Asimov´s
Science Fiction, Dec. 2014
Es kann schnell gehen,
wenn man weiß, wie es geht. In Vernon Hedricks Geschichte „Kids these Days“ ist
der erwachsene Protag ein Slacker, ein Mensch ohne Energie, Determination, der
seinen sterbenden Vater im Krankenhaus besucht. Er lebt in einer Zeit, in der
sich Kinder, die inzwischen wissen, wie es geht, Chips implantieren, die es
ihnen ermöglichen, ihre Gedanken zu teilen. Modernes Facebook also. Sie
sprechen selten und sind Erwachsenen unheimlich. Gruppen haben sich gebildet,
die sie bekämpfen. Die Kids gehen nicht mehr allein durch die Stadt, um sich
gegen Angriffe zu schützen.
Die Geschichte beschreibt
den Alltag des Protags, der das Handy noch aus der Tasche ziehen muss, um zu
kommunizieren. Das erinnert mich an meine Minutenstory „Hirny“. War nicht
einfach, meine Minutennovellen zu finden. Ich dachte, ich hätte sie auf meinen
Computern. Irrtum. Und zu allem Überdruss erkennen die beiden Desktops mit
Windows 7 nicht mehr das CD-Laufwerk. Zum Glück habe ich noch den Laptop mit
Windows 8. Nur das Programm da drauf liest keine Videos mehr. Im Grunde müsste
ich meinen Computerpark vollständig erneuern. Nur für einen Rentner flattert das
Geld ja auch nicht durch die Gegend. Wie auch immer: Jetzt sind sie sicher auf
Google Drive. Und hier ist sie:
Hirny an
Er war kein schöner Anblick. Seine Haare standen
zu Berg, Speichel tropfte aus seinem Mund. Der Mann rannte mit weit
aufgerissenen Augen im Zickzack auf der Spitalerstrasse umher und verstörte
die Passanten, als er seinen Kopf gegen
das Mauerwerk von Karstadt rammte, so dass er auf das Pflaster fiel. Dann
rappelte er sich wieder auf. Schrecklich, wie sein Gesicht zuckte, während er
wie ein Kreisel rotierte und die Menschen bedeckten ihre Ohren mit den Händen,
als sein Schreien kein Ende nahm: “Hört auf damit! Hört doch auf!”
Vor einem Monat hatte alles so vielversprechend
angefangen. In der Bild-Zeitung stand: ‘Telefonimplantat für uns alle. Nopia
und Telekoma suchen Testperson. Es winkt ein lebenslanges kostenloses
Abonnement.’
Drei Wochen später: ‘Test mit Telefonimplantat
Hirny erfolgreich beendet. Es befindet sich im Kopf von Horst Lammer. Denkt er
sich sich eine Nummer, läutet es bei seinem Partner. Wird er angerufen,
klingelt es in seinem Hirn.
Ruft doch mal an. Seine Nummer ist 040
12 29 38.’
Hirny aus
Zurück zur Asimov-Story. Der
Protag beschreibt, dass der inzwischen verstorbene Vater nicht so weichgespült
ist wie er selbst. Und dass sie höflichen, nicht sprechenden Kinder ihrer
eigene Agenda haben. Er hört, dass die Kids ein Raumschiff bauen, um zum Mars
zu fliegen.
Wenn so ein Protag
berichtet, bleiben viele Punkte offen wie: Fliegen nun alle zum Mars? Was ist
mit den Neugeborenen? Bekommen die danach auch Implantate. Nun, man kann ja
nicht alles wissen.
Die Story ist lesenswert
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