Interzone 233, March/April 2011
Die grafische Aufmachung allein ist bemerkenswert. Dann finde ich unter vier Stories Nina Allans „The Silver Wind“. Allan hat es an sich, Alltagssituationen in einem fremdartigen Umfeld aufzuzeigen. Hier ein Großbritannien, in dem Xenophobie ihren Kulminationspunkt erreicht hat. Farbige z.B. erhalten keine Arbeit, sondern werden rigoros nach Afrika zurückverfrachtet. Es gibt eine nächtliche Ausgangssperre, und der Protag, Martin, ein Hausmakler, bekommt von einem Kunden eine Uhr geschenkt. Martin spürt, mit der hat es was besonderes auf sich und versucht den Hersteller ausfindig zu machen. Eine Freundin hackt in ein Computersystem der Regierung und spürt Name und Anschrift auf. Der Name von Owen Andrews taucht auch in einer obskuren Zeitschrift auf, in der von Andrews Zeitexperimenten berichtet wird. In Martin keimt die Hoffnung, mit Andrews Hilfe in der Zeit zurückkehren zu können, um seine durch einen Verkehrsunfall ums Leben gekommene Frau wieder zu sehen. Andrews lebt ausserhalb der Stadt, in einer Waldregion, die durch Überfälle in Verruf geraten war. Martin nimmt den Bus in diese Richtung, der auch an einem Hospital in der Nähe hält, wo Soldaten aussteigen, und er sucht Andrews, einen zwergwüchsigen Mann, in dessen Haus auf. Der streitet ab, dass es ihm möglich sei, jemanden in der Zeit zurückzusenden. Mit den Forschungen stünden sie ganz am Anfang. Er habe jedoch an dem Projekt „Silver Wind“ gearbeitet, dass den Militärs übergeben worden war, die damit im Hospital Experimente anstellten. Eine Zeitbrücke, mit deren Hilfe man in unzählige Parallelwelten gelangen wollte. Die Militärs würden ihn trotz seines gnomenhaften Wuches in Ruhe lassen, weil sie von ihm den endgültigen Durchbruch in der Forschung erhofften; denn sie waren mit ihrer Arbeit nicht weit gekommen.
Als Martin Andrews Haus verläßt bemerkt er, dass die verhängte Ausgangssperre schon wirksam geworden war. Soldaten hatten in der Nähe der Busstation einen Kontrollposten errichtet. Martin versucht sich durch den Wald zur nächsten Busstation durchzuschlagen und trifft auf eine stark deformierte Frau, die mit einer Fackel durch den Wald hetzt. Martin erschrickt bei ihrem Aussehen, entreisst ihr die Fackel und flüchtet auf den Kontrollposten zu. Beide kommen aus dem Wald hervor, die Frau wird abgeschossen. Martin ins Krankenhaus gebracht, in einem Zimmer eingesperrt. Am nächsten Tag sind alle Geräusche im Krankenhaus verstummt. Martin bricht die Tür auf und findet das Krankenhaus verlassen vor. Er geht zur Bushaltestelle. Die Busfahrerin ist eine Farbige. Erstes Anzeichen dafür, dass er sich in einer Parallelwelt befindet und er hat kein Verlangen, diese zu verlassen.
Des weiteren werden wie immer Bücher rezensiert. Darunter Paolos Bacigalupis „The Windup Girl“. Es ist sein erster Roman. Ich kenne einige seiner Stories, die sind excellent. Ich gehe davon aus, dass dieser Roman auch gut zu lesen sein wird. Dann wie üblich, Besprechungen von DVDs und von Filmen.
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