Coversong Roads

venerdì, luglio 27, 2012

Scientific American, April 2011

enthält neben den Artikeln eine 15-seitige Anzeige der Regierung von Malaysia. Man hört und liest kaum etwas über das Land. Ist wohl das Dänemark Asiens. Ich weiß nur, die Leute sind klein und nett. Als ich das erste Mal mit 19 in London war, nahm mich ein malayesischer Student, den ich einen Abend zuvor in einem Striptease-Schuppen in Soho kennengelernt hatte, mit in die Mensa, wo es scharf gewürztes gab. Dann drückte er mir noch einen Zettel mit einer Telefon-Nummer in die Hand, bat mich, dort anzurufen und das Mädchen von ihm zu grüßen. Diese Anzeige trägt den Titel: Malaysia-Innovation: A Vision for 2020. Dann läuft es auf Gummibäume und Palmöl hinaus. Ist ja auch nicht schlecht, wenn die Natur ihren Stellenwert behält und nicht alles, wie in Brasilien, abgeholzt wird.

„The Inflation Debate“. Bis vor kurzem war die Inflationstheorie unangefochten. Es gibt jetzt jedoch Stimmen, mit denen die Theorie angezweifelt wird. Universum: Das große Thema. Flach, relativ gleichförmig. Wieso eigentlich. Kurz nach dem Big Bang, so wurde vor etwa 30 Jahren postuliert, gab es einen Akzellerationsschub, der dies verursacht hat. Das Universum hatte den quadrillionsten Teil der Größe eines Atoms. Nach der Inflation besaß es die Größe eines 10 Cent Stückes. In den Milliarden Jahren danach ließ sich das Universum mehr Zeit, formte Galaxien. So ging die Theorie. Nun kommt die Quantenmechanik ins Spiel, die alle möglichen Universen hervorzaubert, mit oder ohne Inflation, mit Teil-Inflationen. Nichts ist unmöglich, und die Forscher sammeln Daten.

„The Enimy within“. Ein Problem. Immer wieder stößt man darauf, daß es nicht genügend wirksame Antibiotika gibt, wenn die Bakterien resistent werden. In diesem Artikel geht es um Klebsiella pneumonial, das häufig in Krankenhäusern auf den nächsten Patienten lauert, bei dem es Lungenentzündungen und Blutvergiftungen hervorrufen kann. Wenn dann die Carbapenem, Pillen der letzten Verteidungslinie nicht mehr greifen, kann man nur hoffen, dass ihn die körpereigenen Widerstandskräfte retten. Fehlt nur noch, dass sich die Bazillen durch die Reisen ihrer Wirte über den Planeten ausbreiten.

„Neuroscience in the Courtroom“ Ergebnisse wissenschaftler Untersuchu8ngen des Gehirns eines Angeklagten werden vor Gericht nicht zugelassen. Neurologen sind als Geschworene unbrauchbar. Die würden Mitgeschworene mit ihren Kenntnissen zu überzeugen versuchen. Gehirnscans hätten, so würde der Experte behaupten, gar nicht anders hätten handeln können. Sie haben, so las ich es in einer Zeitung, doch vor kurzem gerade in Texas jemanden hingerichtet, der mental nicht ok war. Anfang des letzten Jahrhunderts wurden Lügendetektoren entwickelt, die aufgrund von Blutdruck, Hautwiderstand, Puls und ähnlichem herauszufinden in der Lage sein sollten, ob eine Person die Wahrheit sagte. Die Ergebnisse wurden vor Gericht ebenfalls nicht zugelassen.In Italien haben wir den Ausdruck „intendere e volere“ (beabsichtigen und wollen) , in Deutschland „Zurechnungsfähigkeit“. Gutachten stellen dar, ob der Angeklagte sich über die Konsequenzen im klaren war, die sich einstellen würden, als er die Tat beging. Vor einiger Zeit gab es eine Diskussion über den Freien Willen, der, wie einige Neurologen behaupteten nicht existiert, das das Gehirn bereits Sekunden vorher im Unterbewußtsein alle menschlichen Handlungen ausbaldowert und initiiert. Vor Jahren schrieb ich meine Geschichte FREIER WILLE darüber.

Im Grunde rannte der Autor dieses Beitrages offene Türen ein. Es wird noch eine Weile dauern, bevor man sich bei Gericht auf den Sachverstand von Neurologen bezieht.

