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sabato, dicembre 19, 2015

Chemie

Dow Chemical Co. und DuPont Co. haben fusioniert und BASF an Größe übertroffen. Ich schreibe ein paar lockere Zeilen, weil ich für Dow mehr als zwei Jahre als Programmierer tätig war. Es war 1990 und ich bekam ein Angebot von meinem Vermittler in Hamburg, der mich für ein Jahr bei der Hessischen Allgemeinen Zeitung in Kassel untergebracht hatte. War eine Klasse Zeit, sauste jeden Sonntag mit meinem Opel Omega, der jetzt wieder astrein läuft, von Pingsheim bei Nörvenich über die Autobahn nach Kassel, um am Montag SAP Programme, die noch mit Makro-Assembler geschrieben worden waren und auf Mainframe Computer liefen, zu modifizieren.
Von einer anderen Agentur erhielt ich nun ein Angebot, für zwei Jahre nach Amerika zu gehen. Konnte ich das ausschlagen? Meine Frau hatte nichts dagegen, die war ohnehin nach Italien zurückgefahren und mein Englisch war ganz gut. Zu dem Zeitpunkt hatte ich schon gut zwanzig Jahre die „Business Week“ gelesen, bei Reemtsma, wo ich mal angestellt war, Business-Englisch-Kurse bekommen. Bei Reemtsma hatte ich auch jeden SAP-Kurs mitgenommen, der mir angeboten wurde und der in Walldorf bei Heidelberg abgehalten wurde. Waren wohl um die zwanzig Stück. Also nichts wie hin.
Nun, so schnell ging es nicht. Einige weitere Programmierer und ich mussten in Walldorf für Dow Chemical eine Probezeit durchlaufen, damit sie herausfinden konnten, ob wir für einen Einsatz geeignet waren. Es funzte. Mein Einstieg in das Amerika-Geschäft, wo ich um die zehn Jahre für verschiedene Unternehmen werkelte, mit Pausen in Italien. Am Anfang Business-Class Flüge, dann ging es Jahre später in die Holzklasse, da SAP von Assembler, das nur einige von uns beherrschten zu einer Interpreter-Programmiersprache überging, die leichter zu lernen war. Dann kamen noch die Inder hinzu, welche die Stundensätze unterboten. Monetär ging es bergab, doch das Abenteuer blieb.
Die neu entstandene Gesellschaft DowDuPont hat einen Markwert von 130 Milliarden USD, ist das größte Chemieunternehmen der Welt. Das Hauptquartier bleibt in Midland, Michigan, das um die 42000 Einwohner hat. Stoßverkehr ist dann, wenn die Dow-Leute zur Arbeit fahren und wenn sie wieder zurückkommen. Midlands Einwohner haben eine bessere Schulbildung, als die Übrigen in Michigan, verdienen mit 31.000 $ pro Jahr mehr, als die in weiteren Städten Michigans. Dow wurde 1890 vom kanadischen Einwanderer Herbert Dow gegründet, der dort ein Bleichmittel produzierte. Das Unternehmen hat jetzt um die 53000 Mitarbeiter, von denen 6000 in Michigan tätig sind.
Unsere Programmiertruppe arbeitete zuerst in einem kleinen Gebäude. Es ging darum, SAP-Programme für die Gruppe, die Styrofoam, Schaumstoff in der ganzen Welt herstellte und verkaufte zu implementieren und das Softwarepaket, das die wichtigsten Unternehmerfunktionen wie Einkauf, Verkauf, Materialwirtschaft, Buchhaltung, Berichtswesen enthielt an die Bedürfnisse dieser Gruppe anzupassen. Die Organisation war hervorragend.
Midland selbst hatte weder Wolkenkratzer noch Hochhäuser, nur einen kleinen Stadtkern und viel Gegend. Ich wurde in einer Wohnanlage untergebracht.
Hier einige Fotos. Der Leihwagen, mit dem ich dort herumfuhr war ein Pontiac.












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