Scientific American, April
2011
enthält neben den
Artikeln eine 15-seitige Anzeige der Regierung von Malaysia. Man hört
und liest kaum etwas über das Land. Ist wohl das Dänemark Asiens.
Ich weiß nur, die Leute sind klein und nett. Als ich das erste Mal
mit 19 in London war, nahm mich ein malayesischer Student, den ich
einen Abend zuvor in einem Striptease-Schuppen in Soho kennengelernt
hatte, mit in die Mensa, wo es scharf gewürztes gab. Dann drückte
er mir noch einen Zettel mit einer Telefon-Nummer in die Hand, bat
mich, dort anzurufen und das Mädchen von ihm zu grüßen. Diese
Anzeige trägt den Titel: Malaysia-Innovation: A Vision for 2020.
Dann läuft es auf Gummibäume und Palmöl hinaus. Ist ja auch nicht
schlecht, wenn die Natur ihren Stellenwert behält und nicht alles,
wie in Brasilien, abgeholzt wird.
„The Inflation Debate“.
Bis vor kurzem war die Inflationstheorie unangefochten. Es gibt jetzt
jedoch Stimmen, mit denen die Theorie angezweifelt wird. Universum:
Das große Thema. Flach, relativ gleichförmig. Wieso eigentlich.
Kurz nach dem Big Bang, so wurde vor etwa 30 Jahren postuliert, gab
es einen Akzellerationsschub, der dies verursacht hat. Das Universum
hatte den quadrillionsten Teil der Größe eines Atoms. Nach der
Inflation besaß es die Größe eines 10 Cent Stückes. In den
Milliarden Jahren danach ließ sich das Universum mehr Zeit, formte
Galaxien. So ging die Theorie. Nun kommt die Quantenmechanik ins
Spiel, die alle möglichen Universen hervorzaubert, mit oder ohne
Inflation, mit Teil-Inflationen. Nichts ist unmöglich, und die
Forscher sammeln Daten.
„The Enimy within“.
Ein Problem. Immer wieder stößt man darauf, daß es nicht genügend
wirksame Antibiotika gibt, wenn die Bakterien resistent werden. In
diesem Artikel geht es um Klebsiella pneumonial, das häufig in
Krankenhäusern auf den nächsten Patienten lauert, bei dem es
Lungenentzündungen und Blutvergiftungen hervorrufen kann. Wenn dann
die Carbapenem, Pillen der letzten Verteidungslinie nicht mehr
greifen, kann man nur hoffen, dass ihn die körpereigenen
Widerstandskräfte retten. Fehlt nur noch, dass sich die Bazillen
durch die Reisen ihrer Wirte über den Planeten ausbreiten.
„Neuroscience in the
Courtroom“ Ergebnisse wissenschaftler Untersuchu8ngen des Gehirns
eines Angeklagten werden vor Gericht nicht zugelassen. Neurologen
sind als Geschworene unbrauchbar. Die würden Mitgeschworene mit
ihren Kenntnissen zu überzeugen versuchen. Gehirnscans hätten, so
würde der Experte behaupten, gar nicht anders hätten handeln
können. Sie haben, so las ich es in einer Zeitung, doch vor kurzem
gerade in Texas jemanden hingerichtet, der mental nicht ok war.
Anfang des letzten Jahrhunderts wurden Lügendetektoren entwickelt,
die aufgrund von Blutdruck, Hautwiderstand, Puls und ähnlichem
herauszufinden in der Lage sein sollten, ob eine Person die Wahrheit
sagte. Die Ergebnisse wurden vor Gericht ebenfalls nicht
zugelassen.In Italien haben wir den Ausdruck „intendere e volere“
(beabsichtigen und wollen) , in Deutschland „Zurechnungsfähigkeit“.
Gutachten stellen dar, ob der Angeklagte sich über die Konsequenzen
im klaren war, die sich einstellen würden, als er die Tat beging.
Vor einiger Zeit gab es eine Diskussion über den Freien Willen, der,
wie einige Neurologen behaupteten nicht existiert, das das Gehirn
bereits Sekunden vorher im Unterbewußtsein alle menschlichen
Handlungen ausbaldowert und initiiert. Vor Jahren schrieb ich meine
Geschichte FREIER WILLE darüber.
Im Grunde rannte der Autor
dieses Beitrages offene Türen ein. Es wird noch eine Weile dauern,
bevor man sich bei Gericht auf den Sachverstand von Neurologen
bezieht.
In dem Artikel „Can the
Dead Sea live?“ gab es einige beeindruckende Fotos. Das Tote Meer,
zwischen Jordanien, Israel, Syrien und Libanon, lag bei
Veröffentlichung 424 Meter unter dem normalen Meeresspiegel und
verliert jedes Jahr um einen Meter an Höhe. Das Tote Meer wird durch
Zuflüsse gespeist, können die Senkung des Wasserspiegels jedoch
nicht aufhalten, da ihr Wasser von den umliegenden Ländern für die
Landwirtschaft, industriellen und privaten Verbrauch abgepumpt wird.
