Scientific American, October 2010
Das erste, was auffällt: Die Aufmachung. Mehr Hochglanz. Nun ist das schon fast 2 Jahre her, aber endlich kann ich mich darüber freuen, lol. Es gibt eine Spalte „Advances“. Fortschritte also, in der diese mit Kurznotizen für den entsprechenden Monat zusammengefasst werden.
Im ersten Beitrag „How we are evolving“ wird das Ergebnis vorgestellt. Langsamer als angenommen. Genetische Veränderungen im Menschen brauchen mehrere zehntausende von Jahren, wenn sie über diesen Zeitraum dem Druck der Umgebung ausgesetzt sind. Es gibt seltene Ausnahmen wie die der Tibetaner, denen ein Gen mehr rote Blutkörperchen liefert, damit sie sich in dünner Luft behaupten können. Doch allein, um die Hautfarbe der aus Afrika ausgewanderten Menschen zu verändern, brauchte es zigtausende von Jahren. Hier ein paar Daten: 3 Milliarden Paare von DNA-Nucleotiden, die mit G;A;T;C;U bezeichnet werden. Teile von 20000 Genen, die Proteine erzeugen, die Zellen zur Arbeit anregen. Zwei Prozent des Genoms ist für Proteine zuständig, 2 weitere für die Regulierung von Genen. Über die restlichen Prozent weiß man nicht viel. Ich hatte das mal in meinem Romanmanuskript vernudelt, dass ich verzapft hatte, als ich mich selbständig gemacht hatte. Ich muss es mal überarbeiten und in meinem Blog bringen, lol.
Weiter im Text: Single nucleotide polymorphisms, das sollte eigentlich jeder wissen, lol, sind Stellen in Genen, in denen ein Nucleotiden Paar ein anderes ersetzt. Die alternative Version wird Allele genannt. Diese sind es, die Menschen über Generationen hinweg verändern. Die Autoren sind der Ansicht, das aufgrund der gletscherhaften Geschwindigkeit, in der das geschieht, Technologie größere Chancen hat, uns als Menschen nachhaltig voranzubringen.
In „Origami Observatory“ wird der Bau des James Webb Space Teleskops beschrieben. Lt. Artikel sollte es das Hubble Space Teleskop 2014 ablösen. Sehe ich auf die Internet-Seite, hat sich das auf 2018 verschoben. Es wird auf eine Distanz von der Erde gebracht, die es nicht gestattet, es zu warten. Der Beryllium Spiegel wiegt nur 21 kg. Das Anfangsgewicht lag bei 250 kg. Er hat einen Durchmesser von 6.5 Metern. Die riskante Mission war 2010 mit 5 Milliarden Dollar veranschlagt. Die Kanadische und Europäische Raumfahrtagenturen beteiligen sich an den Kosten. Da das Teleskop im arbeitsfähigen Zustand nicht in eine Ariane Rakete passt, sind Spiegel und Sonnensegel zusammengefaltet und werden erst auf Position ausgefahren, wo es alle sechs Monate um den Langrangian Punkt kreisen soll.
„Revolution postponed“. Wenn auch Genetik an Bedeutung gewann, ist sie auch eine Enttäuschung, denn das im Jahr 2000 abgeschlossene „Human Genome Project“ hat zuviel versprochen und bis jetzt nicht viel gehalten. Keine personalisierte Medizin, keine aussagekräftige Genanalyse. Man ging auch davon aus, dass genetische Varianten auf bestimmte Krankheiten schließen lassen würden. Davon kann keine Rede sein. Es gibt zig genetische Veränderungen, die als Ursache in Frage kommen können. Also weiter suchen.
Es gibt einen interessanten Essay von Stephen Hawking und Leonard Mlodinow „The (elusive) Theory of Everything“.Er bezieht sich auf deren Buch „The Grand Design“ und sagt aus, dass das, was wir als Realität wahrnehmen, anders aussehen kann. Wie ein Goldfisch, der meint, dass sein kugeliges Aquarium seine Welt ist. Ich selbst sage immer: Woher weiß eine Ameise, dass sie von einem Lastwagen überfahren wird. Das gibt es in der SF auch, wie wir wissen. Bei Generationsschiffen zum Beispiel, in denen Passagiere nach zig Generationen annehmen, es gäbe nichts anderes als diese ihre Welt. Die Autoren erwähnen Timothy Leary heran, der sich in den 60ern mit LSD zugedröhnt hatte. Dann sah die Welt für ihn anders aus. War das die wirkliche Realität? Könnte man doch glatt eine Story draus machen, lol. Die beiden Autoren sind der Auffassung, es gäbe mehrere Realitäten, so wie es mehrere Stringtheorien gibt, die als gemeinsamen Nenner eine M-Theorie mit allen möglichen Realitäten enthält.
„Robot be good“. Computerwissenschaftler beschäftigen sich mit Maschinenethik, beziehen Asimovs drei Gesetze mit ein, die er 1942 in einer Story artikulierte. In der Geschichte „The Bicentennial Man“ von 1976 jedoch stellte Asimov seine Gesetze in Frage, wenn Bullies dem Roboter befehlen, sich zu zerlegen. Er muss dem zweiten Gesetz gemäß gehorchen und kann sich nicht einmal verteidigen, weil er Gefahr liefe die Vandalen entgegen dem dritten Gesetz zu verletzen. Die Autoren schildern eine Szene im Heim, in denen Roboter Alte pflegen. Einer hält die Fernbedienung für den Fernseher in der Hand. Ein Insasse will Nachrichten sehen, der andere Sport. Was soll der Roboter machen? Wie wird Ethik programmiert? Man müsste Robotern beibringen, welche Aktionen einem Menschen schaden könnten, um diese auszuschließen. Eine knifflige Aufgabe.
Die neue Aufmachung der „Scientific American“ lässt Kurzbeiträge zu. Neben Hawkings Essay gibt es einen über Saugnäpfe von Tintenfischen. Ganglienzellen in den mit Saugnäpfen bestückten Armen fungieren als Mini-Gehirn und steuern autonom ihr Verhalten.
„Desperate for an Autism Cure“ beschreibt die verzweifelten Bemühungen der Eltern autistischer Kinder, diesen zu helfen und sich an Quacksalber wenden. Die sinnlosen Therapien werden im Einzelnen beschrieben.
In „Reinventing the Leaf“ wird ein Weg aufgezeigt, mit Hilfe von künstlichen Blättern saubere Energie zu erzeugen. Wasserstoff. Photosynthese der Pflanzen soll imitiert werden, nur, dass keine Zucker erzeugt werden, sondern mit Hilfe von Nanodrähten in den Blättern von der Sonne ausgestrahlte Photonen in Elektronen umgewandelt werden, die wiederum Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff splitten. Der letztere dient als Antrieb von Motoren.
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