Ich meine, 80000 Karten
in 14 Minuten zu verkaufen. Engländer sind fasziniert, wenn Kate Bush aus der Versenkung kommt und 22 Shows in London abspult. Etwas zerzauster
und molliger, aber ihrer Stimme scheint das Altern nicht geschadet zu haben.
„Der Spiegel“ brachte einen Kommentar über sie in der „Chronik 2014, Gesichter
eines Jahres.“ Und wenn man darüber liest, dass sie mit dem Song „Misty“ eine
heiße Liebesnacht mit einem Schneemann beschrieben hat, von dem auf dem Bett
nur ein paar Wasserflecken übrig geblieben sind, dann sage ich: cool. Die Frau
hat es drauf und ich kann die Engländer verstehen. Ich verlinke mal den Kommentar von Tracey Thorn über Kate Bushs Auftritt, den
sie im „New Statesman“
geschrieben hat. Tracey singt auch, und gar nicht mal so übel.
In Reno Centese, unserem
1000-Seelen-Dorf wollte ich testen, ob Kate Bush irgendjemandem geläufig war.
Der Tabakhändler wusste es nicht, dafür kennt er sich mit Computern und LEDs
aus. Doch dann stand Toni, der mit seiner Schwester Daniela den Bazar betreibt,
der preiswerte Klamotten in seinem kleinen Laden neben der von Chinesen
geführten Sportsbar verkauft. Ja, kenne ich. Kate Bash. Sie hatte einige
Auftritte. Toll, dachte ich, denn ich hatte mich darauf vorbereitet in meinem
Blog zu pöbeln, wie doof die Leute hier sind. Doch unterschätze ich sie meist,
so wie ich mich selbst überschätze. Die Leute sind ebenso wenig doof wie ich
intelligent bin. Doch Kate Bash? Ich war mir nicht sicher. „U“ wird ja
tatsächlich im englischen hin und wieder wie „A“ ausgesprochen. Aber habe ich
je von George Bash gehört? Ich sah mir auf Youtube an, wie Kate ein Preis von der Zeitung „Evening Standard“ verliehen
wurde. Und: Toni kannte sie, doch „Bash“ heißt sie nicht.
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