) ein Dummy
Flugzeug und Statisten als Passagiere herbei. Sie prüften Gepäckbänder,
Fluchtwege, Feuerschutz und simulierten einen Brand, mit dem Ergebnis, dass das
System Amok lief: Brände anzeigte, wo sie nicht waren, keinen Alarm oder an
falschen Stellen auslöste. Absaugrohre funktionierten nicht etc. etc.
Der damalige Boss, CEO
Rainer Schwarz, meinte, dass sei nicht so schlimm. Er beabsichtige 800
Niedriglöhner mit Handys als Brandmelder im Flughafen zu verteilen, welche bei
Feuer die Löschtrupps alarmieren sollten. Dann wurden die Einladungen für die
Eröffnung verschickt, lol.
Die Bauinspektoren
fanden das nicht so gut. Einer von ihnen nahm sich Schwarz vor und meinte:
„Professor, damit ich es richtig verstehe. Sie beabsichtigen 800 Leute in
orangefarbenen Jacken im Flughafen zu verteilen, die sich auf Campingstühle
setzen, Thermosflaschen mit Kaffee in der Hand halten und ins Telefon brüllen:
Öffnet die Feuertür?“ Es gab keine Genehmigung. Schwarz wurde gefeuert, klagte
und bekam 1,14 Millionen Euro Abfindung.
Die „Businessweek“
ätzte: Zu dem Zeitpunkt, als Merkel und ihre Alliierten sich die Griechen zur
Brust nahmen, hatten deutsche Steuerzahler schon 5,4 Milliarden Euro für den
Flughafen verpulvert. Und sie vergaß auch nicht, die unfertigen Projekte wie
den Stuttgarter Bahnhof und die Elbharmonie in Hamburg zu erwähnen.
Der Artikel geht noch
über weitere Seiten und führt das Debakel auf die stetigen Änderungswünsche für
den Flughafen zurück. Die Leute konnten gar nicht so schnell umbauen wie neue
Wünsche geäußert wurden und verloren die Übersicht.
Ich fand schon damals,
von den italienischen Flughäfen ganz zu schweigen, die deutschen nicht
berauschend. Allein die Toiletten, die man mit der Lupe suchen musste. Auch in
München, dem angeblich schönsten Flughafen Deutschlands. Die amerikanischen
sind weitaus großzügiger. Unter zwanzig Pissbecken in einer Toilette machen sie
es nicht, egal wo man landet. Und
ich war auf einigen: Chicago, JFK New York, Newark, While Plains, Miranda,
Greenville Spartanburg, Atlanta, Midland Bay City Saginaw, Dallas Fort Worth,
Portland, Atlanta, Fort Smith, Memphis, Detroit. Noch was vergessen? Müssten alle sein. Die Westküste
habe ich nicht kennen gelernt. Schade.
Das mit dem Berliner
Flughafen erinnert mich an das Buch „Parkinsons Gesetze“, wo Prof. Parkinson so
schön beschrieb, wie sich im Unternehmen alle über einen neu zu bauenden
Fahrradständer ereiferten und das Milliardenprojekt eines Atomkraftwerks
durchwinkten.
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