Scientific American,
March 2011
Resilience,
Zurückschnellen in die ursprüngliche Form, in diesem Fall
psychologisch gesehen. Anscheinend, so wird in „The Neuroscience of
True Grit“ berichtet, erholen sich viele Menschen von einem sie
betreffenden tragischen Ereignis ziemlich schnell. An mir habe ich
das gemerkt. Als meine Mutter im März gestorben war, habe ich mich
mehr über mir aufgezwungene Reise geärgert, als über meine Mutter
getrauert. Dass ich die Beerdigung anleiern musste, fand ich auch
nicht so toll. Zum Glück konnte ich das Altersheim dazu bewegen, das
Beerdigungsinstitut aus zu gucken, und da meine Mutter anonym
beerdigt werden wollte, war es ein Klacks. Ich musste ein paar
Papiere beibringen, die ich im Nachlass meiner Mutter fand, konnte
das Altersheim das Zimmer entrümpeln lassen und machte mich auf, im
Internet Café von Saturn meine Rückfahrtickets zu bestellen. Wieso
war ich so gelassen, wunderte ich mich? Beta Blocker. Sie stoppen
Stresshormone wie Cortisol. Betablocker Poprololol der zweiten
Generation wurden mir aufgrund von Nebenwirkungen dieser
Tuberkulose-Pillen verschrieben, die ich einnehmen musste. Die
Komponente Rifampicin ist schweres Geschütz, das Medikamente, die
man sonst einnimmt, außer Kraft setzen kann, darunter Propafenon,
dass ich gegen Vorhofflimmern einnehmen musste, welches mich vor 10
Jahren eines Nachts befallen hatte. Nun jagte mein Puls von 60 auf
120 hoch. Ich beschwerte mich beim Lungenarzt, der mir eine höhere
Dosis verschrieb. Der Puls ging auf 90 runter und zwei Wochen später
hatte ich ein weiteres Flimmern. In der Notaufnahme riefen sie einen
Anästhesisten hinzu, der mich für eine Minuten bewusstlos machte,
während sie mir die Paddel auf die Brust setzten, um mit einem
Stromstoß einen akzeptablen Herzschlag herbeizuzaubern. Nun gut, er
war wieder auf 90. Nicht gerade, das, was ich als optimal empfand.
Der Kardiologe verschrieb mir ein anderes Antiarrhythmikum. Am Tag
darauf jagte das Herz weiter und ich flitzte wieder in die
Notaufnahme. Zum Glück war der diensthabende Kardiologe ein anderer,
der mir die Betablocker verordnete. Und sieh da, der Puls lag später
und liegt nun bei 50, Himmel und Hölle können mich nicht aufregen.
Unser Erdbeben fand ich sehr interessant. Keine Ahnung, ob ich es
auch noch interessant finde, wenn unser Haus zusammenkracht. Was
gegen durch tragische Vorgänge erzeugten Stress hilft, sind sicher
auch ablenkende Aktivitäten.
„Journey to the
innermost Planet“. Merkur, halb so groß wie unser Mond, besitzt
ein Magnetfeld und ist mit Kratern übersät. Die Ausgabe der
„Scientific American“ erschien zu dem Zeitpunkt, als die
„Messenger-Sonde“ den Merkur umrundete. Das Raumfahrzeug wurde
wie ein fliegender Gastank konstruiert. Beim Start wog es 1.100 kg.
Der Treibstoff um die 600 kg. - Jetzt müsste es einen Artikel geben,
der die Ausbeute von „Messenger“ darstellt. Aber vielleicht gibt
es ihn, ich hänge ja über ein Jahr zurück. Einige Info bekamen wir
schon durch die Mariner-Sonde. Zum Beispiel die über das Magnetfeld.
Es ist stärker als das der Erde, wenn man die Masse der Planeten
berücksichtigt. Dann ist der Kern doppelt so dick. Merkurs
Magnetfeld verändert sich alle paar Minuten. Lohnte also nicht, dort
nach Kompass zu marschieren, wenn die Umgebung es zuließe.
In „Disease in a Dish“
geht es wieder um Stammzellen von Erwachsenen, die, wie wir einer
Ausgabe aus dem Jahr zuvor entnommen haben, als Ersatz für
embryonale Stammzellen herhalten sollten, nachdem sie genetisch aus
Hautzellen zum Beispiel zurückgeführt wurden. In diesem Fall wurden
Patienten mit ALS = Amyotrophic lateral Sclerosis oder Lou Gerigh´s
Disease Hautzellen entnommen, die in Stammzellen und von dort aus in
Nervenzellen umgewandelt worden waren. Diese legten die gleichen
Charakteristiken an den Tag wie die im Körper des Patienten. Die
Nervenzellen können nun in Petrischalen als Testobjekte für zu
entwickelnde Medikamente dienen. Versuche werden simpler, schneller
und kostengünstiger.
„Putting Stonehenge in
its Place“
Da sich die Technik der
Spürgeräte mit der Zeit verbessert hat, wurden in der Nähe von
Stonehenge weitere Artifakte im Boden gefunden. Die Strukturen lassen
darauf schließen, dass Stonehenge Teil einer rituellen Stätte
war, um 5000 vor Christi errichtet. Archäologen fanden Skelette im
Boden, die zum großen Teil von kranken und verletzten Personen
stammten, die nicht alle aus der Gegend von Stonehenge kamen. Man
nimmt daher an, dass Stonehenge wie Lourdes unserer Zeit eine Stätte
der Heilung war.
