Das neueste Fortbewegungsmittel ist Phunkeeduck. Billiger
als Segway. Ich glaube, man kommt am billigsten über E-Bay ran.
mercoledì, dicembre 30, 2015
twitching and playing
Bestimmte Internet-Gepflogenheiten haben
Ähnlichkeiten mit denen aus dem Tierreich. Aktivitäten in Facebook zum Beispiel. Wenn ich daran denke, drängt sich mir ein Bild von sich lausenden Affen auf. Keine Abwertung. Ich
lause ja auch so zwei Mal im Jahr mit.
Dann sehen wir uns mal twitch an. Man kann Leute beim Computerspielen
beobachten. Wie bescheuert ist das denn? 24 Stunden am Tag. Man kann sich beim Spielen
aufnehmen und über einen Twitch-Kanal streamen.
Lifecasting. Twitch wird über
Anzeigen und Sponsoren finanziert und durch den Verkauf von Krimskrams.
Inzwischen wird um Preise gespielt. Für die
Spieler muss ja auch dabei etwas herausspringen außer dem Ruf ein guter Twitcher zu sein. Sie können sich als Partner registrieren lassen. 12000 gibt es bereits davon. Sie
erhalten von Abonnements, Klicken auf Anzeigen und dem Verkauf von Twitchhemden
oder was weiß ich, einen Prozentanteil.
Inzwischen ist Google mit gaming.youtube.com eingestiegen, da
jemandem im Internet beim Spielen über die
Schulter zu sehen, eine Sogwirkung auf die 18- bis 24-jährigen hat.
martedì, dicembre 29, 2015
lemmy und m-kopa
Jetzt hat es Lemmy Kilmister erwischt, Frontman von Motörhead. Hier sein Aceof Spades. Er ist und
bleibt eine Legende, der oft in Wacken, Schleswig Holstein, die Hosen zum
Flattern gebracht hat.
Nun etwas anderes: Ein interessanter Artikel in der „Business Week“ berichtet von einem Geschäftsmodell in Afrika. Das kenianische Unternehmen M-Kopa Solar vermietet
Elektrizität erzeugende Solar-Panel Systeme an die Ärmsten der Bevölkerung, die von
2 Dollar pro Tag ihr Dasein fristet. Kunden machen eine Anzahlung von 25 $ und
bezahlen mit täglichen Raten von 45 cents.
Die Gründer von
M-Kopa hatten einen Plan, dass das Unternehmen skalierbar sein musste. Die
Solar-Panels ersetzen Lampen- und Heizöl. Kurz bevor
das Solar-System, das neben dem Panel zwei LED-Lampen, eine LED Taschenlampe,
ein aufladbares Radio und Telefonadapter enthält, abbezahlt ist, gibt es weitere Ratenangebote für Produkte wie Fahrräder,
Trinkwasserspeicher, Smartphones. 250 000 Solarsysteme sind bereits verkauft,
und das ist erst der Anfang.
lunedì, dicembre 28, 2015
2016 wird interessant
Ein paar SF-Magazine, zwei Scientific American liegen
noch ungelesen auf unserem Couch-Tisch, und ich mache mich über ein paar „Business Weeks“ her. Eine Ausgabe hat die Klima-Erwärmung
als Leitmotiv. Aber so schlimm wird es schon nicht werden. Die Ausgabe kommt
auf den zu vernichtenden Stapel. Es gibt eine weitere Ausgabe „The Year Ahead 2016“. Wird nicht
berauschend sein, aber ok. China wird schwächeln. Um gegenzusteuern, wird das Projekt „Seidenstraße“
angeschoben, das die Infrastruktur wie Verbindungswege, Eisenbahntrassen bis
nach Europa und nach anderen asiatischen Staaten ausbaut. Darüber hinaus soll der Konsum in China einen größeren Stellenwert bekommen.
Modi, Premier von Indien will eine nationale Verkaufsteuer
einführen und die in den einzelnen Regionen
jeweils geltende abschaffen.
Wird das Vereinigte Königreich in der Europäischen
Gemeinschaft bleiben? Das entscheidet sich nächstes Jahr.
