Coversong Roads

giovedì, gennaio 09, 2020

Interzone Nov/Dec. 2019



Heute Morgen fuhr ich nach Finale Emilia. Nebel hing noch über den Strassen: Po-Ebene (Val Padana) hier. Der Kiosk dort verkauft die italienische Ausgabe von Fortune. Die für Januar lag schon aus. Ich nahm sie mit und die Zeitung „Il Resto del Carlino“ dazu. War die Ausgabe für Modena. Nun, wir leben in der Provinz Ferrara, aber Modena ist ja gleich nebenan. Was mir auffiel war ein Beitrag über den Protest der Rentner in Concordia, deren Bar, in der sie ihre Zeit verbrachten, vom Erdbeben zerstört worden war. Das war, wie lange ist das her? Ich meine, 2012. Habe gegoogelt: Stimmt. Jetzt wurde eine neue Bar fertig. Zu klein, protestierten die pensionati, sie seien immerhin um die 50 Leute, die sich kennen und nun auf diverse Bars verteilen müssen.
Also die Jungs wollen nur Karten oder Boccia spielen. Keine anderen Interessen: Irre. Was ist mit den Leuten? Wenn sich ihre Freizeitaktivitäten auf das vorgenannte reduzieren, hat die Gesellschaft versagt, macht aus Rentnern ungenutzte Resourcen, die für einen positiven Beitrag zur Gesellschaftsoptimierung beitragen könnten. Aber lassen wir das, dafür müsste erst ein Bewusstsein geschaffen werden, das ein Projekt entstehen liesse. Und, da haben wir es wieder: Politik ist zu bescheuert. Doch nun zum Thema.


Die Ausgabe von Interzone enthält ein paar gut geschriebene Stories:
Joanna Berry: The kindest god is light
Um einen Gas Giganten, in der Art Jupiter, kreist ein Sanatorium, in das Diplomaten aus allen Richtungen der Galaxis einkehren, um mental entgiftet zu werden. Protag ist kein Diplomat, sondern ein Poet. Ein Gehirnwellenmonitor misst die Synchronisationsrate, die wider Erwarten immer dann bei dem Poeten abfällt, wenn er Besuch von einem Angestellten des Konsulats der Erde bekommt.
Taia, so heisst der Protag, hatte auf der Erde einen kleinen Band mit zehn Gedichten herausgegeben, die auf den ersten Platz der Bestsellerliste schossen. Ein Grund, ihn für das Artist-in-residence-program vorzuschlagen. Kostenlose Unterbringung und Verpflegung, wenn er denn wieder einige weitere Gedichte herausbrächte. Taia hatte eine Schreibblockade.
Juotuan, die Rasse, welche das Sanatorium leitet, wünscht Taias Bewusstsein zu kopieren, um den künstlerischen Genius des Protags in die Bibliothek der Heilstätte einzuspeisen. Taia sagt dem Konsulatsangestellten auf den Kopf zu, dass der Taias Gehirnwellen manipuliert. Der gibt es zu und nennt einen plausiblen Grund. Er wolle erreichen, dass Taia erst seine Depression und Schreibblockade loswerden würde, bevor er sein Bewusstsein kopieren liesse, um die Erdbevölkerung in einem besseren Licht erscheinen zu lassen.
Am Story-Ende nähert sich die Sync-Rate 100 Prozent, und die Blockade ist verschwunden.


Tim Chawaga: The Duchess of Drinke Street
SF-Stories, deren Handlung auf der Erde abläuft, werden vermutlich immer mehr den Anstieg der Meeresspiegel zum Inhalt haben, bis sich das Thema auch in der Mainstream-Literatur breit macht. New Lagos, eine auf dem Meer schwappende und schwimmende Stadt. Protag, sie arbeitet in der Lebensmittelindustrie und ihr schwebt vor, ein kleines Café zu eröffnen, das cupcakes verkauft. Cupkakes sind ein tassenförmiges Gebäck. Googeln hilft auch hier. Die Konkurrenz in New Lagos ist heftig und der Protag möchte eine Bewertung in dem Blog „The Duchess of Drinke Street“. Die Bewertung des Food Bloggers ist nicht so, wie der Protag sie erwartete.
Speisen, Getränke: Ein interessantes Thema. Italiener essen gern. Als ich vor Jahren noch mit den Leuten aus unserem Dorf vor der Bar sass, waren die Themen Fussball, Restaurants und Kleinkram. Da ich bei meiner Frau auch gut aufgehoben bin, wenn es was zu Essen gibt, habe ich diese etwas dürftigen Diskussionen aufgegeben. Das wäre auf die Dauer so, als säße ich mit den vorgenannten Pensionären zusammen, die Boccia oder Karten spielen. Ich kann meinem Gehirn nicht zumuten, dass es in einen Dauerschlaf verfällt. Wie auch immer: in Hamburg, meinem Geburtsort, gab es eine beträchtliche Anzahl von Ethnic-Food Restaurants, die gut besucht waren. In italienischen Städten kann man sie an der Hand abzählen. International kochen ist interessant, weil man sich die Quellen erarbeiten muss, um an die Zutaten heran zu kommen. Doch meine Frau kocht italienisch und warf mich aus der Küche, weil ich zu viele Pfannen und Töpfe benutzte und außerdem sei sie die Hausfrau. Genug Zeit also für mich, diesen Eintrag für das Blog zu erstellen.



















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