„Demon´s Entropy and
the Quest for absolute Zero“. Luftmoleküle flitzen bei
Zimmertemperatur mit 2000 Meilen pro Stunde durch die Gegend. Bei
absolutem Nullpunkt wären sie bewegungslos. Das zu erreichen wird
angestrebt. Schon knapp über dem Nullpunkt kann man Atome als Wellen
beobachten. Gut für Atom-Uhren. Bis vor kurzem klappte dies nur für
spezifische Elemente. Dem Autoren gelang es nun, mit Hilfe eines
Tricks des Physikers Leo Szilard die Kühlung auf alle Elemente
auszuweiten. Er ließ sich von Maxwells Gedankenexperiment
inspirieren. Der theorisierte über einen Dämonen, der das Gesetz
der Thermodynamik außerstande zu setzen in der Lage war. Es ist
nicht möglich, die Entropie an einem Ort zu verringern ohne Energie
zu verbrauchen und dadurch Entropie an einem anderen Ort wieder zu
erzeugen. Der Dämon ermöglicht das jedoch, indem er Atome in eine
abgegrenzte Abteilung schiebt. Dort wird ihr Aufenthalt komprimiert.
In dieser Form werden sie in die erste Abteilung zurückgeführt, wo
sie wieder in das ursprüngliche Volumen auseinanderstreben und auf
diese Weise abkühlen. Den Nutzen davon haben, wie berichtet,
Anwendungen in der Medizin und bei der Chipherstellung.
„A shifting Band of
Rain“. Also, hier hätte ich auch gern mitgemacht.“Ozeanografie“
wäre eine Wissenschaft für mich gewesen. Ich liebe das Wasser, und
lebe dort, wo es zwar feucht, aber heiß ist. Kein Wasser.
Irgendetwas ist falsch gelaufen. Wie auch immer. Es gibt einen
tropischen Regengürtel, der nördlich des Äquators um die Erde
herum läuft. Die Autoren steuerten zahlreiche Inseln des Pazifischen
Ozeans an, um anhand von Sediment Proben der dort befindlichen Seen
abzuleiten, in welche Richtung sich der Regengürtel während der
letzten 1200 Jahre bewegt hatte. Das gilt vor allem für Länder in
Äquator Nähe wie Ecuador, Kolumbien, die Südweststaaten der
U.S.A., Thailand, Indonesien. Dort angebaute Produkte wie Kaffee und
Bananen würden künftig der Trockenheit zum Opfer fallen.
Paul Farmer, Arzt und
Anthropologe, der über seine Arbeit auf Haiti eine 1000seitige
Doktorarbeit geschrieben hat (da hätte sich von Gutenberg mal ein
Beispiel dran nehmen sollen, lol), wird interviewt. Also, was gibt es
von ihm an Erkenntnissen? Krebs ist von 1970 mit 15 Prozent auf 56
Prozent 2008 in den Entwicklungsländern angestiegen. Grund?
Giftstoffe, Viren, höhere Lebenserwartung. Ist ja auch nichts Neues,
wenn erzählt wird, dass in Afrika noch viel zu tun ist. In Ruanda
werden Biopsien gemacht und die Zellen in amerikanische
Krebsinstitute zur Auswertung geschickt. Wahrscheinlich haben die
meinen Blog Beitrag über digitale Medizin noch nicht gelesen, lol.
Eine weitere Idiotie ist, dass man gegen Tuberkulose 6 Monate lang
oder mehr schwer bekömmliche Pillen schlucken muss. Ich könnte
Stories erzählen. Blutproben über Blutproben. Nebenwirkungen drohen
an allen Fronten. Am Anfang wird das Blut auf Hepatitis geprüft,
dann auf Harnsäure. Man muss Vitamine schlucken, damit die Neuronen
der Füße und Beine nicht zu sehr beschädigt werden. Passiert
trotzdem. Dann fing ich mir eine Venenthrombose ein und musste mir
monatelang täglich. Heparin in Bauch, Arme, Beine spritzen.
Abgesehen davon, dass diese Antibiotika alle möglichen Medikamente,
die man sonst nimmt, außer Gefecht setzen. Es wurde nie langweilig.
Man stelle sich das nun in den Entwicklungsländern vor. Die Leute
werfen die Pillen doch weg. Krankheiten sollten innerhalb von 5 Tagen
beseitigt werden können. Tuberkulose-Pillen wurden 1960 entwickelt.
Das ist antik.
„Dinosaur Death Trap“.
In der mongolischen Gobi Wüste fand man die Gebeine junger
Velociraptoren, straussenartiger Dinosaurier. Mit Hilfe von
Bulldozern der chinesischen Armee wurde ein Hügel abgetragen, der
sich als Schlammfalle entpuppte, die vor 90 Millionen Jahren einge
Gruppe dieser jungen Saurier festgehalten hatte.
Das war es. Wieder eine
Ausgabe durch. Pfft. :-)
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