Asimov´s Science Fiction, October/November 2014
Für mich war die beste Story dieser Ausgabe Brendan Dubois „Minutes to the End oft
he World“. Die Story erinnert mich an Shirley Jacksons „The Lottery“.
In beiden haben Ratsmitglieder einer Kleinstadt Regeln eingeführt, die
verharmlosend gesagt, von denen unserer Zeit stark abweichen. Es kommen auch
Assoziationen zu Vereinsprotokollen wie die des SFCDs hoch, lol.
„The Lottery“ gilt in den U.S.A. als die populärste
Kurzgeschichte des vergangenen Jahrhunderts.
Das Setting von Dubois Story ist die Stadt Trenton im
amerikanischen Bundesstaat New Hampshire nach einer Katastrophe, auf die nicht
näher eingegangen wird (Es könnte sich jedoch um eine durch Biologische
Kampfstoffe verursachte handeln). Nur, dass die Stadt von allen Informationen von
außerhalb abgeschnitten und es nicht sicher ist, ob es überhaupt noch eine
Bundesregierung gibt.
Die Ratsmitglieder der Stadt halten Ordnung aufrecht und
legen jede Woche Rechenschaft über ihre Tätigkeiten ab und fassen neue
Beschlüsse. Diese Geschichte enthält Protokolle darüber. Zureisende werden vor
der Stadtgrenze kurzerhand erschossen, da sie eine durch biologische
Kampfstoffe induzierte Seuche verbreiten könnten. Nicht in Trenton gemeldete
Personen werden ausgewiesen.
Man spürte, dass trotz allem die Ratsmitglieder
Normalität in das Stadtleben bringen wollten. Der Mutter eines Sohnes zum
Beispiel wurde wohlwollend beschieden, dass dieser die Stadtmonumente während
des Tages reinigen konnte, um als Pfadfinder befördert zu werden, solange er
seine Arbeit als Hilfs-Polizeibeamter nicht vernachlässigen würde.
In New Hampshire hatte ich mal gewohnt, und zwar in
Portsmouth, einer Kleinstadt am Atlantik. Fischgerichte waren einsame Spitze.
Ich arbeitete für einige Monate in Rochester, wo ich von Portsmouth über eine
Highway jeden Tag dorthin musste. Bei der Mautstelle musste ich 50 cents, einen
Quarter also, in einen Trichter werfen.
So nach einem Monat Leben im Hotel mietete ich mir eine
Wohnung. Bevor ich einzog, zählten der Vermieter und ich die Flecken auf dem
Teppich. Beim Auszug wurde verglichen, ob noch welche hinzugekommen waren, lol.
In Portsmouth hatte ich mir dann auch den Pickup gekauft, mit dem ich noch
immer herumfahre. Den Grund, warum bei jeder Autobahn-Ausfahrt in New Hampshire
Schnapsläden stehen, habe ich nie herausbekommen. Was ich auch noch interessant
fand ist, dass im Nachbarstaat Maine, in den Raststätten Wassertanks stehen, in
denen Riesenlangusten herumschwimmen, die zum Verkauf angeboten werden. Nun,
vielleicht ist es noch gut zu wissen, dass im südlichen Nachbarstaat
Massachussetts Striptease erlaubt ist, in New Hampshire nicht und dass die
Highway 95 sich von Maine im Norden bis nach Florida zieht.
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