Die Koreaner befürchten
die gleiche Altersstruktur zu bekommen wie Japan.
Wenn russische Banken schwächeln, werden sie geschlossen. Bei den italienischen gibt es den bail-in.
Schwache Banken werden gerettet auf Kosten der Anleger, deren Bankaktien auf
Zero gesetzt wurden. Auch heute gab es Proteste.
Schweden hat im Verhältnis zur Bevölkerungszahl den größten Flüchtlingsanteil. Es wird über die Schwierigkeiten berichtet, im nächsten Jahr damit umzugehen.
In den U.S.A. wachsen Seniorenresidenzen.
Streaming setzt sich durch, s.a. Netflix Effekt.
Cisco versucht das Internet der Dinge zu beherrschen. Ich
halte das für eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Wäre ich jünger, würde ich mich Hals über Kopf hineinstürzen. Vermutlich
wird dieses Blog in den nächsten
Jahren immer mehr von diesem Thema beherrscht. Es geht auch um gesammelte
Daten, welche für wirtschaftliche und politische
Entscheidungen prägend sein werden.
Für Intel wird es
schwieriger, immer kleine Chips zu produzieren. Konkurrenten holen auf.
Ich überschlage
mal „Einzelhandel“ (Retailing) und „Spiele“ Gaming. Dann ist Energie noch wichtig. Es bleibt vermutlich bei den
niedrigen Ölpreisen. Öl aus Iran kommt hinzu. Solarpanels werden weniger subventioniert. Der Mix
ist noch offen.
Politisch wird es in den U.S.A. interessant. Besonders
dann, wenn Donald sich zur Wahl stellt und vielleicht auch noch gewinnt, werden
wir interessante Zeiten erleben.
venerdì, dicembre 25, 2015
Hype and Hyper
Allen, denen ich es noch nicht gewünscht habe, (und das sind ja nun alle, lol), frohe Weihnachten und ein
gesundes neues Jahr.
Der Himmel ist grau, das Wetter macht müde, die Temperaturen sind > 0. Deshalb habe ich meine Frau um einen
Picard-Tee gebeten. Wie wir alle wissen, trank Captain Picard Earl Grey. Zum Glück gibt es den auch in Italien.
In SPON (Spiegel-Online) las ich etwas über Hyperloop. Elon Musks zu
realisierende Idee. Im Grunde, so ein Ding, wie die Rohrpost vor dem Krieg. Bei
uns sehe ich es im Supermarkt, wenn die Kassiererin ihr Geld per Druckluft an
die Zentralkasse sendet. In den U.S.A. konnte ich damit vom Auto aus Schecks
deponieren. Man fuhr vor, steckte den Scheck in einen röhrenförmigen Behälter, den in ein Rohr, drückte
einen Knopf und flugs sauste der ins Gebäude.
Hyperloop hat etwas für sich. Einfach schneller. In Kalifornien wird nächstes Jahr eine Teststrecke gebaut. Wenn man sehen will, wo die Musik
gemacht wird, sollte man dahin gehen.
Um zu schnuppern, reicht ein 7-wochen Kurs bei der
Draper-University aus. Ein weiterer Spiegel-Beitrag berichtete von einer jungen
Frau die zur Zeit als einzige Deutsche (stammt aus dem Irak) die Universität besucht. Sie will später Ölfässer durch die Röhren von Hyperloop sausen lassen. In der Draper-University wird gelehrt,
wie man ein Start-Up entwickelt. Hängt von
einer Reihe von Umständen ab, ob er
Erfolg haben wird. Was gibt es da alles? Idee, Geld, Motivation, Stehvermögen, Behörden, Umfeld, Intelligenz etc. etc. Aber
für junge ehrgeizige Leute, ist Kalifornien,
wenn sie auch noch Grips haben, ein interessantes Biotop. Dort werden immer
mehr Wohnhäuser mit W-Lan, Printern, Gemeinschaftsräume für den Ideenaustausch gebaut. Häuser, in denen sich Gleichgesinnte ein Zimmer nehmen, für die Zeit, in der sie in der Stadt tätig sind.
