Coversong Roads

lunedì, agosto 03, 2015

Trap Door 31, Dec. 2014


So lange lag es schon bei mir herum. Aber es ist noch immer die letzte Ausgabe. Bob Lichtmans Trap Door, ein fannisches Fanzine, kommt meistens nur ein Mal pro Jahr. Wird in der Art der 50er des letzten Jahrhunderts produziert, ist eines jener, denen ich als Teenager entgegenfieberte. War schon toll, wenn die Fanzines einem abends aus dem Briefkasten entgegenpurzelten, wenn man von der Arbeit nach Haus kam. Heute ist es mehr so ein Hauch von Gestern. Ich hatte anfangs LOCs, letter of comments geschrieben, konnte aber nicht mithalten. Mir fiel außer der Erzählung einer Reise nach England, die ich als 19-jähriger unternommen hatte, um Fans dort zu besuchen, nichts mehr ein. Die Reise jedoch hatte es in sich gehabt. In Manchester hatten sie mich voll bekleidet und stinkbesoffen in die Badewanne gelegt. Auf der Überfahrt nach Irland hatte ich mir die Seele aus dem Leib gekotzt. In Irland selbst wurde versucht, mir Kricket beizubringen. Das war die romantische Zeit der englischen Dampfloks. Unvergesslich. Und ich hatte zum ersten Mal richtig englisch gesprochen, oder es wenigstens versucht.

In der Ausgabe von Trap-Door gibt es einen interessanten Beitrag von Roy Kettle, einem 10 Jahr jüngeren englischen SF-Fan, der sogar einen Wikipedia-Eintrag hat. „About a book – a tale of modern publishing“ schildert seine Bemühungen, mit einem Kumpel ein Buch zu schreiben und es später zu vermarkten. Sehr instruktiv und sicher eine Hilfe für diejenigen, welche ein Buch gedruckt und als E-Book herausgeben wollen. Das Buch heißt „Future Perfect“ und ist über Amazon erhältlich.

Ich selbst hatte ja auch in Kassel unter einem Apfelbaum ein Manuskript verzapft, als ich tagsüber für die Hannoversche Hessische Allgemeine arbeitete. Noch mit meinem ersten Toshiba-Laptop, den ich mir 1987 in Köln zugelegt hatte. Ich habe ihn noch. Ist sicher als Museumsstück ein Vermögen wert, oder auch nicht. Sehr robust und schwer, mit einem roten Plasmabildschirm und einer 10 KB-Platte. Programme mussten also kurz sein.

Mit zwei schweren Samsonite Koffern und diesem schweren Ding und mit Anzug und Krawatte war ich dann 1990 zum ersten Mal in die USA geflogen. Die Voltzahl musste man mit einem Schraubenzieher umstellen. Als ich das am Flughafen machte, standen plötzlich zwei Polizisten hinter mir, denen ich erst mal erklären musste, was ich da machte. Was Reisen anging, war ich ignorant. Hatte viel zu viel mit mir rumgeschleppt. Das ging auf die Knochen.
Jahre später wurde ich dann vom amerikanischen Zoll angehalten, weil ich so wenig bei mir hatte. „Haus in Italien und Apartment in den USA, da brauche ich nicht viel.“ Hörte sich das nicht gut an? „Ah, yes.“ Ich kam mir richtig weltläufig vor, lol. Zu Anfang flog ich Business Class, dann Jahr später, als die Konkurrenz aufholte, Holzklasse, und jetzt bin ich aufs Fahrrad fahren zusammengeschnurrt.

Tja, mein Manuskript. Könnte ich so nicht mehr einreichen. Es handelte zum Beispiel von einer Elbklinik, die den Protag anheuerte und deren Abläufe auf die Datenverarbeitung umgestellt wurden. Das ist ja nun Schnee von gestern. Jetzt werden Apps für das Smartphone gemacht. Ich müsste umschreiben, darüber hinaus auch, weil ich jetzt durch das Fabrizieren von Kurzgeschichten besser geworden bin. Es lohnte sich, das Manuskript mal zu überarbeiten, ist ein Wahnsinns-Ding. Da kommt selbst Donald Trump nicht gegen an.  


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