Scientific American, September 2008
Widmet sich der Privacy, der Privatsphäre des Bürgers. Schwerpunkt U.S.A. natürlich, wie man aus dem Namen der Zeitschrift schließen kann. Ein interessanter Kleinbeitrag beschäftigt sich mit der Frage, ob die Sonne, wenn sie in rund 7,6 Milliarden Jahren als roter Riese ihre maximale Größe erlangen, 3000 mal heller scheinen und mit ihrer Größe den Orbit der Erde überschreiten wird, diese in sich hineinzieht, bevor sie zu einem Weißen Zwerg zusammenfällt. Das ist nicht klar, da die Sonne ein Drittel ihrer Masse und damit auch einen Teil ihrer Anziehungskraft verlieren wird. Es könnte dazu führen, dass die Erde weiter in den Raum driftet. Doch nun zur Privacy. Was am Erscheinungsdatum der Ausgabe noch als Bedrohung empfunden wurde, der Gentest an Menschen, ist heutzutage kein Grund zur Befürchtung mehr. Gentests werden zur Zeit als nutzlos angesehen, da sie keine brauchbaren Ergebnisse hergeben. Privacy ist jedoch vielschichtig. Medizinische Informationen, die zu epidemiologische Studien herangezogen werden können. Netzwerke wie Facebook und Twitter, in denen Personen ihre Daten zugänglich machen mit der Konsequenz, dass diese von anderen bewertet werden. Abhören von Personen mit und ohne richterliche Verfügung.
Ein Artikel befasst sich mit dem Abhören. Rechtliche Grundlagen in den U.S.A. beziehen sich auf feste Telephonleitungen und nicht auf VOIP, übers Internet geführte Gespräche.
Den Artikel „Keeping your Genes private“ kann man abhaken, da Gentests nichts bringen.
Dann gibt es zwei Seiten mit Beschreibungen von Überwachungsgeräten. Digitale Video Kameras, Biometrische Identifikationsgeräte (Stimme, Iris, Gesichtszüge, Fingerabdrücke, Gang), Richtungsmikrophone, Wanzen, Laserstrahl, GPS-Ortsbestimmer, Bug-Bots (ferngesteuerte fliegende insektengroße Spürgeräte), Telefonabhörgeräte. Dann neben diesen Geräten den Müll. Rechnungen, Auszüge, die in Mülltonnen landen.
Ein weiterer Artikel befasst sich mit RFIDs (Radio Frequenz Identification). Diese in Kreditkarten, Auszeichnungsetiketten eingebauten Chips, können bis auf zehn Meter Entfernung gelesen werden. So in den Kassierhäuschen auf Autobahnen an denen der Fahrer mit Chipkarte vorbeifahren kann. Reisepässe, Personalausweise, Führerscheine erleichtern das Einchecken auf Flughäfen. Doch wenn man sieht, dass IBM ein Patent dafür erhalten hat, wie Personen in Einkaufszentren, Flughäfen, Bahnhöfen, Busstationen, Fahrstühlen, Zügen, öffentlichen Toiletten, Sportarenen, Büchereien, Theatern und Museen rund um die Uhr überwacht werden könnten, dann kann einem mulmig werden.
„Beyond Fingerprinting“. John Berry, SF-Fan und Fan-Writer, in angelsächsischen SF-Fankreisen noch immer hochgeschätzt, den ich 1959 in Nordirland besuchte, war Fingerabdruck Spezialist. 1896 wurde in Großbritannien ein Fingerabdruckklassifizierungs-System entwickelt, dass dann von Scotland Yard genutzt wurde. Inzwischen bezieht die Biometrie das Gesicht, die Iris, sowie die Stimme mit ein. Es wird eine Erkennungsrate von 99.9 Prozent angestrebt. Mit anderen Worten eine Falschverweigerunsrate und eine Falscherkennungsrate von 0.1 Prozent. Die Falschverweigerungsrate liegt bei Fingerabdrücken bei 0,4 Prozent, die des Gesichtes bei 1.0 – 2.5 Prozent, die der Iris bei 1.1 – 1.4 Prozent, die der Stimme bei 5 – 10 Prozent. Es wird daher angestrebt alle drei Komponenten zur Erkennungsprüfung heranzuziehen. Beim Gesicht ist es allerdings schwierig, wenn der geprüfte grinst, lol.
„Information of the World unite“. Das kann gefährlich werden. Zum Glück steht die menschliche Inertia dem entgegen. Es geht hierbei um Datenabgleich. Für Behörden, die Geld eintreiben wollen, kann es interessant sein. Auch für die, die Geld auszahlen. Wenn zum Beispiel die INPS, die italienische Rentenversicherungsanstalt, sich von einem Ortsamt die Daten der im Ort ansässigen Personen überspielen läßt und diese mit den eigenen abgleicht, wird sie auf die Fälle stoßen, in denen jemand die Rente des lange verstorbenen Opas bezieht. Diesen Datenabgleichen steht im Wege, dass die meisten Institutionen in Italien und auch anderswo ihrer Routine nachgehen und kein großes Interesse haben sich extra Arbeit aufzuhalsen. Dazu kommt die niedrige Qualität vieler Daten, die zu Identitätswidersprüchen führen kann. Bei Kreditprüfungsgesellschaften, wenn eine solvente Person plötzlich zu einem Schulder erklärt wird. – Der Artikel zeigt auf, dass Spiel-Casinos sich um die Aufklärung falscher Identitäten verdient gemacht haben, um die Leute ausfindig zu machen, die ihre Spieltische abräumen.
Mit „The End of Privacy“ lese ich einen Beitrag über Soziale Netzwerke wie Face Book und andere, in denen sich vor allem junge Leute ungewollt dem Spott Gleichaltriger aussetzen können, wenn sie intime Daten hochladen. Hängt also von Qualität und Quantität persönlicher Informationen ab, welche Reaktionen bei den Lesern hervorgerufen werden. Ich selbst habe die Erfahrung gemacht, dass das Internet ältere Daten in dem Informationswust vergräbt. Als ich vor drei Jahren oder mehr Kurzgeschichten am laufenden Band auf diversen Literatur-Internet Seiten unterbrachte, tauchte mein Name bei Google auf rund acht Seiten auf. Heute sind es vielleicht zwei. Ist also alles halb so wild, wenn man die Zeit einbezieht.
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