In der „Business
Week“ las ich über einen Hacker, der sich bei Unternehmen verdingt, um Schwachstellen in
der Informationstechnologie aufzuspüren. Von
denen gibt es gerade auch auf dem Medizinsektor mehr als genug. Auch deswegen,
weil medizinische Apparaturen für das „Internet of Things“ ausgerüstet werden.
In diesem Artikel ging es um Infusionspumpen, die im
Krankenhaus mit einem Server verbunden sind. Über ihn wird bestimmt, welche Pumpe bestimmte Medikamente in einer
eingegebenen Quantität verabreicht.
Der Server, die Pumpen können
gehackt werden. Die FDA (Food and Drug Administration) hinkt hinter her. Wenn
alles mit allem verbunden ist, wird es interessant.
Das Fraunhofer-Institut will zwei Dörfer in Deutschland digitalisieren. Technologie lässt sich nicht aufhalten.
In einer weiteren „Business-Week“-Ausgabe geht es um das Unternehmen Theranos, das mit Blutproben aus dem
Finger Geld verdienen will. Ja nun, sagen wir mal, sie will aufgrund ihres
einzigartigen Systems die Konkurrenz mit niedrigen Preisen vom Feld schlagen.
Chefin Elizabeth Holmes konnte den Milliardär Tim Draper dazu bewegen, eine Million Dollar zu investieren, um ihren
Traum möglich zu machen.
Es schien ein gewaltiger Hype gewesen zu sein, zig
Krankheiten mit einem Blutstropfen feststellen zu können. Es wurde von der IPO, der Zulassung am Aktienmarkt geschwafelt.
Das Dumme ist, dass die Technologie bis jetzt nur für Herpes zugelassen ist und es an Vergleichstests mit herkömmlichen Systemen mangelt, so dass das amerikanische Gesundheitsamt keine Möglichkeit sieht, die sogenannte „Nanotainer“-Technologie für weitere
Pathologien zuzulassen.
Zur Zeit sieht es so aus, dass die Theranos-Technik nur
im Gehirn ihrer Chefin funktioniert.
giovedì, dicembre 24, 2015
Oldie-Con 2017
Der
Oldie-Con
2017 findet am 9.-11. Juni statt. Wer als Oldie etwas langsamer
geworden ist, kann ja schon mal damit anfangen, sich darauf
vorzubereiten.
Den
Oldie-Con in Wetzlar, der stets alternierend zum Con in Unterwössen
in Wetzlar standfand gibt es nicht mehr.
Es
wurde daher die Frage aufgeworfen, ob es sinnvoll sei, den Con in
Unterwössen jährlich stattfinden zu lassen. Das steht nun zur
Diskussion an.
lunedì, dicembre 21, 2015
Bad Banks
Vier italienische Banken sind pleite gegangen. Faule
Kredite wurden mit Zustimmung der Brüsseler
Europabehörden in eine Bad Bank ausgelagert unter
der Bedingung, dass Aktionäre ihren
Beitrag zu leisten hätten. Der Wert
ihrer Aktien wurde auf Null reduziert.
Während normale
Aktien meistens im Besitz von institutionellen Investoren (Banken, Fonds,
Versicherungen) waren, wurden Vorzugsaktion der Banca Marche, Banca Etruria,
Carife und CariChieti, in Italien Bond Subordinati genannt, den Bankkunden als
todsicheres und gewinnträchtiges
Investment angedreht. Nun, da sie nichts mehr wert sind, gab es Anlegerproteste
noch und nöcher. Ein Anleger, der einhunderttausend
Euro verloren hatte, brachte sich um. Weitere werden im Fernsehen interviewt. Das
ist der Regierung unangenehm. Man kratzte einiges Geld zusammen und versucht es
unter Aufsicht einer bestimmten Person an einige Anleger zurückzuzahlen. Was dabei herauskommt, weiß niemand so recht.
