In der „Business
Week“ gab es vor Jahren schon mal einen
Artikel über die Samver Brüder. Nun stand im letzten Spiegel ein Artikel über ihre Firma Rocket Internet. Die Brüder hatten die Idee, Webseiten von bekannten E-Commerce-Anbietern zu
kopieren, anzupassen und damit eigene Unternehmen aufzumachen. Ist nicht
originell, aber wenn die Startups Geld einbringen. Das Gute am E-Commerce ist
ja, dass er skalierbar ist. Man braucht gegebenenfalls nur mehr Server
anzuschließen, ein paar Leute mehr einstellen und
ein paar Lager mehr anmieten, wenn die Nachfrage steigt.
In diesem Fall jedoch sieht es jedoch so aus, als ob Mitarbeiter
verheizt werden. Im Grunde genommen machen die immer das Gleiche, nur in
schnellerem Rhythmus und mit Überstunden.
Es sind keine Entscheidungsträger oder
Ideenproduzenten, im Gegensatz zu denen in amerikanischen Internet-Unternehmen.
Der Ton ist rauher, die Vergünstigungen
sind mager. Und wenn jemand gefeuert wird, ist die Möglichkeit, ein anderes Unternehmen anzusteuern schwieriger als in San
Francisco.
Trotzdem würde es
sich lohnen, da für zwei Jahre mitzumachen. Man lernt eine
Menge, was man in einem anderen oder eigenem Startup verwenden kann und wenn
man resilient ist, eine robuste Psyche besitzt, macht die Arbeit dort
vielleicht sogar Spaß. Und außerdem kann man dort die Leute zusammenscheissen, hehe. Zensiert.
In der gleichen Ausgabe des "Spiegel" las ich ein Interview mit dem
Munich-Re-Chef Nikolaus von Bomhard. Munich ist die größte Rückversicherungsgesellschaft. Auch darüber hatte ich schon etwas in der BW gelesen. Das Unternehmen versucht
potentielle Katastrophen mit Hilfe von Computersystemen zu antizipieren. Und es
scheint zu klappen. In dem Interview bemängelt
Bomhard die Konzeptionslosigkeit der deutschen Regierung in der Flüchtlingsfrage, und (hört, hört), dass die Antragsbearbeitung noch nicht digitalisiert ist. Sagte ich
doch schon, lol.
Das Innenministerium hätte das als Aufgabe an ein Hackathon weiterleiten können. Die Kodierer hätten
schon eine brauchbare Lösung gefunden. Wie
kommt das, dass ein Ministerium mit tausenden von Mitarbeitern nicht in der
Lage ist, so etwas umzusetzen? Vermutlich, weil die Leute dort nicht
weiterdenken können, wie eine fette Sau springt.
Gut fand ich auch den Satz aus einem Artikel über Frank Schirrmacher, Herausgeber des Feuilletons der „FAZ“, der im Juni vorigen Jahres gestorben
war. Ich zitiere mal: „Seit
Schirrmachers Tod sind Inspiration, Neugier, Mut verschwunden. Wo vor ein paar
Jahren die Geheimnisse des menschlichen Genoms diskutiert wurden und die
Gefahren des digitalen Kapitalismus, geht es heute um gesundes Essen und das
Leben auf dem Land.“
Und Toyota hat den mit Wasserstoff betriebenen Mirai
herausgebracht.