Scientific American,
November 2011
„The first Americans“.
Starke Typen. Archeologen fanden nun heraus, dass die ersten
Menschen, die aus Asien über die Festlandverbindung nach Nordamerika
vordrangen, das nicht vor 13000 Jahren, sondern schon vor 15000
Jahren schafften. Einige stießen bis nach Südamerika vor. Mir ist
es wurscht, ob 13000 oder 15000 Jahre in der Vergangenheit, aber es
ist und bleibt eine starke Leistung. Asien und Kanada waren von Eis
bedeckt bis auf einen eisfreien Korridor. Die Menschen konnten sich
an extreme Naturverhältnisse anpassen. Bei ihrem Vorstoß in den
Süden stießen sie auf Tundra. Vermutlich gab es auch eine Route
auf See, auf der die Menschen an der Küste entlangschipperten.
„Digging Mars“. Der
Artikel entstand vor der letzten Mars-Mission. Er zählt die
wichtigsten vorangegangenen Robot-Missionen Pioneer II, Sojourner,
Spirit und Opportunitz auf. Es geht auch darum, organische Moleküle
auf dem Mars zu finden. Pioneer fand nichts. Folgemissionen machten
die Forscher unsicher. Die laufende soll Klarheit bringen.
Interessant fand ich auch, dass eine russische Sonde sich auf den Weg
zum Marsmond Phobos gemacht hat, die als Passagiere Einzeller wie
Bazillen, Archea, Eukaryonten, und winzige Tiere wie Tardigrades
sowie Pflanzen mit sich führte, um deren Raumflugfähigkeiten zu
ermitteln.
„Thought Experiments“.
Gehört zum neuen Zweig der Philosophie, der Experimental Philosophy.
Es ist eben so, alles hängt miteinander zusammen. Was ist mit
unserem Willen? Ist er frei? Ich hatte ja schon einmal eine
Story
darüber verzapft. Wird jemand umgebracht, ist es Schuld des Mörders
oder steuert ihn sein Gehirn aufgrund vergangener Ereignisse? Wir
leben in einem deterministischen Universum und jemand, der für
andere Kulturen und Lebensweisen offen ist, wie SF-Fans zum Beispiel,
wird mehr der Ansicht zuneigen, dass der Wille nicht frei ist.
Ansatzweise geht man ja schon den Weg, wenn bei Verbrechern von
unerträglicher Kindheit geredet wird. Nur das hindert weniger
abstrakt Denkende nicht daran, bei Mördern „Rübe ab“ zu
schreien, und so lange im realen Leben keine Techniken existieren,
die Mörder auf eine harmlose Bahn lenken, möglichst schon, bevor
sie Verbrechen ersinnen oder ausführen, dies nur SF-Stories
vorbehalten bleibt, kann man es ihnen nicht verdenken.
„Can we feed the World,
sustain the planet?“ Einige Leute machen sich Gedanken, wie wir
den Zuwachs auf der Erde miternähren können. Ist nett, aber nicht
neu. Schon der olle Malthus befasste sich 1798 bis 1826 mit seinem
„Essay on the Principle of Population“ mit dem Thema. Er sagte
Hunger und Seuchen voraus. Dann wurden Düngemittel erfunden. Jetzt
stoßen wir wieder auf Barrieren. Bis 2050 muss die
Nahrungsmittelproduktion verdoppelt werden bei gleichzeitiger
Reduzierung des Kohlendioxyd- und Methanausstoßes. Darüber hinaus
wird das Wasser knapp, dass zum größten Teil für Bewässerung
verwandt wird. An welchen Schrauben muss gedreht werden? Der Artikel
stellt 5 Lösungen vor:
Stop Agricultures
Footprint. Verhindere eine weitere Expansion von Ackerfläche.
Savannen und Wälder sind zu schützen, um zu verhindern, dass die
Artenvielfalt weiter dezimiert und der Kohlendioxydausstoß weiter
erhöht wird.
Close the World´s
Yield Gaps. Erhöhe die Produktion existierender Ackerflächen,
durch verbesserte genetische Ausstattung von Nutzpflanzen und
besserem Management. Untersuchungen haben ergeben, dass in vielen
Ländern die Produktion der Landwirtschaft um 50 bis 60 Prozent
erhöht werden kann.
Use Resources much
more efficiently. Tropfenirrigation ist ein Beispiel, um Wasser zu
sparen. Mulchen ein anderes. Weniger Düngemittel einsetzen, ohne
dass die Ernte darunter leidet.
Shift diet away
from meat. Ich käme mit Obst, Salat, Schwarzbrot und Käse aus.
Erzähl das aber mal meiner Frau. Rindfleisch ist anscheinend nicht
gesund. Darüber verbrauchen Rinder eine Unmenge an Getreide, das
für menschliche Ernährung verwendet werden könnte. Abgesehen von
dem Methan, das sie flatulieren. Wobei ich nicht weiß, ob
„flatulieren“ ein deutsches Wort ist, lol.
Reduce Food Waste. Um
30 Prozent produzierter Nahrung wird weggeworfen, geht verloren oder
vergammelt.
Es gibt also viel zu tun.
