So lange lag es schon
bei mir herum. Aber es ist noch immer die letzte Ausgabe. Bob Lichtmans Trap
Door, ein fannisches Fanzine, kommt meistens nur ein Mal pro Jahr. Wird in der
Art der 50er des letzten Jahrhunderts produziert, ist eines jener, denen ich
als Teenager entgegenfieberte. War schon toll, wenn die Fanzines einem abends aus
dem Briefkasten entgegenpurzelten, wenn man von der Arbeit nach Haus kam. Heute
ist es mehr so ein Hauch von Gestern. Ich hatte anfangs LOCs, letter of
comments geschrieben, konnte aber nicht mithalten. Mir fiel außer der Erzählung
einer Reise nach England, die ich als 19-jähriger unternommen hatte, um Fans
dort zu besuchen, nichts mehr ein. Die Reise jedoch hatte es in sich gehabt. In
Manchester hatten sie mich voll bekleidet und stinkbesoffen in die Badewanne
gelegt. Auf der Überfahrt nach Irland hatte ich mir die Seele aus dem Leib
gekotzt. In Irland selbst wurde versucht, mir Kricket beizubringen. Das war die
romantische Zeit der englischen Dampfloks. Unvergesslich. Und ich hatte zum
ersten Mal richtig englisch gesprochen, oder es wenigstens versucht.
In der Ausgabe von
Trap-Door gibt es einen interessanten Beitrag von Roy Kettle, einem 10 Jahr
jüngeren englischen SF-Fan, der sogar einen Wikipedia-Eintrag hat. „About a
book – a tale of modern publishing“ schildert seine Bemühungen, mit einem
Kumpel ein Buch zu schreiben und es später zu vermarkten. Sehr instruktiv und
sicher eine Hilfe für diejenigen, welche ein Buch gedruckt und als E-Book
herausgeben wollen. Das Buch heißt „Future Perfect“ und ist über Amazon
erhältlich.
Ich selbst hatte ja
auch in Kassel unter einem Apfelbaum ein Manuskript verzapft, als ich tagsüber
für die Hannoversche Hessische Allgemeine arbeitete. Noch mit meinem ersten
Toshiba-Laptop, den ich mir 1987 in Köln zugelegt hatte. Ich habe ihn noch. Ist
sicher als Museumsstück ein Vermögen wert, oder auch nicht. Sehr robust und
schwer, mit einem roten Plasmabildschirm und einer 10 KB-Platte. Programme
mussten also kurz sein.
Mit zwei schweren
Samsonite Koffern und diesem schweren Ding und mit Anzug und Krawatte war ich
dann 1990 zum ersten Mal in die USA geflogen. Die Voltzahl musste man mit einem
Schraubenzieher umstellen. Als ich das am Flughafen machte, standen plötzlich
zwei Polizisten hinter mir, denen ich erst mal erklären musste, was ich da
machte. Was Reisen anging, war ich ignorant. Hatte viel zu viel mit mir
rumgeschleppt. Das ging auf die Knochen.
Jahre später wurde ich
dann vom amerikanischen Zoll angehalten, weil ich so wenig bei mir hatte. „Haus
in Italien und Apartment in den USA, da brauche ich nicht viel.“ Hörte sich das
nicht gut an? „Ah, yes.“ Ich kam mir richtig weltläufig vor, lol. Zu Anfang
flog ich Business Class, dann Jahr später, als die Konkurrenz aufholte,
Holzklasse, und jetzt bin ich aufs Fahrrad fahren zusammengeschnurrt.
Tja, mein Manuskript.
Könnte ich so nicht mehr einreichen. Es handelte zum Beispiel von einer
Elbklinik, die den Protag anheuerte und deren Abläufe auf die Datenverarbeitung
umgestellt wurden. Das ist ja nun Schnee von gestern. Jetzt werden Apps für das
Smartphone gemacht. Ich müsste umschreiben, darüber hinaus auch, weil ich jetzt
durch das Fabrizieren von Kurzgeschichten besser geworden bin. Es lohnte sich,
das Manuskript mal zu überarbeiten, ist ein Wahnsinns-Ding. Da kommt selbst
Donald Trump nicht gegen an.
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