Coversong Roads

domenica, ottobre 13, 2019

Asimov`s Science Fiction, Sept/Oct. 2019





Epische Story, „Winter Wheat“ von Gord Sellar. Eine Familien-Geschichte aus der kanadischen Weite. Nahe Zukunft. Die Farmer sind gezwungen, von Monsanto und Konsorten jedes Jahr die neueste Saatmischung zu kaufen. Die fertigen Pflanzen werden mit Dürre, Insekten, Parasiten fertig und gehen gegen resistente Erreger vor, die sich ein paar Saaten zuvor immun gemacht haben. Ein Familienvater macht sich daran, Saatgut herzustellen, mit dem man sich international gegenüber den Unternehmen aufstellen kann.

Was den Reiz der Geschichte ausmacht, ist die Beschreibung, wie der Sohn, der eher praktisch veranlagt sich mehr für Eishockey als für Saatgut interessierte, von dem Enthusiasmus seines Vaters und des Mädchens, das er heiratet mitgerissen wird. Seine Frau studiert Mikrobiologie und Jimmy, der Protag kann gar nicht anders, als mitzuziehen.

Landwirtschaft und Biologie zu studieren wird unter dem Gesichtspunkt Künstlicher Intelligenz und Automatisierung immer interessanter. Die Story, in der landwirtschaftliche Maschinen Tag und Nacht die Arbeit verrichten unter Berücksichtigung des Zustandes von Wetter, Pflanzen und des Mineralienhaushaltes im Boden, deutet darauf hin, wie Technik und Forschung die Agrikultur beeinflussen werden. Das geht über das Herkömmliche hinaus, was zur Zeit gelehrt wird. Wie die Beantwortung der Frage: Wenn Farmer A dies und das anbaut, wie kann Farmer B, mit der gleichen Bewirtschaftungsfläche, einen höheren Ertrag als Farmer A erwirtschaften. Schon interessant. Aber da sollte man schon etwas über interaktive epigenetische Marker wissen, lol.

Die Automatisierung in der nahen Zukunft ist eine Quelle für alle möglichen SF-Stories. Denken wir nur daran, in welcher Form Künstliche Intelligenz unsere Zivilisationen zerstören könnte. Überall dort, wo sie zum Einsatz kommen wird, wäre es für sie möglich: In Krankenhäusern, Transportmitteln, im Finanzwesen, Militär, der Verwaltung, der Informatik. Schlummernde Zeitbomben.

In Kanada war ich mal für einen Tag. War 1992, als ich in Stamford, Ct bei Clairol Hair Products mit einem anderen Deutschen bei der Einführung von SAP-Programmen mitarbeitete. In Stamford kaufte ich mir den Jeep Wrangler. Ich fahre den immer noch. Die Stadt liegt am Atlantik. Abends lag ich am Strand und sah ein paar Burschen dort mit einem Jeep herumfahren. Stark, dachte ich. So einen kaufe ich mir auch. Und da ich zu der Zeit einen Ford Taurus als Mietwagen hatte, der ja auch etwas kostete, lohnte es sich. Nun, als mein Job zu Ende war, nahm ich mir vor, meine früheren Kollegen in Michigan zu besuchen, wo ich vorher beschäftigt war , schwang mich in meinen Jeep, überquerte die Provinz Ontario ausgehend von Buffalo mit seinen Niagara-Fällen und kam in Flint wieder in die Staaten. In Ontario fiel mir nichts Interessantes auf, alles weit und flach, aber das war es in Michigan auch. In Midland, MI landete ich gleich wieder einen neuen Job bei Dow Chemical, fuhr wieder zurück nach Stamford und flog jede Woche nach Midland. Nicht direkt, erst einmal über Detroit und dann nach MBS, Midland, Bay City, Saginaw. Der Flughafen bediente alle drei Städte. Northwest Airlines. Gibt es jetzt nicht mehr, ging in Delta auf. Die Flugzeuge kleine Puddle-Jumper, 10 – 30 Personen. Es gab Erdnüsse. Manchmal musste man seinen Kopf einziehen, wenn man durch den Gang zu seinem Platz trabte. In Stamford wohnte ich zuerst im Marriot Hotel. Nach ein paar Wochen sah ich mich nach einem Zimmer um, besorgte mir in Stamford die Social Security Card. Das ging Ruck-Zuck. Ist sinnvoll, wenn man sich ein Bankkonto einrichten will. Mein deutscher Kollege musste nach drei Monaten wieder nach Deutschland zurück. Ohne akademischen Grad bekam er kein Arbeitsvisum. In Deutschland hielt er sich gut über Wasser. Mich hatte der Diplom-Betriebswirt davor bewahrt, der mir vor langer Zeit zugefallen war. Und...wir hatten zum ersten Mal Line Dancing miterlebt, in einer Bar, die wie eine Eisdiele aussah. Es gab nur einen Song dafür. Wenn der „Electric Slide“ spielte, stürzte alles auf die Tanzfläche. Wir natürlich auch, obwohl wir keine Ahnung hatten. Später, in South Carolina, lernte ich es dann richtig.








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