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giovedì, febbraio 18, 2016

„Lügenpresse“?


Der Spiegel wollte in seinem Beitrag Die Vertrauensfrage von seinen Lesern wissen, warum so viele Bundesbürger den Journalisten nicht mehr trauen. Da fallen einem ja tausende von Gründen ein. Ich habe einige als Antwort aufgezählt, die ich auch hier zum Besten gebe.


Ich beziehe mich nur auf den „Spiegel“, da ich als in Italien lebender keine anderen deutschen Presseerzeugnisse lese.
Was mich störte war, dass es Monate, bevor die Flüchtlinge aus Ungarn nach Deutschland zogen, keine Vorwarnung gegeben hat mit der Aufforderung an die Regierung, sich auf die Mengen von Menschen vorzubereiten, die jetzt nach Deutschland einwandern. Wenn zu diesem Zeitpunkt Verhandlungen mit anderen EU-Staaten geführt worden wären, hätte man ein Einwanderungesetz verabschieden können, das den Flüchtlingen die Möglichkeiten und Grenzen für eine Einwanderung aufgezeigt hätte, abhängig vom Verhandlungsergebnis mit anderen EU-Staaten. Das, was Frau Merkel mit „wir schaffen das“ überdeckt, ist der Mangel an Planung für solche Fälle.
Weiterhin las ich keinen Beitrag im „Spiegel“, der die potenziellen Risiken der Aufnahme einer derartig hohen  Anzahl von Flüchtlingen aufgelistet hat, zusammen mit entsprechenden Maßnahmen, diese Risiken zu minimieren. Das hätte Regierungsmitglieder zu zügigem Handeln veranlassen können.
Dass die Bamf tausende von Asylanträgen vor sich hinschob, war ein Witz und hätte viel schärfer von der Presse kritisiert werden müssen. In diesem Zusammenhang wäre es sinnvoll gewesen, einen Beitrag zu bringen, der eine Digitalisierung der Prozeduren aufgezeigt hätte. Mit einer entsprechenden Skalierbarkeit hätte jede Menge von Anträgen zügig bearbeitet werden können.
Ein weiterer kritischer Punkt, mit dem sich die Presse hätte beschäftigen müssen, ist die Dynamik von Abschiebungen, die von den Bundesländern gespeist wird.
„Der Spiegel“ dümpelte die ganze Zeit über in seichtem Fahrwasser, versuchte mit der moralischen Keule
Ein Manko der Presse, also auch des „Spiegel“ ist ja, dass sie nur den Ist-Zustand aufzeigt und dann ein paar verschwurbelte kritische Kommentare abliefert. Mir scheint das zu wenig. Es sollten konkrete Vorschläge von der Presse auf den Tisch gelegt werden, um Regierungsmitgliedern und Ministerien auf die Sprünge zu helfen; denn allein schaffen die es nicht. An den Schalthebeln der deutschen Macht gibt es keine Maker and Shaker. Ich sehe nur schlaffe Figuren, im Gegensatz zu den Leuten in Österreich, Ungarn, Polen, Schweden und Dänemark sowie Großbrittanien.
Der „Spiegel“ hätte darüber hinaus auch die Handlungsfähigkeit der europäischen Institutionen wie die Forex unter die Lupe nehmen sollen, die doch die europäischen Grenzen kontrollieren sollte. Ich habe mich schon immer darüber gewundert, warum diese Agentur in Polen stationiert ist, wo doch die Flüchtlinge in Griechenland und/oder Italien anlanden.
Statt dessen hat der „Spiegel“ mit seinen Kommentaristen eine nebulose von allen Sachzwängen befreite aber politisch korrekte Willkommenskultur ausgelebt, mit denen ein Großteil der Bundesbürger nichts anfangen kann.
Die schlaffe Regierung sowie die politisch korrekte Presse werden von einem Großteil der Bevölkerung, zu dem auch ich gehörte als realitätsfremd und daher als unglaubwürdig angesehen.
Beim „Spiegel“ trifft es nur insoweit zu, als Tatsachen mit Meinungen vermischt werden. Würden Sie sich darauf beschränken, nur Geschehnisse darzustellen und Ihre Meinung für sich zu behalten, wäre es ein Schritt, wieder das Vertrauen Ihrer Leser zu erwerben.



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