Coversong Roads

mercoledì, luglio 06, 2016

Colin Wilson: Specie Immortale



Nachdem die italienische Post mal wieder die alternative Tagzustellung auf die Woche ausgeweitet hat, hatte ich Zeit, SF aus der Urania Collezione zu lesen.
Die erste Hälfte des Buches dachte ich, oh Mann, wie langweilig, doch ich ackerte tapfer weiter. Und irgendwann klickte es. Das Buch stammte aus den 60ern. Die Story spielte auch in jener Zeit, die schien jedoch stehen geblieben zu sein.  Vielleicht auch deshalb, weil der Protag den Anschluss an die britische Elite gefunden hat und deren Leben so verläuft, dass man kaum heraus bekommt, in welchem Jahrhundert es sich abspielt, wenn man nicht die Transportmittel vergleicht.
Als Kind war der Protag von Musik und Mathematik angetan. Sein Vater wollte, dass er Ingenieur wurde. Musik lag ihm eher, doch war er sich im klaren darüber, dass er damit seinen Lebensunterhalt nicht bestreiten konnte.
Erwachsenen blieb seine Neugier nach Wissen nicht verborgen und der Protag machte als dreizehnjähriger die Bekanntschaft von Sir Alastair Lyell, dem Sohn von Charles Lyell, dem Autoren des Buches “Grundlagen der Geologie”. Name dropping. Auf nur wenigen Seiten werden unzählige Namen von Personen herangeführt, von denen ich nicht immer weiß, entstammen diese Wilsons Phantasie oder lebten sie. Und ich habe keine Lust zu googeln. Wie auch immer.
Der Protag und Ich-Erzähler wird von Lyell aufgenommen und erzogen. Lyell stirbt und vererbt einen Anteil seines Besitzes an den Protag, der auf ein Mal einige Häuser unterhalten muss. P (Protag) arbeitet sich durch die umfangreiche Bibliothek des Verstorbenen. Im Radio hörte P von Henry Littleway, der als Experte über die Entwicklung des Menschen bezeichnet wird. Über Who´s Who (heute würde man googeln) bekommt er die Anschrift Littleways heraus und tritt mit ihm in Kontakt.
P und L sind daran interessiert, die Entwicklung des Menschen zu forcieren und machen sich daran, mit den Alpha-, Beta-, und Gammawellen des Gehirns zu experimentieren. Bei einigen Versuchspersonen pflanzen sie Elektroden in den Präfrontalen Kortex, und als sie positive Ergebnisse bei Personen mit lädiertem Gehirn feststellen, wollen sie die Experimente mit gesunden Personen weiterführen. Ohne Widerspruch würden sie das nur an sich selbst bewerkstelligen können. Gesagt, getan. P. läßt sich eine bestimmte Legierung, das Neumann-Metall, in den Kortex pflanzen. P. entwickelt übernatürliche Wahrnehmungen. Er kann sich auf einen Gegenstand konzentrieren und dessen Herkunft vor seinen Augen entstehen lassen. Littleway will ihm nicht nachstehen und läßt sich das Metall ebenfalls einpflanzen.
Gemeinsam reisen sie durch England und durchforsten Universitätsbibliotheken sowie Antiquariate. Bei Stonehenge haben sie die Sensation, dass sich eine maligne Kraft im Inneren der Erde befindet und konzentrieren sich darauf, mehr über Stonehenge und ähnliche Kultstätten zu erfahren. Sie fahren nach Südamerika, besuchen ausgegrabene Tempel der Mayas, fallen in Bibliotheken ein, suchen antike Büchern, übersetzen sie, und ihnen wird klar, dass H.P. Lovecraft nicht zu Unrecht von den Antiken schrieb, welche die Menschen erzeugt hatten. Die Antiken waren eine amorphe Masse, von den Sternen kommend, die sich individualisiert hatte und im Inneren der Erde gewaltige Städte errichtete. Die Individualisierung hatte den Antiken nicht gut getan und ihr Unterbewusstsein vernichtete einen großen Teil von ihnen.
(Erinnert mich an den Film “Forbidden Planet” (1956) mit Dr. Morbius und seiner Tochter Altaira). Die übrig gebliebenen Antiken fielen in einen profunden Schlaf. Würden sie aufwachen, wäre das Sonnensystem gefährdet.


P und L merken, wenn sie ihre Kräfte bündeln, besitzen sie gewaltigen kinetischen und telephatischen Einfluß auf umstehende Personen und dass sie ihre Lebensspanne verlängern können. Sie nehmen sich vor, ihre übernatürlichen Fähigkeiten zu verstärken in der Hoffnung, dass sie den Antiken für den Fall, dass diese erwachen, gleichberechtigt gegenübertreten können.

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