Hier eine dieser Minutennovellen. Nach und nach werde ich andere bringen, vielleicht auch einmal eine kurze Story von mir.
Das ist ja noch gar nichts.
Helmbrecht, unser
Abteilungsleiter kam zu unserem Büroplausch häufig hinzu, und
nicht, um uns zur Arbeit anzuhalten, sondern um noch eins
drauf zu setzen.
Erzählte jemand von einer Krankheit in der Familie sagte er: “Das ist ja noch gar nichts”. Wir schwiegen und er nutzte es, um ein schwereres Leiden aus seinem Familienkreis aus dem Hut zu zaubern.
Erzählte jemand von einer Krankheit in der Familie sagte er: “Das ist ja noch gar nichts”. Wir schwiegen und er nutzte es, um ein schwereres Leiden aus seinem Familienkreis aus dem Hut zu zaubern.
Wie gewohnt,
spielten Stastny und ich nach der
Mittagspause, die wir mit einem Spaziergang zur Elbe hinunter hinter
uns gelassen hatten im Büro und spielten Schach. Während ich
die Figuren auf dem Brett in Stastnys Schublade hypnotisierte, wurde
die Tür aufgerissen. Möller rief: “Arsch an die Wand, Helmbrecht
kommt.”
Stastny knallte die Schublade zu. Ich
rollte mit dem Stuhl an meinen
Schreibtisch zurück.
“Huch, ist es heiß hier.”
“Nicht im Vergleich zu vorgestern,
Herr Helmbrecht. Da hatten wir achtunddreißig Grad.”
“Das ist ja noch gar nichts.”
Helmbrecht winkte ab. “Für nächste Woche haben sie über vierzig
angesagt.”
“Ich weiß nicht, ob ich Ihnen das
schon mal erzählt habe”, meinte Stastny. “Ich habe Affenhoden.”
“Das ist ja noch gar nichts. Ich
habe… huch, was haben Sie da gerade gesagt?”
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