Mordkommission City Nord, Hamburg.
„Es muss wie wild gepiept haben.“ Udo hielt die Bildzeitung hoch, als Schneider ins Büro kam.
„Das war Elsa!“ Schmidt, ihr Chef stand mit rotem Gesicht in der Tür und tastete nach seiner Krawatte.
„Elsa? Der Roboter?“. Schneider griff nach Udos Zeitung. „Weiblicher Roboter wurde bei der Sicherheitskontrolle am Hamburger Flughafen zurückgewiesen! Sie ist doch Metall. Wieso ist sie nicht von selbst drauf gekommen? Hätte sich doch aufs Laufband zu den Schlüsseln und Gürteln legen können!“
„Frauen....“, meinte Udo. „Wo wollte sie denn hin?“
„Nach Manila“, antwortete Schmidt. „Über Dubai. Sollte die Callcenter-Angestellten bei ihren Verhandlungen mit den Arbeitgebern wegen der Künstlichen Intelligenz unterstützen. Der Auftrag dazu kam von der dortigen Gewerkschaft, da sie beide Seiten kennt.“
„Warum hat man sie nicht ins Flugzeug steigen lassen?“ Schneider sah zum Fenster hinaus. Vom Flughafen Fuhlsbüttel stieg eine Maschine auf, verschwand in den Wolken.
„Bei ihrer Vernehmung erwähnte sie das Cyberinstitut. Die Polizei rief dort an und...“
„Die Leute vom Institut holten sie ab.“
„Es ist ganz interessant.“ Schmidt setzte sich zu ihnen. „Ich war neugierig. Auf den Philippinen arbeiten um 1.7 Millionen Menschen in Callcentern. Künstliche Intelligenz erleichtert ihnen die Arbeit. Vorerst.“
Schmidt sah beide an. „Sie werden vornehmlich von Amerikanern angerufen, und die wollen mit einem, Amerikaner sprechen, nicht mit einem Philippino. Viele wenigstens. Wenn die Callcenter-Mitarbeiter das merken, verbinden sie ihn weiter, mit einer KI. Die hat den Akzent drauf.“
„Aber dabei bleibt es nicht, oder?“, sagte Udo. „Richtig“, meinte Schmidt. „Da sollte Elsa ins Spiel kommen.“
„Der wird die Batterie entfernt. Stillgelegt und eingemottet. Das kann doch nicht sein. Elsa hat Bewusstsein, hat Rechte.“
Schmidts Gesicht verfärbte sich noch mehr. „Meint ihr, die Regierung wird aktiv? Für die ist das Neuland. Wir schicken Faxe von einer Behörde zur anderen. Snail Mail. Jetzt soll sie sich auch noch um Roboter kümmern?“
Schmidt stand auf. Bevor er aus dem Büro verschwand. „Ihr habt doch noch die Karteikarten. Werft sie bloss nicht weg.“
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