Dieses Thema beherrscht die Seiten der Tageszeitungen. Da
geht es um Ersparnisse eines Lebens, die Ignoranz der Anleger, die Frechheit von
Bankiers, die das Vertrauen der Kunden missbrauchten. Spareinlagen bis zu einem
Betrag von 100.000 Euro sind nicht betroffen.
sabato, dicembre 19, 2015
Chemie
Dow
Chemical Co. und DuPont Co. haben fusioniert und BASF an Größe
übertroffen. Ich schreibe ein paar lockere Zeilen, weil ich für Dow
mehr als zwei Jahre als Programmierer tätig war. Es war 1990 und ich
bekam ein Angebot von meinem Vermittler in Hamburg, der mich für ein
Jahr bei der Hessischen Allgemeinen Zeitung in Kassel untergebracht
hatte. War eine Klasse Zeit, sauste jeden Sonntag mit meinem Opel
Omega, der jetzt wieder astrein läuft, von Pingsheim bei Nörvenich
über die Autobahn nach Kassel, um am Montag SAP Programme, die noch
mit Makro-Assembler geschrieben worden waren und auf Mainframe
Computer liefen, zu modifizieren.
Von
einer anderen Agentur erhielt ich nun ein Angebot, für zwei Jahre
nach Amerika zu gehen. Konnte ich das ausschlagen? Meine Frau hatte
nichts dagegen, die war ohnehin nach Italien zurückgefahren und mein
Englisch war ganz gut. Zu dem Zeitpunkt hatte ich schon gut zwanzig
Jahre die „Business Week“ gelesen, bei Reemtsma, wo ich mal
angestellt war, Business-Englisch-Kurse bekommen. Bei Reemtsma hatte
ich auch jeden SAP-Kurs mitgenommen, der mir angeboten wurde und der
in Walldorf bei Heidelberg abgehalten wurde. Waren wohl um die
zwanzig Stück. Also nichts wie hin.
Nun,
so schnell ging es nicht. Einige weitere Programmierer und ich
mussten in Walldorf für Dow Chemical eine Probezeit durchlaufen,
damit sie herausfinden konnten, ob wir für einen Einsatz geeignet
waren. Es funzte. Mein Einstieg in das Amerika-Geschäft, wo ich um
die zehn Jahre für verschiedene Unternehmen werkelte, mit Pausen in
Italien. Am Anfang Business-Class Flüge, dann ging es Jahre später
in die Holzklasse, da SAP von Assembler, das nur einige von uns
beherrschten zu einer Interpreter-Programmiersprache überging, die
leichter zu lernen war. Dann kamen noch die Inder hinzu, welche die
Stundensätze unterboten. Monetär ging es bergab, doch das Abenteuer
blieb.
Die
neu entstandene Gesellschaft DowDuPont hat einen Markwert von 130
Milliarden USD, ist das größte Chemieunternehmen der Welt. Das
Hauptquartier bleibt in Midland, Michigan, das um die 42000 Einwohner
hat. Stoßverkehr ist dann, wenn die Dow-Leute zur Arbeit fahren und
wenn sie wieder zurückkommen. Midlands Einwohner haben eine bessere
Schulbildung, als die Übrigen in Michigan, verdienen mit 31.000 $
pro Jahr mehr, als die in weiteren Städten Michigans. Dow wurde 1890
vom kanadischen Einwanderer Herbert Dow gegründet, der dort ein
Bleichmittel produzierte. Das Unternehmen hat jetzt um die 53000
Mitarbeiter, von denen 6000 in Michigan tätig sind.
Unsere
Programmiertruppe arbeitete zuerst in einem kleinen Gebäude. Es ging
darum, SAP-Programme für die Gruppe, die Styrofoam, Schaumstoff in
der ganzen Welt herstellte und verkaufte zu implementieren und das
Softwarepaket, das die wichtigsten Unternehmerfunktionen wie Einkauf,
Verkauf, Materialwirtschaft, Buchhaltung, Berichtswesen enthielt an
die Bedürfnisse dieser Gruppe anzupassen. Die Organisation war
hervorragend.
Midland
selbst hatte weder Wolkenkratzer noch Hochhäuser, nur einen kleinen
Stadtkern und viel Gegend. Ich wurde in einer Wohnanlage
untergebracht.
Hier
einige Fotos. Der Leihwagen, mit dem ich dort herumfuhr war ein
Pontiac.
giovedì, dicembre 17, 2015
FSM
Ich wusste es,
FSM setzt sich durch. Auf Neuseeland darf die
Spaghettzimonster-Kirche Trauungen durchführen. Das ist jetzt
amtlich.