An der Peripherie des Toten Meeres bilden sich sogenannte Sinkholes.
Löcher mit einem Durchmesser von 25 und einer Tiefe von 15 Metern.
Ob das Tote Meer gerettet werden kann, steht dahin.
„Solving the Cocktail
Party Problem“. In diesem Kurzartikel wird der Fortschritt bei
Spracherkennungssystemem behandelt, die bislang Schwierigkeiten damit
hatten, Stimmen aus dem Stimmengewirr bei Ansammlungen
herauszufiltern. Dafür wurde ein Algorithmus entwickelt.
„The orderly Chaos of
Proteins“.
Ich schrieb mal über die
Software „Foldit“, in der Nutzer gehalten werden, Proteine am
Bildschirm zu falten. Aus diesem Artikel geht hervor, dass sich nicht
alle Proteine falten, um aktiv zu werden. Das war mir neu. Ungefähr
ein Drittel menschlicher Proteine bleibt komplett oder partiell
ungeordnet. Der Chemiker Emil Fischer hatte sich 1894 mit Enzymen
befasst, die sich mit bestimmten Molekülen verbinden. Dann fand man
heraus, dass Proteine aus Aminosäuren bestehen, die sich in
bestimmte Konfigurationen falten, um zu funktionieren. Ungeordnet
sehen diese Proteine wie Spaghetti aus. Und viele bleiben so,
flexibler als gefaltete, können aber auch Krankheiten auslösen,
wenn sie sich mit falschen Molekülen verbinden. Hier werden
Untersuchungen ansetzen.
„Seconds before the Big
One“. „The big One“ ist ein starkes Erdbeben in der
Größenordnung 8:0 auf der Richter-Skala. Die Amerikaner beziehen
sich natürlich auf das, welches innerhalb der nächsten 20 Jahre
Kalifornien heimsuchen soll. Auch für unsere Gegend wurde ein
weiteres angekündigt. Die Kommission wollte sich nicht vorwerfen
lassen, dass sie nicht gewarnt hätte. Danach wurde sie angegriffen,
weil sie die Leute unnötig in Alarm versetzt habe, obwohl der
Zeitpunkt gar nicht zu ermitteln war. Könnte in den nächsten 3
Minuten oder in 300 Jahren sein. Ein Beben bei uns wäre auch nur ein
6.0 Beben. - Der Artikel weist nun darauf hin, dass zwei Arten von
Wellen vom Epizentrum zur gleichen Zeit ausgehen: S- und P-Wellen.
P-Wellen sind Kompressionswellen und schneller. Man hört und spürt
nur ein Rumsen. S-Wellen sind wie hohe Wogen des Meeres. Bei großen
Beben treffen sie 60 Sekunden später ein und bringen mit ihren
horizontalen und Vertikalen Bewegungen und dadurch, dass sie
andauern, Häuser zum Einsturz. Die Autoren schlagen vor, bestehende
Alarmsysteme auszubauen und dahingehend zu optimieren, dass sie
aufgrund der P-Wellen Analyse warnen, bevor die S-Wellen eintreffen.
Dadurch könnten kritische Objekte wie Verkehrsmittel, Fahrstühle
abgeschaltet, und Gebäude evakuiert werden.
Zum Schluss geht es um
eine Wasserschlange Südost-Asiens. Sie besitzt zwei Tentakeln, die
rechts und links aus ihrem Maul wachsen. Sie besitzen zwei angeborene
Tricks, um Fische zu fangen. Bei einem krümmt sich die Schlange zu
einer J-Form. Wenn der Fisch in die von Kopf und Körper
konfigurierte Konkave eindringt, bewegt die Schlange ihren Körper
auf den Fisch zu, erzeugt eine Druckwelle, die den Fisch in die
entgegengesetzte Richtung fliehen läßt. Das bringt ihn in
unmittelbare Nähe des Mischmauls. Sollte sich der Fisch bereits zu
Anfang in der Nähe des Maules befinden und flüchten wollen,
berechnet die Schlange die Bahn des Fisches und bewegt ihr Maul
dorthin, wo der Fisch eintreffen wird. Sie hält also vor, so wie es
uns beim Bund mit der Bazooka beigebracht worden war, um einen Panzer
abzuschiessen.
Was Asien angeht. Ich
hatte es schon in Facebook gepostet. Ein deutscher Forscher hatte
dort eine neue unscheinbare Spinnenart entdeckt und nach Loriot
benannt. Das ist doch endlich mal etwas positives.
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