Asimov’s Science Fiction, April/May 2011
Zwei Beiträge fand ich besonders interessant: “Thought Experiment” von James Gunn sowie Alexander Jablokovs “The Day the Wires came down”. Der erste ist eine Rede James Gunns, die er letztes Jahr in der West Virginia Universität gehalten hat. Eine Erinnerung an Isaac Asimov. So, wie Gunn erzählt, war Asimov schreibbesessen. Er verfasste so um die 470 Bücher, viele von ihnen Fachbücher. Er war Chemieprofessor, doch SF liebte er. Die erste Story „Marooned off Vesta“ wurde von „Amazing Stories“ veröffentlicht, als er neunzehn Jahre alt war. Asimov war zu der Zeit Mitglied der Fangruppe „Futurians“, der Fred Pohl, Donald Wollheim, Cyril Kornbluth, Richard Wilson, James Blish, Robert Lowndes, Damon Knight, Judith Merril und Virginia Kidd angehörten. Einst wurde er gefragt, was er vorzöge, Schreiben oder Frauen? Er antwortete: „Nun, ich kann zwölf Stunden tippen ohne zu ermüden.“ „Wenn Ihnen der Arzt sagte, Sie haben nur noch sechs Monate zu leben? „Tippe Schneller.“ Asimov wurde am 2.1.1920 geboren. Er starb am 6.5.1992. Für die Grabschrift hatte er ein paar Sprüche entworfen. „Es macht mir nichts aus zu sterben, aber dass ich mit dem Schreiben aufhören muss.“ Und der andere: „Warte, ich bin noch nicht fertig.“
„The Day the Wires came down“ ist Steam Punk. Die Art von SF, in der Dampfmaschinen eine Rolle spielen, große Lüster und Messingverzierungen. In diesem Fall geht es um Schwebebahnen.
Protags sind die Geschwister Arabella und Andrew, die sich aufmachen, für ihren Vater eine Bürolampe zu kaufen, bevor der Schwebebahnverkehr für immer eingestellt wird. Steam Punk ist faszinierend. Vermischt er doch das Gestrige mit der Zukunft und ruft er doch Nostalgie nach der alten Zeit hervor. Ich erinnere mich, wie ich als kleiner Junge die Autobusse vor dem Barmbeker Bahnhof bewundert hatte. Imposante Gefährte mit langen Kühlern, der Fahrgastraum ein langgestreckter Kubus. Die Vorortsbahn von Ohlsdorf nach Poppenbüttel bestand aus mit Oberleitungsbügeln versehenen Eisenbahnwaggons. Bevor sie abfuhr, wurden die Türen zugeschlagen. Klack, klack, es klackte den ganzen Zug entlang. Und dann die Uhren: Taschenuhren, Standuhren, deren Kette rasselte bevor sie die Stunde schlug.
Doch zurück zur Schwebebahn, hier Telpher Line genannt. Sie wurde von Seilen über die Häuser gezogen, von Stabilisierungsseilen auf Höhe gehalten. Haltestellen befanden sich auf Hausdächern. Die Kabinen hölzerne Kästen und der Antrieb für die Seile Dampfmaschinen. Da die letzte Stunde der Telpher Lines geschlagen hatte, fuhren Arabella und Andrew noch einmal mit ihnen, um nach ihrer Lampe Ausschau zu halten. Sie stiegen auf dem Dach eines Kaufhauses aus, stellten jedoch fest, dass deren Personal damit beschäftigt war, sich auf den Umzug vorzubereiten. Die Angestellte Jill, nannte Andrew, den sie kannte, den Grund dafür. Kundschaft besäße keine Möglichkeit mehr, das Kaufhaus aufzusuchen, wenn die Telpher Line ihren Verkehr einstellen würde. Jill, drückte Andrew einen Gegenstand in die Hand. Eine in Zeitungspapier eingewickelte Bogenlichtelektrode, ein dunkler metallener Zylinder. Anabella entdeckte auf dem Zeitungspapier die ganzseitige Abbildung einer zerstörten Telpherstation, in deren Ruine gekämpft wurde. Die Geschichte behandelt den Urspung dieser Begebenheit. Hintergrund ist die Rivalität der Telpher Lines miteinander. Die abgebildete Station fiel einem Sabotageakt zum Opfer. Über die Handlung, die Arabella und Andrew mit Pionieren von dampfgetriebenen Safari-Ballons bekannt macht und mehr über die Erfinderin der Bogenlampe sagt möchte ich nichts weiteres schreiben. Sie erstreckt sich noch über einige Seiten hinweg. Nur so viel, die Geschwister bekommen ihre Lampe und kehren mit dem letzten Telpher Zug heim.
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