Ich
selbst bin auf Second Life schon ein paar Jahre Pastafarian. Hier vor
dem Altar auf meinem Grundstück. Nudelmessen erhalten immer mehr
Zuspruch. Das Flying Spaghetti Monster scheint die Antwort auf die
Fragen der unsicher gewordenen Menschen zu sein.
domenica, dicembre 13, 2015
Scientific American, October 2015 und Story "Heiße Milch"
Erst mal
vorweg. Ich lese grade bei SPON (Spiegel Online), dass die Kernfusionsanlage
Wendelstein läuft.
Die Kommentare sind größtenteils positiv. Das ist doch schon mal was, wenn man die sauertöpfischen Kommentare zu anderen Themen liest. Nun, die
beziehen sich auch auf die Politiker und das kann man verstehen. Ich will jetzt
nicht auch wieder damit anfangen, von Marinehubschraubern zu reden, die nicht über Wasser fliegen dürfen. Und jetzt soll es ja bald den Flüchtlingsausweis geben. Und die Türkei soll die Grenzen dichtmachen. Und so weiter und so
fort. Aber das mit der Kernfusionsanlage ist schon klasse. Doch nun zur Ausgabe
von Scientific American.
War
vorauszusehen, dass es mit dem großmäulig angekündigtem und milliardenschweren „Human Brain Project“ (HBP) nichts wird. Das Geld geht den Bach runter und es kommt dabei nichts
herum. Henry Markram, der auch mal am Max Planck Institut für medizinische Forschung gearbeitet hatte, war clever
genug, der Europäischen Union das Geld aus dem Kreuz zu leiern, mit dem Vorhaben, das
menschliche Gehirn auf einem Rechner zu simulieren. Die Europäische Union war so naiv, die für Großprojekte üblichen
Kontrollen (check and balance) nicht durchzuführen. So war Markham selbst jemand, der sein Projekt
einer Prüfung unterzog. So ähnlich wie Heckler und Koch im Auftrage des
Verteidigungsministeriums seine von ihm hergestellten Gewehre überprüfte, oder die FIFA ihre Ein- und Ausgaben und der TÜV die Abgase von VW-Dieselmotoren. Und die Leute von BER…, soll ich weiterschreiben?
Markham ist
nun weg vom Fenster, und andere Personen versuchen von dem Projekt unter dem
Motto „haben Sie es nicht
ne Nummer kleiner?“ zu retten, was zu retten ist.
Im Grunde
geht es um Daten, ihre Interpretation. Das bezeugen auch die noch zu
besprechenden Beiträge. Zum Beispiel der eines Volkswirtschaftsprofessors der Yale-University.
Micro-Lenders, Organisationen, die kleine Geldsummen an die Ärmsten in Entwicklungsländern verleihen, wurden vor etwa zwanzig Jahren gegründet. Wie bei anderen Hilfsmethoden auch, hat sich jedoch
niemand Gedanken darüber gemacht, Resultate dieser Hilfen statistisch zu erfassen. Hier war Big
Data gefragt und es wurden randomized controlled trials von Hilfsorganisationen
in Entwicklungsländern angewandt.
Heraus kam,
das Micro-Lenders tatsächlich dazu beitrugen, dass die ärmste Bevölkerungsschicht,
die so um 1.25 USD pro Tag verdient, und die ein siebtel der Erdbevölkerung ausmacht, durch von Krediten angeschobenen
Aktivitäten zumindest ein
Auskommen hat, wenn auch sie dadurch nicht in die Lage versetzt wird, in die
Mittelklasse vorzustoßen.
Ein weiterer
Kurzbeitrag über
Daten, in dem vom ehemaligen Bürgermeister von Cali in Kolumbien versucht wird, herauszubekommen wo die
meisten Morde passieren. Übrigens hatte ich mal mit einem hübschen Mädchen
aus Cali auf dem Frankfurter Flughafen gesessen. Ich auf meiner Reisetasche,
auf den Flug nach Detroit wartend und sie auf ihrem Koffer. Sie wollte nach
Seul, um bei der Hochzeit ihrer Schwester mit einem Koreaner dabei zu sein. Sie
war in Frankfurt zwischengelandet und ich kratzte mein Spanisch zusammen, um
mich mit ihr zu unterhalten. Doch zurück zum Bürgermeister.