Die Politik schafft es nicht. Politiker sind zu sehr auf die nächste
Wahl fixiert. Also müssen wir ran. Nur schaffe ich es auch nicht.
Habe schon wieder 3 SF-Magazine zu lesen, lol.
Über die Malaria-Mücke
hatte ich schon einmal etwas gepostet. Bei „The Wipeout Gene“
geht es nun um Aedes aegypti Moskitos, deren Weibchen über ein Virus
das Dengue Fieber in tropischen Ländern verbreiten. Um 100 Millionen
Menschen werden jährlich infiziert. Eine häßliche Krankheit, die
in schweren Fällen zu inneren Blutungen, Schock und Tod führen
kann. Gegen diese Krankheit gibt es kein Mittel.
In Mexiko lief zum
Zeitpunkt des Erscheinens dieser Ausgabe der Versuch, der Mücke ein
Gen unterzujubeln, dass die Flugmuskulatur des Weibchens verkümmern
läßt, nachdem es geschlüpft ist. Das Gen wird durch das Männchen
weiter gegeben. Aedes Aegypti ist eine afrikanische Spezies, die vor
400 Jahren mit Sklavenschiffen nach Amerika gebracht wurde. Sie ist
die einzige Mückenart, die Dengue weiter gibt. Mexiko war eines der
wenigen Länder, das sich mit einem Testversuch mit genmodifizierten
Mücken einverstanden erklärte. In Deutschland wäre so etwas
unmöglich gewesen. Es läßt ja nicht einmal genmodifiziertes
Saatgut zu. Ich frage mich nur, wieso schlagen gerade in Deutschland
so viele Erreger zu? Gerade jetzt wieder. Die modifizieren sich doch
selbst.
„Computing a Formula for
Economic Calamity“. Die Finanzkrise ist nach Meinung des Autoren
den aus dem Ruder gelaufenen mathematischen Modellen der
Finanzindustrie zu verdanken. Häufig werden wesentliche Variablen
bei den Rechenmodellen außer acht gelassen. Hier war es die Antwort
auf die Frage: Was passiert, wenn alle gleichzeitig zum Ausgang
drängen und ihre Papiere verkaufen wollen? Nun wissen wir es.
„The Truth about
Fracking“. Es geht darum, mit „Hydraulic Fracturing“ kurz
„Fracking“ mehr Naturgas aus dem Boden zu holen. Es werden mehr
als 1000 m tiefe Löcher in den Grund bebohrt.
Dann geht es seitwärts
weiter in die Felsschicht, die Gas enthält. Der Fels wird mit
Wasser, Sand und einer Chemikalie zersplittert, um das Gas
freizusetzen und an die Oberfläche zu bringen. Die U.S.A haben sich
durch Fracking vom Ausland abhängiger gemacht. Nur ist nicht
sichergestellt, daß die toxische Chemikalie nicht in das
Grundwasser, was höher liegt, durch den porösen Fels einsickert.
Darum geht es bei diesem Artikel. Für eine laterale Bohrung werden 2
bis 4 Millionen Gallonen Wasser und 15.000 bis 60.000 Gallonen an
Chemikalien benötigt. Die Furcht ist berechtigt, dass das Zeug ins
Grundwasser einsickert, was von den Gasunternehmen rigoros bestritten
wird. Einige Wissenschaftler meinen, Supercomputer könnten
potenzielle Gefahren ermitteln. Dann sind wir wieder bei den
Finanzrechenmodellen des vorangegangenen Abschnittes.
Hier noch etwas
Interessantes: Michael Shermer, der das Online-Magazin „Skeptic
Magazine“
www.skeptic.com,
herausgibt, schreibt in „The Real Science behind Scientology“
über die Genesis. So vor 75 Millionen Jahren transportierte Xenu,
Herrscher der Galaktischen Konföderation von 76 Planeten, Billionen
von Untertanen in Raumschiffen, die wie Douglas DC8 Flugzeuge
aussahen, zum Planeten Teegeeack (Erde). Sie wurden in der Nähe von
Vulkanen ausgesetzt und durch Wasserstoffbombem getötet. Ihre
„Thetans“ (Seelen) verblieben auf der Erde, um die Körper von
künftigen Erdbewohnern zu besetzen, was zu spirituellen Schäden und
zu Unzufriedenheit führte. Das kann nur mit einer speziellen Technik
und einem Elektropsychometer (E-Meter) in einem Verfahren, Auditing
genannt, behoben werden. So enstand die Scientology Genesis. Ron
Hubbard, ihr Gründer, war Mitglied der New Yorker SF-Schreibgruppe
„Hydra Club“. Bei einem Treffen beschwerte er sich gegenüber L.
Prague de Camp und anderen, dass er nur einen Penny pro Wort bekam.
Lester del Rey schlug ihm vor, eine Religion zu gründen, die sei
steuerfrei. Und so machten sie sich daran, Details für die Religion
zu erfinden. Hubbard schrieb sich alles auf und verwurstete es in
„Dianetics: A new Science of the Mind“, das er an John W.
Campbell verkaufte, der es 1950 in „Astounding Science Fiction“
veröffentlichte. So können Sekten entstehen.