Dass Beck´s Bier
jetzt in
St. Louis, U.S.A und nicht mehr in Bremen hergestellt wird, war mir
unbekannt. Nun ja, ich bin mit Italien auch etwas weit ab vom Schuss.
Aber das ist schon ein Ding. Und wenn Amerikaner sich beschweren, für
die Beck´s Import Bier, nach dem deutschen Reinheitsgebot gebraut
worden war und jetzt schmeckt wie Schweinebier, dann ist etwas faul
in der Bierwelt. Die „Business Week“ brachte einen ausführlichen
Beitrag darüber. Beck´s ist nun eine heruntergekommene Marke der AB
Inbev, die von einem Brasilianer geführte belgische Brauerei, die
gutes Bier wie Stella Artois aber auch das nach nichts schmeckende
Budweiser im Sortiment hat. Budweiser, dessen Bud Light, das in den
USA am meisten verkaufte Bier, wurde an die Belgier verkauft. Es
gehörte zuvor der Familie Anheuser-Busch, über die „Business
Week“ ein paar Jahre vorher einen interessanten Artikel brachte.
Die knorrigen Gründer Anheuser und Busch brachten 1861 das
Unternehmen auf den Weg. Danach hatte die Familie ihre Höhen und
Tiefen. Rivalität, Kompetenz, Inkompetenz, Luxus, Drama, Tragik,
Höhepunkte. Der letzte Spross der Familie nun verkaufte das
Unternehmen, nachdem seine Freundin Selbstmord begangen hatte.
Der neue Boss, der
Brasilianer Carlos Brito, verkaufte Anheusers Corporate Jets, setzte
so um 1000 Mitarbeiter an die Luft, schaffte Dienstwagen ab,
konvertierte Büros zu Großräumen, ersetzte die Pappe der
Bierkästen, das Blech der Dosen durch dünneres Material und ließ
Beck´s mit dem Bud zusammen abfüllen. Die Gewinne sprudeln. Nur
irgendwann hört es mit dem Kostensparen auf. Doch expandierte er.
Nach wie vor die dominierende Brauerei in den U.S.A., hat sie auch in
Brasilien einen Marktanteil von 69 Prozent und ist die drittgrößte
in China. Nun ist Mexiko an der Reihe. An Grupo Modelo, die Corona
braut, besitzt es 50 Prozent und will den Rest dazukaufen. Es bleibt
zu hoffen, dass es künftig nicht ebenfalls in St. Louis gebraut
wird. Die Sportsbar in unserem Dorf führt Corona. Meine Frau und ich
würden es sofort merken.
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