Er hatte Epidemiologie studiert und versuchte die Ursachen von Morden
statistisch zu erfassen. Da fällt mir gerade ein, meine beiden Kripobeamten, über die ich in Kurzgeschichten schreibe, haben sich in
meiner letzten gefragt, ob Einsamkeit ein Faktor für Morde sein könnte. Hier ist sie. Danach geht es mit der Besprechung der Artikel weiter:
Heiße Milch
Jalousien
filterten. Hitze brachte Staubkörnern das Tanzen bei. Kommissar Heinrich Schneider und Inspektor Udo
Schmitz von der Mordkommission hatten ihre Jacken über die Stuhllehnen gehängt und hämmerten in die Tasten. Sie redigierten Berichte. Es gab nichts anderes zu
tun.
Dann lehnte
sich Udo zurück
und fragte Schneider: „Heinrich, bist du einsam?“
Der sah von
der Tastatur hoch und runzelte die Stirn: „Einsam? Nö. Wie kommst du darauf?“
„Ich
habe mal darüber
nachgedacht, ob Mord durch Einsamkeit ausgelöst werden kann.“
„Habe
ich jemand ermordet? Dann ist mir das entfallen.“ Schneider lachte. „Morde aufgrund von Einsamkeit“, überlegte er. „Glaube ich nicht. Morde entstehen auch aus Zugehörigkeit zu einer Gruppe heraus. Denke nur mal an
Blutrache von Clans.“
„Doch
wenn die Frau davon spricht, ihren Mann zu verlassen“, warf Udo ein, „dann ist drohende Einsamkeit ein potentieller Faktor.“
Schritte
wurden hörbar. Dr. Schmidt,
ihr Vorgesetzter, kam ins Büro. „Tote Zeit“, meinte er.
„Wir
versuchen“,
erklärte Udo, „herauszubekommen, ob Einsamkeit bei Mord eine Rolle
spielt.“
Schmidt trat
zum Fenster und blickte durch die Jalousie. Wie automatisch fuhr seine Hand
zwischen den Lamellen entlang.
„Ich
habe Frau Runzenstein schon ein paar Tage nicht mehr gesehen. Hier müsste mal Staub gewischt werden.“
„Sie
ist bis übermorgen
krankgeschrieben“, stellte Udo klar.
„Einsamkeit.“ Schmidt zog den Besucherstuhl heran, setzte sich, schlug
die Beine übereinander.
Seine Glatze reflektierte das Licht der Leuchtstofflampe.
„Einsamkeit
ist ein weites Feld.“ Schmidts Brillengläser funkelten. „Aber interessant, aber interessant.“
Schmidt erhob
sich. „Holzmann im Büro nebenan hat einen Flip-Chart. Ich hole ihn mal eben.“ Schmidt verschwand und kam mit dem Flip-Chart Ständer zurück, den er hinter sich herzog.
„Der
ist früher auch mal
leichter gewesen.“ Schmidt zog einen der Schreiber hervor.
„Ursachen
der Einsamkeit. Ich mache eine Tabelle.“ Schmidt zog zwei Striche und blickte in die Runde.
„Was
haben wir da?“
„Frau
ist weg“, schlug Udo vor.
„Frau
ist noch nicht da“, fügte Schneider
hinzu.
„Fremde
Umgebung, ganz wichtig.“ Schmidt schrieb weiter.
„Meine
Oma beschwerte sich häufig, dass sie niemand besuchte“, erzählte
Udo.