In dem Artikel „Can the Dead Sea live?“ gab es einige beeindruckende Fotos. Das Tote Meer, zwischen Jordanien, Israel, Syrien und Libanon, lag bei Veröffentlichung 424 Meter unter dem normalen Meeresspiegel und verliert jedes Jahr um einen Meter an Höhe. Das Tote Meer wird durch Zuflüsse gespeist, können die Senkung des Wasserspiegels jedoch nicht aufhalten, da ihr Wasser von den umliegenden Ländern für die Landwirtschaft, industriellen und privaten Verbrauch abgepumpt wird. An der Peripherie des Toten Meeres bilden sich sogenannte Sinkholes. Löcher mit einem Durchmesser von 25 und einer Tiefe von 15 Metern. Ob das Tote Meer gerettet werden kann, steht dahin.

„Solving the Cocktail Party Problem“. In diesem Kurzartikel wird der Fortschritt bei Spracherkennungssystemem behandelt, die bislang Schwierigkeiten damit hatten, Stimmen aus dem Stimmengewirr bei Ansammlungen herauszufiltern. Dafür wurde ein Algorithmus entwickelt.

„The orderly Chaos of Proteins“.

Ich schrieb mal über die Software „Foldit“, in der Nutzer gehalten werden, Proteine am Bildschirm zu falten. Aus diesem Artikel geht hervor, dass sich nicht alle Proteine falten, um aktiv zu werden. Das war mir neu. Ungefähr ein Drittel menschlicher Proteine bleibt komplett oder partiell ungeordnet. Der Chemiker Emil Fischer hatte sich 1894 mit Enzymen befasst, die sich mit bestimmten Molekülen verbinden. Dann fand man heraus, dass Proteine aus Aminosäuren bestehen, die sich in bestimmte Konfigurationen falten, um zu funktionieren. Ungeordnet sehen diese Proteine wie Spaghetti aus. Und viele bleiben so, flexibler als gefaltete, können aber auch Krankheiten auslösen, wenn sie sich mit falschen Molekülen verbinden. Hier werden Untersuchungen ansetzen.

„Seconds before the Big One“. „The big One“ ist ein starkes Erdbeben in der Größenordnung 8:0 auf der Richter-Skala. Die Amerikaner beziehen sich natürlich auf das, welches innerhalb der nächsten 20 Jahre Kalifornien heimsuchen soll. Auch für unsere Gegend wurde ein weiteres angekündigt. Die Kommission wollte sich nicht vorwerfen lassen, dass sie nicht gewarnt hätte. Danach wurde sie angegriffen, weil sie die Leute unnötig in Alarm versetzt habe, obwohl der Zeitpunkt gar nicht zu ermitteln war. Könnte in den nächsten 3 Minuten oder in 300 Jahren sein. Ein Beben bei uns wäre auch nur ein 6.0 Beben. - Der Artikel weist nun darauf hin, dass zwei Arten von Wellen vom Epizentrum zur gleichen Zeit ausgehen: S- und P-Wellen. P-Wellen sind Kompressionswellen und schneller. Man hört und spürt nur ein Rumsen. S-Wellen sind wie hohe Wogen des Meeres. Bei großen Beben treffen sie 60 Sekunden später ein und bringen mit ihren horizontalen und Vertikalen Bewegungen und dadurch, dass sie andauern, Häuser zum Einsturz. Die Autoren schlagen vor, bestehende Alarmsysteme auszubauen und dahingehend zu optimieren, dass sie aufgrund der P-Wellen Analyse warnen, bevor die S-Wellen eintreffen. Dadurch könnten kritische Objekte wie Verkehrsmittel, Fahrstühle abgeschaltet, und Gebäude evakuiert werden.

Zum Schluss geht es um eine Wasserschlange Südost-Asiens. Sie besitzt zwei Tentakeln, die rechts und links aus ihrem Maul wachsen. Sie besitzen zwei angeborene Tricks, um Fische zu fangen. Bei einem krümmt sich die Schlange zu einer J-Form. Wenn der Fisch in die von Kopf und Körper konfigurierte Konkave eindringt, bewegt die Schlange ihren Körper auf den Fisch zu, erzeugt eine Druckwelle, die den Fisch in die entgegengesetzte Richtung fliehen läßt. Das bringt ihn in unmittelbare Nähe des Mischmauls. Sollte sich der Fisch bereits zu Anfang in der Nähe des Maules befinden und flüchten wollen, berechnet die Schlange die Bahn des Fisches und bewegt ihr Maul dorthin, wo der Fisch eintreffen wird. Sie hält also vor, so wie es uns beim Bund mit der Bazooka beigebracht worden war, um einen Panzer abzuschiessen.

Was Asien angeht. Ich hatte es schon in Facebook gepostet. Ein deutscher Forscher hatte dort eine neue unscheinbare Spinnenart entdeckt und nach Loriot benannt. Das ist doch endlich mal etwas positives.


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