Coversong Roads

mercoledì, luglio 20, 2016

Hitze, Hitec, SF und Sprung in die Vergangenheit

Die Hitze macht einem im Alter doch mehr zu schaffen. Wir haben so um die 35° C. 


So um 6:30 früh mache ich meinen Power Walk, gegen 19:00 eine längere Fahrt mit dem Rad und um die Mittagszeit ziehe ich mich ins Haus zurück. 


Johnny bewacht das Büro, während ich auf den Tasten klimpere.
Nachdem Renate Künast twitternd fragte, warum die Polizisten den Axt schwingenden Afghaner nicht kampfunfähig geschossen hatten, drängte sich mir die Zusatzfrage auf: “Und warum war der Blumenladen am Bahnhof schon zu?”
Aber dann wiederum: Der Mann war ja kampfunfähig und er konnte sich auch keine weiteren Gemeinheiten ausdenken.

Inzwischen habe ich mein Dragonboard vor mir liegen, kann aber noch nichts damit anfangen, obwohl ich in dieser Kurswoche das Booting, das Testen und das Shutting down hätte durchführen müssen. Grund: Der Stecker des Netzteiles passt nicht. Das habe ich mir deswegen besorgt, weil es nicht mitgeliefert wurde. Es hat die klassische 5.5 mm Buchse mit einem 2.1 mm Loch. Das Gerät benötigt jedoch eine 4.75 mm Buchse mit einem 1.7 mm Loch. Jo, so habe ich gestern wie wild gegoogelt und einen Reduktor in Amerika bestellt. Ich müsste mir auch einen HDMI-Monitor, eine USB-Maus und eine USB-Tastatur zulegen. Doch bevor das geschieht, will ich erst einmal sehen, dass das Board angeschaltet werden kann.
Es ist vielseitig: Hat einen Qualcom Snapdragon 400 Series Prozessor mit 1 GB Ram, besitzt einen Slot für eine Micro SD Card, hat WLAN 802.11, GPS, Bluetooth 4.1, 2 USB ports, einen 40 Pin expansion loader, einen 16 pin analog expansion connector für Audio, Mic, 60 pin high speed connectors, power button, DC barrel jack, HDMI port.
Das default Betriebssystem ist Android (Lollipop). Das Board läuft aber auch mit Unix und später mit Windows 10.
Nur, was nutzt es, wenn ich es nicht zum Laufen bringen kann? Geduld ist angesagt.

Selbst die Hitze kann mich nicht stoppen. Ich habe wieder einen SF-Roman durch. “I Mondi dell´Ignoto” von Bob Shaw stammt aus 1989. Der Roman ist nicht schlecht. Eine Art vorweg genommener Cyberpunk, in dem mit hölzernen Raumschiffen zwischen Planeten auf einer Luftbrücke umhergegondelt wurde. Es wurde kein Metall auf den Planeten gefunden. Einer wurde ohnehin durch eine Seuche unbewohnbar. Expeditionen dorthin gab es jedoch. Dann schob sich auf einmal ein Artifakt in die Luftbrücke und der Protag wurde mit seinem Adjudanten auf einen neuen Planeten entführt, der mit Hilfe unbekannter Technologie aus einer entfernten Galaxis in diesem Zwillingsplanetensystem landete. Grund waren die Strings.
Vermutlich wurde in den 80ern die Stringtheorie entwickelt und der Autor spann sein Garn dazu. Nämlich, dass die Strings von einer noch weiter fortgeschrittenen Rasse dazu benutzt wurde, ganze Galaxien auszulöschen. Grund für die Dussarraner, mit ihrem Planeten aus der Gefahrzone zu verschwinden.
Nun ja. Bob Shaw hatte seinen Ruf eher dem SF-Fandom zu verdanken. Er war ein begnadeter Fanwriter aus Nordirland, der englischsprachige Fanzines mit seinen humorvollen Geschichten angereichert hatte.
Übrigens ist Bob Shaw die Person in der Mitte, zwischen mir und John Berry. Aufgenommen 1959 in Belfast. Eine meiner ersten Auslandsreisen, mit einer Reisetasche und dem einzigen Anzug, den ich mit hatte, lol. Der sieht auch danach aus. War eine tolle Fahrt. Mit dem Zug von Hamburg bis Hoek van Holland, dann mit der Fähre über den Kanal nach Harwich. Von dort aus mit dem Zug nach London. In Paddington fand ich dann ein Zimmer, traf in London Mitglieder der BSFA (British Science Fiction Association). Von da aus ging es mit dem Zug nach Manchester. Ich trabte vom Bahnhof zu Fuss zu irgendeiner Adresse aus einem englischen Fanzine, wo eine Party stattfinden sollte. Dort füllten sie mich mit rotem Punch ab und legten mich in eine Badewanne. Die Gastgeber behielten mich noch eine paar Tage dort, bis ich wieder auf den Beinen war. Ich erinnere mich noch an ihr farbiges Brot. Dann machte ich mich auf den Weg nach New Castle, wo ich Don Allen traf, der für NOVA schrieb. Er hatte auch die tollen Titelseiten-Illustrationen von Jim Cawthorn vermittelt und mich mit Alan Burns bekannt gemacht.
Von dort aus ging es mit dem Zug durch die schottischen Hochmoore nach Stranraer und die Fahrt über die irische See nach Larne wurde lustig. 





Wir reiherten um die Wette. Ich machte einige Fotos, wenn die Wellen nicht auf meine Linse schwappten.


Und in Belfast verbrachte ich eine Woche in John Berrys Haus. Die Famile war pfundig, brachte mir Cricket bei, wir gingen zum steinigen Strand und ich durfte mich ins Goldene Buch von Belfast eintragen. Als einer von vielen. Es war ein gewaltiger Wälzer.

Bob Shaw und John Berry sind in die ewigen Jagdgründe verschwunden. Von John Berry hatte ich vor Jahren noch mal einen Brief erhalten auf einen Beitrag von mir im amerikanischen Fanzine Trap Door, in dem ich von meiner eben geschilderten Reise berichtet hatte. Genau wie Bob Shaw war er ebenfalls ein profilierter Fanwriter, der es verstand SF-Fans in seinen Bann zu ziehen.

Die Rückfahrt muss ereignislos gewesen sein. Ich kann mich an nichts erinnern.

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