„Mangel
an Interessen.“
Schmidt drehte sich zu Udo und Schneider. „Das wird komplex. Es kommt auch noch die Intensität der Emotion mit ins Spiel. Wenn die Frau den Mann verlässt, bleibt der Mann hilflos mit einem Gefühl der Einsamkeit zurück. Es wird von Wut überlagert. Wie soll man nun dies Amalgam dieser beiden
Empfindungen aufdröseln? Der prozentuale Anteil spielt eine wichtige Rolle.“
Schmidt
setzte sich. „So
viel Zeit haben wir nicht. Als ich meine Frau kennenlernte, trafen wir uns während der Mittagspause öfter in einer Kaffeebar, bevor sie wieder zur Arbeit
musste. Sie bestellte ein Glas warme Milch. Ich hatte den Barista heimlich
zuvor gebeten, die Milch heiß zu machen.“ Schneider und Udo sahen sich an.
„Sie
blieb dann länger
bei mir, weil sie so lange pusten musste.“
„Und
jetzt bestellen Sie nur noch lauwarme Milch?“, fragte Udo trocken.
Schneider
prustete los und schlug sich auf die Schenkel. Er stockte, als er sah, dass
Schmidt mit hochrotem Kopf aufsprang. „Schneider, den Flip-Chartständer bringen Sie nach nebenan.“ Dann knallte die Tür hinter Schmidt zu.
„Udo.
Da hast du einen wunden Punkt getroffen“, grummelte Schneider und machte sich über seine Berichte her.
--------------------------
„Sleep
on it“. Auch in diesem
Artikel wurde bestätigt: Schlafen ist gesund und wenn man überhaupt nicht schläft, ist es tödlich. Man hat es an Ratten ausprobiert. Schlafforschung existiert schon um
die zwanzig Jahre. Was passiert, wenn man zu wenig schläft? Beeinträchtigung von Gehirnfunktionen wie Erinnerung, Emotion und Regulierung des
Appetits, das Immunsystem sowie das endokrine System werden geschwächt, mit dem Resultat einer sich entwickelnden
Fettleibigkeit.
„Neutrinos at the Ends of the Earth”. Mit “Ends of the Earth” ist der Südpol
gemeint, unter dem in einer Tiefe von 1,5 km „Icecube“ , ein Neutrinodetector lauert. Der ist mit 86 Sensorenketten versehen, die
sich durch einen Kubikkilometer großen Eiswürfel
ziehen.
Bekanntlich
sind Neutrinos Partikel, die so wenig Masse besitzen, dass sie überall hindurchflutschen können. Auch durch die Erde und dann unverdrossen ihre Bahn
weiterziehen. Zwei Hochenergieneutrinos wurden entdeckt, die 1000 fache Energie
normaler Neutrinos besitzen. Sie wurden Ernie und Bert genannt. Wer kennt die
beiden nicht. Wo sie herkamen, und die danach entdeckt wurden, konnte noch
nicht herausgefunden werden. OK, sie kamen aus den Tiefen der Galaxis. Guter
Titel für ein B-Movie.
Auch dies ist ein Datenproblem. Ich sage mal. Daten sind das Wichtigste überhaupt. Neutrinos sind Bestandteile kosmischer
Strahlung und man vermutet schon seit 80 Jahren, dass der Sternentod bei ihrer
Entstehung eine Rolle spielt.
„The
Eat-Gene“. Liegt es an
einem Gen, dass sich bei prähistorischen Affen veränderte und nun Menschen dick und zuckerkrank werden lässt? So vor Millionen von Jahren gab es Periods of
Starvation, Hungersnöte für Primaten, von
denen Menschen und Affen stammten. Es ging darum, Fettpolster aufzubauen. Die
Veränderung eines
Genes, das Urinsäure herstellte, sorgte dafür. Und nun, da es zumindest in der zivilisierten Welt genug zu essen gibt,
hat eine Reihe von Menschen darunter zu leiden, besonders, wenn die nur auf dem
Sofa hocken. „Couch
Potatoes“.
„Stars
of the Dead“.
Astronomische Tabellen wurden in 4000 Jahre alten ägyptischen Särgen gefunden. Eine These geht dahin zu behaupten, dass es sich um Uhren
handelt, mit denen anhand der Konstellationen die Zeit gemessen wurde, Eine
andere sagt, es handelt sich um die Sicht der Altägypter, dass Verstorbene als Sterne wieder auferstehen.
Iscriviti a:
Post (Atom)